Volltext Seite (XML)
Hochschulforschung bewertbar machen Von Dr. Gerhard Hirschfeld und Dr. Hansgünther Weigelt Die Hochschulforschung — in ih- ter Verbindung zur Lehre — unter liegt Gesetzmäßigkeiten, die es bei ihrer Beurteilung zu beachten gilt. Die vorgeschlagenen und zur Diskussion gestellten Bewertungs- Kriterien in Form eines „Hochschul- lorschungs- Ergebniskreises" sollen eine qualitative Planung, Leitung ind Abrechnung von Forschungs erbeiten an Hochschuleinrichtungen ermöglichen und damit zur weiteren nhaltlichen Realisierung der Hochschulreform beitragen. Die Festlegung von Bewertungs- Kriterien für die Hochschulfor- Shung — sowohl für Planungs- Cvecke als auch für Auswertungen, Vergleiche — kann nicht in Anleh- Dung an Akademie-. Instituts- oder ndustrieforschung schlechthin er- lolgen. Zu beachten ist, daß der Prozeß Forschung an einer Univer- sität bzw. Hochschule nicht isoliert ^rächtet werden kann, sondern im Zusammenhang mit Wechselbezie- hungen zur Lehre steht. Deshalb "ird das Ergebnis von Forschungs- Sbeit an Hand eines Systems von BeWertungskriterien in enger Wech- Slbeziehung mit dem Hauptprozeß Frziehung/Ausbildung beurteilt. In Verbindung mit informationstheore- lschen Untersuchungen der Ge- Schichte des wissenschaftlich-techni- schen Fortschritts führt Dobrov us:)) ■Eine der entscheidenden Voraus- jungen für den Erfolg bei der Ausarbeitung quantitativer Metho- Sen der wissenschafts-geschicht- Aehen Analyse ist die Auswahl und Usarbeitung konkreter Kennziffern an sollte besser sprechen von "enngrößen, Kenngrößensystemen) ind Charakteristiken der Entwick- ung der Wissenschaft. Die Wissen- Fhaft als Summe und System von .Kenntnissen ist offensichtlich ein '“ e ales Objekt, ein Produkt der in- Stllektuellen Tätigkeit des Men- ihen. Dieses ideelle Objekt entsteht snter konkreten materiellen Bedin- Eungen, es entwickelt sich und wird nraktisch genutzt. Es besitzt seine Tateriellen Träger und entwickelt ch auf Grund seiner Anstrengun- Ken der Schöpfer des wissenschaft- dsh-technischen Fortschritts stän- 8 Weiter... In diesen! Zusammen- pang möchten wir die Aufmerksam- Sit darauf lenken, daß man bei der “nwendung der ausgewählten Kennziffern sorgfältig darauf ach ten muß, in welchem Grade diese Kennziffern dem Wesen der unter stellten Erscheinung adäquat sind ... Die Suche nach Kennziffern ist noch weit von ihrem Abschluß entfernt. Besonders aussichtsreich scheinen uns für eine präzise Wissenschafts wissenschaft verschiedene Kombina tionen von Kennziffern zu sein, die sich quantativ erfassen lassen.“ Diese von Dobrov aufgezeigten Grundsätze gelten nicht nur für die Beurteilung der vergangenen und zukünftigen Entwicklung der Wis senschaft, sondern auch für die in haltliche Bewertung zu leistender und geleisteter wissenschaft licher Arbeiten. Speziell für die Hochschulforschung gilt es, ein Sy stem von Kenngrößen zu entwickeln, welches eine weitgehend objektive Bewertung von Forschungsarbeiten in ihrem Zusammenhang zur Lehre insgesamt und getrennt für die Teilprozesse Forschung und Lehre innerhalb einer Wissenschaftsdiszi plin (Sektion) und zwischen unter schiedlichen Wissenschaftsdiszipli nen (Naturwissenschaften, Gesell schaftswissenschaften) auf Universi tätsebene bzw. im Ministeriums- bereich gestattet. Das an der Karl-Marx-Universi tät unter Leitung des Direktors für Forschung gebildete Einsatzkollek tiv zur Vorbereitung der Übernahme des Teilprojektes 04-Forschung des ISAIV für das Hochschulwesen be schäftigte sich im Zusammenhang mit der EDV-Vorbereitung mit der Ausarbeitung von Bewertungskrite rien für die Hochschulforschung, um neben einer verbesserten Planung, Leitung, Kontrolle und Abrechnung des Teilprozesses Forschung eine in haltliche, vergleichbare Bewertung von Forschungsarbeiten zu ermög lichen. Aus der Industrieforschung diente die „ZIS-Erfolgsspinne“ 2 ) des Zentralinstituts für Schweißtechnik Halle als Vorbild. Aus genannten Gründen war eine Abwandlung not wendig, um den Spezifika der Hoch schulforschung Rechnung tragen zu können. Deshalb wich man sowohl bei der inhaltlichen Herausarbeitung von Bewertungskriterien als auch bei der methodischen Erfassung von dem o. g. Vorbild ab und erarbeitete einen „Hochschulforschungs-Ergeb niskreis“. c Als methodisches Grundgerüst die- “en zwei konzentrische Kreise, zwi- 8en denen in radialer Richtung nlen drehsymmetrisch eingezeich- 0 . sind. Dabei sind die Skalen so tenentiert. daß sich jedes zu bewer- nade Merkmal von außen nach in- wn im erstrebenswerten Sinne ent- inekelt. Oder anders: Je kleiner die 5 Erfolgskreis markierte Fläche, am so positiver sind Forschungs- koheit und in ihre Ergebnisse kmmen dementsprechend in Mar- kSrungen in Richtung des äußeren gsises zum Ausdruck. Bei dieser SeWählten Darstellungsform werden .‘'Wachen und Mängel besonders 8enscheinlich, wodurch eine kri- She Einschätzung erleichtert wird, k Wird dabei vorgeschlagen, Punkt- wWertungen bzw. auch absolute lesFte einer von 0 bis 1,0 unterteil- v allgemeinen Skala zuzuordnen, lsrch die Zuordnungsverhältnisse n damit auch bereits eine gewisse ^.Wichtung der einzelnen Kriterien b68lich. Die Auswertung kann ne- 60 einer rein optischen Darstellung daer die Flächengröße auch über ns arithmetische Mittel der allge- 805,inen Skala erfolgen. Mit einer MShen Auswertung besteht die F&lichkeit, Forschungsarbeit und eSchungsergebnisse innerhalb Fner Sektion, innerhalb einer UoShschuleinrichtung (Universität) und. im Bereich des MHF zu be- Bheilen, und zwar sowohl als Ge- aimteinschätzung der Forschung, k Einschätzung ' eines einzelnen j r 'teriums, als Einschätzung von , Gruppen zusammengefaßten Kri- Sien. tMit der Auswahl von 10 Bewer- zngskriterien, die vornehmlich dis- 2Plinunabhängig sind, und in ihrer , tsammenfassung ist somit eine re- einV objektive Gesamtbewertung fner Forschungsarbeit, eines Krite- ums oder einer Gruppe von Krite ¬ rien möglich. Durch Festlegung von Werten im Stadium der Forschungs planung bzw. vor Beginn einer For schungsarbeit und ihrer Gegenüber stellung zu den erreichten Werten nach Abschluß der Forschungsarbeit ist ein Plan-Ist-Vergleich möglich. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die ausgewählten 10 Beurtei lungskriterien, die jeweiligen Be wertungsmaßstäbe und die zugehö rige allgemeine Skala: vorhandenen 2. Verarbeitung der Forschungs ergebnisse in der Lehre ohne Pha- 0 0,4 0,7 1,0 5. Konzentrationsgrad in VBE Hoch schulkader je Forschungsthema mehr als 30 % unter 1 1-3 3, 1-5 über 5 4. Qualitätseinstufung liegt unter Spitze DDR bestimmt Spitze DDR entspricht Weltstand Pionier- und Spitzenleistung 0 1- 5 6-10 11-20 21-30 0 0,2 0,4 0.6 0,8 1,0 0 0,3 0.7 1,0 0 0,3 0,7 1,0 1. Anteil der Studenten (in VBE) in Prozent an der Gesamtforschungs kapazität (in VBE) 0 0,5 1,0 senverschiebung keine teilweise wesentliche vollständige 3. Erweiterung des Wissensstandes geringe teilweise wesentliche 3 % % % % % 2s wird dazu notwendig sein, daß sich unsere Agrarwissenschaftl in stärkeren Laße der Analyse der verschiedenen Fragen in der Praxis besonders der Analyse-der besten Produktionsergebnisse zuwenden, sie verallgemeinern und daraus die Schlußfolgerungen erarbeiten und ver- mitteln, so daß eine-breite Anwendung der besten Methoden garantiert j-.u ■ . rWBr ggMBMWWI8IEiflS 22228822262228828212682216222222 Einhei von Theorie und Praxis muß in der gesamten wissenschaftlichen Arbeit bestehen Und sich in allen Teilen der Lehre widerspiegeln. Es ist selbstverständlich, daß die Wissenschaft sich dabei nicht auf irgend, welch© Erscheinungen der Praxis orientieren kann, sondern daß- sie sich entsprechend dem Charakter der Wissenschaft auf die fortschritt, liehe, die sozialistische Praxis orientieren'muß. s Faksimiles aus dem Brief Walter Ulbrichts an die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät vom 27. April 1955. praktischer Fertigkeiten abge stellt war, ist ein Betriebsleiter praktikum geworden, in dem die Studenten vor allem lernen, Lei tungsaufgaben zu erfüllen, Ab schnitte der Produktion und da mit Kollektive zu leiten. Mit der Entwicklung des wissenschaft lich-produktiven Studiums wer den sie zunehmend in die Durch führung von Forschungsvorhaben einbezogen. Ihre in LPG durch geführten Untersuchungen wur den wie 1970 in der Fachgruppe Sozialistische Betriebswirtschaft zum Inhalt von Forschungslei stungen oder als Material für sie verwandt. Eine kritische Einschätzung des gegenwärtigen Ausbildungsgan ges unserer Studelten zeigt aber, daß wir trotz aller Fortschritte in der Vermittlung theoretischen Wissens von der Erfüllung der von Walter Ulbricht für ein wirklich erfolgreiches Studium als wesentlich bezeichneten Vor- und Stelle im gleichen Brief, daß die Probleme = IiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiioituiini: Fakultät seitdem bis zu Umgestaltung zur Sektion ihrer Tier- das er- ein volles Jahr. Das würde nicht nur weitgehend den Vorstel lungen der mit uns Hochschul lehrern seit Jahren zusammen arbeitenden Praktiker entspre chen, — es wird auch von der Masse der Studierenden für not wendig gehalten. Ergänzt werden sollte es aber durch ein ihm vom ersten Studienjahr an in kürze ren Abschnitten vorhergehendes Produktionspraktikum. Die Dis kussionen des 14. und 15. Ple nums um die noch bessere Ver bindung von theoretischer und praktischer Ausbildung könnten auch Grundlage für die Aus sprache abgeben, die um die wei tere Verbesserung der Ausbil dung von Ökonomen und Techno logen der Tierproduktion geführt werden muß, wenn sie als Ab solventen noch besser in der Lage sein sollen, die mit der sozialisti schen Umgestaltung der Land wirtschaft erreichten Positionen im Kampf der beiden Gesell schaftssysteme nicht nur zu hal ten, sondern weiter auszubauen. Schaftsbetriebes umfassend tiefgründig zu erläutern.“ Überlegen wir also, wie noch besser als bisher zu Aufgaben und Zielstellung für eine solche Ausbildung haben sich an der ehemaligen Landwirt schaftlich-Gärtnerischen Fakul tät, der heutigen Sektion Tierpro duktion und Veterinärmedizin der Karl-Marx-Universität, im Verlauf einer großen und lang anhaltenden Diskussion ergeben, als deren Höhepunkt man vier Briefe des Ersten Sekretärs des ZK der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands, Walter Ul bricht, in den Jahren 1955 und 1956 an den damaligenDekan der Landwirtschaftlichen Fakultät be zeichnen kann. Bodenfruchtbarkeit oder der Erzielung höherer Leistungen von unseren Viehbeständen ge trennt von den Erfahrungen dar gelegt werden können, die die Studenten im Berufspraktikum sammeln sollen.“ „Meines Erach tens“, schreibt Walter Ulbricht in seinem 3. Brief, „müßten die Stu denten der Landwirtschaftlichen Fakultäten vorwiegend aus der Landwirtschaft kommen oder eine bestimmte praktische Tätig keit in der Landwirschaft aus- geübt haben.“ Sie sollten auch vom ersten Studienjahr an in ökonomischen Fächern ausgebil det werden. Eine grundlegende, den dama ligen Bedingungen entsprechende Umgestaltung der praktischen Berufsausbildung unserer Studen ten hat zwar zunächst zu einer bis dahin nicht gekannten Ein beziehung der Praxis, d. h. un serer LPG und VEG, in die un mittelbare Ausbildung geführt. Aus dem Grundpraktikum, das weitgehend auf die Vermittlung sie, was sie auch anpacken, wis senschaftliche oder Arbeit in der Praxis, immer die Verbindung zur ökonomischen Zielstellung sehen. Sie sollen die Karl-Marx- Universität nicht als eng fach orientierte Tierernährer oder Anatomen, nicht als Chemiker oder Pathologen verlassen, son dern als wenn auch noch junge und keineswegs fertige Organisa toren der sozialistischen Produk tion. aussetzungen noch erheblich ent fernt sind. Unsere Absolventen verfügen bei Abschluß ihres Studiums oft noch nicht über die Erfahrungen und Fertigkeiten, die zur Leitung von Abteilungen oder Bereichen der Produktion in sozialistischen Landwirtschaftsbetrieben erfor derlich sind und die Landarbei ter und Genossenschaftsbauern bei ihnen erwarten und brauchen. Hier aber ist auch die Stelle, wo wir mehr erreichen müssen. Der Staatsratsvorsitzende verweist da zu in seinen Briefen darauf, „.., daß es notwendig ist, das Praktikum so in das Studium einzubauen und mit dem ge samten Studium zu verknüpfen, daß damit gute Voraussetzungen geschaffen werden, um im Fort gang der Ausbildung alle Zu sammenhänge in der Ökonomik des sozialistischen Landwirt- Dem „Wir können mehr er reichen“, das als Überschrift von Beiträgen zur großen Diskussion in Vorbereitung des VIII. Partei tages wiederholt erschienen ist, müssen wir als Hochschullehrer, die für die Ausbildung von Ka dern für die sozialistische Land wirtschaft verantwortlich sind, gegenüberstellen: Wir müssen mehr erreichen, wenn wir die Überlegenheit der sozialistischen Landwirtschaft immer wieder allen offensichtlich beweisen und wenn wir den sich daraus erge benden an die Landwirtschaft insgesamt und damit an jeden Hochschullehrer und Absolven ten unserer Sektion Tierproduk tion und Veterinärmedizin ge stellten Anforderungen entspre chen wollen. Beim Aufbau des Sozialismus steht die sozialistische Umgestal tung der Landwirtschaft unter den Veränderungen der letzten 20 Jahre, die die Deutsche De mokratische Republik gestaltet haben, nicht nur an hervorragen der Stelle, sie hat auch den gan zen Einsatz aller an ihr Beteilig ten erfordert, zu denen die Masse der Absolventen der ehe maligen Landwirtschaftlichen Fakultät und der heutigen Sek tion Tierproduktion und Veteri närmedizin der Karl-Marx-Uni versität gehört. Über die Umge staltung bäuerlicher Betriebe zu sozialistischen landwirtschaft lichen Großbetrieben hinaus verlangt die weitere Entwicklung des ökonomischen Systems des Sozialismus neben ideologischer Klarheit zunehmend ein Wissen und Können, das vor allem die Leiter befähigt, die immer wieder auftretenden neuen Fragen zu lösen. Unsere Absolventen müs sen noch mehr als bisher nach vorn, auf die Prognose orien tiert, in der Lage sein, die Auf gaben des Augenblicks aus, der Sicht auf die Zukunft zu bewäl tigen. Dazu braucht die Praxis als Ökonomen und Technologen der Tierproduktion weltanschau lich gefestigte Fachleute mit einem genügend breiten Profil und hoher Disponibilität. Sie müssen so ausgebildet sein, daß Produktion zurückgelegt hat, war, wie Walter Ulbricht es in seinen Briefen ausdrückt, „ ... kein Weg, den man mit einer Asphaltstraße vergleichen kann, sondern ein Kampf um die Meisterung der neuen Probleme des genossen schaftlichen landwirtschaftlichen Großbetriebes“. Auf ihm ist wohl allen nicht nur klar geworden, „... daß es Aufgabe der Wissenschaft ist, dem Fortschritt zu dienen“, son dern auch voll zum Bewußtsein gekommen, daß mit dem Fortschritt der gesellschaftlichen Verhältnisse entsprechend dem Charakter der Wissenschaft auch die Lehre an den Universitäten weiter entwickelt werden muß.“ Dabei gilt nach wie vor, was Walter Ulbricht in seinen Briefen ausführte: „Die Einheit von Theo rie und Praxis muß zum Grund prinzip in der wissenschaftlichen Ausbildung werden.“ „Es ist un möglich“, heißt es an anderer Was damals diskutiert und in den folgenden Jahren zum Tra gen gekommen ist, war nicht nur ein wesentlicher Teil des spezifi schen Inhaltes der 2. Hochschul reform für die ehemaligen Land wirtschaftlichen Fakultäten aller Universitäten der DDR,, sondern reicht mit seinen Forderungen in die 3. Hochschulreform hinein. Beim Studium dieser Briefe und bei der Auffrischung der Erinne rung an diese für das Studium der Landwirtschaftswissenschaf ten an der Karl-Marx-Universi tät so entscheidende Zeit ist nicht zu übersehen, was sich seitdem verändert hat und was an Erfol gen erreicht wurde. Es wird aber auch deutlich, welche großen neuen Aufgaben bei der Durch führung der 3. Hochschilreform vor uns liegen. Die damals vom Staatsratsvorsitzenden und Ersten Sekretär des ZK der SED. Wal ter Ulbricht, gegebenen grund sätzlichen Hinweise sind für un sere Arbeit heute noch genau so aktuell wie sie damals waren. Der Weg, den die damalige eicuen orien, ,uw ule reichen ist. Eine Möglichkeit dazu der Steigerung der bietet sich an in der Erweiterung ° - des Betriebsleiterpraktikums auf | Nationalpreisträger Prof. Dr. OTTO ROSENKRANZ: | Walter Ulbrichts Ratschläge | von 1955 sind noch aktuell 6. Anzahl der beteiligten Wissen schaftsdisziplinen je Thema inner halb einer Sektion und zwischen den Sektionen 1 0 2 und 3 0,4 4 und mehr 1,0 7. Frist des Forschungsvorhabens (V ertragszeitraum) bis 1 Jahr 0 2 und 3 Jahre 0,3 4 Jahre 0,7 mehr als 5 Jahre 1,0 8. Bearbeitungsdauer in Jahren zur Erzielung eines abrechenbaren Teil abschlusses 4 Jahre 3 Jahre 2 Jahre 1 Jahr unter 1 Jahr 0 0,2 0,5 0.8 1,0 9. Kostenüberschreitungen gegenüber dem geplanten finanziellen Aufwand für lebendige Arbeit je Thema in % mehr als 15 11-15 % 6-10 % 1- 5 % 0 % % 0 0,2 0,5 0,8 1.0 10. Einhaltung vertraglich festgeleg ter Abschlußtermine (Überschreitun gen und Unterschreitungen in Mo naten) Überschreitung 4 Monate 0 Überschreitung 3 Monate 0,1 Überschreitung 1 Monat 0,3 Termin eingehalten 0,6 Unterschreitung 1 Monat 0,7 Unterschreitung 2 Monate 0,8 Unterschreitung 3 Monate 1,0 Die Kriterien 1—3 ermöglichen eine Aussage über die Einfügung der Forschungstätigkeit der Studen ten in das wissenschaftlich-produk tive Studium und über die notwen dige Einheit von Forschung und Lehre. Die. Kriterien 4,5 und 6 dienen der Beurteilung der Qualität und der Konzentration und Verflechtung in der Forschung. Die Kriterien 7—10 orientieren auf rationelle Bearbei tung, auf straffere Planung der finanziellen Aufwendungen und ihre Einhaltung. Das Kriterium 8 widerspricht dabei nicht dem lang fristigen Abschluß von Forschungs verträgen, bewertet dabei vielmehr ein zügiges Bearbeitungstempo. Kri terium 9 orientiert auf Kostenein haltung für lebendige Arbeit. Ko stenunterschreitungen für lebendige Arbeit je Thema (also geringerer Stundeneinsatz als geplant) machen andererseits den Einsatz der einge sparten Mittel für lebendige Arbeit (Stunden, VBE) für andere For schungsvorhaben notwendig. $) G H. Dobrov: Wissenschaftswissen- schaft, Akademie-Verlag Berlin 1969 2) E. Naumann: Rationelle Forschung, in: Wissenschaft und Forschung 10/1969 3) Darunter sind Erschließung neuer Wis senschaftsgebiete Wettbewerbs programm bearbeitet Das Kollektiv der sozialistischen Arbeit des Direktorats Planung, der Leitung des Direktorats Ökonomie und der Abteilung Arbeitsökonomik und Arbeitsrecht haben zu Ehren des VIII. Parteitages ihr Wettbe werbsprogramm überarbeitet und ergänzt. Das Direktorat Planung ver pflichtet sich darin, das Analysen system für die Rechenschaftslegung der staatlichen Leiter vor den An gehörigen der Karl-Marx-Universi tät entwickeln, zusammen mit dem Praxispartner — dem Kombinats- betrieb „Otto Grotewohl“ Böhlen — Unterlagen für die Planung und Analyse der Arbeits- und Lebens bedingungen zu erarbeiten und mit Hilfe der Wissenschaftsorganisation wichtige Arbeiten so zu rationalisie ren, daß die Effektivität wesentlich gesteigert werden kann. Die Angehörigen der Abteilung Arbeitsökonomik konzentrieren ihre Anstrengungen auf die Sicherung und Verbesserung der Erfüllung des Arbeitskräfteplanes und schlagen dem Rektor der Universität die Ein richtung einer Stellenbank vor. Die Leitung des Direktorats Öko nomie konzentriert sich auf die Er höhung der Grundfondsökonomie. Dazu wird eine wissenschaftliche Methode erarbeitet, die rationellen Einsatz und effektive Nutzung der Grundfonds gewährleistet. Bedeutende Vorteile für LPG In Vorbereitung auf den VIII. Parteitag erarbeitete das Kollektiv der Agrarwissenschaftler der Sek tion Tierproduktion/Vetmed. (Be reich Jena) als Ergebnis seiner For schungsarbeit für die LPG „Magnus Poser“ in Frauenprießnitz eine neue Produktionstechnologie für den Pro duktionszweig Schwein. Für die Ge nossenschaft ergeben sich daraus zahlreiche Vorteile, z. B.: ratio nellere Auslastung der Grundmit tel, Erhöhung der Produktion ohne Neubau von Ställen. Grundlagen für Programmierung Das Forschungskollektiv Program mierung der spezialsprachlichen Aus bildung an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaf ten hat sich zu Ehren des VIII. Par teitages unserer Partei verpflichtet, die wissenschaftlichen Grundlagen für die (Teil)-Programmierung der Sprachkundigenausbildung auszuar beiten und ihr auf der Basis der ge wonnenen Erkenntnisse konzipiertes Modell der Sprachkundigenausbil dung der DDR (Stufe II a und II b) auf den Gabentisch der Partei zu legen. UZ 16-17171, Seite 5