ZUR EINFÜHRUNG Schaffen, an den nur die Haffner-Se renade KV 250 heranreicht. Da die Besetzung eine besondere Steige rung erfuhr, wird ein bestimmter, heute nicht mehr bekannter Anlaß für die Komposition bestanden ha ben. Typische Merkmale der Se renadenkunst sind ausgeprägt: die festliche orchestrale Gestaltung (1. und 7. Satz sowie die ersten Teile der Menuette des 2. und 6. Satzes), konzertante Intermezzi (3. und 4. Satz) und Kammerstil (5. Satz). Das Werk besteht aus drei verschie denen Teilen: Die Sätze Nr. 1,5 und 7 bilden eine dreisätzige (und in dieser Form auch aufgeführte) Sinfonie; eine zweisätzige - von Mozart ausdrücklich so überschrie bene - Sinfonia concertante G-Dur (Sätze Nr. 3 und 4) ist zwischen geschaltet. Schließlich komplettie ren zwei Menuette (Sätze Nr. 2 und 6) das Werk. Der 1 .Satz (Allegro con spirito), von einem ötaktigen Adagio maestoso eingeleitet, ist ein ausgewachsener dramatischer Sinfoniesatz mit ech tem Mannheimer Crescendo; die Reprise wiederholt den Adagio-Be ginn im Allegro-Tempo. Das lebhaf te Finale (Presto) entspricht ebenfalls einem Sinfoniesatz mit ausgedehn tem Durchführungsteil, in dem Mo zart gegen seine Gewohnheit kei ne neuen Gedanken einführt, son dern sich nach dem Vorbild Haydns streng auf das in der Exposition vorgestellte Material beschränkt. Der Mittelsatz der „Sinfonie" (Nr. 5), ein ernstes Andantino voller Schmerz und Trauer, steht an Emp findungstiefe den Mollsätzen der Konzerte und Sinfonien Mozarts nicht nach. Heitere Anmut herrscht dagegen in den beiden Sätzen der Sinfonia concertante, Nr. 3 (Andante gra- zioso) und Nr. 4 (Rondo. Allegro ma non troppo), in welchen die Bläserpaare der Flöten, Oboen, Fagotte und Hörner konzertant ein gesetzt werden und für ein ständig wechselndes, üppig blühendes Klangkolorit sorgen. Die zwei Menuette Nr.2 und Nr.6 erscheinen gravitätisch-würdevoll, in voller Besetzung mit Hörnern, Trompeten und Pauken. Zu ihren kontrastieren ihre Trios in Gestus und Instrumentation: das heiter-be wegte Trio zum Menuett I mit Solo- Flöte und -Fagott, wohingegen Me nuett II in seinen beiden Trios neue Instrumente einführt, so in Trio I ein Flautino (kleine Flöte) und in Trio II ein Posthorn, das die Abschieds stimmung des d-Moll-Andantinos aufgreift, nun aber in ein mildes, freundliches Licht taucht. Einige For schervermuten in der „Posthorn-Se- renade" biographische Züge: Mo zart habe in ihr seine Sehnsucht, die ihm zu eng gewordene Heimat stadt Salzburg möglichst bald zu verlassen, künstlerisch gestaltet.