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Wie verantwortlich ist jeder für das Grundlagenstudium 2 Von RENATE VOLKER D ie Diskussion der UZ um die Gretchenfrage der Faust-Ill-Epoche: „Sag. wie hältst du's mit dem Marxismus?“ hat ein lebhaftes Echo an der Universität gefunden. Die Zuschriften von Wissenschaftlern und Studenten, die in unse- fer Redaktion bisher eingingen, die Wortmeldungen von Universitätsangehörigen 2 der großen Volksaussprache in Vorbereitung des VIII. Parteitages zeigen uns: In den Grundorganisationen unserer Partei, in den FDJ-Gruppen, überall dort ’n der Universität, wo über Probleme unserer Hochschubpolitik gestritten wird, steht die klassenmäßige Erziehung der Studenten im Mittelpunkt der Ausein- Ondersetzungen. Die Parteiwahlen, die öffentlichen Rechenschaftslegungen jetzt anläßlich der Tage der Karl-Marx-Universität zeigen uns, daß wir überall an der Universität Quf diesem Gebiet ein großes Stück vorangekommen sind. Und trotzdem - der Rektor sagte es in seiner öffentlichen Rechenschaftslegung — das einge schlagene Tempo reicht nicht aus. Welches sind mögliche Ursachen dafür? Genosse Dr, Johannsen und Ge- Josse Dr. Schulz stellten in ihrem Beitrag zur Eröffnung unserer Diskussion die Forderung auf, ein System der marxistisch-leninistischen Erziehung zu schaffen, die gesamte Ausbildung und Erziehung politisch zu machen und dabei nann- len sie einen Gesichtspunkt, der unserer Meinung nach in der bisherigen Dis- kussion innerhalb und außerhalb unserer Zeitung eine zu geringe Rolle spielt: •Die Einführung des Marxismus-Leninismus an den Hochschulen der DDR ist die größte Errungenschaft der Arbeiter-und-Bauern-Macht. Vom marxistisch- eninistischen Grundlagenstudium gehen die wichtigsten Impulse zur klassen- mäßigen Erziehung der Studenten aus! In der Haltung der FDJ-Studenten um Grundlagenstudium drückt sich — ob das jedem einzelnen Studenten schon immer bewußt ist oder nicht — die Haltung zur Partei der Arbeiterklasse zum Vozialistischen Staat aus. Und hieraus erklärt sich auch die besonders hohe Yerantwortung jedes einzelnen Genossen Wissenschaftlers für das marxistisch- eninistische Grundlagenstudium." D iese Verantwortung für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium ist nicht auf die Genossen beschränkt. Jeder Erzieher der Wissenschaftlergene- . ration von morgen weiß, daß es ihm nur gelingt, sozialistische Chemiker, Rechtswissenschaftler, Ökonomen, Physiker, Journalisten, Ärzte heranzubilden. Wenn sie ein solides, anwendungsbereites, Haltung erzeugendes Wissen in den Grundlagen des Marxismus-Leninismus aufweisen können. Die Grundwahrheit, CoB es dem Absolventen nur auf diesem Wissen aufbauend gelingt, schöpfe- "isch in die richtungweisenden Beschlüsse von Partei und Regierung einzu- dringen, wird nirgends mehr bestritten. Muß man sich nicht aber trotzdem ‘mmer solche Grundwahrheiten vor Augen halten, um sie anwendungsbereit zu hoben? In den Sektionen wird viel darüber diskutiert, wie diese oder jene Vorle- ung mit dem Marxismus-Leninismus durchdrungen, wie Bewährungssituationen für die FDJ-Studenten geschaffen, wie die gesellschaftliche Arbeit noch sinn- Voller für die Entwicklung der Persönlichkeit genutzt werden kann. . Und wie nehmen die Wissenschaftler der immatrikulierenden Sektionen ihre Verantwortung gegenüber dem Grundlagenstudium wahr? Einem Ausbildungs- ?'l. auf dem sie ihre gesamte Erziehungsarbeit aufbauen? An einigen Sek- "’nen mußten wir feststellen, daß nicht alle Wissenschaftler Pläne und Ergeb- Disse der Lehrgruppe Marxismus-Leninismus kennen. Hier wird oft unbewußt en Genossen des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums eine alleinige Verantwortung zugeschoben, die eigentlich allen Wissenschaftlern gebührt. .Die Einheit von marxistisch-leninistischem Grundlagenstudium und den anderen Bestandteilen der klassenmäßigen Erziehung muß überall in den richtigen Pro- Portionen gewahrt bleiben. Bei der Verwirklichung der Forderung der Partei, Sen Marxismus-Leninismus der gesamten Ausbildung und Erziehung zugrunde- xulegen, darf es einfach kein schematisches Herangehen, kein Aufteilen in Zu- stöndigkeitsbereiche geben. n Parteiversammlungen, die ich in der letzten Zeit besuchte, sprachen oft Ge gossen Studenten über den hervorragenden Platz des Grundlagenstudiums in .•hrem Wettbewerbsprogrammen beim Kampf um den. Titel „Sozialistisches tudentenkollektiv". Sie berichteten ihren Genossen darüber, wie es ihnen ge- nngt, immer besser das im Grundlagenstudium erworbene Wissen als Propa- Sondisten im FDJ-Schuljahr innerhalb und außerhalb der Universität anzuwen- 2en, wie sie bei ihren Forschungsvorhaben tiefer in gesamtgesellschaftliche dusammenhänge eindringen. Gerade bei diesen Diskussionsbeiträgen horchten l' e Genossen Wissenschaftler auf, machten sich Notizen. Aber ich habe in '^tter Zeit selten erlebt, daß ein Wissenschaftler dazu sprach, wenn er sich ’o den Studenten, die er betreut, das letzte Mal berichten ließ, welche Lel- •tungen sie im Grundlagenstudium haben, wie sie mit ihrer Selbststudien- kit für den Marxismus-Leninismus zurechtkommen, wie er seine Gruppe an- Pornt, um'zu besten Studienergebnissen im Grundlagenstudium zu gelangen. .Mir scheint, daß das Ringen um Höchstleistungen aller FDJ-Studenten im Varxismus;Leninismus in den meisten Sektionen sehr schnell zu der Führungs- 8.ße in der klassenmäßigen. Erziehung werden muß, damit wir der Forderung Partei, mit beschleunigtem Tempo zu großen Erfolgen in der klassenmäßi- sen Erziehung zu kommen, gerecht werden. Die Karl-Marx-Universität ehrt die Partei mit hohen Leistungen Öffentliche Rechenschaftslegung des Rektors bewies hohe Einsatzbereit schaft der Universitätsangehörigen in Vorbereitung des VIII. Parteitages (vgl. Seite 2) Wanderfahne für den Sieger der ersten Etappe des sozialistischen Wettbewerbs 1971 an die Sektion Mathematik / Die Sektionen Ge schichte und Politische Ökonomie/ MLO auf den nächsten Plätzen (vgl. Seite 2) Zwei Kollektive ins Ehrenbuch der guten Taten des FDGB aufgenommen 23 Kollektive mit dem Ehrentitel «Kol lektiv der sozialistischen Arbeit“ aus gezeichnet (vgl. Seite 2) 430 Arbeiten auf der Leistungsschau im Petershof als Ausdruck der plan mäßigen Verwirklichung der 3. Hoch schulreform an der Karl-Marx-Uni versität (vgl. auch Seite 6) Sekretariat der SED-Kreisleitung empfing Glückwünsche der Universi tätsangehörigen / Alle Gratulanten berichteten über wertvolle Wett bewerbsergebnisse / Zahlreiche neue Verpflichtungen und Wortmeldungen in Vorbereitung des VIII. Parteitages der SED als Geburtstagsgeschenk Acht Nationalpreisträger der Karl- Marx-Universität überreichen Wort meldung zum Thema .Bildungsvor lauf und Grundlagenforschung“ (auf unserem Foto Prof. Heinz Such, Bild mitte, und Prof. Georg Wildführ (vgl. Seite 3) Zahlreiche Veranstaltungen zu Ehren des Parteigeburtstages überall an der Universität: FDJ-Studenten tra fen sich mit Delegierten des Ver einigungsparteitages / Auf der Lei- stungsschau berichten Studentenkol lektive über ihre Arbeit (vgl. Seite 4) Foto: Raschke Nationalpreisträger Mit einer Wortmeldung zum Thema „Bildungsvorlauf und Grundlagenforschung" erwiesen acht National preisträger unserer Universität zu Ehren des 25. Jahres tages der Gründung der SED und in Vorbereitung des VIII. Parteitages ihre enge Verbundenheit mit der Par tei der Arbeiterklasse und ihr hohes Verantwortungs bewußtsein für die künftige Entwicklung von Wissen schaft und Hochschulwesen in unserer sozialistischen Gesellschaft. In der Wortmeldung heißt es: „Der Erziehungs- und Ausbildungsprozeß ist im mer mehr zu einer interdisziplinär zu lösenden Aufgabe geworden. Dies hat sich als ein Weg be währt, noch bestehende Fachschranken abzubauen. Die kollektive Forschungsarbeit erhält hieraus ent scheidende Impulse und ist zugleich Grundlage de s zunehmend kollektiv geleiteten Lehrprozesses. Es beginnt sich eine neue Stufe der Einheit von For schung und Lehre zu entwickeln.“ „Die Erfahrung aus vergangenen Jahren lehrte uns auf neue Weise die Bedeutung der Gemein schaftsarbeit. Sie bewährte sich nicht nur durch die melden sich zu Wort • arbeitsteilige Aufgliederung bei der Lösung ge meinsam konzipierter Aufgaben und gemeinsamer Beratungen der Ergebnisse. Sie erwies sich selbst als schöpferische Potenz.“ „Das gegenwärtige Wissen baut auf den funda mentalen Erkenntnissen früherer Dezennien und Jahrhunderte auf. Damals trennte die Zeit das Bleibende von dem augenblicklich Bedeutsamen. Heute können wir uns ein derartiges Herangehen nicht mehr leisten, da sonst der Umschlagsprozeß von der Erkenntnis zur Praxis gehemmt und ver zögert würde.“ „Jede Ausbildung künftiger Wissenschaftler muß sich an der Grundlagenforschung orientieren. Nur an ihr lernt der Student als Mitglied eines Kollek tivs die Methoden zur Gewinnung neuer Erkennt nisse und die Prinzipien exakter Selektionen. Nur an ihr begreift er, daß Lehre und Forschung eine untrennbare Einheit darstellen.“ Den vollständigen Text dieser Wortmeldung ver öffentlichen wir auf Seite 3 dieser Ausgabe. Rechenschaft über erste Etappe im Wettbewerb 71 Am ■ Mittwochvormittag eröffnet Prof. Dr. Holzapfel, Vorsitzender der Universitäts-Gewerkschaftslei tung auch namens des Rektors und der FDJ-Kreisleitung in der Alfen Handelsbörse die Tage der Karl- Marx-Universität zum 25. Jahrestag der SED. Sie werden begonnen mit der öffentlichen Rechenschaftsle gung des Rektors über die erste Etappe des Wettbewerbes zur plan mäßigen ' Verwirklichung der 3. Hochschulreform im Jahre 1971. Er berichtet über den erfolgreichen Verlauf der Arbeit an Schwerpunkt objekten der wissenschaftlichen Ar beit, auf die sich auch die Füh- rungstätigkeit der Universitätslei tung konzentriert, weist offen nach, bei welchen Aufgaben das gegen wärtig erreichte Tempo nicht aus reicht. Die Rechenschaftslegung des Rektors umfaßt alle Seiten des wis senschaftlichen und gesellschaftli chen Lebens an der Universität, so auch die geistig-kulturelle Arbeit, die Leistungen der Ensembles, den Volkssport wie den Leistungssport. Abschließend gibt Prof. Winkler die Orientierung für die nächste Etappe. Dann werden die Sektionen aus gezeichnet, die die besten Ergeb ¬ nisse . in ■ der • ersten Wettbewerbs etappe 1971 erreichten. Für die Sek tion Mathematik, die Siegersektion, nimmt Direktor Prof. Dr. Hörst Schumann, Kandidat der SED-Be- zirksleitung, das der Karl-Marx- Universität zum 20. Jahrestag der DDR verliehene Ehrenbanner als Wanderfahne. entgegen. Stellvertre- tend für 23 Kollektive wird auf der Veranstaltung das Franz-Mehring- Institut mit dem , Titel . „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ ausge zeichnet. (Fakten aus dem Rechen schaftsbericht ■ sowie die ausgezeich neten Kollektive auf Seite 2). Repräsentative Leistungsschau im Petershof eröffnet v Am Mittwochmittag eröffnen Rek tor Prof. Dr. Gerhard Winkler und Horst Helas, 1. Sekretär, der FDJ- Kreisleitung, die diesjährige Lei stungsschau der Karl-Marx-Uni versität zu Ehren des 25. Jahres tages. 430 Arbeiten werden gezeigt, an denen 2645 Wissenschaftler, Studenten und Vertreter der Praxis beteiligt waren. Mehr als die Hälfte der Arbeiten isind Kollektivarbeiten. Insbesondere die Sektionen Mathe matik, Chemie, .Physik, Tierproduk- tion/Veterinärmedizin, , Medizin so wie Marxismus-Leninismus, Ge schichte und Rechtswissenschaft ha-, ben Anteil daran.' Der .Rektor konnte mitteilen, daß HO der ausgestellten Arbeiten neue wissenschaftliche Er gebnisse erbringen, während 109 Ar beiten ' zur Sicherung wissenschaft lichen Vorlaufs beitragen, 9 Expo nate wurden als patentwürdig ein gestuft. Die Leistungsschau beherbergt außerdem eine interessante Ausstel- ung der besten Ergebnisse des volks künstlerischen Wettbewerbs 1971, einen Basar der Angestellten unse rer gastronomischen . Einrichtungen u. a. (Weitere Informationen über die Leistungsschau auf Seite 6) Vielfältige Ehrungen überall an der Universität Mit den am 21. April eröffneten Tagen der Karl-Marx-Universität zum 25. Jahrestag der SED begann eine Reihe wertvoller Veranstaltun gen. Die FD J-Studententage wurden eröffnet mit einem Gespräch von Studenten mit Delegierten des Ver einigungsparteitages. Eine Auffüh rung von Shakespeares „Cymbelin" durch das Arbeiter- und Studenten- Theater leitete die Universitätsfest spiele ein. Wissenschaftliche Veran staltungen auf der Leistungsschau und sportliche Vergleiche ergänzen diese Palette, über, die wir auf Seite 4 berichten. Verpflichtungen, Wortmeldungen zum Jubiläum Am Nachmittag des 21. April nimmt das Sekretariat der SED- Kreisleitung Karl-Marx-Universität die Glückwünsche -der Universitäts angehörigen entgegen. Rektor und Wissenschaftlicher Rat und die Uni versitätsdirektoren gratulieren als erste, überreichen Geschenke, dar unter eine Wortmeldung der Direk toren zur wissenschaftlichen Füh rungstätigkeit. Danach überbringt das Sekretariat der FDJ-Kreislei tung die Glückwünsche und den Dank der 10 000 FDJ-Mitglieder un serer Universität und übergibt die Erinnerungsmedaille zum 25. Jahres tag der FDJ. Das Sekretariat der Universitäts-Gewerkschaftslei tung: dankt der Partei und versichert den Genossen die hohe Einsatzbe reitschaft aller Gewerkschaftsmit glieder. Ihm folgen die Leitungen der anderen Massenorganisationen an unserer Universität, des Kreis- Vorstandes der Gesellschaft für Sport und Technik, des Kreiskomi tees des Deutschen Roten Kreuzes, des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freund- schäft und der Hochschulgruppenlei tung des Kulturbundes. Nationalpreisträger der Universi tät verbinden ihre Glückwünsche an die Partei, mit einer Wortmeldung zur Vorbereitung des VIII. Partei tages. Ihnen folgen die Leiter der Ensembles unserer Universität, die Spitzenleistungen zu den 13. Arbei terfestspielen vollbringen wollen, Delegationen der Sektionen und Kollektive. Unter ihnen Vertreter der beiden Kollektive, die aus An laß dieses Jubiläums ins Ehrenbuch der guten Taten des FDGB auf genommen wurden: des Lehrstuhls für Geschichte der deutschen Arbei terbewegung nach 1945 und des Überbetrieblichen sozialistischen Ar beitsgemeinschaft A III-B V-Halb- leiter, in deren Namen Prof. Ben sing und Dr. Butter wertvolle wis- senschaftliche Ergebnisse zum Par teigeburtstag abrechnen können. Unter den Gratulanten auch weiter zahlreiche FDJ-Mitglieder, Vertre ter der Kampfreserve der Partei, so die erste mit dem Titel „Sozialisti sches Studentenkollektiv" aus gezeichnete FDJ-Gruppe der Sek tion Sprachwissenschaft und viel« andere. Zahlreiche Glückwünsche erreich ten die SED-Kreisleitung auch vo den Freundschaftsuniversitäten, aus ländischen Hochschulgruppen un( im Ausland weilenden Universität»« angehörigen.