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UNNVERSITATS sdrneEK < IE PZl • Püt die "Wissenschaft, die dem Sozialist^ UNIVERSITATSZEITUN 22 ORGAN DER SED-KREISLEITUNG KARL- MARX- UNIVERSITÄT LEIPZIG 24. 5. 1968 12. JAHRGANG 15 PFENNIG Großzügiger Neubaukomplex der Universität entsteht am Karl-Marx-Platz Am gestrigen Donnerstag, dem 23. Mai 1968, faßte die Leipziger Stadtverord netenversammlung auf ihrer 15. Tagung einen Beschluß über den weiteren Auf bau des Stadtzentrums. Darin ist die Errichtung des zentralen Neubaukom plexes der Karl-Marx-Universität am Karl-Marx-Platz vorgesehen. Der Aka demische Senat hatte bereits auf seiner Sitzung am 17. Mai die nachstehende Willenserklärung zu dem unterbreiteten Projekt angenommen. WILLENS ERKLÄRUNG Der Akademische Senat hat die Pläne und Modelle für die abschließende Gestaltung des Karl-Marx-Platzes als politisch-kulturelles Zen trum unserer Stadt zur Kenntnis genommen. Die Neugestaltung des Zentrums der Stadt Leipzig tritt jetzt in ihre entscheidende Phase. Unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung ist es Vorbehalten, den Platz entsprechend der Per- spektive, Leipzigs als eine moderne sozialistische Großstadt neu zu gestalten. . Mit dem neuzuschaffenden zentralen Komplex der Karl-Marx-Universität im Herzen Leipzigs, ah dem Platz, der den Namen von Karl Marx, des größten deutschen Wissenschaftlers und Re volutionärs, trägt, wird eine Stätte der Lehre, der Aus- und Weiterbildung und der Forschung, ein Zentrum der Wissenschaften, des Zusammen wirkens von Theorie und Praxis errichtet und damit dem Grundanliegen der Hochschulreform Rechnung getragen. Ein zentrales Ensemble der Karl-Marx-Uni versität wird entstehen, das neben dem Haupt gebäude mit modernsten Ausbildungseinrichtun- gen ein Universitätshochhaus mit einer Höhe von 140 m sowie im Grüngürtel an der Südseite des Karl-Marx-Platzes ein Auditorium maxi- mum einschließlich Mensaeinrichtungen umfas sen wird. Damit wird 5 unsere Stadt Leipzig in wenigen Jahren über einen bedeutsamen Uni versitätskomplex im Herzen der Stadt verfügen, der Ausdruck der Macht der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten, der beispielhaften Entwick lung und Förderung der Wissenschaft darstellt, wie sie einzig und allein in der sozialistischen Ge sellschaftsordnung möglich ist. Hierbei handelt es sich um den ersten Neubau eines zentralen Uni versitätskomplexes in unserer Republik. Der Akademische Senat spricht dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzenden des Staatsrates, Genossen Walter Ulbricht, sei nen Dank dafür aus, daß er durch seine wert vollen konstruktiven Vorschläge und Hinweise entscheidend dazu beigetragen hat, daß die vor liegenden Pläne realisiert werden können. Der Senat der Karl-Marx-Universität ist davon überzeugt, daß alle Untersuchungen für die end gültige Gestaltung des Karl-Marx-Platzes ver antwortungsbewußt durchgeführt wurden. Die völlige Neugestaltung ist aus strukturell funktio nellen, aus städtebaulich-architektonischen und Raumgründen erforderlich. . Der Akademische Senat gibt dem neuzuerrich tenden Universitätskomplex am Karl-Marx- Platz seine uneingeschränkte und freudige Zu stimmung. Die Karl-Marx-Universität dankt der Partei der Arbeiterklasse und der Regierung für diese großzügige Förderung der Wissenschaft. Wir werden alle Angehörigen der Universität mit diesem großartigen Vorhaben vertraut machen und unseren Teil dazu beitragen, dieses Projekt zu verwirklichen. Der Akademische Senat ruft die Wissenschaft ler, Studenten, Arbeiter und Angestellten der Karl-Marx-Universität auf, unter der Losung „Mach mit für Dein Leipzig, das Dir am Herzen liegt“, alle Kräfte für den weiteren Aufbau des Stadt zentrums einzusetzen. An unsere Studenten ergeht der Ruf, im 11. Leipziger Studentensommer tatkräftig am Aufbau unserer Stadt mitzuwirken und gemein sam mit der Arbeiterjugend hohe, eines so- eialistischen Studenten würdige Leistungen zu vollbringen. Bis zum 20. Jahrestag der DDR soll das 140 Meter hohe Universitätshochhaus rohbaufertig sein. In ihm werden sich 1892 Arbeitsplätze für Wissenschaftler befinden. Das Auditorium maximum (links) wird 1200 Hörern Platz bieten. Der Gesamtkomplex, der bis Ende 1972 fertiggestellt sein wird, wird 6334 Hörsaal- und Seminarraumplätze beherbergen. Die Mensa wird eine Kapazität von 6000 Essenportionen haben. 170 Millio nen Mark an Investitionen stehen für den Neubau des zentralen Ensemädes der Karl-Marx-Universität zur Verfügung. Wissenschafts zentrum von hoher Repräsentanz Aus der Rede von Oberbürgermeister Walter Kresse auf der 15. Tagung der Stadtverordnetenversammlung am 23. Mai 1968 Die Neugestaltung des Stadtzentrums der Stadt Leipzig tritt in ihre entscheidende Phase: Das politisch-kulturelle Zentrum, der Karl- Marx-Platz, erhält seine endgültige Gestaltung als beherrschende Dominante unserer Messe stadt. Dieser krönende Schritt, der jetzt getan wird, ist von allen Bürgern Leipzigs lang ersehnt und erfüllt die Arbeiter, die Intelligenz, die Hand werker, die Jugend und alle Werktätigen mit Freude und Stolz. Diese Gestaltung des Karl-Marx-Platzes ist die fünfte in der Geschichte Leipzigs. Der Karl-Marx-Platz wurde fast hundertpro zentig ein Opfer des ruchlosen imperialistischen Krieges. Skrupellos und auf barbarische Weise wurde die Arbeit vieler Generationen und die dadurch geschaffenen kulturellen Werte in we nigen Stunden vernichtet. Unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung ist es Vorbehalten, den Platz völlig neu zu ge stalten. Dabei haben wir /den Mut, mit Kühn heit und hoher Verantwortung für unsere sozia listische Gegenwart und 3ukunft dieses giganti sche Aufbauwerk zu volleniden. Wir werden als Abschluß der Bebauung des Karl-Marx-Platzes auf universitätseigenem Ge lände einen neuen zentralen Komplex der Karl- Marx-Universität als Stätte der Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung errichten. Damit wird der Karl-Marx-Flatz gleichzeitig zu einem Zentrum der Wissenschaften, des Zusammenwir kens von Theorie und Praxis, des technischen Fortschritts und durch. Kongresse und wissen schaftliche Symposien hu einem nationalen und internationalen Treffpunkt. Die Raumbestimmujig der Karl-Marx-Uni versität erfolgt im Zusammenhang mit der Hochschulreform und mit der sich daraus er gebenden Profilieruns der Wissenszweige nach Sektionen. Hauptgebäude, Universitätshochhaus und Auditorium maximum Gebaut wird ein Hauptgebäude mit modern sten Ausbildungseinrichtungen, in dessen Erd- geschoßzonengestallung eine besonders wir kungsvolle Kommunikation von studentischer Jugend und Arbeiterklasse, lernender und sich qualifizierender Bürger und durch Ausstellun gen und andere: neue Formen der Gestaltung eine enge Ante ‘IInahme an den Leistungen der Karl-Marx-Uniwersität ermöglicht wird. Weiter entsteht ein Universitätshochhaus mit einer Höhe vo:a 140 m, ein monumentaler Bau, der Schönheit und künstlerisch-architektonische Aussage in sich vereinigt. Er wird Sektionen und die Universitätsbibliothek aufnehmen. In den Grüngürtel der • Südseite des Karl- Marx-Platzes fügt sich das Auditorium maxi mum als ein interessanter ingenieurtechnischer Bau ein, der mit den anderen Gebäuden eine architektonische Einheit bildet. An diese her vorragende Platzgestaltung schließen sich wei tere Ausbildungsstätten - Hörsäle, Seminar räume und die Mensa — an, die funktionell und gestalterisch das zentrale Ensemble der Karl- Marx-Universität darstellen. Wirkungsstätte von 7000 Wissenschaftlern und Studenten Der neue Universitätskomplex, in dem über 7000 Wissenschaftler und Studenten wirken und im Sinne der Hochschulreform von der Prognose der Wissenschaften ausgehende neu zu bildende Sektionen und Wissenschaftsdisziplinen auf genommen werden, verkörpert in einem hohen Maße das geistige Antlitz unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung und steht in einem engen Bezug zu dem Namen, der weitsichtig, als sich die Trümmerberge noch türmten, diesem Platz gegeben wurde: Karl-Marx-Platz. Das neue Ensemble der Karl-Marx-Universi- tät ist Ausdruck der Macht der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten, der beispielhaften Ent- wicklung der Wissenschaft zu einer Hauptproduk- tivkraft und einer im Herzen des Volkes ver ankerten Stätte der Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung und des gesellschaftlich-geistigen Fortschritts, wie sie einzig und allein unter so zialistischen Gesellschaftsbedingungen möglich sind. (Fortsetzung aut Seite 2)