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ZUR EINFÜHRUNG Spieldauer: ca. 33 Minuten Ungewöhnlich ist der Beginn des Eröffnungssatzes: Nachdem das Orchester mit einem kräftigen Ruf eingesetzt hat, erscheint bereits im zweiten Takt die Antwort des Solo instruments, das sich also schon am Kopfthema der Orchesterein leitung, am Eingangstutti beteiligt (vor dem eigentlichen Soloeinsatz, der hier nicht gleich mit dem Hauptthema, sondern mit einem kurzen improvisatorischen Prälu dieren des Solisten erfolgt. Auch beim Schlußtutti dieses Satzes ist das Soloinstrument wieder dabei. Von besonderer Schönheit und tie fem Empfindungsgehalt ist der be seelte, kantable langsame Mittel satz in c-Moll, der übrigens der er ste Mollsatz war, den Mozart für ein Konzert komponiert hat. Das Orchester-Ritornell, durch das der Satz in zwei große Teile gegliedert wird, beginnt mit einem Kanon der Streicher (zwischen erster und zweiter Violine), der dann den Un tergrund für den edlen Gesang des Soloinstruments bildet. Als ausgedehntes Rondo wurde der Finalsatz des Konzertes ange- Hausverwaltung Ankaut »Verkauf Kapitalanlagen SEIFERT IMMOBILIEN Seifert-Immobilien Schillingplatz 16 01159 Dresden Tel.: (0351) 4 21 53 08 und (0351) 4 21 53 09 Fax: (0351) 4 21 53 05 legt. Besonders zu erwähnen ist hierbei der Einbau eines in As-Dur stehenden ausdrucksvoll-ernsten Menuetts mit vier Variationen in den sehr brillanten, virtuos glän zenden Satz, der ebenfalls eine äußerst enge, meisterliche Ver knüpfung zwischen Solo- und Tutti partien erkennen läßt. Die in der Mitte des 19. Jahrhun derts von Franz Liszt begründete, in seinem Schüler- und Freundeskreis weitergeführte und dann kurz vor der Jahrhundertwende durch Ri chard Strauss auf ungeahnte Höhen geführte Gattung der sinfonischen Dichtung, das heißt also eines musi kalischen Werkes, das einem be stimmten literarischen, malerischen oder aus der Natur geschöpften „Programm" folgt und aus ihm seine Formgesetze ableitet, hat in musik ästhetischen Auseinandersetzungen seit je ein lebhaftes Für und Wider erregt. Die Vertreter einer soge nannten „absoluten" Musik verwar fen den Gedanken einer Verbin dung von Musik mit angeblich au ßermusikalischen Vorstellungen, ohne zu bedenken, daß beispiels weise auch ein Werk wie die scheinbar „absolute" 5. Sinfonie von Beethoven offenkundig Träger bestimmter Ideen ist. Dagegen wie sen die Anhänger der Programm musik darauf hin, daß die manch mal durch klangmalende Kunstmittel vorgenommene Nachahmung oder Widerspiegelung von Bildern der Natur oder dichterischer Gedanken eine sehr alte Vorliebe der Kompo-