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eingetroffen ist. Aber es wiry nicht mehr longe dauern, daß das Gros der großen Starensamilie in dichten rau schenden Schwärmen wieder bei uns einkehrt. Es ist etwas hoffnungsfrohes, heimeliges, wenn Freund Starmatz Aus gang Februar in der obersten Baumspitze sein erstes Frühlingspfeifkonzert versucht. Denn nun ist es nur noch eine Frage von wenigen Wochen, bis der Frühling sich bei uns wieder einnistet. Neben den ersten Staren hat sich auch der Kiebitz verschiedentlich schon eingefunden. Auch hier find es nur die Vorläufer, die Ansager. Aber mit ihrem Erscheinen ist es draußen in Feld und Wald schon lebendiger geworden. Zwar der Gesang hat noch nicht eingesetzt. Es ist mehr noch ein vorsichtiges Neben der Stimmen. Man ist zunächst damit beschäftigt, einen ge eigneten Nistplatz ausfindig zu machen. Deshalb das auf geregte Hin- und Herflicgen, als könnte man die beste Ge legenheit verpassen. Die Erstankommenden haben noch reichlich Auswahl, so bald aber der große Schwarm der „Südländer" eingetroffen sein wird, dann kann es sich nur darum handeln, recht bald zu einem freundnachbarlichen Verhältnis zu kommen. Und wer einmal seine Augen offen gehalten hat, der wird festgestellt haben, daß sich treue Nachbarschaft in der Vogelwelt schneller entwickelt als oft bei den Menschen. Es ist ja bekannt, daß in einem Nist bezirk bestimmte Vögel eine Art Polizei- und Wächleramt ausüben, durch das alle nahenden Gefahren angekündigt werden. Auch der Tagesbeginn, das große Wecken in der Vogelwelt, wird immer durch einen bestimmten Vogel durch lauten Ruf ausgeübt. Immer stärker schwillt dann der Morgengesang an, bis alles im großen Vogelreich singend bei der Tagesarbeit ist. Denn gerade in der ersten Zeit gibt es viel zu tun: Nestbau, Brutgeschüft und Jimgen- fütterung. Aber noch ist's nicht so weit. Erst Freund Starmatz und Kiebitz sind als Vorboten erschienen . , . Der,,höchste tzlWiche Deutschlands" Der „höchste Geistliche Deutschlands" ist der „Wendel steinpfarrer", Korbinian Ostermayr. Eigentlich wohnt er in Rosenheim, aber wenn der Sonnabend kommt, muß er auf den Wendelstein! Seit 22 Jahren hält er dort in 1800 Metern Höhe die Sonntagsmesse im Bergkircherl, das zu gleich auch das höchste Gotteshaus in Deutschland ist. We der Blitz noch Donner oder Schneesturm haben ihn abbrin gen können, einmal einen Sonntag zu übergehen. Oft, im Winter, fliehen die Beter aus der vereisten Kapelle, aber der „Äendelsteinpfarrer" hält aus, trotz seiner 66 Jahre. Am Peter- und Paulstag werden es 40 Jahre, daß Korbinian Ostermayr zum Priester geweiht wurde. Der Wendelstein wird am Jubeltag seinem Geistlichen ein besonders festliches Felsengesicht zeigen, und die vielen Bergsteiger, die im Laufe der Jahre den Wendelsteinpfar rer kennengelernt haben, werden ihm ihre Verehrung dar bringen. Denn der Herr Benefiziat waltet nicht nur sei nes Amtes als Geistlicher, er erklärt auch den vielen Tau senden von Wsndelsteinbesuchern, die Sonntags den Berg besteigen, das prachtvolle Gebirgspanorama. Niemand im Umkreis des Wendelsteins kennt die Berggipfel, Täler und Dörfer so genau wie der Wendclsteinpfarrer, und niemand ist ein besserer Führer durch die Herrlichkeit des Gipfel rundblicks als er. Miirlische Seite, märkischer Sand! Vom Dichter und Komponisten des Liedes, Gustav Büchsenschuß. Märkische Heide, märkischer Sand Sind des Märkers Freude, sind sein Heimatland. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder! Hei! dir, mein Brandenburger Land! Uralte Eichen, dunkler Buchenhain, Grünende Birken steh'n am Wiesenrain Steige hoch usw. Blauende Seen, Wiesen und Moor, Liebliche Täler, schwankendes Rohr. Steige hoch usw. Knorrige Kiefern leuchten im Abendrot, Sah'n wohl frohe Zeiten, sah'n auch märk'sche Not. Steige hoch usw. Bürger und Bauern vom märk'schen Geschlecht Hielten stets zur Heimat in märk'schcr Treue fest. Steige hoch usw. „Hie Brandenburg allwege" sei unser Losungswort, Dem Vaterland die Treue in allen Zeiten fort. Steige hoch usw. * j PPD. Warum habe ich dieses Heimatlied geschrieben? Vor allem war es die tiefe Liebe zur märkischen Heimat, die mir die Worte imd die Singweise cingab. Auf meinen vielen Wanderfahrten durch deutsche Gaue schämte ich mich fast, daß gerade unsere Mark Brandenburg kein eigent liches Heimatlied besaß. Ucberall hört man Heimatsänge, am Rhein, in Tirol, an der Weser und an der Saale — jedoch von unserer Heimat kündet kein volkstümliches Lied. Wohl gab es einige wenige märkische Lieder, aber sie eignen sich nur für geschulte Chöre und nicht zum Singen beim Wandern. So blieb es das Schicksal unserer Heimat, daß sie an eigentlich märkischen Heimatliedcrn sehr arm ist. Vielleicht niag die zurückhaltende Schönheit unserer hei matlichen Landschaft auch etwas daran schuld sein; denn cs ist begreiflich, daß eine großartige oder sehr auffallende Gegend auf das Gemüt und die Sinne des Beschauers schneller wirkt, als eine einfache Landschaft, deren schlichte Schönheit erst erwandert werden muß. Aber trotzdem gibt uns unsere märkische Heimat soviel Schönes, daß es sich lohnt, das Lob der Mark Brandenburg in Wort und Lied zu preisen. Der Anlaß zur Entstehung des Liedes war folgender: Mehr als zehn Jahre sind schon darüber ins Land gegan gen. Damals war ich Leiter des Landeswanderamtes im „Deutschen Bismarckorden", einer sehr regsamen völkischen Jugendbewegung. Unser Führer war Wilhelm Kube, der heutige Oberpräsident der Provinzen Brandenburg und Grenzmark. In diesem Kreis von Gesinnungsfreunden be schäftigten wir uns auch mit dem deutschen Volkstum und besonders viel mit unserer märkischen Heimat. Zu einem „Märkischen Heimatabend" brauchte ich dringend ein mär kisches Heimatlich. Als ich nichts Geeignetes fand, kam mir der Gedanke, selbst ein Lied zu schaffen. Durch die innige Verbindung mit der Mark, die ich mir aus meinen vielen Fahrten erwanderte, strömten mir die Worte wie selbstverständlich zu und fanden ihren Klang in einer schlich ten und volkstümlichen Melodie. Das Lied ist in Wort und Weise, besonders im ersten Teil, sehr einfach gehalten, der Kehrreim jedoch ist lebhafter und kraftvoller. Hier ergänzen sich Wort und Singweise zu einem freudigen Bekenntnis zur Heimat und jubelno klingt das Lied aus: „Heil dir, mein Brandenburger Land!" Als ich im Frühjahr 1923 das neugeschaffene Lied dem Freundeskreise brachte, ahnte ich noch nicht, daß es einst eine derartige Verbreitung finden würdel Und zunächst blieb es auch, so unpolitisch sein Inhalt sein mochte, ein „Nazilied" und war daher bei Andersdenkenden verpönt. Kein Rundfunk nahm sich des Liedes an. Für die breite Oeffentlichkeit mar es tot. Nur in der märkischen Wan- deroogelbemegung hat das Lied frühzeitig Eingang gefun den. Seine Verbreitung ist hauptsächlich den sangesfreu digen Wandergruppen zu verdanken. Hier erlebte es die typische Verbreitung des Volksliedes: Es wird mündlich überliefert; Dichter und Komponist bleiben unbekannt. Aus dem lebendigen Gebrauch erklären sich auch die kleinen Ab weichungen in Text und Melodie von der ursprünglichen Form. Diese Art der Verbreitung von Liedern ist in der Jugendbewegung üblich. Die Lieder kommen und gehen. Las Gute bleibt. Und wie war der „politische" Weg des Liedes? Vom Bismarckorden ging es zum „Frontbann" und zur SA. und machte hier den Siegeszug der völkischen Bewegung mit, so daß es jetzt als vielgesungenes Lied der national sozialistischen Erhebung gilt. Gab es wegen dieses Liedes auch oft harte Zusammenstöße mit politischen Gegnern, so blieb die Kraft des Liedes dennoch ungebrochen; im Ge genteil, auf den großen Veranstaltungen der NSDAP, in Berlin im „Sportpalast" und im Lustgarten erklang das Brandenburger Lied und warb immer neue Kämpfer für Sas neue Deutschland. Ein Zufall mag es sein, daß aus dem Berliner „Bis marckorden" ein anderer bekannter Freiheitssänger hervor- zegangen ist: Mein Freund Arno Pardun, der Dichter und Komponist des Kampfliedes „Siehst du im Osten das Mor genrot?", dessen Kehrreim „Volk ans Gewehr!" sich die Berliner Funkstunde als Pausenzeichen gewühlt hat. Nachdem auf dem gewaltigen Parteitag in Nürnberg die Berliner und Brandenburger ihre Sonderzüge unter den Klängen der „Märkischen Heide" verließen, kann man wohl behaupten, daß die Mark nun endlich ihr Heimatlied besitzt. Seine große Verbreitung zeigt, daß die natürliche Liebe zu Heimat und Scholle einem jeden Märker inne wohnt, und herzlich klingt durch Stadt und Land das Be kenntnis zur Heimat: „Hie Brandenburg allwege!" Erft der MeM, dann das Tier Die Liebe zu Tieren ist dem Menschen angeboren. Man beobachte nur das heilige Entzücken, das kleine und kleinste Kinder beim Anblick eines Vögelchens, eines Kätzchens oder irgendwelcher Tiere äußern. Daß kleine Kinder Tiere durch ihre Liebkosungen oder ihr Spiel quälen, ist aus ihrem Un verstand zu erklären. Wenn Größere sich Roheiten zuschul den kommen lassen, liegt ebenfalls häufig Dummheit und Mangel an richtiger Beschäftigung zugrunde. Beides aber kann durch die elterliche Erziehung und Beaufsichtigung, durch einen Hinweis auf die Folgen solch rohen Handelns und ein Hinlenken zur Tierpflege vermieden werden. Die schönsten Quellen der Freude eröffnen wir den Kindern, wenn wir sie richtige Naturbeobachtung, verständigen Um gang mit Tieren lehren. Die Liebe zum Tier muß ebenso selbstverständlich ins weiche Kinderherz gepflanzt werden, wie die Liebe zu den Mitmenschen. Es gibt aber auch eine falsch verstandene, mißbrauchte Tierliebe. Glücklicherweise sind sie nicht allzu häufig — aber doch wird jeder ein Bei spiel kennen — jene älteren Menschen, die sich stolz als Tierfreunde brüsten und dabei Menschenfeinde sind. Meist hat sie ein hartes Schicksal oder eigene Schuld einsam wer den lassen. Sie hängen dann ihre Liebe an eine Katze oder einen Hund und sagen mit bitterer Menschenverachtung: Das Tier ist treuer als der Mensch. Wenn man ihren Egoismus durchleuchten wollte, müßte es aber meistens heißen: das Tier ist bequemer als ein Mensch. Das Schoßhündchen kann man in sein Körbchen schicken, wenn man ausgehen oder ungestört sein möchte; ein kleines Kind aber erfordert stän dige Bereitsclzaft. Von einem guten Hund ist es wohl zu verlangen, daß er sklavisch getreu jedem Wink seines Herrn folgt; von einem jungen Menschen, der ein Recht auf eigene Entwicklung und eigenen Willen hat, aber nicht. Ein un- vcrnünftiges Tier übt auch keine Kritik an seinem Besitzer, wohl aber vielleicht ein Mensch, der eng mit ihm leben müßte. Es tut weh, zu sehen, wie in einem Haus das Hünd chen mit Leckerbissen gefüttert und mit übergroßer Liebe gepflegt wird, während im anderen Haus ein unschuldiges Kindlein nicht einmal das Allernötigste hat an Speise, Klei dung, Pflege und Liebe. Wenn man den betreffenden Tier freund darauf hinweist, heißt es meist: Da erntet man kei nen Dank, wenn man dort hilft. Also um „Dankernten" geht es? Armer Mensch, der du ein Tierfreund, aber ein Men schenfeind bist. Ich glaube, kein Mensch, der ein Herz für seine Mitmenschen hat, wird einem Tier Liebe und Hilfe s versagen; denn die wahre Güte des Herzens ist bereit für jedes Geschöpf Gottes. Darum sollte cs auch keinen Tier freund geben, der nicht Erbarmen und Opferbereitsckzaft für hilflose Menschcngcschöpfe aufbrächte. Tilla Wintergcrst. Stttlichcs mH Sächsisches WppoMs»alL». Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern darf in der Nacht von, 24. (heute) zum 25. Febr. die auf l Uhr nachts festgesetzte Polizeistunde nicht verlängert werden. Geräuschvolle Lustbarkeiten dürfen heute nach 12 Uhr nachts nicht mehr stattsinden. Sclsa. Am Sonnabend abend Halle die Deutsche Arbeits- scont die Einmohnerschasl zu einer großen öffentlichen Versamm lung in den oberen Gasthof eingeladen. G. Hertel, der RSBO.- Obmann, lcitcle die gut besuchte Versammlung. Redner des Abends war Pg. Hobland, der hier durch seine Vorkragsrcüen bereits bekannt ist. Er sprach über das neue Schutzgeseh der Ar beit, das soziale Ehrengericht, den Kündigungsschutz, die Feier- abendoraanisalion „Krast durch Freude" usw. Der Standes dünkel hat zu verschwinden; jeder soll nur seine Pflicht erfüllen, sei es in der Werkstatt oder sei es im Büro. Der Gedanke der Gemeinschaft muß herausgcstellt werden; denn Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Durch die Feierabendorganisation „Kraft durch Freude" sollen deutsche Kultur, deutsche Länder und Sitten dem einzelne» nahe gebracht werden. Aus seinen langen Ausfüh rungen alles zu berichten, wäre unmöglich. Starker Beifall dannle dem Redner. Dann wurde noch bekannt gegeben, daß in der Geschäftsstelle jeden Dienstagabend Sprechstunde für die DAF. abgehoben wird. Bannewitz, ß Der Arbeitslose Gnädig, der aus dem Wege zum Stempeln seinen 7jährigen Sohn auf dem Fahrrad mit zur Schule nehmen wollte, kam auf der Hauptstraße in Neu- wclschhuse zum Sturz, wobei das Kind auf die Fahrbahn zu liegen kam. Ein hinlerherkommender Eilwagen der Linie Altenberg—Dresden der SKV. konnte nur durch die Geistes gegenwart des Fahrers kaum einen Meter vor dem Kopf des Kindes herumgerisscn, in den Straßengraben gelenkt und dort zum Stehen gebracht werden. Der Wagen, der Beschä digungen erlitten hatte, mußte abgeschleppt werden, während die Insassen mit dem Schreck davonkamen. Leipzig. Die Paketumschlagstelle auf dem Postbahnhof in Leipzig ist eine der größten in ganz Mitteleuropa. Im Reich wird sie an Umfang des Verkehrs nur von der Umschlagstelle in Berlin übertroffen. Die Stelle wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Hauptbahnhofes mit einem Gesamt kostenauswand von vier Millionen RM. erbaut. Die Pack kammer hat eine Länge von 200 m. 18 Schienenpaare dienen der Abwickelung des Verkehrs. Mit Hilse der modernsten Fördereinrichtungen wird die glatte Erledigung erzielt. Ueber den riesigen Umsang des Verkehrs unterrichten folgende Zahlen: An Paketen, die für Leipzig und Vororte bestimmt sind, gehen täglich 12000 Stück ein. Bei einer Spitzenleistung von 40000 Stück. Bei den Leipziger Stadtpostanstallen werden täglich 28000 Pakete eingeliefert (Spitzenleistung 50000). Im Durch gangsverkehr werden täglich 80000 Pakete bearbeitet (Spitzen leistung 140000). Der gesamte Paketverkehr auf dem Post bahnhof beläuft sich täglich aus rund 120000 (Spitzenleistung 230000) Im Jahre ist ein Eesamtverkehr von 43 Millionen Paketen zu verzeichnen. Hierzu kommt noch die Zahl der im Durchgang bearbeiteten Päckchen mit täglich 16000 (Spitzen leistung 50000) und jährlich 7 Millionen. Durchschnittlich werden täglich 200, in der Spitzenleistung 350 ein- und ab gehende Vahnposten und Eisenbahngüterwagen abgefertigt. Die Arbeit wird von rund 850 Beamten geleistet, denen für die Paketbeförderung innerhalb des Postbahnhofes 900 Paket- Karren zur Verfügung stehen. Da die Anlagen für den un geheuer gewachsenen Verkehr nicht mehr ausreichen, ist ein neues Paketzustellamt im Bau begriffen. Die Gründungsar- beiten sind beendet. Zur Zeit wird der Skelettbau errichtet. Man hofft, das neue Amt, dessen Baukosten rund 2,5 Millionen NM. betragen, im Herbst 1935 seiner Best'mmung übergeben zu können. Außerdem wird für das Postgebäude am Post bahnhof einschließlich des neuen Paketzustellamtes ein gemein sames Heizwerk errichtet, für das 300 000 RM. vorgesehen sind. HImbacl). Vor dem hiesigen Schöffengericht hatten fich 12 Personen wegen übler Nachrede zu vsranworten. Sie wurden beschuldig!, über den stellvertretenden Bürgermeister Stadtrat Weinhold unwahre Behauptungen ausgestellt bzw. verbreitet zu haben. U. a. war Siadtrat Weinhold im Zu sammenhang mit angeblichen Unregelmäßigkeiten beim Winter- hilsswerk genannt worden. Der Vorsitzende des Winterhilfs- werkes in Limbach hatte daraufhin gegen die Verbreiter des Gerüchts Anzeige erstattet. Das Gericht verurteilte vier An geklagte, darunter zwei Frauen, zu Gefängnisstrafen von 1 Woche bis zu 3 Monaten, einen weiteren Angeklagten zu 25 Mark Geldstrafe. Die übrigen Angcschuldigten wurden mangels ausreichenden Beweises frcigcsprochen. Seit dem Jahre 1895 ist hier ein fast unglaub- licherEebmtrnrückgang zu verzeichnen. Im Jahre 1895 wur den 320 Kinder geboren. Im Jahre 1920 sank diese Ziffer auf 191, 1932 auf 102 und 1933 auf 79. Im Jahre 1885 waren 163 Sterbesälle zu registrieren, so daß sich ein Ge burtenüberschuß von 157 ergab. Im Jahre 1933 standen dagegen 78 Eterbefällen nur 79 Geburten gegenüber. Mittweida. 3n den letzten Wochen wurde beobachtet, daß ein hiesiger Einwohner Abzeichen trug, wie sie den Kommunisten zur gegenseitigen Erkennung dienen. Die Nachforschungen haben ergeben, daß ein hier wohnhafter Ausländer Anstrengungen macht, um einmal öffentliche Einrichtungen auszujpionieren und zum anderen sich bemüht, mit Personen, die für die öffentlichen Einrichtungen arbeiten, in Verbindung zu kommen. Von diesen Personen suchte er dann Auskünfte jeder Art zu erlangen, um sie der ausländischen Presse zuzuleilcn. Seine acsundcncn Kumpane zeichnete er dann mit dem oben genannten Abzeichen aus, damit er sie jederzeit wiedererkennt. Die ermittelten Personen wurden in Schutzhaft und Untersuchungshaft genommen. Zwickau. Das Amtsgericht verurteilte einen 64 öahre allen Arbeiter wegen gewerbsmäßigen Bettelns zu sechs Wochen Hafk und Ucberweisung in ein Arbeitshaus. Er war bereits 31 mal wegen Bettelns und 20 mal wegen Beamkenbcleldigung, Wider stand und Hausfriedensbruches vorbestraft. Der Verurteilte ist wohnungslss und bereits dreimal im Arbeitshaus Colditz unter- gcbracht gewesen. Letzte Nachrichten NLWch-Meit M sMMiäfsM MMtiMMin vmedMiM Paris, 23. Februar. DaS Echo de Paris meldet, daß aus den im Arbeitsmimstcrium liegenden Aktenstücken, die mit der Ar- beilserlaubnis sür die Schauspielerinnen Rita Georg und Ma rianne Küpser die Empfehlungsschreiben hochstehender Persönlich keiten enthielten, plötzlich eine Reihe van Belegen verschwunden sind. Der Arbettsminister habe diese Akten angesordcrt. Der