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HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PÄRTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT N, . April 1970 Preis 10 Pfennig In dieser Ausgabe: Seite 3: Zur sozialistischen Wissenschafts organisation Seite 6: Programm zu den Studententagen W. K. Lenin im Mai 1919 bei einer Ansprache auf dem Roten Platz in Moskau vor militärischen Einheiten. Er rührte an den Schlaf der Welt fIIge ‘pI 2 • 4 Mt) - „Er rührte, .an den. Schlaf der ■Welt.. begann Johannes R. Becher sein Gedicht über Lenin. „Wir wis sen, daß die Menschheit Lenin zu Dank verpflichtet ist“ erklärte der Präsident Tunesiens, Habib Bour- giba. über den großen Führer des russischen Proletariats. „Sie müssen nicht denken, daß Lenins Bedeutung der Vergangenheit angehört, weil Le, nin gestorben ist. Wir müssen an die Zukunft, an Lenins Bedeutung für die Zukunft denken.. " sind die Worte Bernhard Shaws. Man könnte die Reihe der sowohl kommunistisch als auch bürgerlich-demokratisch ge sinnten Menschen, die sich über die Bedeutung der Persönlichkeit Lenins, über seine Fähigkeiten als Schöpfer,. Organisator und Führer der Kommu nistischen Partei Rußlands und Schöpfer des Sowjetstaates, äußerten, beliebig fortsetzen. Lenin ist der konsequenteste Ver fechter wahrhaft demokratischer und. humanistischer Ideale. Jetzt, im Jahre 1970, begeht die ganze, fortschrittliche Welt die Wie derkehr des 100. Geburtstages W. I. Lenins. Ungezählte Artikel in vie len Sprachen der. Welt befassen sich mit Lenin, seinem Leben und Wir ken. Millionen von fortschrittlichen Menschen studieren seine Werke. Sie wollen lernen, wie er an die Ana lyse und Lösung politischer und so zialer Probleme heranging, wie er sich mit feindlichen Ideologien und ihren Trägern auseinandersetzte. Sie wollen lernen, wie man siegreich den Klassenkampf gegen den Im perialismus bestreitet. Tausende von Künstlern schaffen oder interpretie ¬ ren Kunstwerke über Lenin un zu 'Ehren'Lenins. Seit Lenin begann, sich politisch zu betätigen, erkannte sein kritisch- reger Geist; daß der Marxismus der Schlüssel zur Befreiung der Mensch heit vom Joch der Ausbeutung ist. Unter seiner schöpferischen und ak tiven Leitung entstand die russische Kommunistische Partei der Bolsche wik!, die die Schläge des Zarismus und seiner Schergen Überstand, der das Wüteri der Kapitalisten und Großgrundbesitzer nichts . anhaben, könnte. Diese Partei führte die'große Oktoberrevolution zum Siege, ver wirklichte die Theorien von Marx und Engels," wendete sie schöpferisch unter seiner. Leitung an und grün dete den ersten Arbeiter-und- Bauern-Staat der Welt. Die von ihm geschaffene Partei war Sieger über. Koltschak und Denikin, über die be waffnete Intervention der Entente. Der von ihm und seiner Partei ge- schäffene Staat war Bezwinger der Not, des Hungers und des Analpha betentums. Die von der Leninschen Partei- geführten ’ sowjetischen Men schen siegten über den deutschen Fa schismus, Sie bauten die gewaltige Industriekraft der UdSSR in einer feindlichen Welt auf, schufen die Keimzellen des sozialistischen Lagers und wurden so unser Vorbild. In harten Kämpfen schuf Lenin die Einheit und C chlossenheit der Partei. Er setzte sich unerbittlich und prinzipienfest mit allem auseinander, was der . Sache. der Arbeiterklasse schadete. Im Prozeß seiner gewaltigen ideologischen und theoretischen Ar beit, seiner Kritik am kleinbürgerli chen Sozialismus, seines kompromiß- . r c ‘t—n ■losen Kämpfes gegen reformistische und ändere opportunistische: Strö mungen entstand die. Partei; Ohne diesen von ihm geführ ten Klärungsprozeß wäre es un möglich gewesen, die Verbindung des Marxismus mit der Arbei terbewegung zu gewährleisten und den Klassencharakter der Partei der Arbeiterklasse zu behaupten. In sei nen Werken „Was tun?", „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück“, „Ma terialismus und Empiriokritizismus“ sowiej „Zwei Taktiken der Sozial demokratie in der demokratischen Revolution“ verallgemeinerte er die Erfahrungen der revolutionären Be wegung, schuf er eine geschlossene Lehre von der Partei neuen Typus. Diese Partei, die Vorhut der Arbei terklasse, ist die höchste Form der Organisation des Proletariats. Lenin bewies, daß es ohne revolutionäre Theorie auch keine revolutionäre Par tei geben kann. So entstand eine Par tei, die die Kraft und die Fähigkeit, das Wissen und die Disziplin hatte, die zaristische Selbstherrschaft hin wegzufegen, die Macht der Bourgeoi sie zu brechen und an den Aufbau einer neuen Welt zu gehen. Es waren komplizierte Aufgaben, die von den russischen Kommunisten unter Lei tung Lenins gelöst werden mußten. Del’ Weg, der von ihnen beschritten wurde, und das Ziel, das sie sich gestellt hatten, führte sie in Neu land. Und sie siegten dank Lenins Weitblick, dank seinem Kampf um die Organisierung einer kampffähi gen Partei und ihrer Ausrüstung mit einer revolutionären Strategie und Taktik. (Fortsetzung auf Seite 2) ( • ■ ' ") Engere Verbindung zur Schulpraxis Am 7. März dieses Jahres wurde zwischen dem Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abteilung Volks bildung, und unserer Technischen Hochschule eine Vereinbarung über Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung bei der Erziehung und Bildung in den allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen, der Ausbildung von Diplomlehrern und der Weiterbildung der Fachlehrer abgeschlossen. Dieser Vertrag soll Bestandteil der Ausbildung unserer Lehrerstudenten werden, um sie enger an die Schul praxis heranzuführen und ist Aus- druck der engen Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und den künftigen Arbeitsstätten der Leh rerstudenten. Verträge mit Praxispartner Gemäß der weiteren Konzentra tion auf strukturbestimmende Auf gaben schloß die Sektion Verarbei tungstechnik Verträge mit Praxis partnern ab. Durch die enge Bin dung zur Industrie wird es immer stärker möglich, die Ausbildung praxisbezogen zu gestalten. Die Hochschule wird. wichtige Aufgaben bei der Weiterbildung von Mitarbei tern aus der sozialistischen Indu strie übernehmen, während sich die Praxispartner aktiv in die Absol- ventenvermittlung einschalten.. . Jährliche Arbeitspläne werden dazu beitragen, die im Rahmenver trag festgelegten Aufgaben zu prä zisieren und den jeweiligen konkre ten Bedingungen anzupassen. Beeindruckt vom Besuch der TH Am 6. April 1970 besuchte eine Delegation belgischer Rektoren die Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen unsere Hoch schule. Der Direktor der Sektion, Genosse Prof. Df. Müller, erläuterte den Gästen die Ausbildung von Di plomlehrern und führte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern moderne Unterrichtsräume sowie Lehrmittel und -methoden vor. Wie die Besu cher, die ."sich über pädagogische Probleme in unserer Republik'infor mierten, zum Ausdruck brachten, war der Aufenthalt an der TH für sie außerordentlich lehrreich. Beson ders beeindruckt zeigten sie sich von dem Geist, der die gesamte Ausbil dung an den Hochschulen der DDR prägt. Die SED - eine Leninsche Partei In der Gründung und Festigung der revolutionären Partei der Arbei terklasse sah Lenin die entscheiden de Bedingung für den Erfolg der sozialistischen Revolution. Die mehr als fünfzigjährige Geschichte der Sowjetunion und die Entwicklung in den anderen sozialistischen Ländern nach 1945 lieferten den dauerhaften Beweis für die Richtigkeit dieser Auffassung. Er wird notwendig er gänzt durch den Haß, der von' der gesamten’ internationalen Reaktion, solange sie existieren wird, gerade der Partei neuen Typus, der mar xistisch-leninistischen Partei, ent- gegenschlägt. Was zeichnet diese Partei aus? Wie wird die SED ihren Anforde rungen gerecht? In den Thesen des ZK der KPdSU zu seinem 100. Geburtstag heißt es: „Lenin verkörperte die hervorra gendsten Eigenschaften eines prole tarischen Revolutionärs: einen mächtigen Verstand; einen alles überwindenden Willen; einen heili gen Haß gegen Knechtschaft und Unterdrückung; revolutionäre Lei denschaft; konsequenten Internatio nalismus; grenzenlosen Glauben an die schöpferischen Kräfte der Mas sen ; gewaltiges organisatorisches Genie... Das Wichtigste im Leninschen Her angehen an die gesellschaftlichen Erscheinungen und Prozesse ist die organische Einheit von wissenschaft licher Objektivität und prinzipieller Beurteilung dieser Erscheinungen und Prozesse vom Standpunkt der Arbeiterklasse.“ Einheit der Arbeiterklasse auf revo lutionärer Grundlage und ist für immer verbunden mit solchen Na men wie Wilhelm Pieck, Otto Grote wohl und Walter Ulbricht. Seitdem wurde auch auf deut schem Boden bewiesen, wozu die einheitlich handelnde Arbeiterklasse unter dem Banner des Marxismus- Leninismus fähig ist. Während die Führer der westdeutschen Sozialde mokratie unmittelbar nach 1945 de magogisch den Sozialismus zur Ta gesaufgabe erklärten, tatsächlich aber zunehmend . die Geschäfte des deutschen Militarismus besorgten, errang das Staatsvolk der DDR den Sieg in der antifaschistisch-demo kratischen Revolution und danach der sozialistischen Produktionsver hältnisse bei offener Grenze zum Imperialismus. Das waren die ersten Marksteine unseres erfolgreichen Kampfes unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer revolutionären Partei. Damit verbinden sich strategische Niederla- gen des westdeutschen Imperialis mus, von denen er sich nicht mehr erholen kann. Getreu dem Vermächtnis Lenins griff die SED mit ihrem Zentral komitee an der Spitze entschlossen auch die nun herangereiften Pro bleme des Aufbaus der entwickel ten sozialistischen Gesellschaft auf. Sie kann nur das Ergebnis der Ver schmelzung von sozialistischer und wissenschaftlich-technischer Revolu tion sein. Der VI. und besonders der VII. Parteitag erarbeiteten die da für notwendige Grundkonzeption. Lenin verwies in seiner bekannten Arbeit „Die große Initiative“ dar auf, daß sich die jeweils neue Ge sellschaftsformation dann voll durch gesetzt hat, wenn sie eine höhere Arbeitsproduktivität gewährleistet als ihre Vorgängerin. Eben darin be steht das Ziel der wissenschaftlich- technischen Revolution in den sozia listischen Ländern. Das ist der einzige Weg, Impe rialismus und Militarismus endgül tig in die Schranken zu weisen. Die Entwicklung in unserer Repu blik ist inzwischen so weit fortge schritten, daß auf breiter Front der Kampf um Pionier- und Spitzenlei- (Fortsetzung auf Seite 2) IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIII^ Glückwunsch zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse Auf dieser Grundlage und mit dem unbedingten Willen, nach Kräf ten zu ihrem notwendigen Sieg bei zutragen, erarbeitete Lenin die theoretischen Grundlagen des Kamp fes und der Organisation der Par tei neuen Typus. Ihre wichtigsten sind der Besitz und die ständige Entwicklung: der revolutionären Theorie der Arbeiter klasse, des Marxismus-Leninismus, und die ideologische und organisato rische Einheit und Geschlossenheit auf ihrer Grundlage, beides ent sprechend den Erfordernissen des Klassenkampfes. Die SED wurde den hohen Anfor derungen, die daraus erwachsen, ständig gerecht. Ihre Gründung am 21. und 22. April 1946 war bereits das Ergebnis des jahrzehntelangen Kampfes der besten Vertreter der deutschen Arbeiterbewegung um die Rektor, Wissenschaftler und Gesellschaftlicher Rat, die Hochschulpartei leitung, die Hochschulgewerkschaftsleitung und die Hochschulleitung der FDJ grüßen und beglückwünschen alle Hochschullehrer, Mitarbeiter, Ar beiter, Angestellte und Studenten unserer Hochschule zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. Dieser Tag ist uns Anlaß, Bilanz zu ziehen, wie wir bisher die Aufgaben der 3. Hochschulreform verwirklicht haben, und gleichzeitig auf die neuen, höheren Ziele in weiterer Auswertung der 12. Tagung des ZK der SED zur allseitigen Stärkung der DDR zu orientieren. Die gegenwärtig stattfindenden 1. FDJ-Studententage sind ein gutes Zeugnis für die in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit der Angehörigen des Lehrkörpers und der Studenten erreichten Ergebnisse. Dafür sprechen wir allen Mitarbeitern und Studenten den Dank und die Anerkennung aus. Darauf aufbauend müssen wir die Anstrengungen erhöhen, um die Ziel stellung „Überholen ohne einzuholen“ als entscheidenden Beitrag für den Kampf gegen den Imperialismus zu erreichen. Das erfordert in Erziehung, Ausbildung und Forschung verstärkte Anstrengungen zum planmäßigen Erreichen von Pionier- und Spitzenleistungen. Dazu wünschen wir allen Angehörigen unserer Hochschule viel Erfolg. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIillllllllllllllU Lenin-Ausstellung eröffnet Am 3. April 1970 übergab der Prorektor für Gesellschaf tswissenschaften. Genosse Prof. Dr. Mehner, im Auftrag des Rektors die Lenin-Ausstellung der Öffentlichkeit. In einführenden Worten würdigte der Direktor der Hoch schulbibliothek, Genosse Scheffel, Leben und Werk Lenins. Zur Eröffnungsveranstaltung hörten die Anwesen den die Stimme dieses großen Revolutionärs, dessen weltveränderndes Wirken im Foyer des Hochschulteils Straße der Nationen eindrucksvoll dargestellt ist. Alle FDJ- und Gewerkschaftsgruppen unserer Hochschule sollten die Gelegenheit nutzen, das im bisherigen Studium gewonnene Bild von W. I. Lenin durch den Besuch dieser Ausstellung, die bis zum 30. Juni dieses Jahres gezeigt wird, zu vertiefen.