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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19700000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1970
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, April -
- Ausgabe Nr. 9/10, Mai 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, Juli 1
- Ausgabe Nr. 15, August 1
- Ausgabe Nr. 16, August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, September 1
- Ausgabe Nr. 19, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, November 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember -
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band
Band 1970
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- Hochschulspiegel
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Freundschaftsvertrag mit Universität Aleppo Die gegenwärtig an unserer Hoch schule weilende Delegation der Uni versität Aleppo aus der Syrischen Arabischen Republik, unter Leitung des 1. Stellvertreters des Rektors, Prof. Dr. Salim Yassin, unterzeich nete am 17. Februar dieses Jahres einen Freundschaftsvertrag zwi- .sehen beiden Bildungseinrichtungen. Der Vertrag über eine enge wis senschaftliche und kulturelle Zu sammenarbeit wurde von dem Rek tor der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, Prof. Dr. Weiß mantel, und dem 1. Stellvertreter des Rektors der Universität Aleppo, Prof. Dr. Yassin, signiert. Es wurde ein ständiger Erfah rungsaustausch über gemeinsam in teressierende Fragen der Ausbil dung, Erziehung und des wissen schaftlichen Nachwuchses zwischen beiden Bildungsstätten vereinbart. Weiterhin ist vertraglich fixiert, daß von beiden Seiten die Möglich keiten geschaffen werden für einen Austausch von Professoren und Do zenten zur Durchführung von Er fahrungsaustauschen sowie zur Teil nahme an wissenschaftlichen Konfe renzen. Zwischen den Fakultäten, Sektionen, Lehrstühlen und Biblio theken soll der Austausch von Fachliteratn, Lehrplänen und Vor lesungsverzeichnissen erfolgen. Der - Frbundschaftsvertrag hat den Charakter eines Rahmenvertrages, und beide Seiten stimmen aller zwei 'Jahre in besonderen Arbeitsplänen die konkreten Vorhaben der Zusam menarbeit ab. Zwischen der Universität Aleppo und unserer Hochschule bestehen bereits seit langer Zeit freundschaft liche Beziehungen. Bei der Vertragsunterzeichnung würdigten beide Rektoren die sich ständig vertiefende Freundschaft zwischen beiden Ländern. Prof. Weißmantel unterstrich in seinen kurzen Ausführungen, daß die Wis senschaftler der DDR gewillt sind, allseitig mit den Wissenschaftlern der Syrischen Arabischen Republik zusammenzuarbeiten. Dieser Ver trag, so führte er weiter aus. ist ein kleiner Baustein, um die Freund- schaft unserer Länder zu vertiefen und ein Beitrag unserer Hochschule zur Unterstützung des schweren Kampfes gegen den israelischen Aggressor. Prof. Yassin dankte für die Hilfe, die die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik den ara bischen Ländern in ihrem gerechten Kampf gegen den israelischen Ag gressor und dessen Hintermänner in Washington und Bonn gewährt. IlIIIIIKIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Aus anderen Hochschulzeitungen 20 Jahre Studentenklub der TU Auf viele gute Beispiele künstle rischen sozialistischen Volksschaf fens konnte der FDJ-Studentenklub der TU Dresden anläßlich seines Ju biläums zurückblicken, die PASA- REMOS, das Sinfonieorchester und die Tanzgruppe sind auch im be freundeten sozialistischen Ausland ein Begriff. Fast 1000 TU-Studenten sind derzeit im FDJ-Studentenklub aktiv tätig; ihr Ziel ist es, die Aus sagekraft der Programme weiter zu erhöhen, die spezielle künstlerische Ausbildung zu steigern und mehr zeitgenössische Werke von DDR- Künstlern einzustudieren. Ein Schreibzirkel entsteht An der Pädagogischen Hochschule Potsdam soll ein Schreibzirkel ge gründet werden, der Studenten, Lehrkräfte, Arbeiter und Ange stellte, aber auch Kinder von Hoch schulangehörigen vereint. Monatlich einmal soll ein dreistündiges Werk stattgespräch stattfinden. Als erstes gemeinsames Vorhaben ist anläßlich des Jahrestages der Vereinigung von KPD und SPD ein Sammelband geplant. Diskussionen über Arbeiten bekannter Schriftsteller und die Verbindung mit Zirkeln schreiben der Arbeiter sollen dazu beitragen, Erfahrungen für die eigene schöpfe rische Arbeit y vermitteln. IlllllllllllIlllIlIlllIlIIIIIIlIllIIlIllllllIIIllllIlIIIlIIlIIlIiIlIIIlIIlIIIlIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII In fester Waffenbrüderschaft (Fortsetzung von Seite 1) Indem unsere Armee den militä rischen Schutz dieser Arbeit über nimmt. gibt es zwischen dem Anlie gen unseres Volkes und den Zielen und Aufgaben der Armee keinen Widerspruch. Unsere Nationale Volksarmee wurde aus dem Volke geschaffen, sie wird deshalb stets eine Armee des Volkes sein. Auch unsere jungen Wissenschaft ler und Studenten können ihre Fä higkeiten nur unter den gesell schaftlichen Bedingungen des sozia listischen Friedensstaates voll ent wickeln und zu unser aller Nutzen umsetzen. Deshalb vermitteln wir unseren Studenten Grundkennt nisse der militärischen und vormi litärischen Ausbildung damit un sere Absolventen selbst am militä rischen Schutz unserer sozialisti schen Heimat beteiligt werden kön nen. Wir dienen damit dem huma nistischen Anliegen unserer sozia listischen Wissenschaft. Unter der Führung der Soziali stischen Einheitspartei Deutsch lands haben wir. die Soldaten. Un teroffiziere und Offiziere, das neue Ausbildungsjahr mit Begeisterung und Aktivität begonnen. Zuversicht- „Hochschulspiegel“ Seite 2 lieh und siegesgewiß überschritten wir mit dem 1. Lehrgang 1970 im Ausbildungslager „Peter Göring“ die Schwelle des neuen Entwicklungs abschnittes und nehmen die höhe ren Aufgaben kühn in Angriff. Der Sozialismus bestimmt die Zu kunft. Deshalb muß sich die Kraft der sozialistischen Waffenbrüder schaft noch stärker entfalten, ein gedenk des Leninschen Wortes: „Ge genüber der Front imperialistischer Mächte stellen wir. die wir gegen den Imperialismus kämpfen, einen Bund dar, dem eine enge militä rische Geschlossenheit nottut." Die Verantwortung der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Ver trages für den Schutz des Sozialis mus und des Weltfriedens wächst von Tag zu Tag. Auch wir Soldaten der NVA bekunden unsere Treue zum Leninschen militärischen Erbe, zur Idee des sozialistischen Interna tionalismus und der Waffenbrüder schaft durch , unsere Taten. Wir werden in fester Waffenbrü derschaft mit der Sowjetarmee und den anderen sozialistischen Bruder- Armeen in jeder Situation die Unan tastbarkeit des Sozialismus gewähr leisten. Oberstleutnant Mertens, Leiter der Militärischen Abteilung Interview mit Dr.-Ing. A. Kumpikas Mit Genossen Dr. Kumpikas, der die Sektion Maschinen- Bauelemente besuchte, führte Dr. Kulitzscher, Mitarbeiter im Lehrbereich Maschinen dynamik dieser Sektion, das folgende Gespräch: Genosse Dr. Kumpikas, Sie sind seit dem 1. Oktober 1969 Gast unserer Sektion. Würden Sie uns zuerst etwas über Ihr Institut sagen? Wie lange wird Ihr Studienaufenthalt in der DDR dauern? Dr. Kumpikas: „Ich arbeite an dem von Prof. Dr.-Ing. ha bil. Ragulskis geleiteten For schungslabor für Dynamik und Stabilität von Präzisions systemen und dem Labor für Schwingungstechnik. In der DDR werde ich mich bis zum 15. Mai 1970 aufhal ten. Meine erste Station war die Sektion Maschinen-Bau- elemente (Lehrbereich Maschi nendynamik) der TH Karl- Marx-Stadt. Ab Februar werde ich dann noch die TU Dresden, die TH Ilmenau und ver schiedene Institutionen in Berlin besuchen.“ Welche Erfahrungen konn ten Sie bei Ihrem bisherigen Aufenthalt in unserer Repu blik sammeln? Dr. Kumpikas: „Idi bin zum ersten Mal in der DDR, und es ist für mich sehr interes sant, dieses hochentwickelte, sozialistische Industrieland kennenzulernen. Besonders be eindruckend finde ich die Arbeitsmethoden meiner Kol legen in der DDR. Sicherlich wird die 3. Hochschulreform zu weiteren raschen Fort schritten an ihrer Bildungs stätte führen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch sagen, daß ich an Ihrer Sektion sehr herzlich aufgenommen worden bin und trotz der hohen Be lastung Ihrer Mitarbeiter jede mögliche Unterstützung er halten habe.“ Was ist das Ziel Ihres Stu dienaufenthaltes? Dr. Kumpikas: „Ich be schäftige mich mit Fragen des Ausgleiches ungleichmäßiger Rotationsbewegungen in Sy stemen des Feingerätebaues und hatte die Gelegenheit, mein Fachgebiet in zwei Vor trägen vorzustellen. Ziel mei ner Reise ist das Studium der Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet in der DDR und das Studium der allgemeinen Ar beiten und Lernmethoden auf dem Gebiet der Maschinendy namik.“ Was hat Ihnen besonders gefallen? Dr. Kumpikas: „Ihre Sek tionsbibliothek, die hervorra gend organisiert ist. Und sonst: die Umgebung von Karl-Marx-Stadt. Ich hatte Gelegenheit, an Fahrten des Kollektivs Maschinendynamik in das Erzgebirge und die Sächsische Schweiz teilzuneh men. Ich finde, daß ein Ge dankenaustausch zwischen Wissenschaftlern unserer bei den befreundeten Länder immer sehr fruchtbar ist. Ich werde nach meiner Rückkehr nach Kaunas darüber berich ten, und wir werden gemein sam nach Möglichkeiten suchen, die Zusammenarbeit zwischen unseren Einrichtun gen noch enger zu gestalten.“ Wir danken Ihnen für das Gespräch, Genosse Dr. Kumpi kas, und wünschen Ihnen viel Erfolg in Ihrer Arbeit und im persönlichen Leben. Neuentwicklung industriell erprobt An der Sektion Automati sierungstechnik wurde 1966 mit der Entwicklung eines Planarturbulenzverstärkers be gonnen. Im" Ergebnis dieser Arbeiten, in die auch Studen ten einbezogen waren, konnte die Neuentwicklung 1968 zum Patent angemeldet werden. Gemeinsam mit dem Haupt praxispartner wurde der in dustrielle Einsatz vorbereitet; es entstand ein universelles, pneumatisches Logikelement ohne bewegte Teile, dessen Vorteile u. a. in einer einfa chen Herstellung, im Fehlen jeglicher Verschleißteile und in der leichten Projektierbar- keit bestehen. Gegenwärtig wird eine mit diesem Element ausgestattete. vollautomati sierte Maschine erprobt, wäh rend weitere Anwendungs möglichkeiten von FDJ-Stu- denten im Rahmen eines Ju gendobjektes untersucht wer den. Wilhelm-Pieck-Stipendiaten vorgestellt Durch die Verbindung zur Ernst- Thälmann-Oberschule sollen die zu künftigen Pädagogen an die prak tische Arbeit herangeführt werden. Die Studenten der einzelnen Matri kel haben in der Oberschule die Pionierarbeit in den jeweiligen Klassen übernommen. Christine bereitet diese Tätigkeit mit den Jungen Pionieren sehr viel Freude, denn sie ist sich ihrer hohen Verpflichtung, als künftige Lehrer junge Menschen zu erziehen, voll bewußt. Sie bereitet sich bereits im Studium allseitig auf ihre verant wortungsvolle Tätigkeit vor und setzt ihre ganze Kraft ein, sich zu einer sozialistischen Lehrerpersön lichkeit zu entwickeln. Durch ihre vorbildliche fachliche und gesell schaftliche Arbeit und ihr ruhiges und ausgeglichenes Auftreten ist sie ein Vorbild für die Freunde ihrer Sektion. Das große Vertrauen, das die Sek tionsleitung Christine Arnold ent gegenbringt, zeigt sich u. a. darin, 88 se.ss6: -. • .. • zl Hochschule wird von einer Studän- tenbrigade der Sektion Erziehungs wissenschaften und Fremdsprachen betreut. Christine Arnold ist Studentin in der Sektion Erziehungswissenschaf ten und Fremdsprachen. Sie steht den Jugendfreunden in der FDJ- Gruppe mit Rat und Tat zur Seite und ist um eine niveauvolle Ju gendarbeit bemüht. Christine kam von der Oberschule, wo sie das Abitur ablegte und gleichzeitig den Facharbeiterbrief als Meß- und Regelungsmechaniker erwarb, direkt an unsere Hoch schule. 1968 wurde sie Mitglied der Sozia listischen Einheitspartei Deutsch lands. Heute gehört sie der FDJ-Sek- tionsleitung an und ist dort für die Pionierarbeit verantwortlich. Als im Dezember vorigen Jahres ein Patenschaftsvertrag zwischen der Sektion und der Ernst-Thäl mann-Oberschule Karl-Marx-Stadt unterzeichnet wurde, hatte Christine wesentlichen Anteil daran. Zur FDJ-Delegiertenkonferenz 1969 daß man sie mit der Leitung des wurde sie für ihre vorbildlichen Kinderferienlagers in Klausdorf für Sicher wird Christine auch diese Leistungen mit der Artur-Becker- Medaille in Bronze ausgezeichnet. die 2. Belegung beauftragt hat. Die ses Ferienlager unserer Technischen Aufgabe als Lagerleiterin und Päd agogin in Ehren erfüllen. ECM - eine kollektive Spitzenleistung unserer Hochschule Die Bezeichnung ECM ist die Ab kürzung für elektrochemische Me tallbearbeitung, ein nichtkonventio nelles Bearbeitungsverfahren für elektrisch leitende, also gewöhnliche metallische Werkstoffe. Im deut schen Sprachgebrauch wird auch der Begriff Elysieren verwen det. Das Verfahrensprinzip ist eine Elektrolyse, deren Anodenvor gang in einer Metallauflösung be steht. Um die gewünschten Werk stückformen erzeugen und beliebig oft reproduzieren zu können, wird eine Werkzeugelektrode dem Werk stück, also der Anode, auf einen Abstand von weniger als 2 mm ge nähert. Die Werkzeugelektrode ist nahezu ein Negativ des Werkstük- kes. Zwischen den beiden Elektro den muß ein Elektrolyt die elek trisch leitende Verbindung herstel len. Das ist gewöhnlich eine wäßrige Salzlösung, häufig Kochsalz öder ein Alkalinitrat. Der Elektrolyt wird von dem zu bearbeitenden Metall bestimmt. Seine Lösung wird mit hoher Geschwindigkeit durch den Spalt zwischen den beiden Elektro den gepumpt. Mit einer Gleichspan nung zwischen 5 und 20 Volt und Stromdichten von 20 bis 200 A/cm 2 lassen sich bei vielen Metallen Ab traggeschwindigkeiten zwischen 0,5 und 5 mm/min erzielen. Je nach Verfahrensvariante können die Elektroden während des Bearbei tungsvorganges ihre Lage beibehal ten oder Relativbewegungen gegen einander ausführen. Das Verfahren erlaubt die Bear beitung von harten, zähen und hochwarmfesten Werkstoffen, weil nicht mechanische, sondern chemi sche Eigenschaften den Elektrolyse vorgang bestimmen. Zum Zeitpunkt der Anmeldung des ersten einschlägigen Patentes durch den Sowjetbürger Gussew im Jahr 1929 war für das Verfahren kein gesellschaftliches Bedürfnis vorhanden. Harte Werkstoffe waren relativ selten, weniger harte ließen sich konventionell gut bearbeiten. Etwa zu Beginn der sechziger Jahre setzte ein Aufschwung in der elektrochemischen Metallbearbei ¬ tung ein, Werkstücke aus harten Werkstoffen wurden benötigt. Der Siegeszug der ECM-Technik wurde aber durch subjektive Ursachen ge hemmt. Optimale Lösungen lassen sich nur im Kollektiv von Werk zeugmaschinenbauern, Elektrotech nikern, Chemikern, Verfahrenstech nikern und Technologen erreichen. Das dürfte der Grund für die zö gernde Einführung des Verfahrens in der Industrie sein. Einem Kollektiv an der Techni schen Hochschule Karl-Marx-Stadt, das vom Beginn über ehemalige In stituts- oder Sektionsgrenzen hin aus zusammengearbeitet hat, ist es gelungen, dieses . hochproduktive Fertigungsverfahren in. verschiede nen metallverarbeitenden Betrieben der DDR gemeinsam mit Praxispart nerri einzufuhren. Beispiele dafür sind eine Reihe erfolgreich' abge- schlossener Forschungsverträge zwi schen Sektionen unserer Hochschule. Die Erfolge wurden durch harte Arbeit errungen. Eine klare poli tische Konzeption mit dem Ziel der ökonomischen Stärkung unserer Republik befähigte viele Mitglie der des Kollektives zu einem außer- ordentlichen, persönlichen Einsatz. Stellvertretend für das Kollektiv sei die Arbeit des Genossen Wicht an geführt, der bei der Einführung des Verfahrens in einen Industriebe trieb der DDR, 250 km von seinem Wohnsitz entfernt, länger als ein Jahr teilweise 2 Produktionsschich ten täglich betreute. Veränderungen an den Anlagen anregte und so zur weiteren Verbesserung beitrug. Mit ähnlichem Einsatz bearbeitete der Leiter des Kollektivs, Prof. Dr. habil. W. Forker, theoretische Pro bleme. Die intensive Arbeit führte zu der Überzeugung aller Mitglie der des Kollektives, daß die vorbe reitete Einführung des Verfahrens großen wirtschaftlichen Nutzen brin gen muß. Deshalb wurden Vorträge in vielen Bezirken der Republik ge halten, Lehrgänge durchgeführt und eine große Anzahl von Betrieben be raten oder durch direkte Mitarbeit in überbetrieblichen Arbeitsgemein schaften unterstützt. Schließlich konnte eine Konzentration der For schungsarbeiten erreicht werden, um die Zersplitterung der Kräfte ver schiedener . Forschungsstellen der DDR zu vermeiden. Der daraus ab geleitete Beschluß trägt jetzt Früchte in Form einer Koordinie rung der Arbeiten in unserer Repu blik. Eine beträchtliche Erweiterung des Forschungspotentials wurde durch den Einsatz von Studenten er reicht. Es gibt aber auch unnötige Bela stungen der Forschungsgruppe. Für statistische Erhebungen über den Stand der Planerfüllung, Mittelver brauch usw. müßten moderne Ar beitsverfahren angewendet werden, um damit Arbeitszeit einzusparen. Die Planung sollte vereinfacht wer den.. So sollte es durchaus möglich sein, das Abrechnungssystem von Forschungsthemen zu vereinfachen und mit nur 2 Planzahlen auszu kommen. Auch die langfristigen Termin stellungen für Auslandsreisen sind häufig nicht zu realisieren. Ta gungsbesuche oder Studienreisen, die einen Überblick über den inter nationalen Stand der Forschungsar beiten vermitteln, sind jedoch für Weltstandsvergleiche unerläßlich. Eine Änderung dieses Verfahrens ist notwendig, um bessere Möglich keiten für den raschen Vergleich zum neuesten Stand der internatio nalen Technik führen zu können und Voraussetzungen für eine noch erfolgreichere Weiterarbeit zu schaf fen. Von den bisherigen Erfolgen des Kollektivs zeugen in der Industrie mehrere ECM-Anlagen. die sich im Produktionseinsatz bewähren und volkswirtschaftlichen Nutzen brin gen. Dazu waren eine klare Konzep tion, zielstrebige Arbeit und hoher persönlicher Einsatz nötig. Es wur den viele Formen der kollektiven Zusammenarbeit sowohl innerhalb der Hochschule als auch zu Betrie ben der Industrie angewandt, wie sie nur unter sozialistischen Pro duktionsverhältnissen möglich sind. Dr. Franke Sektion Chemie und Werkstoff technik Messeexponat in Leipzig Zur diesjährigen Frühjahrsmesse wird das Modell eines Drehmomen tenmeßgerätes ausgestellt, welches von der Sektion Informationsverar beitung in Zusammenarbeit mit dem Hauptpraxispartner entstand. Dieses Drehmomentenmeßgerät ist auf die Belange des modernen Werkzeugmaschinenbaus zugeschnit ten und wurde speziell für die Zu standserfassung an Werkzeugma schinen entwickelt. Hervorgegangen ist diese ver tragsgebundene Entwicklung aus einem Forschungsthema über die „Anwendung des magnetoelastischen Effektes zur elektrischen Messung nichtelektrischer Größen“. Die Aus nutzung dieses Effektes gewährlei stet die Entwicklung robuster Be triebsmeßgeräte. Eines der noch relativ unbe herrschten Probleme in der Be triebsmeßtechnik war die Messung von Drehmotoren an rotierenden Wellen. Die für den praktischen Einsatz wichtigen Kennzeichen wie einfacher Aufbau, berührungslose Messung, hohe Grenzfrequenz, hohe Empfindlichkeit erforderten einen prinzipiell neuen Lösungsweg. Wichtigstes Element des neuen Verfahrens ist ein sogenannter „magnetoelastischer Meßstreifen (MMS)“ (analog zu den Dehnungs meßstreifen), welcher, die Ausnut zung des magnetoelastischen Effek tes unabhängig von den magneti schen Eigenschaften des Meßobjek tes gewährleistet. Gleichzeitig er möglichen diese MMS die Realisie rung des in der Betriebsmeßtechnik wegen der Eigenkompensation und Linearisierung so wichtigen Diffe renzprinzips. Der hierbei erreich bare, den Dehnungsmeßstreifen äquivalente K-Faktor, übertrifft den der . Halbleiter-Dehnungsmeßstrei fen um ein mehrfaches. Die Vorzüge des gesamten Meß systems, das bis zum Funktionsmu ¬ ster einschließlich Nachfolgeelektro nik in etwa eineinhalb Jahren ent wickelt wurde, werden bestimmt durch: hohe Empfindlichkeit, geringen Bedarf an hochwertigem Material, berührungslose Messung an rotie renden Wellen, Eignung zur Mes sung kleinster mechanischer Span nungen, geringen Leistungsbedarf gegenüber herkömmlichen magneto elastischen Verfahren und demzu folge geringen Umfang der notwen digen Elektronik. Diese Neuentwicklung ist das Er gebnis einer umfassenden sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit zwischen Hochschullehrern und Studenten und gleichermaßen zwischen der Sektion und dem Praxispartner, durch den materielle Mittel zur Ver fügung gestellt wurden, der aber auch umfangreiche technische Hilfe leistete. Dipl.-Ing. Keil Sektion Informationsverarbeitung
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