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Säargrenze nach Forbach geflüchtet lei. Bekanntlich ist er ledoch bereits in Kolmar verhaftet worden un-d wird sich nunmehr vor dem Kalmarer Äppellationsgericht zu verant worten haben. Mit Hilfe des Geschäftsführers Mockenhaupt, der seine Unterschriften leistete, gelang es Otto Pick über 200 000 Francs eingetragene Vsrbandsgeldcr von der Kasse zurück- zuziehen und in Basel auf seinen Namen zu deponieren. 'Außerdem hob er bei der Dndweiler Sparkasse einen Betrag von 46 000 Francs ab, den er auf den Namen seiner Nichte Hilde Neumann dort eintragen ließ. Schließlich Hal er sich noch um einen ansehnlichen Betrag zu bereichern gewußt, da er auf sein von Verbandsgeldern erbautes Haus eine große Hypothek ausnahm und auch dieses Geld in Basel sicherstel- len ließ. Am 14. Januar ließ sich Pick zum letzten Male auf seinem Büro Im Gewerkschaftshaus der Christlichen Me tallarbeiter sehen, von wo er einen stattlichen Posten Akten und vermutlich auch noch Gelder mitnahm. . Nachdem Pick geflüchtet war, konnte die Kriminalpolizei nur noch die Haftbefehle gegen seine Mitarbeiter Hegemann, Mockenhaupt und Hilde Neumann ausführen Das Ende der SPD des Saargebiels Funktionäre Ler bisherigen Sozialdemokratischen Partei - im Saargebiet haben folgenden Aufruf an Lie ehemaligen Mitglieder und Funktionäre der Sozialdemokratischen Partei des Saargebietes erlassen: Die Sozialdemokratische Partei besteht seil dem Bekannt- werden des Abstimmungsergebnisses praktisch nicht mehr und muß daher als aufgelöst betrachtet werden. Die Unterzeich neten bitten alle früheren Funktionäre und Mitglieder, daß sie hier bleiben und durch Disziplin und Würde, sowie durch neutrale, und loyales Verhalten sich die Achtung erwerben, auf die der Besiegte Anspruch hat. Der kamvk U» für uns beendet. Abschied von Axel holst - Erhebende Trauerseier auf der Turnierbahn. Berlin, 30. Januar. Für Len auf so tragische Art aus dem Leben gerissenen Turnierreiter SS.-Sturmführer Axel Holst, der während des Kampfes in Ler Arena des Reit- und Fahrturniers zu Tode stürzte, fand auf Ler Turnierbahn eiste ergreifend« Trauerfeier statt, bei der Lie SS. und alle :n- und ausländischen Turnierreiter von ihrem unvergeß lichen Mitstreiter Axel Holst Abschied nahmen. Im Anschluß hieran wurde Lie sterbliche Hülle Les großen Sportmannes von einem SS.-Ehrensturm nach Lem Flughafen Tempel hof geleitet, von wo aus Lie Ueberführung nach Schweden erfolgte. In -er Turmerhalle war inmitten der weiten Arena der Katafalk aufgebaut, umgeben von einem schlichten Lorbeer- baumooal, matt beleuchtet von zwei riesigen Kronleuchtern. Punkt 12 Uhr öffneten sich die weiten Tore, unü unter Len Klängen eines Trauermarsches, der von -er Kapelle der Leib standarte Adolf Hitler gespielt wurde, wurde der Sarg mit -er sterblichen Hüll«, -er in feierlichem Geleit vom Kranken haus nach den Ausstellungshallen gebracht worden war, hin eingetragen und aufgebahrt. Zur Rechten und Linken hiel ten Reichswehroffiziere und SS.-Kameraden mit gezogenem Degen die Ehrenwache. Ein Ehrensturm -er Leibstandart« Adolf Hitler und andere SS.-Formationen bildeten hinter dem Sara« ein offenes Biereck. Hinter dem Sarg wurde Axel Holsts Lieblingspferd „Egli" geführt. Zur Rechten des Sarges hatten sämtliche Teilnehmer -es Reit- und Fahrtur- niers Aufstellung genommen, unmittelbar davor der Führer -er Leibstandarte Adolf Hitler, SS.-Obergruppenführer Sepp Dietrich, und andere hohe SS.-Führer. ! Unter den Trauergästen bemerkte man u. a. Obergrup penführer Brückner, der im Auftrag des Führers einen herr lichen Kranz aus Lorbeer und Lilien niederlegte. Reichs minister Darrt sowie als Vertreter -es preußischen Mini sterpräsidenten Prinz Christoph von Hessen, ferner den In« spekteur der Kavallerie, General Knochenhauer, als Ver treter des Reichswehrministers und General Freikerr von Dallwigk als Vertreter des Chefs der Heeresleitung sowie die Militärattaches von Frankreich, Polen, Schweden, der Tsche choslowakei und Offiziersoertretungen von Finnland, Vul- garien und Ungarn, weiter den Chef der deutschen Polizei, General Daluege, und zahlreiche höhere SS.-Führer. Unter den zahlreichen Kranzspenden befanden sich solche des Reichs führers SS. Himmler, des Reichssportführers von Tscham- mer-und Osten und des früheren deutschen Kronprinzen. Oberabschnitts-Reiterführer Brantmar sowie Ler Vor sitzende des Reichsoerbandes für Zucht und Prüfung deut schen Warmblutes, General der Artillerie a. D. von Poseck, feierten den Toten als ein Vorbild an Tapferkeit und Pflicht- Oberleutnau cara Schlickum auf „Fan fare" und Oberleutnaiv Kurt Hasse auf „Dei Mohr". Deutsche Reiter in Front. Unser Bild zeigt die Sie ger im „Großen Prei, der Nationalsozialist^ scheu Erhebung" des Vl Internationalen Berli ner Reitturniers. 'Vor links: Rittmeister Momm auf „Bac- erfüllung. Der Führer der schwedischen Reiterkameraden sprach kurze Worte des Gedenkens. Dann erfolgte die Aus segnung, worauf der Sarg unter Len Klängen des Liedes vom guten Kameraden hinausgeleitet wurde, um zum Flug hafen Tempelhof übergeführt zu werden. An dem Flug nach Schweden nahmen SS.-Obergrup- oenführer Dietrich, SS.-StanLartensührer Johannsen iowie Angehörige des Verstorbenen teil. Ein Tanz von Schnee flocken wirbelte durch die Luft, als die Propeller des Flug zeuges ongeworfen wurden. Eine dreifache Ehrensalve wurde abgegeben. Die Anwesenden grüßten den Dahingegangenen zum letzten Male rstit erhobenem Arm, und in wenigen Minuten war das Flugzeug in dem grauen Nebeldunst ver schwunden. Man und Wolkenbrüche Die Türkei von Europa abgefchnitlen. Die ganze Türkei wurde von schweren Unwettern heim- gesucht. Der Eisenbahnverkehr zwischen Bulgarien und der Türkei wurde vollkommen unterbrochen. Fortdauernde schwere Regengüsse haben den Bahndamm zwischen der bulgarischen Grenze und Adrianopel überschwemmt. Die Schienen sind unterspült und die Brücken schwer beschädigt. Uebcr Istanbul tobte ein Orkan mit wolkenbruchartigem Regen, -er großen Schaden anrichtete. Aus Smyrna wird gemeldet, daß dort sechs Stunden lang ein furchtbarer Sturm wütete. Ein Haus ist «ingestürzt. Während des Sturmes brach ferner in einem Laden Feuer aus, das sich mit rasen- j -er Geschwindigkeit ausbreitete. Eine Synagoge, drei La- : -engeschäfte und ein Wohnhaus brannten nieder. Zur glei chen Zeit wurde die Stadt Brussa von einem Wirbelsturm hsimgesucht, der zahlreiche Leitungsmaste niederlegte. Die i Stadt war völlig in Dunkel gehüllt. Der Schaden ist überall sehr groß. Di« aus Westeuropa kommenden Reisenden des Orient- expreß sind mit 27 Stunden Verspätung in Istanbul einge troffen. Als der Cxpreßzug in der Nacht vom 27. zum 28. Januar an die große Brücke über die Maritza unmittel bar vor Adrianopel kam, nachdem er bereits eine große ! Strecke überschwemmtes Gebiet durchfahren hatte, stellte sich heraus, -aß die Brücke nicht befahren werden konnte, da ihre Fundamente unterwaschen waren und Einsturzgefahr -richt«. Der Zug wurde daraufhin nach der bulgarischen Grenzstation zurückgeschoben. Adrianopel im Hochwasser. Die Stadt Adrianopel ist durch das Uebertreten der Ma ritza und Tundja zu 8 Zehnteln völlig unter Wasser gesetzt. Da der Betrieb des Elektrizitätswerkes gestört ist, liegt die Stadt in Dunkel gehüllt, was die Rettungsarbeiten sehr er schwert. Zahlreiche Häuser sind «ingestürzt oder schwer be- schädigt. Es sollen auch Tot« zu beklagen sein. Die Bevöl kerung räumt ihre Wohnungen und drängt sich in den höher gelegenen Stadtteilen zusammen. Schneefturm über Franlreich und Nordalrila Schwere Schneestürme haben in Frankreich und in Nordafrika allenthalben großen Schaden angerichtet. Im Departement Haute Loire sind mehrere Dörfer völlig einge- icynen. -zn Algerien wurde die Ernte auf weite Strecken vernichtet. In Blida ist ein der französischen Tabakregie gehörender Schuppen durch den Sturm eingerissen worden und begrub mehrere eingeborene Arbeiter unter sich, von de nen einer den Toü fand und vier andere schwer verletzt wur den. In der Nähe von Oran stürzte unter der Gewalt der Schneemassen «in Araberhaus ein Bon den Bewohnern fand einer den Tod. währen- ein anderer verletzt wurde. Schnee und Eis i« Spanien In vielen spanischen Provinzen haben heftige Schnee treiben und starke Kälte teilweise schweren Schaden angerich tet. Auf den Landstraßen sind zahlreiche Kraftwagen ein- g«schneit. In manchen Orten -er Provinz Grana-a ist die Olivenernte zum größten Teil vernichtet. Der Schaden, den -er Frost hier angerichtet hat, wird auf über eine Million Peseten geschätzt. Auch in Madrid selbst fiel viel Schnee und di« Temperatur betrug unter Null. Die lleberlchwemmung am MiMppl Die Zahl der Todesopfer der Ueberfchwemmungskata- strophe im oberen Delta-Gebiet des Mississippi hat sich nach den neuesten Feststellungen auf 47 erhöht. Drei Viertel des Viehbestandes dieser Gegend wurden vernichtet. Sächsische Nachrichten Dresden. Wieder 5000 /AM gewonnen. Bei einem der „Grauen Glücksmänner" zog ein hiesiger Ein wohner ein Los der Winterhilfslotterie und damit 5000. Dresden. Doppelselbstmord. Auf den Gleisen zwischen Pieschen und Trachau ließen sich zwei junge Leute von einem Personenzug überfahren; sie waren sofort tot. Die Personalien der Lebensmüden sind noch unbekannt, ebenso die Gründe der Verzweiflungstat. Der Mann ist etwa zwanzig, das Mädchen zweiundzwanzig bis fünfund zwanzig Jahre alt. Dresden. Er betrügt alte Leute. Die Krimi nalpolizei warnt vor einem etwa 25 bis 30 Jahre alten Mann, der sich mit älteren minderbemittelten Personen in Verbindung setzt und ihnen oorschwindelt, daß sie unterstützt werden sollen; er beruft sich hierbei auf die Technische Not hilfe und den Reichsluftschutzbund. Diese Angaben sind unwahr. Für seine „Bemühungen" fordert er Entschädi gungen bis zu 5 die er auch in mehreren Fällen erhielt. Großenhain. Neuer Jungbannführer. Durch Bannführer Gauber wurde als neuer Führer des Jung bannes 1/101 der Gefolgschaftsführer Erich Ludwig einge setzt. Ludwig führte bisher den Unterbann 1/213 (Bornas. Leipzig. Ins Zuchthaus. Hegen Unterschlagung und Untreue wurde Alwin Stollhof von der Großen Straf kammer des Landgerichts zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Stollhof hatte als Blockwart Winterhilfsabzeichen verkauft und das Geld für sich verbraucht, auch Parteiaelder ein kassiert und nicht abgeliefert. Der Angeklagte, der sich in keiner wirtschaftlichen Notlage besang veruntreute insge samt 700 in kurzer Zeit. .'S » , , » o «v n a? . . . ..