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Aus Wolfgang Amadeus Mozarts letzten Salzburger Jahren, bevor er sich 1781 in Wien niederließ, stam men im wesentlichen die heute er klingenden Kompositionen des Mei sters. Im August 1780 entstand die Sinfonie C-Dur KV 338 als letzte aus der Salzburger Zeit, ein ausge sprochen festliches Werk, das eine große Besetzung aufweist. Der 1. Satz (Allegro vivace) über rascht durch seine wiederholten Wechsel von Dur- und Mollpartien. Bald ertönt ein heroischer Marsch, bald erscheinen Züge der Opera buffa. Dem energisch zupackenden Hauptthema im vollen Orchester glanz steht der chromatisch absin kende Seitengedanke der Streicher gegenüber. Die Durchführung, nach As-Dur, f-Moll und c-Moll modulie rend, wird von erregten Triolen- figuren beherrscht. Plötzliches Um schlagen der Stimmung ins Schmerz liche, dann gleich wieder sprühen der Witi - in diesem vielschichti gen, übrigens auch harmonisch küh nen Satz scheint alles vereint. Der langsame 2. Satz, ein lyrisch empfundenes Andante, ist ganz auf den Streicherklang gestellt. Mit ge radezu kammermusikalischer Fein- gliedrigkeit werden die Streicher stimmen, nur von Fagotten gestützt, zueinander geführt, wobei die Ge gensätze von Legato und Staccato, von Sforzato und Piano vom reichen „Innenleben" dieser Musik künden. Die durchweg zweifach geteilt spielenden Bratschen haben dabei keinen geringen Anteil an der Sub tilität des Satzes. Mit viel guter Laune, hervorgerufen durch lebhafte Achtelbewegung, präsentiert sich das Finale (Alle gro vivace), dem gelegentliche Mollwendungen wiederum etwas Hintergründiges geben. Ein Menu ett existiert nur als Skizze (14 Tak te). Die konzertante Sinfonie Es-Dur KV 297b schrieb Mozart für die be rühmten Pariser Concerts sprituels. Zur Zeit der Komposition (Paris, April 1778) hatte er vier Musiker der internationalen Spitzenklasse bei der Hand, denen er die Solo partien „auf den Leib" schrieb: die Mannheimer Johann Baptist Wend ling (Flöte), Friedrich Ramm (Oboe) und Georg Wenzel Ritter (Fagott), zu denen noch der hervorragende tschechische Hornist Johann Wen zel (Vaclav) Stich (genannt Gio vanni Punto) hinzukam. Intrigen brachten die Uraufführung zu Fall. Mozart hatte die Partitur an Le Gros, den Direktor der Concerts spi- rituels, verkauft, beabsichtigte aber, Serenade in D-Dur KV 320: Blatt 1 des Autographs (Deutsche Staats bibliothek Berlin) Spieldauer: ca. 19 Minuten