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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITATSZEITUNG 7 ORGAN DER SED KREISLEITUNG 62 KARL MARX UNIVERSITÄT wirae 8. 2. 1968 12. Jahrgang ‘==- 15 PFENNIG Mit der Verfassungsdiskussion für heutige und künftige Aufgaben rüsten Taten sind das beste Fundament für unsere neue so zialistische Verfas- sung - Der Mensch 1 im Mittelpunkt aller Bemühungen - Alle Kraft für den sozia* listischen J Staat z deutscher Nation. Unser Beitrag: Klassenmäßige Erziehung In einer ersten gemeinsamen Aus sprache zum Entwurf der neuen so zialistischen Verfassung gaben die Mitglieder der um den Titel „Kollek tiv der sozialistischen Arbeit“ kämp fenden Forschungsgruppe „Zwischen molekulare Wechselwirkungen“ eine schriftliche Stellungnahme ab. in der es unter anderem heißt: Wir haben erlebt, wie die Grund- stze der alten Verfassung von 1949 in unserem Staate umfassend ver wirklicht wurden und sind daher überzeugt, das in der neuen Verfas sung enthaltene Ziel, die Vollendung des sozialistischen Aufbaus, wird er reicht werden. Wir begrüßen es fer ner, wenn nunmehr verfassungsmäßig verankert werden soll, daß die Deut sche Demokratische Republik und ihre Bürger die vom Imperialismus aufgezwungene Spaltung der deut schen Nation überwinden wollen. Es erfüllt uns mit Genugtuung, daß zum ersten Male in einer deutschen Ver fassung der Grundsatz enthalten ist, das Streben der Völker nach Freiheit und Unabhängigkeit zu unterstützen. Von größter Bedeutung erscheinen uns jedoch die Artikel im Verfas- sungsentwurf, welche sich mit den Rechten und Pflichten von uns Bür gern in Staat und Gesellschaft befas sen. Hier kommt einhellig zum Aus druck, daß der Mensch und sein Wachsen zu einer sozialistischen Per sönlichkeit gesellschaftliches Grund anliegen dieses unseres Staates dar stellt. Wir schätzen uns glücklich, Bürger eines solchen Staates zu sein und an seiner Verfassung mitwirken zu dür fen. Wir wollen nicht allein mit Wor ten, sondern vor allem durch unsere Taten bei der klassenmäßigen Erzie hung, effektiven Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler sowie bei volkswirtschaftlich nutzbringenden Forschungsarbeiten helfen, den Geist der neuen sozialistischen Verfassung durchzusetzen. Schrittmacher sind unser Maßstab Wir sind erzogen worden im Sinne der bestehenden Verfassung, so er zogen, daß wir uns nicht nur ver pflichtet fühlen mitzureden, sondern auch dazu befähigt wurden. Da es vor allem um neue Maß stäbe des gesellschaftlichen Lebens geht, bemühen wir uns, korrekt unseren eigenen Entwicklungsstand einzuschätzen. Wir vergleichen mit denen, die das Tempo der gesell schaftlichen Entwicklung mitbe stimmten und bestimmen, mit den Kollektiven, die um den Titel „Sozia listisches Studentenkollektiv“ kämp fen. Wir sind von unserem derzeiti gen Leistungsstand ausgegangen und schätzen ein, daß es zwar Kampf kosten wird, jedoch nicht unreal ist, einen Seminargruppendurchschnitt von 2,0 als Ziel zu erreichen. Das Die Forschungsgruppe „Zwischenmolekulare Wechselwirkungen" disku tiert über den Verfassungsentwurf setzt natürlich eine hohe Studiendis ziplin und einen kontinuierlichen Studienprozeß voraus. Das zu garan tieren, faßten wir Beschlüsse, die die planmäßige Studiengruppenarbeit und vor allem die gesellschaftliche Kontrolle ermöglichen. Uns geht es darum, über anwen dungsbereites Wissen zu verfügen. Die beste Möglichkeit, das zu prüfen, bietet sich für uns als Seminarleiter für das FDJ- und Parteilehrjahr. Der Standpunkt jedes einzelnen drückt sich nicht nur in Diskussionen aus, sondern z. B. auch in der, Hal tung zu Solidaritätsaktionen. Unsere monatliche Vietnam-Spende ist schon zu einer guten Selbstverständlichkeit geworden. Sondereinsätze und die Teilnahme an Solidaritätskonzerten sind feste Bestandteile unserer Ar beit als FDJ-Gruppe.. Unsere Arbeit auch auf kulturel lem Gebiet zeigt deutlich, daß wir uns während der zwei Studienjahre entwickelt haben. Wandzeitungsar beit, Klubhausveranstaltungen und Sportfest sollen hier nur genannt werden. Die Frage der wehrpolitischen Er ziehung tritt gerade jetzt in den Vor dergrund. Nicht nur in Diskussionen, auch bei Aktionen gibt es zahlreiche Führungskader in unserer Gruppe, die sich in GST- und DRK-Lagern durch sehr gute Arbeit ausgezeichnet haben; Sie werden es übernehmen, daß von wehrpolitischer Erziehung nicht nur geredet wird. Das sind wenige Beispiele, die zei gen, daß unsere FDJ-Gruppe sich entwickelt hat. Die Verfassung wird neuen, höhe ren Maßstäben Gesetzeskraft ver leihen. Wir haben genau abgewogen und verglichen. Wir beschlossen, dar um zu kämpfen, daß unsere Gruppe ein sozialistisches Studentenkollektiv wird. Das ist unser Maßstab. FDJ-Gruppe II/6 der Grund organisation Journalisten Verfassungs- diskussion im Jugendklubhaus Wir wollen uns nicht damit be gnügen, der Ausarbeitung eines neuen Grundgesetzes unseres Staates nur unsere Zustimmung zu geben, wir wollen mit Taten einen möglichst guten Beitrag für unsere sozialisti- scheVerfassung bringen . .. In unserem Arbeitsplan haben wir uns das hohe Ziel gesetzt, den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv“ zu erringen. Das ist ein wahrhaft hohes Ziel, und wir sind uns im klaren darüber, daß wir es nie er reichen werden, wenn sich unsere Arbeit nicht verbessert, nicht nur die. fachliche, sondern besonders auch die gesellschaftliche Arbeit innerhalb der FDJ-Gruppe. Unter diesem Gesichts punkt möchten wir auch unsere nächste große Aufgabe, nämlich das Praktikum, sehen, in dem wir. zum erstenmal vor die Aufgabe gestellt werden, eine wissenschaftliche Arbeit anzufertigen. Zu Ehren der neuen Verfassung wollen wir uns bemühen, höchste Ergebnisse zu erzielen. Wir haben uns auch Gedanken gemacht, wie wir einen aktiven Beitrag zur kommenden Verfassungsdiskussion leisten können und sind zu dem Er gebnis gekommen, daß wir das am besten im Rahmen unserer Arbeit im Jugendklubhaus „Junge Garde“ in einer öffentlichen Diskussion zur Verfassung tun können. FDJ-Organisation Indolo gie 1. Studienjahr Ich bin stolz darauf, Bürger der DDR zu sein Das Studium und die Diskussion des Entwurfs der Verfassung des sozialistischen Staates deutscher Nation ist dazu angetan, mein Gefühl des Stolzes und Glückes, Staatsbür ger der DDR zu sein, noch bewußter zu erleben und zu vertiefen... Für mich ist der Entwurf der neuen Ver fassung zugleich ein erneuter Beweis der Tatsache, daß die Entwicklung aller schöpferischen Fähigkeiten und die Kräfte des Volkes nur in einer Staats- und Gesellschaftsordnung möglich ist, in der die Arbeiterklasse im Bündnis mit den anderen Klas sen und Schichten die Macht ausübt. Nunmehr kommt es darauf an, ge wissenhaft zu studieren, zu prüfen und die eigenen Erfahrungen für die weitere Gestaltung unserer soziali stischen Gesellschaft zu nützen. Die wichtigste Schlußfolgerung für mich sehe ich darin, durch bessere und höhere Leistungen in der Lehr-, Er- ziehungs- und Forschungsarbeit dazu beizutragen, daß der sozialistische Staat deutscher Nation noch stärker und anziehender wird. Dr. Paul Friedrich. Juristenfakultät Nachdem bereits am Montag vergangener Woche ein Seminar der SED-Kreisleitung zur Auswertung des Briefes Walter Ulbrichts an dje Grundorganisationen unserer Partei mit allen Sekretären der Grundorganisationen und Abteilungs-Parteiorganisationen stattge funden hatte, auf dem der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, Genosse Dr. Pawula, sprach, tagte am 31. Januar die 6. Sitzung der SED- Kreisleitung Karl-Marx-Universität. Den Bericht des Sekretariats erstattete Ge nosse Kurt Worlich, 2. Sekretär der Kreislei tung. (Auszüge siehe Seite 3) In der Diskussion, die gekennzeichnet war durch eine kritische Einschätzung der Situa tion sowie das Bemühen zur schöpferischen Umsetzung des Briefes Walter Ulbrichts und des 4. ZK-Plenums für die Arbeit der Kreis parteiorganisation, sprachen 16 Genossen. Genosse Thomas zeigte, daß in der Partei organisation Chemie durch das kritische, un duldsame Auftreten von Genossen die Klä rung ideologischer Probleme, die bisher noch eine zügige Profilierung behinderten, be schleunigt werden konnte. Dagegen konnte die Parteigruppenwahlversammlung der Wis senschaftler an der Veterinärmedizinischen Fakultät, wie Genosse Dr. Brabant ein schätzte, nicht bis zu den entscheidenden ideologischen Fragen vordringen. Der Sekretär der Parteileitung an der Philo logischen Fakultät, Genosse Dr. Pezold, be schäftigte sich im Zusammenhang mit den im Sekretariatsbericht aufgeworfenen Fragen der Parteiarbeit am Slawischen Institut, insbeson dere mit der Tatsache, daß die Genossen e der Fakultät nur ungenügend in den staat lichen Leitungsgremien wirksam werden und durch Entwicklung eines offenen Meinungs streites die ideologischen Prozesse führen. Die Genossen Prof. Dr. Poegget, Prof. Dr. Kosing, Dr. Kietz, Sekretär der Kreisleitung, und andere setzten sich kritisch mit Erschei nungen ungenügenden Studiums der Partei beschlüsse, der Loslösung vom praktischen Kampf der Partei und der Abstraktheit in der wissenschaftlichen Arbeit sowie dei Mißach- tyng des Kollektiv^und megelhaft.enwik- keilen Meinungsstreite^ und in verschiedenen Bereiiltöii^Gesellschaftswissenschaften auseinander. In seinem Schlußwort konnte der 1. Sekre tär der Kreisleitung, Genosse Dr. Pawula, die Diskussion als einen Ausdruck füt die begin nende Formierung der Parteikräfte an der Universität zur Lösung der vor uns stehenden Aufgaben werten. Dabei kommt es vor allem darauf an, 'n der ganzen Parteiorganisation Klarheit zu er langen über den Hauptinhalt der Parteiarbeit. Die Arbeit der Partei ist in der Weise auf die Lösung der fachlichen Aufgaben an der Uni versität gerichtet, daß sie den Universitäts angehörigen die Gesamtpolitik der Partei er klärt sowie die unmittelbar aus ihren Auf gaben erwachsenden ideologischen Fragen bestimmt und beantwortet. Es gelte alle Mit arbeiter und Studenten von der Richtigkeit der Aufgabenstellung des Parteitages, seinen hohen Zielen zu überzeugen und sich dabei mit den Schrittmachern zu verbünden, die bei deren Erfüllung vorangehen. Alle Genossen müßten in der Weise öffent ¬ lich wirken, wie es Walter Ulbricht in bezug auf die volkswirtschaftlichen Aufgaben for dert: „Die Parteiorganisation erklärt Sinn, Inhalt und Ziele des Planes, sie überzeug: alle Werktätigen ihres Bereiches davon, die Kenn ziffern des Planes zu erfüllen. Sie weckt In itiative und fördert den sozialistischen Wett bewerb .. In diesem Sinne gelte es an der Univer sität die wissenschaftliche Arbeit ideologisch zu durchdringen. Zu beginnen sei mit der Be stimmung der Aufgaben im betreffenden Teil system des sozialistischen Gesamtsystems. Ins besondere müsse dabei die Übereinstimmung der Interessen des einzelnen bzw. des Kol lektivs mit den Interessen der gesamten Ge sellschaft nachgewiesen werden. Auf Probleme der Gesellschaftswissenschaf ten eingehend, stellte er fest, daß es hier nicht weniger als in den anderen Bereichen darauf ankomme, den roten Faden der Par teiarbeit zu finden, daß es gelte, tiefer in die Parteibeschlüsse einzudringen, eine enge Ver bindung zur sozialistischen Praxis herzustel len sowie nicht länger Mittelmäßigkeit und Routine zu dulden. Um die gesamten entscheidenden Verände rungen in der gesellschaftlichen Wirksamkeit der Universität zu erreichen, sei es die Auf gabe der Genossen, während der Parteiwah len in engem Zusammenhang mit der Dis kussion zum Entwurf der sozialistischen Ver fassung der DDR all diese Probleme öffent lich aufzuwerfen und mit großem kämp ferischen Einsatz um die Gewinnung und Ak tivierung aller Universitätsangehörigen zu ringen.