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Rundfunk Hinunter, Korpssührer Hühnlein, Reichsführer 15.00: Was liest daS Ü (6. Fortsetzung.) --E ß Wenn Gisela spielte, war sie eine ganz andere als sonst. ! Im allgemeinen war sie ein lebensfreudiges, schönes Durchschnittsmädel, das, ein wenig verwöhnt von der Mutter, nicht immer bequem im Umgang war. Aber wenn sie spielte, hatte sie etwas Fremdes, Zwingendes und doch Liebliches. Am schönsten spielte sie das alte böhmische Sterbelied, das sie auch ihrer toten Mutter gespielt hatte. Wie vernarrt war Werner Hagen, wenn Gisela geigte. Keinen Blick wandte er dann von ihr. Und schaute sich Lore zuweilen einmal flüchtig um, sah sie auf dem Gesicht Werner Hagens einen unbeschreiblichen Ausdruck von Zärtlichkeit. Ihr war dann zumute, als müsse sie weinen, und ob sie wollte oder nicht, schlich es sich doch wie Neid in ihr Herz. Sie schämte sich des Gefühls, aber es war nun einmal, da und bedrängte sie. Dann wäre ihre kleine Geldbörse nicht immer so leer wie jetzt. Onkel Debert gab ihr jede Woche nur ein paar Mark — aber was ließ sich damit anfangen? Sie hörte auf dem weichen Waldweg Schritte, aber erst, als sie bereits dicht hinter ihr waren. Der Gedanken- faden riß jäh ab, und sie wandte sich unwillkürlich um. Doch schon im nächsten Moment ärgerte sie sich darüber,' denn der fremde Herr, der nun an ihr vorbeischritt, lächelte ein bißchen belustigt. Lächelte, als ob er sagen wollte: Wie kann man nur so neugierig sein?I Gisela blieb stehen, tat, als warte sie auf jemand. Er ging weiter, und sie verharrte in ihrer abwartenden Haltung, bis er an der Wegbiegung verschwunden war. Wahrscheinlich wollte er in eine der Waldvillen, in eine der ganz vereinsamten und alleinstehenden beiden letzten. Sie schritt nun weiter und erreichte bald den Friedhof. ' Das Grab der Mutter war mit Efeu bepflanzt, der aber noch sehr dünn war. Eine Namenstafel sollte erst im Frühjahr angebracht werden. Gisela legte ein paar Tannenzweige, daran lila Astern befestigt waren, auf das Grab nieder. ' Sie fuhr zusammen, als sie ein leichtes Hüsteln ver nahm; aber sie sah niemand. Oder doch? Bewegte sich, nicht etwas Dunkles hinter dem breitzweigigen Lebens baum, zwei Gräberreihen weiter? Jetzt sah sie cs ganz deutlich. Im nächsten Augenblick tauchte der Herr auf, der unter-' Wegs an ihr vorbeigegangen war. Sie empfand eine leichte Beschämung. Nun durch schaute er ihre kleine Komödie üon vorhin. Sie war doch noch allein, hatte also auf niemand gewartet. Sie war verblüfft; denn er kam jetzt durch die Gräber auf sie zu und zog schon von weitem höflich den Hut. Ihr war es mit einem Male, als müsse sie weglaufen; aber ihre Füße wurzelten am Boden. Und nun stand der Herr vor ihr. Sie erinnerte sich nicht, ihn schon einmal hier im Städt chen gesehen zu haben. Er zog tief den Hut, sagte leise: „Ich habe hier meine Mutier besucht — besuchen Sie auch die Mutter, mein gnädiges Fräulein?" Von dem Lächeln, das Gisela vorhin so sehr an ihm geärgert, war jetzt keine Spur zu sehen. Es war ein schönes, stolzes Gesicht, mit schwarzen Augen und von dunklem Hautton. Seine Gestalt war sehr schmal und vornehm. § Sie hätte ihm vielleicht gar nicht geantwortet, wenn er irgend etwas Belangloses zu ihr gesagt hätte. Aber nun tonnte sie nicht anders. „Ja, diesen Sommer starb meine liebe Mutter", er widerte sie. Um ihren Mund lief ein leichtes Zucken, wie bei ein-»» Kinde, das weinen möchte. Leckstes Xapite' Der Fremd Wenigstens einmal in der Woche besuchte Gisela das Gratz ihrer Mutter auf dem Friedhof am Waldesrand Es war Mitte Oktober und das Wetter regnerisch und trübe. Sie trug einen schwarzen Mantel und ihr Trauer hütchen. Der Schirm hing mit der Krücke über ihrem Arm, und während sie den Weg an den Waldvillen vorbei zum Friedhof nahm, ging ihr so allerlei im Kopfe herum Dingej an die sie sonst kaum gedacht. Sie grübelte darüber nach, wie häßlich es doch war, daß der Vetter ihres Vaters, Ferdinand von Huffberg, der Gutsherr auf Alt haufen, der ihrer Mutter eine lebenslängliche Rente ge währt, auf die Nachricht vom Tode der Mutter nur mit der Uehersendung eines Tausendmarkscheins und der kurzen Mitteilung geantwortet hatte: Das Geld wäre für daS Begräbnis bestimmt, im übrigen erlösche nun ordnungs gemäß di, Rente. Um ihren Mund zuckte es verächtlich. Dieser Herr be nahm sich, als wenn sie gar nicht existierte. Der Frau seines Vetters hatte er geholfen, damit war seine Pflicht erloschen. Das Kind seines Petters kümmerte ihn nicht. Gisela sann ein wenig darüber nach, wie angenehm es wäre, bei dem Besitzer von Althausen in Gunst zu stehen. Sie hatte den ersten großen Schmerz über den Verlust der Mutter verwunden, doch bei der Antwort, die sie dem Fremden gab, wurde der Schmerz wieder allzu lebendig in ihr. Es kostete sie Mühe, die Tränen zurückzuhallen, aber ihre Augen glänzten verdächtig. Der Fremde hatte eine warme Stimme. Etwas Lockendes und Betörendes lag darin. „Da haben Sie Ihre Mutter aber wenigstens doch so lange behalten dürfen,- bis Sie aus den Kinderjahren heraus waren." Er sprach ein tadelloses Deutsch, aber mit leichtem fremdartigen Anklang, der seinen Worten einen, besonderen Reiz gyb, schien es Gisela, und sie hörte ihm aufmerksam zu, als er fortfuhr: „Meine Mutter starb, als ich fünf Jahre alt war. Sie befand sich hier im Städtchen zur Erholung. Mein Vater lebte damals mit uns in Berlin. Plötzlich wurde Mutter krank und starb sehr rasch. Lungenentzündung nannte der Arzt die Krankheit; aber ich wußte damals natürlich noch nicht, was eine Lungen entzündung ist, und begriff nur, daß meine liebe Mutter in die kalte Erde gebettet wurde und nie mehr wieder- kommen konnte, um mit mir zu spielen. Vater ließ das Grab pflegen, solange er in Berlin Lehrer an einem Kon servatorium war; aber dann, als er Berlin mit mir vcr- ließ, vergaß er, weiter dafür zu sorgen. DaS Geld war ihm auch wohl knapp. Erst als ich erwachsen war, wurde eS wieder gepflegt. Ich wandte Mich an die Friedhofs. , Verwaltung, und man stellte das Grab meiner Mutter sest. i Zwar erhielt ich hie Mitteilung, der Hügel wäre fast völlig eingesunken; aber man brachte ihn wieder in Ordnung, und gestern war Ich zum ersten Male hier, um meine 1 Mutter zu besuchen." Er wies nach der Stelle hinüber, wo er vorhin ge standen hatte. Sie blickte unwillkürlich dorthin, und er bat: „Kommen Sie mit, ich möchte Ihnen daS Grab zeigen!? Gisela kam gar nicht auf die Idee, zu verneinen; sie folgte ganz selbstverständlich dem Fremden an daS Grab seiner Mutter. ES chat in einen dichten, warmen Efeumantel ein- gehüllt, und auf dem Hügel lag ein kostbarer Kranz. Zu HSupten des Grabes sah man eine dunkle Marmor» täfel. Gisela laL die Worte, die darauf eingemeißelt waren und golden leuchteten. Da stand: „Hier schlaft eine Mutter.« Nichts weiter. Gisela spürte eine seltsame Bewegung. Die vier ein fachen Worte hatten etwas Erschütterndes für sie, die so sehr an der Mütter gehangen hatte. Ein schluchzender Laut sprang über ihre Lippen. Er legte den Arm um sie, als müsse das so sein, und flüsterte beruhigend: „Richt weinen, bitte nicht weinen." S-llsetaua KW» An jedes Dori eine Bücherei! Ausruf führender Männer zum Einsatz aller Dorsgenoffen. Der „Unterausschuß für öffentliche Dorfbücherei" hat ein Preisausschreibeu „Die deutsche Dorfbüche rei" veranstaltet. Hierzu erlassen Reichsbanernführer und Reichscrnähningsminister Darrö, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsminister Rnst, Stabschef der SA., Lutze, - le 5age vom Üiuderstunde. — 15.50: Zeit, Wetter und Wirkst - 16.00; Aus Frankfurt: Froher Funk für al >8.00: Gegenwanslexikon. — 18.15: Deutsche Erz Line Lanofrauenschule in: Kampf dem Verderb, lalisches Zwischenspiel. — 18.40: Umschau am Abend. — 19.00: Fahreskranz der Bergwelt. Kantate von Hans Brandenburg. Musik von Otw Rosenberger. — 19.45: Aus München: Deutsche vkimeisterschaften tn Abfichrt und Tortauf 1937. Funkberichte iom Absahnslauf in Rottach-Egern. — 20.10: Aus Weimar: Abendveranstaltung deS ArbeitsgaueS XXIN, Thüringen, zu- lunften des MnterhttsSwerkS in der Weimarhaue, ausaeführ: kon den Musikzügen des Arbeitsdienstes und Arbeitsmannern. »- 22.20: Vom Deutschlandsender: Funkberichte von den Eis- jockey-Weltmeisterschasten in London. — 20.45—24.00: Aus München: Nachtmusik. Das Münchener Tanzfunkorchester. Das oalalaika-Quartett „Bajan". Deutschlandsender Sonnabend, 27. Februar 6.3«: Aus Berlin: Frühkonzer».^ Kapelle Waller Noack Mandoltnenquimett Bruno Henze. — 9.40: Kleine Turnstund« für die Hausfrau. — lO.OO: Aus Stuitgart: Deutsche Leistunj icnseits der Grenzen. HörbeUch» aus dem „Ehrenmal dci deutschen Leistungen im Ausland" in Stuttgart. — l0.30i Fröhlicher Kindergarten. — 11.00: Sendepause. - 11.30: Billig, und doch gut backen! Ratschläge für die Hausfrau. — 11.4G Der Bauer spricht, der Bauer hört! Anschließend: Wetterbericht — 12.00: Aus Königsberg: Musil zum Mittag Das Klein« Orchester des Neichsienders Königsberg und das Musikkorps eines Infanterie-Regiments — 15.10: Rus der Jugend! — 15.15: Der Herr: Knrzhörspiel von Hanns Krause. — 15.30: Winschastswochenschau. — 15.45: Eigenheim, Eigenland! — 16.00: Vom Ultrakurzwellensender Witzleben: Ein fröhliche, Samstagnachmitlag. — 18.00: Volkslieder und Volkstänze io Land und Stadt. Kapelle Heinz Steinbock. Luise Balzer (So- pran), Friedrich Hausburg (Tenors Hansmaria Dombrowski (am Flügels — 18.45: Sport der Woche. Vorschau und Rück blick. — 1900: Guten Abend, lieber Hörer! Dreißig Jah« Kabarett. — 19.35: Wir werben für das Fachbuch. Ausschnitt« aus der Großkundgebung zur Eröffnung der Fachbuchwervung. — 20.10: Der Deutschlandsender zu Besuch! Zwei bunte Stun den aus Lübeck. — 22.20: Deutschlandsportecho. Eishockeywelt meisterschaft in London. — 23.00 bis 0.55: Der Deutschland- sender zn Besuch! Aus Lübeck: Wir bitten znm Tanz! Reichssender Leipzig Sonnabend, 27. Februar Volkswirtschaft Amtlicher Grotzmarkt für Getreide- und Futtermittel zu Berlin. Die Versorgung der Berliner Großmühlen mit Weizen tonnte man bisher noch nicht als gut bezeichnen, wenn auch veiter eine leichte Entspannung festzustellen war. In Roggen nutzte das notwendige Mahlgut teilweise noch den Reserven mtuommen werden. Weizenmehl blieb leicht abzusetzen, in Roggemuehl überstieg das Angebot die Nachfrage. Futter- irtretde gelangte nicht zum Verkauf. Jndustriehafer fand nur «och vereinzelt Abnehmer. Jndustriegerste blieb leicht v^r- vertbar. Von Braugersten waren noch süddeutsche Aufträge ,m hiesigen Plötz. Berliner Magerviehmarkt vom 25. Februar. Amtlicher Marktbericht von« Magerviehhos in Friedrichsfelde. Auftrieb: 338 Rinder, darunter 282 Milchkühe, 1 Bulle, 55 Jungvieh, 76 Kälber, 173 Pferde, 1 Ziege. Verlauf: Gute Milchkühe etwas sreuudlicher, sonst ruhig. Jungvieh schleppend. Es wurden gezahlt: Milchkühe und hochtragende Kühe je nach Qualität 270—470 RM, ausgesuchte Kühe und Kälber über Notiz. Tra gende Färsen je nach Qualität 270—400 RM., ausgesuchte Fär sen über Notiz, Jungvieh zur Mast je nach Qualität 31—35 Reichsmark. Pferdemarkt: Preist je nach Qualität 1. Klasse 1050-1300 RA!., 2 Klasse 700—1050 NM., 3. Klasse 350—650, Schlachtpserde 50—150 RM. Verlaus ruhig bei festen Preisen. Preisfestsetzung für Hühnereier durch die Hauptvereini gung der Deutschen Eierwirtschaft mit Zustimmung des Reichs ministers für Ernährung und Landwirtschaft in Rpf. je Stück für waggonweisen Bezug, frachtfrei Empfangsstation, verzollt und versteuert, einschließlich Unterschiedsbetrag, einschließlich Kennzeichnung, Verpackung und Banderolierung. A) Jnland- eier: G1 (vollfrisch) Sonderklasse 65 Gramm und darüber 12, A 60—65 Gramm große 11, B 55—60 Gramm mittelgroße 10, L 50—55 Gramm normale 9,25, D 45—50 Gramm kleine 8M; G2 (frisch) Sonderklasse U,75, A10,75, B 9,75, C 9, D 8,25; aussortierte (abfallende Ware) 9. — Bl Auslandeier: Lollän- der, Dänen, Schweden, Norweger, Finnen, Belgier, Estländer, Irländer, Letten, Litauer, Pole» Sonderklasse 11,25, Ä 10,25. B 9,25, E 8,50, D 7,75; Türken, Bnlgqren, Ungarn, Argenti nier, Jugoslawen Sonderklasse 11, A 10, B 9, E 8,25, D 7,50 Bulgaren Original 54—55 Gramm 8,75. — E) Kuhlhauseier Sonderklasse lO, A 9,50, B 8,75, C 8,25. D 7,75 6.30: Aus Berlin: Frühkonzert. Kapelle Walter Nvack; Mandolinen-Quintett Bruno Henze. — 8.30: Aus Saarbrücken: Musik am Morgen. Das Saarbrücker Unterhaltungsorchester. — 9.30: Für die Frau: Billig, aber gut — der Küchenzettel der Woche. — 9.45: Wochenbericht der Mitteldeutschen Börse. — 10.00: Aus Stuttgart: Deutsche Leistungen jenseits der Gren- >en. Hörbericht aüs dem „Ehrenmal der deutschen Leistung tm Ausland" in Stuttgart. — 12.00: Aus Breslau: Mitiagskonzert. Deutsche Musik aus eineinhalb Jahrhunderten. Die Schlesische Philharmonie. — 14.15: Musik «ach Tisch (Schallplatten). — — - 3 deutsche Mädel? Buchbespreckuna. — 15.20: Hollands Flaggenstreit entschiede«. Durch einen königlichen Beschluß sind die holländischen Nationalfarben festgelegi worden. Nach diesem Beschluß sind die holländischen Nationalfarben Rot-Weiß-Blau. Damit ist ein langwieriger Flaggenstreii in Holland entschieden. Zahl- reiche Holländer wünschien nämlich als Nationalsarben die historischen Farben Orange-Weiß-Hellblau. Diese alle Farben zusammenstellung ersreuie sich unter der Bevölkerung großer Beliebtheit. Sie beherrschte an nationalen Festtagen die Straßen der Städte. Turnen und Sport Der erste Polizei Skimeistcr. Im Feldberg-Gebiet im Schwarzwald begannen in Gegenwart des Generals Daluege und des Grafen Helldorf die Polizei-Skiwettkämpfe mit einem 15-Kilomeler-Langlaus, der sehr starke Beteiligung ge sunden hatte. Eine großartige Leistung vollbrachte der Steger Heinz Gumpold, der den Lauf in 1 :31 :36 Stunden gewann, obwohl er am Vortage noch mit einer fiebrigen Grippe im Bett gelegen hatte. Wenig mehr als der Münchener, der durch diese» Sieg den Laus der reichsoffenen Klasse gewonnen hatte, brauchte der Sieger der Altersklasse I, Gcndarmerie-Haupt- wachtmcister Zimmerman» aus Altenberg (Sachsen). Äußer Wettbewerb waren Läufer der SS. gestartet, vo« deucn SS.- Rottenführer Schertet (Oberabschnitt Süd) mit 1:20:01 Stunden die weitaus beste Zeit des Tages erzielte. Neue Rekorde der „Nixe»»". Der Berliner Dameu- Schwimmverein „Nixe", seit langer Zeit im dentschen Schwimmsport führend, hat in Berlin vier neue deutsche Rekorde aufstellen können: 3mal 100 Meter Rücken m 4 :16,9 Minuten, 4mal 100 Meter Rücken in 5:48,3 Minuten, 6mal rO Meter Rücken in 4 :02,5 Minuten und 4»nal 50 Meter Kraul in 2:11,0 Minuten. Zweite Etappe deS Oasen-Fluges. Die zweite Etappe klssuan—Luxor des Oaseusluges ist Mtttwochnachmittag glücklich ibersta»den worden, nur der Franzose Engernisch mit „Leo- »ard Math" fiel infolge Maschinenschadens aus. Die Flieger! wurde» bei ihrem Eintreffen in Luxor von der Bevölkerung herzlich begrüßt und stark gefeiert. Reichsfrcmenführerin Scholtz-Klinck, der Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach und der Neichs- walter des NS.-Lehrerbnndes Wächtler einen Aufruf, in dein sie das Preisausschreiben besonders begrüße» und die ihnen unterstellten Verbände und Organisatione» zur nachdrückliche» Förderung und Beteiligung auffordcrn. In dem Aufruf heißt es: Durch die Wiedcraufbauarbeit des Nationalsozialismus hat das Leben für den deutschen Menschen aller Stände wieder einen tieferen Sinn erhalten. Jeder Volksgenosse aber hat das Recht und auch die Pflicht, an der geistigen Erneuerung und dem lultnrellen Schaffen des deutschen Volkes teilzunohuM. Hierbei Helfer und Mittler zn sein, ist Aufgabe des Buches Wir wissen, daß zahlreiche Volks genossen, besondere auf dem Lande, sich selbst keine umfassende Bücherei zulegc» können. Wir wissen aber auch, daß gerade innerhalb der Dorsgemcinschast und hier wieder besonders von der ländlichen Jugend der Mangel an wirklich gutem Lesestoff stark empfunden wird. Hier kann die Errichtung einer Dorfbücherci Abhilfe brin gen. Die Beschaffung einer solchen Bücherei wird aber nur bei gemeinschaftliche»» Einsatz aller Dorsgenossen gelinge»»! Das Preisausschreiben stellt vier Fragen zur Beantwor tung: > a) Wie denken wir uns die Zusammensetzung einer dem ganze»» Dorfe zur Verfügung stehenden Dorfbüche-! rei, wenn diese etwa 500 RM. kosten soll? b) Wie gestalten wir einen Werbeabend für-die Be schaffung einer Dorfbücherei? i c) Welche weiteren Möglichkeiten haben wir, uni Mit- > el für dte Dorfbücherei aufzubringen? ä) Wie denken wir uns die Unterbringung der Dorfbücherei und wie soll der Verleih der Bücher eingerichtet werden? Für die Beantwortung der Frage»» sind 200 Preise. auSgesetzt. Die erstey vier Preise sehen eine Dorfbücherei im Werte voy lW btS 75 RM. sowie einen Zusatzpreis in! Gepalt einer Reise und eines zweitägigen kostenlosen Aufenthalts zur Neichsnährstandsausstellung 1937 vor.. Der 5. bis 200. Preis besteht in Buchreihen im Wertei von 12 bis 40 NM. Pie Einsendung der Lösung muß bis spätestens 15. 4. 1937 beim „Unterausschuß für öffentliche Dorfbüchc- rei", Berlin W. 35, Tiergartenstrabe 2 erfolgen. Beteili-! gen dürfen sich nur dörfliche Gemeinschaftsgruppen, Ein heiten der SS., SA., NSKK., HI., BDM., Ortsgruppen der NSDAP, oder NS.-Frauenschaft, Schulklassen nsw.