Solisten auch unter sich selbst kon zertieren; mit dem schönen Augen aufschlag des letzten Tuttithemas schließt das tiefempfundene Stück in stiller Seligkeit ab" (H. Abert). Wohl einmalig in seiner Originali tät ist der Finalsatz. Das Soloquar tett, von der Oboe angeführt und von den Streichern pizzicato beglei tet, stimmt ein lötaktiges Träller liedchen an. Dem folgt ein frecher 8taktiger Orchesterrefrain nach Art jener Rundgesänge, die in den Schlußensembles der Pariser Vaude ville-Komödie strophenweise soli- stisch vorgetragen und jedesmal mit einem von allen Solisten gemein sam gesungenen Refrain beschlos sen wurden. (Der Komponist griff später, 1781/82, diese Form im Finale der „Entführung" wieder auf.) In zehn Variationen verändert Mozart des Couplet melodisch, rhythmisch, instrumentatorisch und mit den verschiedenen Instrumenten virtuos konzertierend. Jede Variati on endet mit dem Tuttirefrain, nur die letzte mündet, völlig unerwar tet, in ein rezitativisches Adagio. Ein hurtiges 6 / g -Allegro beschließt den fröhlich-übermütigen Variations satz. Aus einem Brief Mozarts (vom 29. März 1783) erfährt man, daß die 1779 komponierte Serenade D- Dur KV 320 für Streicher und je zwei Flöten, Oboen, Fagotte, Hör ner, Trompeten und Pauken, die wegen des im zweiten Trio des Menuetts II verwendeten Posthorns den Beinamen „Posthorn-Serenade" trägt, die letzte für Salzburger Stu- Mozart als Ritter vom Goldenen Sporn. Ölbild 1777 denten komponierte Finalmusik des Meisters gewesen ist. Die Univer sitätsstudenten hatten, bevor sie sich ihrem eigentlichen Fachstudium zu wenden konnten, zweijährige phi losophische Kurse zu absolvieren. Nach Abschluß der Prüfungen lie ßen die Teilnehmer der Kurse eine Finalmusik aufführen, die nicht nur Huldigung und Dank zum Ausdruck bringen sollte, sondern zugleich auch Verabschiedung war; nicht ausgeschlossen, daß das Posthorn an die bevorstehende Abreise er innern sollte. Das siebensätzige Werk bedeutet jedenfalls den Hö hepunkt dieser Gattung in Mozarts Spieldauer: ca. 50 Minuten