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dem Wasser zu Hause sein, ehe man so etwas wagen darf. yeme flcwrowen yaoen, zunaa), Sterbenswörtchen erzählst. Späte Sie größte Tat. Die Hunde hielten einstmals Rat, Liu jeder rühmte sich der Tat, Der größten, die er je vollbracht, Die ihn dem Menschen wert gemacht. Ter Hofhund sagte: „Auf der Wacht Lag ich am Zaun in dunkler Nacht; Da schlich es leise sich heran — Ich merkt' den Dieb und packt' ihn an." Der Dachshund sprach: „Aus seinem Haus Bist ich den list'gcu Fuchs hinaus, Der meinen: Herrn so manches Mal Die allerschvnsteu Hühner stahl." Der Hühnerhund sodann: „Mit Fleiß Folgt' ich im Schnee dcS Hasen Schweiß; Und freß ich selbst ihn noch so gern, Ich bracht' ihn treulich stets den: Herrn." „Kein blut'ger Jäger mag ich sein," Fiel hier der Hund des Blinden ein, „Doch meinen Herren immerdar Schütz' ich vor Not und vor Gefahr." Da trat der Mensch in ihren Kreis Und sprach: „Dir zoll' ich Nuhn: und Preis. Nicht wer zerstört und angreift bloß, Nein, wer erhält, ist wahrhaft groß." Sie Schwarzdrossel. Eine wahre kleine Erzählung von Lo Bergner. Der kleine Heinz hatte sich zu seinem Geburtstag ciu Lustdruckgewchr ge- wttuscht. Aber ciu gauz mvderues mit blankem Lauf und Hellen: Holzkolbcu. „Du bist noch zu klein dafür, Heiuzi...." meinte die Mutter, aber Heinz bestand darauf. „lind was willst du damit, Heinzi?" Die Augen des Kleinen leuchteten. „Spatzen schießen, Mnmmi," lachte er, „so wie der Gerhard und der Lutz." Die gute Mutter war cutsetzt. „Ja, Heinzi, tnn dir denn die armen kleinen Tiere nicht leid?" Der Junge machte ein gekränktes Gesicht. „Aber, Mämmi, das ib dach Jagdl" - 30 — Da ichwieg die Mutter, denn sie verstand ihren kleinen Sohn zum ersten Male nicht. Au: Nachmittag danu stand Heinzi an: Fenster seines Kinderzimmers und blickte hinaus in den verschneiten Garten Da saßen viele Vögel im Gebüsch, auf. geplustert, zusammengeduckt, fliegens- müde vor Kälte, Spatzen und Schwarz drosseln und ein paar vergessene Stare. Heinzi legte in Gedanken an und zielte.... v, er konnte schon schießen! Da kam etwas ganz Unerwartetes, etwas, «vas Hcinzis kleines Herz beinahe stillstehcn ließ. Eine große graue Katze, hatte sich herangeschlichen und hatte mit gierigen Tatzen eine halberfrorene Schwarzdrossel gepackt. Heinz riß das Fenster auf uud hörte die Schmerzens- schrcie des gemarterten kleinen Vogels... Es klang wie der angstvolle Ruf eines gequälten Menschen. Heinz eilte die Treppe hinunter zur Gartentür, riß sie auf uud sah das Entsetzliche. Die Krallen der Katze hatte:: dem Vogel die Brust aufgerissen, die kleine sangesfrohe Kehle, aus der all die schönen Lieder den Sommer über gequollen waren. Heinz klatschte verzweifelt in die Hände uud lies mit feinen dünnen Hausschuhen durch deu hohen Schnee... Da nahm die. Katze Reißaus, aber sie schleppte den kraftlos zuckenden schönen Bogel mit und verschwand in: Nachbar garten. Und Heinzi stand bei dem verschneiten Gesträuch. Er bückte sich uud hob ein paar blutbefleckte schwarze Federchen auf. „Armer Vogel," murmelte er, „armer schöner Vogel!" An: Abend aber, als er mit der Mutter gebetet hatte, sagte er mit einemmal mit fester Stimme: „Mammi, ich bitte dich, fcheuke mir doch lieber kein Luftgewehr!" „Nanu, Heinz?" fragte die Mutter erstaunt. „Warum deun auf einmal nicht mehr?" Da fing Heinz an, bitterlich zu weinen uud erzählte der Mutter sein Erlebnis. Die Mutter strich ihm über die heißen Bäckchen: sie Ivar in: Stillen beglückt, denn mit einen: Mal verstand sie ihren kleinen Jungen wieder.