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Fisch auch im Sommer verwerten Wanderlehrgänge für den Fischverbrauch in Sachse« Die Notwendigkeit, im Rahmen des VierjahresplanS den Verbrauch in bestimmte Bahnen zu lenken, macht es erforderlich, auch im Sommer aus einen vermehrten Ftschverzehr hinzuwirken, zumal der Seefisch im Som mer besonders schmackhaft und nährstoffreich ist. > Der Seefisch-Einzelhandel schuf eine Einrichtung, um die Vcrbrancherschaft entsprechend aufzuklären. In Dresden, Ehemnitz und Leipzig wurden Fischlehrküchen des Ein zelhandels eröffnet, in denen sich die Hausfrauen über die Zubereitung nahrhafter und vielseitiger Fischgerichte unterrichten können. Gleichzeitig laufen überall im Land entsprechende W a n d e r >e h r g Ku g e, die meist in Ge werbe- und Berufsschulen abgeha lten werden. Dabei soll nicht nur für den Seefisch als solchen und für die notwendige Steigerung des Seefischverzehrs geworben werden, es wird auch besonderer Wert darauf gelegt, die Kenntnis solcher Fischgerichte zu verbreiten, zu denen kein oder nur wenig Fett gebraucht wird. Im Hinblick auf die große Bedeutung einer Stei gerung des Fischverzehrs und auf den hohen gesund heitlichen Wert der Fischnahrung sollte jede deutsche Hausfrau bei passender Gelegenheit einen derartigen Fischkochlehrgang mitmachen. Da jeden Tag drei Lehr gänge von etwa drei Stunden Dauer abgehalten wer den und der Unkostenbeitrag nur 30 Npf. beträgt, wird ihr die Teilnahme sehr leicht gemacht Volkswirtschaft Berliner Effektenbörse. Die Börse zeigte ein recht zuversichtliches Gesicht. Rück gänge waren kaum noch zu verzeichnen, dagegen waren am Aktienmarkt für verschiedene Werte Sondcrbewegungen fest zustellen. Hier waren es besonders chemische Werte, die die Führung hatten. Goldschmidt (143,87) verbesserte sich auf 151. Auch Chemische Heyden zog um fast 5 Prozent an. Schiffahrts werte waren weiter gefragt, ebenso Textilwerte. Die Lage am Rentenmarkt war ruhig und meist unver ändert. Altbesitzanleihe war geringfügig befestigt. Am Geldmarkt blieb der Satz für Tagesgeld weiter un verändert. Auch am Devisenmarkt waren keine bemerkenswerten Ver änderungen zu verzeichnen. Devisenmarkt. Belga (Belgien) 42,14 (Geld) 42,22 (Brief), dän. Krone 55,05 55,17, engl. Pfund l2,33 12,36, franz. Fran ken ll,115 11,135, holl. Gulden 137,26 137,54, ital. Lire 13,09 13,11, norw. Krone 61,96 62,08, östcrr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,10 47,20, schwed. Krone 63,57 63,69, schweiz. Franken 57,17 57,29, span. Peseta 16,98 17,02, tschech. Krone 8,671 8,689, amer. Dollar 2,498 2,502. Amtlicher Großmarkt ,ür Getreide und Futtermittel zu Berlin. Es wird damit gerechnet, daß Raps in etwa acht Tagen und neue Wintergerste in etwa 14 Tagen zum Berkaus gestellt werden kann, falls die Witterung die Ernte ermöglicht. Augen blicklich steht Angebot kaum zur Verfügung. In Weizenmehl konnte der größte Teil der Nachfrage befriedigt werden. Mais mehl hatte laufendes Bedarfsgeschäft, Roggenmehl lag eher etwas ruhiger. Futtergetreide gelangte nicht zum Angebot. (5, Fortsetzung.) „Gesundheitlich gut, sie ist mit ihren sechzig Jahren noch sehr rüstig und geistig recht rege. Aber die äußeren Lebensverhältnisse haben sich auch für sie sehr verschlechtert; Ihr Vermögen ist beträchtlich zusammengeschrumpft, die Zinsen ihres kleinen Kapitals reichen nur gerade so zum allernotwendigsten Lebensunterhalt ai s. Tante Lene hatte immer den Ruf, sehr anspruchsvoll zu sein, heute ist sie es nicht mehr, sie hat sich in die veränderte Lebensweise gu( hineingefunden.* „Ich würde sie gern einmal Wiedersehen*, sagte Blanka „Sollten wir in Hansfelde bleiben, laden wir Baro «esse Widdern einmal ein, uns für ein paar Sommer Wochen zu besuchen*, versprach Marianne. „Du sagst.sollten'? Steht es nicht sest, daß du hier bleibst?* fragte Widdern erstaunt. ^Mstrianue zuckte die Achseln. „Ich möchte natürlich gern hierbleiben, aber ich werde 4sm Ende dazu gedrängt werden, es fremden Händen über- lassen zu müssen; denn es ist mir schon gesagt worden, Laß ich es allein nicht verwalten kann.* „Wenn ich raten darf, verkaufe es nicht, denn du würdest in dieser Zeit der Massenangebote von Guts verkäufen nicht den Preis erzielen, der dem Wert des Gutes entspricht.* „Nein, von Verkauf kann nicht die Rede sein, denn was Hansfelde mir wert ist, kann mir niemand bezahlen", er widerte Marianne. „Es ist für Blanka und mich die Heimat, das Stückchen Erde, auf dem wir uns geborgen fühlen; mit ihm verlören wir beide das letzte." „Ich fürchte, daß es doch einmal dazu kommen wird", seufzte Blanka. „Man wird Marianne zum Verkauf drängen." Ohne daß die Frauen den Namen Berkholz erwähnten, wußte Widdern, daß cs dieser war. der für den Verkauf von Hansfelde stimmte. Neber sein Gesicht slog ein Schatten und seine Augen bekamen einen finsteren Aus druck. Marianne entging die Veränderung nicht, die sich auf seinem Gesicht vollzog. Da war nichts mehr von der Güte, die ans seinen warmen braunen Augen eben noch ge leuchtet — verhaltener Zorn funkelte darin nnd nm seinen Mund war ein härter Zug, der plötzlich Energie verriet. Er gefiel ihr so noch besser als vorher; aber sie lenkte ihn jqMell von dem ab, was ihn bewegte. Turnen und Sport Zehn Deutsche in der „Tour". Für die voin 30. Juni bis »um 25. Juli dauernde „Tour de France", die große Radrund- fahri Frankreichs^ sind folgende zehn deutsche Fahrer gemeldet worden: Geyer, Deckerling, Wengler, Schild. Hauswald, Thier bach, Bautz, Wendel, Oberdeck und Roth. . Reufels überraschende Niederlage Farr will mit Schmeling kämpfen. j 15 000 Zuschauer waren Zeuge der überraschenden Nieder- , läge, die der deutsche Schwergewichtsboxer Walter Neusel in der dritten Runde gegen den Schwergewichtsmeister de- Britischen Weltreiches, Tommy Farr, erlitt. Unter ihnen ! waren der deutsche Botschafter v. Ribbentrop, Reichsfachamts. I leiter Dr. Metzner sowie Mar Schmeling und Europameister s Amo Kölblin. Großen Beifall erhielt Schmeling, der im Rina vorgestellt wurde. Der Sieg Farrs wurde von den , Massen mit unerhörtem Jubel ausgenommen, hatte man doch i kaum erwartet, daß er bereits drei Monate nach dem Ge winn der Meisterschaft zu einem so wertvollen internationalen Erfolg kommen würde. Schon in den ersten beiden Runden war der Engländer deutlich überlegen, da er es immer wieder verstand, den Nahkampf, in dem Neusel besser war, zu ver meiden. In der dritten Runde wurde der Deutsche von einem schweren Rechten getroffen, und nun setzte der Engländer alles auf eine Karte. Nach mehreren kurzen Haken brachte er einen neuen schweren Treffer am Kinn Neusels an, der diesen für die Zeit zu Boden brachte. Nach dem Kamps erklärte der Engländer, daß er ein Angebot aus Amerika habe, um die „Weltmeisterschaft" zu boxen. Er werde aber nicht anneh men, weil er zunächst mit Schmeling kämpfen wolle Rodemeyer auf RewMahrt Fünf neue Höchstleistungen und ein Weltrekord. Auf der Reichsautobahn, zwischen Frankfurt nnd Darm stadt, die in der letzten Zeit schon mehrfach Schauplatz von Relordfahrten gewesen ist, hat Europameister Bernd Rose meyer am Mittwoch auf dem stromlinienförmig verkleideten Rennwagen der Auto Union fünf neue internationale Klas senrekorde und einen absoluten Weltrekord ausgestellt. Die Relordfahrten batten insofern besonderen Wert, als Rose- meycr den gleichen Motor verwandte, mit dem er am Sonn- , tag das Eifclrrnncn aus dem Nürburgring gewonnen hatte. ' Der Motor war sofort nach dem Rennen in den wichtigsten Teilen plombiert und nach Zwickau geschickt worden, wo er ! in eine der Stromlinienkarosserien von der AvuS eingebaut , wurde. > Zunächst machte Rosemeyer eine Versuchsfahrt über eine Meile, wobei er schon eine Geschwindigkeit von 373,5 Stun denkilometer erreichte. Bald darauf wurden die Versuche fort gesetzt, und nun gelang es, die internationalen Höchstleistun gen über einen Kilometer nnd eine Meile mit fliegendem Start zu verbessern, nnd zwar auf 389,610 bzw. 389,881 Stun denkilometer. Rosemeyer ist bei einer dieser Fahrten sogar nahe an die 400 Kilometer-Grenze herangekommen. Im weiteren Verlaus der Versuchssahrten konnte der Europameister dann noch drei weitere internationale Rekorde und einen absoluten Weltrekord aufstellen. Uebcr fünf Kilometer erreichte er 376,25, über fünf Meilen 386,50, über zehn Kilometer 357,21 Stundenkilometer. Ueber zehn Meilen wurde der absolute Weltrekord aus 360,27 Stunden- kilometer hinaufgeschraubt. Alle erwähnten Rekordleistungen beziehen sich auf die betreffenden Strecken, jeweils mit fliegen dem Start. Die bisherigen Höchstleistungen, die zum Teil ganz wesentlich verbessert worden sind, wurden alle bisher von Caracciola auf Mercedes-Benz gehalten. Bautz siegte in Köln. Die achte Etappe der Radrundfahrt durch Deutschland wurde durch schlechtes Wetter nnd verschie dene Zwischenfälle etwas beeinträchtigt. Etappensieger wurde der Dortmunder Erich Bautz vor Gerber und dem Belgier Perikel, die eine knappe Minute Vorsprung vor dem übrigen Feld hatten. Weckerling ist nach wie vor Spitzenreiter mit rund acht Minuten Vorsprung vor Geyer, Diederichs, Bautz und Roth. Aufgegeben hahen der Belgier van Herzele, der Luxem burger Mersch, der Türke Mitaclyan und die Deutschen Haus wald und Haack. Run-tunk Deutschlandsender Freitag, i«. Fum. 6.30: Fröhliche Morgenmusik. Kapelle Otto Dobrindt.— 9.40: Sendepause. — 10.00: Jugend und Werkarbeit. Der Schulfunk vermittelt eine Seereise. — >0.30: Aus Stuttgart: Als Segelfluglehrer in Uebersee Karl Bauer erzählt. — 10.45: Sendepause. - 11.30: Sendepause. — 11.40: Pflanzenärzte und Pflanzenchemiker Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Bremen: Musik zum Mittag. Das Blasorchester Freds Niemann, „Die Bremer Stadtmustkanten", das Bremer Ge sangs-Quartett. — 15.15: Kinderliedersingen. Lieder aus Böh men. — l5.40: Die Kuckucksuhr. Jungmädel reisen in den Schwarzwald. — 16.00: Musik am Nachmittag Emanuel Ram- bour spielt. In der Pause 17.00: Der Schüler Stephan. Hei tere Geschichte von Wilhelm Dietz. — 18.00: Duos und Duette. Elsa Kelchner uud Annelise Walther (an den Flügeln), Els- beth Brandi und Trude Fischer-Demann (Gesang). — 18.30: DaS Geheimnis des Stradivari! Plauderei von Werner Tüng- ler mit Jndustrie-Schallplatten. — 19.00: Und jetzt ist Feier abend! Kunterbunte Dämmerstunde mit Industrie-Schall platte» und Paul Schneider-Duncker. — 19.45: Deutschlandecho. Treffpunkt: Rundfunk-Ausstellung! Der Deutschlandsender auf der kommenden groben Ausstellung. ES spricht Intendant Goetz Otto Stoffregen. — 20.10: Aus Frankfurt: Unterhal tungskonzert. Kapelle F. Hauck. — 21.00: Die gemordete Seele. Ein Hörspiel von Franz Zeise, nach dem Buch des georgischen Dichters Grigol Robandse. — 22.30—24.00: Von« Ultrakurz wellensender Witzleben: Musik zu Tanz und Unterhaltung. Reichssender Leipzkg Freitag, 18. Juni. 6.30: Aus Danzig: Frühkonzcrt. Kapelle der Schutzpolizei. — 8.30: Aus München: Froher Klang zur Arbeitspause. Die Münchener Funkschrammeln. — 9.30: Sendepause. — 10.00: Porzellan. Hörfolge von Gerhard Niese. — 10.45: Aus Berlin: Avus. Wagemutige Fahrer in rasenden Rennwagen auf der schnellsten Rennstrecke der Welt. — 11.00: Sendepause. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Elektrizität in der Land wirtschaft. Karl Passon. — 12.00: Aus Erfurt: Mittagskonzert. Der Musikzug Standarte J6. — 13.15: Aus Saarbrücken: Mit tagskonzert. Das Landes-Sinfonie-Orchester Saarpfalz. — 14.15: Musik nach Tisch (Jndustrie-Schallplatten). — 15.05: Voir Rosen und Nachtigallen. — 15.35: Kurzweil am Nachmittag (Jndustrie-Schallplatten). — 17.00: Zeit, Wetter und Wirt schaftsnachrichten. — 17.10: Heitere Dorfmnsil und lustige Bauernlieder. — 18.00: Musik aus Dresden. Hans Garvens «Violine); Hans Richter-Haaser (Klavier); die Dresdner Phil harmonie. — 19.45: Buch-Wochenbericht. — 20.00: Das inter essiert auch dich! Das Neueste uud Aktuellste in Wort und Ton. Unsere große Monatsschau. — 22.00: Biedermeier-Idyll. — 22.50—24.00: Tanz bis Mitternacht. Tanzkapelle Otto Fricke. „Du hast uns gar nicht gesagt, wie lange du Urlaub hast?" erinnerte sie ihn. Er wandte ihr seinen Blick zu, der sich sofort wieder aufhellte. „Ich habe mich sür drei Tage frei gemacht, das ist alles." „Die drei Tage verlebst du in Hansfelde", entschied Marianne. „Danke für die freundliche Einladung, aber ich habe Bedenken, sie anzunehmen.* „Was"sind das für Bedenken?" fragte sie, ihn mit for schendem Blick ansehend. „Du könntest Verdruß dadurch haben, daß du mich in deinem Hause aufnimmst.* Und nun fiel zum ersten Male der Name des Oeko« nomierats zwischen ihnen. „Berkholz würde cs dir gewiß übelnehmen.* „Mag er doch! Ich habe ihn nicht daßach zu fragen, wen ich als Gast in meinem Hause aufnehme. So gut Onkel Heini es mit mir meint, das Recht werde ich ihm nicht einräumen, darüber zu bestimmen, wer zu mir kommen darf und wer nicht.* In jäh aufwallendem Aerger hatte sie das gesagt und ihre Wangen röteten sich dabei. „Du als mein Vetter hast überdies Anspruch auf ' meine Gastfreundschaft", fügte sie hinzu. Joachim von Widdern hatte in diesem Augenblick seine Kusine, die eigentlich nicht seine Kusine war, so gern, daß er sie atn liebsten umarmt hätte. Es war ihm geradezu schmerzlich, daß er sich darauf beschränken mußte, ihr nur zu danken. „Also zwei Tage darf ich bleiben. Wenn ich dir doch in dieser Zeit irgendwie nützlich sein könnte?" Er sah Marianne fragend an. „Ich bin doch in der Absicht ge- kommen, dir meine Hilfe anzubieten; es würde mich glück lich machen, dir beizustchen." ! „Tanke, Vetter, im Augenblick habe ich niemand nötig. Aber sollte ich einmal Hilfe brauchen, dann werde ich mich an dich wenden." „Aber eben hättest du doch gerade Hilfe nötig", sagte Blanka. „Du bcauu-st jemand, der dir Hansfelde bewirt- , schäftet." Marianne erschrak über Blankas unbedachte Aeuße- rung. Wenn Widdern jetzt darauf einging, was sollte sic dann machen? Da sagte er auch schon: „Ich tätc nichts lieber als das. Wenn du mir dein Gut anvcrlraucn Würdest. wollte ich meine ganze Kraft einsctzen, um cs auf der Höhe zu erhalten, die es jetzt hat.* „Hast du denn einen Ueberblick über die Verfassung des Gutes gewonnen? Du hast cs doch erst flüchtig ge- sehen?" fragte Marianne. „Allerdings! Aber daß es gut gehalten ist, habe.-ich auf den ersten Blick erkannt. Es wäre mix eine Freude, Onkel Herberts Arbeit fortzusetzen.* ; „Das ist nicht möglich, weil du in fester Stellung bist*, erwiderte sie ablehnend. „Aus der könnte ich mich von einem auf den andern Tag lösen, wenn es nötig ist. Der Besitzer von Schönfließ würde mir keinerlei Schwierigkeiten machen." Marianne fühlte sich bedrängt. Zu dumm, was Blanka angestellt hatte! Sie konnte doch Widderns Anerbieten nicht ohne weiteres annehmen. So vieles sprach dagegen, jedenfalls gegen eine sofortige Zusage. „Ich will dich nicht zu einem Entschluß drängen*, sagte Widdern, „so etwas will reiflich durchdacht sein.* „Ja, hauptsächlich deinetwegen, Vetter. Ich meine, du. darfst deine gesicherte Stellung nicht gegen eine unsichere eintauschen.* Sie schämte sich, daß sie diesen Grund vorschob, wäh rend sie sich doch von ganz anderen Bedenken leiten ließ. Widdern sah sie fragend an. „Wieso wäre diese un sicher?* i „Insofern, daß ich noch nicht weiß, ob ich in Hansfelde bleiben werde. Es ist möglich, däß ich mich zur Ver pachtung des Gutes entschließe.* > „Ja, dann allerdings.* Man ließ das Thema fallen, dessen Ausgang alle ein« wenig verstimmt hatte. Besonders Blanka, die nicht be griff, daß Marianne so ablehnend-war. Gestern noch hatt^ sie gejammert: „Wenn ich^och einen vertrauenswürdigem Menschen hätte, dem ich die „Verwaltung des Gutes über geben könnte", und nun führte ein glücklicher Zufall ihr einen fähigen Mann in den Weg und sie nahm ihn nicht. Aber da steckte Berkholz dahinter! Marianne stand schoir jetzt unter seinem Einfluß, ohne sich dessen recht bewußr zu sein. Sie erhob'sich, klingelte dem Mädchen und dann wandte sie sich an Widdern: „Wenn es Ihnen recht ist, Herr von Widdern, zeige iH Ihnen jetzt Ihr Zimmer." „Ja, danke, Fräulein Boje." Er hatte sich erhoben. Marianne anschend, fragte er: „Darf ich dir gleich gute Nacht sagen, Kusine? Du wirst den Wunsch haben, jetzt allein zu sein?" „Ja, ich bin müde." Sie reichte ihm die Hand und wünschte ihm gute Nacht. „Gute Nacht, Marianne — schlaf wohl!" Er verließ mit Blanka die Veranda, und das Mädchen kam, um den Tisch abzudecken. > Marianne sah in den Park, über den sich langsam eine bläuliche Dämmerung senkte. Der Klang von Widderns Stimme war noch in ihrem Ohr. Mit all ihren Ge danken war sie bei ihm. Es tat ihr leid, daß sie sein Anerbieten hatte ablehnen müssen; gewiß fühlte er sich verletzt dadurch, denn er war so schweigsam danach. (Fortsetzung folgt.)