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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient UNIVERSITATSZETTUNC ORGAN DER SED-E4RTEIU1TUNG Ee DERKARL-MARX-UNIVEKSITAT iT 3 & är f ■ LEIPZIG 26. 5. 1966 10. JG./33603 15 PFENNIG ipzi9 seren nünk kor issel ichtes enter» tzun9 das vietnamesische Volk z. B.) ist die Urheber hörte ich gangbare im Inter ¬ deutschland, Ausschalten der militaristi schen und revanchistischen Kräfte, ein vernünftiges Gespräch zwischen gleich berechtigten, verantwortungsbewußten ich eine Parteiversammlung des ersten: Studienjahres Medizin. Die Genossen machten sich ernste und kluge Gedan ken darüber, wie sie politische Diskus sionen in den Seminargruppen sach kundig leiten können, wie sie durch eigenes gutes Beispiel zum politischen Führungskern des Studienjahres wer den, wie sie auftretende Fragen zum Briefwechsel zwischen SED und SPD beantworten können. Es scheint, als haben noch nicht alle Studenten be griffen, warum wir diesen Brief ge schrieben haben, warum wir darauf dringen, daß die von uns aufgeworfe nen Probleme diskutiert werden müs sen, wenn es in Deutschland voran gehen soll. So etwa meinte eine Ge nossin, als sie ein mancherorts ge brauchtes Wort zitierte: „Warum gehen wir nicht auf die von der SPD vorge Partnern. Das ist der einzig Weg — auch und vor allem esse des „kleinen Mannes“. In der Parteiversammlung „Keineswegs rungenschaft einer Reise preisgeben.“ mokratische des oben genannten für jede Bewährung eine Medaille. (Aber ich frage mich: welche ehrliche Heldentat wurde schon mit dem Ge danken an lautstarken Applaus voll bracht?) Unsere Bewährungen sind im einzelnen unauffällig. Sie fügen sich als Mosaiksteinchen zu einem Bild, daß wir politisch-moralische Einheit nen nen. Vor mir liegt eine Resolution, unter schrieben von der SED-Grundorganisa tion Kunst und Musikwissenschaft. „Wir weisen alle Versuche zurück, mit demagogischen Mitteln den Grundfra gen auszuweichen“, heißt es da. „Alle Erschwernisse menschlicher Beziehun gen in Deutschland haben ihre Ursa che in der verständigungsfeindlichen Bonner Politik. Wir stehen fest hinter der Politik von Partei und Regierung, begrüßen und unterstützen konsequent Zitats bezeichnen) über die Forderung der SPD nach kleinen Schritten. Ihren „Klienten“ erweisen sie damit einen schlechten Dienst. Der SPD-Führung allerdings tun sie einen Gefallen. Sind sie doch dabei, auf den Leim zu krie chen, den die CDU-Regierung gemischt und die SPD breitgestrichen hat: Dis kussion um kleine Probleme (damit man die größeren übersieht), „Unter wanderung“ der DDR (schon oft schief gegangen), Diskreditierung der Politik unserer Partei und Diskreditierung un ihn, diesen ,kleinen Mann“.) Er ihre Maßnahmen zur Sicherung der Grenzen unserer Republik. Keineswegs werden wir unsere Errungenschaften für das Linsengericht einer Reise nach Westdeutschland preisgeben.“ Hinter diesen Worten stehen erarbeitete Er kenntnisse; sie sind eine Entscheidung, zu der sich jeder einzelne durchringen mußte. Am vergangenen Mittwoch besuchte werden wir unsere Er- für das Linsengericht nach Westdeutschland Deshalb sagen wir: De- Verhältnisse in West doch viel zu gefährlich, als daß wir ihm Tür und Tor öffnen. Das ist das große Problem, das wir im Meditieren über „humane“ kleine Schritte über sehen sollen. Wem nützt es? Dem „kleinen Mann“ am allerwenigsten. serer Staatsmänner. Selbst wenn der „Anwalt“ das noch nicht gemerkt haben sollte — ich glaube, spätestens jetzt,' da CDU-Politiker un verhüllte Morddrohungen gegen unsere führen den Genossen ausstoßen, müssen ihm die Augen aufgehen, wessen Politik er da — unbewußt — unterstützt hat. Der westdeutsche Imperialismus ist aggressiver geworden (wenn auch nicht stärker). Mit gerissenen Mitteln sucht er seine Gier nach Einverleibung der DDR zu befriedigen; seine ver stärkten Anstrengungen, in den Besitz von Kernwaffen zu gelangen (durch schmutzige Handlangerdienste gegen schlagenen kleinen Schritte ein. Der kleine Mann hat kleine Probleme.“ Erst einmal denke ich: Wir haben es nie abgelehnt, über kleine Schritte zur Annäherung zu sprechen. Allerdings haben wir berechtigten Grund, es ab zulehnen, einzig und allein über kleine Probleme zu diskutieren, wenn große Probleme — nicht mehr und nicht we niger als die Zukunft unserer Na- , tion — dringend gelöst werden müs sen. Und nun zu unserem „kleinen Mann“: (Eigentlich wäre ja zu klären, was man unter diesem Begriff zu ver stehen habe — ich fände das unter dem Gesichtspunkt der historischen Mission der Arbeiterklasse nicht uninteressant. Aber nehmen wir einmal an, es gibt indD zsds n),2 -hs c : w iezir% idorl, SiK Tef age# i Ihre olym it, do arend :n is il die Ihrem 1 ge allen jsver möchte seinen Freund in Westdeutsch land besuchen. Also diskutieren seine „Anwälte“ (so kann man doch wohl immer wieder, daß viele Studenten (auch Genossen) den veröffentlichten Briefwechsel nicht gelesen haben, daß sie über Probleme diskutieren, die sie nur vom Hörensagen kennen. Eine Frage: Kann man Forderungen stellen, ohne sich exakt zu informieren, wor um es eigentlich geht? Ich glaube, kein Medizinstudent würde es wagen, von einem guten Spezialisten zu fordern, er möge diese oder jene Krankheit so und so behandeln, ohne daß der Stu dent mehr von der Krankheit weiß, als ihren Namen, wenn er weder Ur sachen, noch Wesen, noch Wirkung kennt. „Politik ist Wissenschaft“, sagte jemand auf der Versammlung. Wenn wir im offenen Gespräch unsere rich tige Auffassung über Weg und Ziel der deutschen Nation überzeugend darlegen, wenn wir diesen Weg unbe irrbar verfolgen wollen, dann müssen wir uns das entsprechende Wissen an- eignen. Die Situation in Deutschland, die Größe der zu lösenden Probleme ver langt umfassende, detaillierte Kennt nisse, gefestigte Erkenntnisse und dar aus basierende klare Entscheidungen für unsere gute Sache. Ab und zu höre ich Leute sagen, un ser Alltag sei zu glatt, zu wenig in teressant, als daß man seine Entschei dung ‘für unseren Staat durch eine Heldentat demonstrieren könne. Ich wage das zu bezweifeln. Unsere Zeit ist stürmisch genug, um von jedem einzelnen Bewährung zu fordern — in der Arbeit, im Studium, in dem politi schen Bekenntnis. Sicher gibt es nicht Nationale Aufgabe fordert Verstand und Bekenntnis Partei- und Gewerkschaftsgruppe der Lektoren am Slawischen Institut; Lieber verzichten wir auf eine Reise nach Westdeutschland Die Partei- und Gewerkschaftsgruppe der Lektoren am Slawischen Institut der Karl-Marx-Universität erklärt ihre volle Übereinstimmung mit der Initiative des ZK unserer Partei, einen Meinungsaus tausch mit der SPD zu beginnen. Diese Aussprache soll der SPD helfen, sich ihrer geschichtlichen Rolle bewußt zu werden und ein Alternativprogramm zu der Kriegspolitik der Bonner CDU zu ent wickeln. Wir verurteilen entschieden den Versuch der CDU, den Meinungsaustausch zwischen der SED und SPD zu torpedieren. Daher fordern wir die Bonner Regie rung auf, Schluß zu machen mit dem völ kerrechtswidrigen Versuch, ihre Gesetze auch auf das Territorium unserer Republik auszudehnen und gegen Staatsmänner der DDR zügellose Mordhetze zu betreiben. Wir sind der Meinung, daß wir unsere Grenzen zuverlässig schützen müssen, so lange die herrschenden Kreise der Bundes republik Revanchepolitik betreiben und nach Atomwaffen streben. Lieber verzich ten wir auf eine Reise nach Westdeutsch land, ehe wir die Grenzen für Revan chisten und Militaristen öffnen und damit die Sicherheit der DDR gefährden. Die Lösung der deutschen Frage kann nur auf der Grundlage der Vorschläge unserer Partei erfolgen. Alle Versuche, unsere Republik gewaltsam zu erobern, werden durch die Kraft der im Warschauer Ver trag vereinigten Armeen vereitelt. Wir unterstützen die gerechten Maßnah men unserer Partei und Regierung da durch, daß wir unsere Bemühungen ver stärken werden, die Studenten an unserem Institut zu Klassenstandpunkt und zur Verteidigungsbereitschaft zu erziehen. Wir werden in unserer Republik unbe irrt den Sozialismus weiter aufbauen und die Freundschaft mit den Völkern der So wjetunion festigen. Parteiversammlung der Journalistikstudenten. Die Genossen des 3. Studienjahres dis kutierten über Probleme des XXIII. Parteitages der KPdSU, des 12. Plenums des ZK der SED und des Dialogs zwischen den beiden deutschen Arbeiterparteien. Die „formierte Gesellschaft“ platzt aus den Nähten Die antiimperialistischen Kräfte der Bundesrepublik erheben ihre Stimme. Der 7. DGB-Kongreß beschloß: Nein zu den Notstandsgesetzen. Den Delegier, ten standen verantwortungsbewußte Deutsche aus allen Schichten der Be völkerung zur Seite. Mehr als 400 Professoren appellierten an den DGB-Kongreß: Bleiben Sie bei Ihren früheren Beschlüssen, unterstüt zen Sie „auch künftig gemeinsam mit den kritischen Vertretern der Wissen schaft und des Geistes die Verfassung“. Der Marburger Soziologe Prof. Maus, neben Eugen Kogon und Staatsrecht ler Helmut Ridder Initiator des Appells, erklärt: „Höchste Tugend... ist das Mißtrauen gegen eine Regie rung. die seit Jahren danach. drängt, die bürgerlichen Grundrechte einzuschrän- ken: denn davon werden, wie die Er fahrung lehrt, Arbeitnehmer und Hoch schullehrer am ersten betroffen sein.“ Weitere 1128 Vertreter geistiger Be rufe der Bundesrepublik und West berlins haben sich ebenfalls mit dem dringenden Appell, die Notstandsgesetz gebung abzulehnen, an die Delegierten des DGB-Kongresses gewandt. Die westdeutsche Monopolregie rung reagiert mit wütenden Be schimpfungen. „Sozialpartner" wer den offen bedroht. KZ-Baumeister und Bundespräsident Lübke auf dem DGB-Kongreß: Nie-, mand sollte sich einbilden, „durch Ver weigerung der Mitarbeit die Einführung des Notstandsrechts auf parlamentari schem Wege zu verhindern... Dies kann ich Ihnen mit Bestimmtheit sagen, sollte es nicht zu einer vom Bundestag beschlossenen Notstandsgesetzgebung kommen, werden die Botschafter der drei Mächte im Ernstfall die ihnen zu stehenden Rechte nach Konsultationen mit ■ der Bundesregierung für sich be anspruchen und die Bundesrepublik er mächtigen, die einzelnen Maßnahmen zu treffen. Das bedeutet, daß dann ... ohne das Parlament gehandelt werden muß.“' ' Die Monopolpresse startete eine wütende Hetzkampagne gegen den Antinotstandsbeschluß. Die „Frankfurter Allgemeine“: „Eine Gewerkschaftsbewegung, die sich zu einer so deutlichen Demonstration gegen unseren Staat bereit findet, kann ihren Anspruch auf politische Mitgestaltung auf anderen Gebieten nur noch schwer aufrechterhalten.“ Die Westberliner Mörgenpost: „Es muß zutiefst be unruhigen, wenn ein Gewerkschafts bund, der rund 6,6 Millionen Mitglie der repräsentiert, eine Entscheidung fällt, hinter der sich ein zähes und oft radikalisiertes Mißtrauen gegen den Staat, gegen die Träger der Macht in unserem demokratischen Staatswesen verbirgt.“ Notstandsgesetzgebung, Konzen tration der Macht in den Händen des Monopolkapitals, Zuspitzung der sozialen Lage der Arbeiter klasse, verbrecherische Schützen hilfe für den USA-Krieg in Vietnam, Faschisierung des Lebens in der Bundesrepublik alarmieren die westdeutsche Öffentlichkeit. Wilhelm Haferkamp, geschäftsführen des Vorstandsmitglied des DGB: „Es muß befürchtet werden, daß neue Groß konzentrationen in der (west)deut- sehen Industrie... auch zu neuen wirt schaftlichen Machtpositionen führen, von denen aus Einfluß auf die Bonner Politik ausgeübt werden kann.“ Prof. Schiller. SPD-Bundestagsabge ordneter: Die Preissteigerungen in der Bundesrepublik halten trotz aller an gekündigten Stabilisierungsmaßnahmen der Bonner Regierung an und stehen auf dem Niveau einer schleichenden In flation. Sozialistischer Deutscher Studenten bund (SDS): „Vietnam — Analyse eines Exempels“. Vietnam-Kongreß in der Universität Frankfurt/Main. Nam hafte westdeutsche Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Wolfgang Abend roth, Prüf. Dr. Herbert Marcuse, Prof. Dr. Walter Fabian, Dr. Arno Klön ne erheben gemeinsam mit den Studenten ihre Stimme gegen das Völkermorden in Vietnam, an dem sich die westdeutsche Bundesregierung imrher stärker beteiligt. Am Sonnabend, dem 14. Mai, veran stalten Studenten in Bonn eine Gegen demonstration zum Massenaufmarsch des „Bundes der Vertriebenen“, der Gesamtorganisation der westdeutschen Revanchisten und Faschisten. Mit Transparenten fordern die Studenten Versöhnung mit den Völkern, die unter dem Faschismus gelitten haben. „Schlagt sie tot!“ „Ihr habt deutsch zu denken!“ tönt es ihnen entgegen. Es bleibt nicht bei Worten. Die verhetzte Masse schlägt auf die Studenten ein - Seite an Seite mit der bundesdeut schen Polizei — in Anwesenheit und mit Billigung der Herren Minister See bohm und Gradl. Die formierte Gesellschaft platzt aus den Nähten. Die Phrase von der „Sozialpartnerschaft" enthül.t sich für mehr und mehr westdeut sche Bürger als das, was sie ist: Lüge. Die Kräfte des Friedens und des guten Willens schließen sich gegen den aggressiver werdenden Imperialismus zusammen. Sie for dern Demokratie, politische Mit bestimmung, Verhinderung der Not standsgesetze, sachliche, aufrich tige Gespräche mit der DDR.