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HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr. 18 September 1970 Preis 10 Pfennig In dieser Ausgabe: Seite 3: Sozialistische ökonomische Integration Seite 4: Ankunft Belorussischer Bahnhof... xoasacasevammannanaxuananazmaanuamsuasmnad 25 Jahre Demokratische Republik Vietnam Im Zeichen enger Verbundenheit mit dem helden haften vietnamesischen Volk wurde an unserer Hoch schule der 25. Jahrestag der Gründung der Demokrati schen Republik Vietnam begangen. Am Morgen des 2. September empfing der Direktor fürvinternationale Beziehungen, Genosse Weinrich, den Vorsitzenden der vietnamesischen Ländergruppe, Ge nossen PHam Vu Thai, und vietnamesische Beststuden ten. Genosse Weinrich beglückwünschte die vietname sischen Freunde zu ihrem Ehrentag, aber auch dazu, daß die Ländergruppe vietnamesischer Studenten an unserer Hochschule im Wettbewerb mit den Länder gruppen anderer Bildungseinrichtungen in der DDR den ersten Platz in der politischen Arbeit errin gen konnte. Er brachte zum Ausdruck, daß auch wei terhin alle Angehörigen unserer Bildungsstätte aktive Solidarität mit allen Völkern Südostasiens üben wer- x den. Es gilt, die USA-Aggressoren zur Einstellung ihrer verbrecherischen Kriegshandlungen zu zwingen, wobei wir unseren speziellen Beitrag zur Festigung des Frie dens in der Bändigung des westdeutschen Imperialis mus stehen. Pham Vu Thai dankte für die vielen Beweise der Unterstützung und Solidarität. „Sie sind für unser Volk Ansporn und Verpflichtung", so sagte er, „im Sinne des Vermächtnisses Ho Chi Minhs nicht zu ruhen, bis der Frieden für unser Land erkämpft ist. Unsere persön lichen Anstrengungen sind darauf gerichtet, noch bes sere Leistungen im Studium zu erzielen.“ Zu einer abendlichen Festveranstaltung, die von den vietnamesischen Freunden vorbereitet worden war, (Fortsetzung auf Seite 2) Die Diskussion geht weiter In den letzten Wocen und Monaten wurde in allen Be- reichen unserer Einrichtung darüber diskutiert, wie sich unsere Hochschule in den 70er Jahren zu einem leistungsfähi gen Wissenschafts- und Bil dungszentrum entwickeln wird und welchen Beitrag die ein zelnen Teile unserer Ausbil dungsstätte in diesem Prozeß zu leisten haben. X Bereits jetzt kann gesagt werden, daß die meisten Kol lektive ernsthalt über die von der staatlichen Leitung vorge legten Aufgaben diskutieren und beraten, wie sie die ge stellten Ziele erreichen können. So naben beispielsweise die Kollegen der Sektion Mathe matik mit großem Verantwor tungsbewußtsein darüber nach gedacht, wie sie trotz kompli zierter Arbeitsbedingungen den vielfältigen Verpflichtun gen in Lehre und Forschung nachkommen können. Im Er gebnis der Erörterungen wur den Maßnahmen zur weiteren Rationalisierung der Lehre und verstärkten Konzentration der Forschung festgelegt. Die Genossen der Sektion Soziali stische Leitungs- und Organi sationswissenschaften haben unter anderem darüber nach gedacht, wie sie in den näch sten Jahren der schwierigen Raumsituation begegnen kön nen. Im vielschichtigen Für und Wider wurde der Vor schlag unterbreitet, Sprech kabinen einzurichten, um auf diese Weise die Zahl der Kon sultationsmöglichkeiten zu er höhen. Die Liste derartiger Akti vitäten ließe sich beliebig fortsetzen. Würde man dies alles quantitativ erfassen, könnte der Statistiker mit einer beträchtlichen Zahl ope rieren und völlig mit Recht schlußfolgern, daß die Auffor derung zum Mitplanen ernst genommen wurde. Mit Zahlen allein darf man sich jedoch nicht begnügen, sondern muß gleichzeitig die Fragen stellen, ob auch immer die Hauptfragen in ihrer Kom plexität diskutiert wurden. So wurden Probleme der Arbeits und Lebensbedingungen in ein zelnen Debatten vordergründig behandelt. Am 28. August 1970 promovierte, als erster vietnamesischer Aspirant Herr Dang Minh Trang an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der TH Karl-Marx-Stadt mit dem Prädikat „cum laude“. Das Thema seiner Disserta tion lautete „Zur Bestimmung des Druckverlustes im Angußsystem von Spritzgießwerkzeugen“. Herr Dr.-Ing. Dang Minh Trang ist seit 1. September 1966 an der TH Karl-Marx-Stadt, Sektion Verarbeitungstechnik, Lehr bereich Plast- und Elastteehnik, als Aspirant tätig. Er zeigte während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit eine beispielhafte Studienmoral und ein gutes kameradschaftliches Verhältnis zu den Studenten und Mitarbeitern unserer Hochschule. Er war jahrelang Vorsitzender der vietnamesischen Studenten- und Aspirantengruppe an der TH Karl-Marx-Stadt. Wir wünschen ihm persönliches Wohlergehen und für seine zukünftige verantwor tungsvolle Tätigkeit in seiner sozialistischen Heimat recht viel Erfolg. Floßmann Eine Debatte über solche Fra gen hat für die Entwicklung der Hochschule allerdings nur Sinn, wenn eine echte Kampf stimmung erzeugt wird, die uns hilft, schnell Veränderun gen zu erreichen. Bedenklich stimmt uns auch die Tatsache, daß über eine langfristige Planung des Er ziehungsprozesses nur relativ wenig gesprochen wurde. Den angeführten Sachverhalt ver stehen wir hier im engen Sinne, nämlich als Entwick lung sozialistischer Verhal tensweisen. Selbstverständlich ist der sozialistische Absolvent durch ein hohes Wissen gekennzeich net, und deshalb sind Fragen der Wissensaneignung Gegen stand der Perspektivplandis kussion. Es muß jedoch doch eine klassenbewußte Per sönlichkeit sein, die selbstän dig Leistungen für die Stär kung der Republik vollbringt. In welche Bewährungssitua tionen stellen wir jedoch un sere Studenten, damit sie diese Charaktereigenschaften erwer ben? Einige Sektionen — zum Beispiel Verarbeitungstechnik — haben sich darüber ernste Gedanken gemacht. Insgesamt befriedigen die bisherigen Lö sungsvorschläge jedoch noch nicht. Im September wird mit der Abgabe der Perspektivpläne idie erste Phase der Planung beendet. Wir werden jedoch weiter diskutieren, um die bis-' therigen Dokumente zu präzi sieren. Dabei sollten alle Kol legen darauf achten, daß Fra gen der sozialistischen Erzie hung noch mehr in den Vor dergrund der Debatte rücken. Dr. W. Otto, Vorsitzender der HGL, Initiativen im Wettbewerb Bei der Weiterführung des sozia listischen Wettbewerbs an unserer Hochschule setzen sich die Bereiche und Lehrbereiche hohe Ziele zur Entwicklung und Festigung unserer jungen Sektion Technologie der me tallverarbeitenden Industrie. Aus druck dieser Bemühungen um die weitere Festigung unserer Sektion, um die Formung sozialistischer Kol lektive und die Stärkung des sozia listischen Bewußtseins aller Mitar beiter ist die Bereitschaft, den Kampf um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ aufzunehmen; im sozialistischen Kollektiv werden Schwerpunktaufgaben in der Sek tion rationeller und qualitativ bes ser gelöst sowie kollektive sozia listische Formen der Arbeit und des geistig-kulturellen und sportlichen Lebens angestrebt und gepflegt. In zwei Lehrbereichen sind die Kampfprogramme bereits als Ent würfe erarbeitet bzw. überarbeitet. Die breite und verantwortungsbe wußte Mitarbeit beim Schaffen ni veauvoller Kampfprogramme bildet eine gute Grundlage für die wei tere Arbeit. Eine bestmögliche Erfüllung der Schwerpunktaufgaben in Erziehung, Ausbildung. Weiterbildung und For schung wird von den Mitarbeitern als dringendes Erfordernis und als Voraussetzung für den weiteren erfolgreichen Auf- und Ausbau un- serer Bildungsstätte erkannt. Das zeigt auch in unserer Sektion die wachsende Verantwortung jedes einzelnen für das Ganze, die Über einstimmung von persönlichen und gesellschaftlichen Interessen. Reich Vorsitzender der Sektionsgewerkschaftsleitung Enge Freundschafisbande Im Austausch mit Studenten un serer Hochschule konnte in der Sek tion Fertigungsprozeß und -mittel eine Gruppe sowjetischer Studenten vom Moskauer Institut für Werk zeugmaschinen und Werkzeuge (Stankin) willkommen geheißen werden. Besuche in Betrieben, Er fahrungsaustausche mit Jugendbri gaden und mit FDJ-Studenten der Sektion und Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung von Karl-Marx-Stadt trugen dazu bei, persönliche Kontakte anzuknüpfen und die Freundschaft und Zusam menarbeit zwischen unseren beiden Ländern weiter zu vertiefen. Der Austausch von Erfahrungen über die Entwicklung des sowjetischen Hochschulwesens und die weitere Durchführung der 3. Hochschulre form in der DDR führten zum tie feren Verständnis der jeweiligen Probleme in der Hochschulausbildung und sind ein wichtiger Beitrag dazu, den zwischen beiden Bildungsstätten bestehenden Vertrag mit Leben zu erfüllen. Unser Bild zeigt die Begrüßung der Gäste durch den stellvertreten den Direktor für Erziehung und Ausbildung der Sektion, Genossen Dr. Neubert. (Foto: Kornack) Dipl.-Ing. Pretzsch Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Syrische Praktikanten an der TH Der Freundschaftsvertrag, der im Frühjalr dieses Jahres zwischen der Universität Aleppo (Syrische Ara bische Republik) und der Techni schen Hochschule Karl-Marx-Stadt abgeschlossen wurde, sieht u. a. den Praktikumsaufenthalt syrischer Stu denten an unserer Hochschule vor. In diesem Monat sind zum ersten Mal Studenten aus Aleppo zur Er weiterung ihrer Kenntnisse an der TH zu Gast. Sie kommen aus den Fachrichtungen Ökonomie, Natur wissenschaften und Ingenieurwissen schaften und arbeiten hier in ver schiedenen Sektionen. Zugleich mit dem Aufenthalt an unserer Bildungseinrichtung sollen die ausländischen Gäste einen Teil unserer Heimat kennenlernen. So besuchten sie z. B. Weimar-Buchen wald, Dresden, den Kyffhäuser und Oberwiesenthal. Zu Gast in der Sektion Mathematik Die Sektion Mathematik hatte im Austausch zehn Studenten der Uni versität Leningrad zu Gast. Zuvor war eine Studentendelegation unse rer Hochschule in der Newastadt ge wesen, wo sie innerhalb von drei Wochen durch Betriebsbesichtigun gen, beim Besuch wissenschaftlicher Laboratorien und Institute einen Einblick in ökonomische Strukturen und die Forschung auf diesem Ge biet erhielten. i Die sowjetischen Studenten, die bereits die Hochschule für Ökono mie in der DDR-Hauptstadt be sucht hatten und im Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen empfangen worden waren, inter essierten sich u. a. besonders für die Verwirklichung der 3. Hochschul reform, für das Forschungsstudium, die Zusammenarbeit zwischen Hoch schullehrern und Studenten und für die Gestaltung des Unterrichts.