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ML-Studium und Festival-Vorbereitung Von Dr. Michael Voigt, FDJ-Sekretär der Grundorganisation der Sektion Wirtschaftswissenschaften D ie Dreiervereinbarungen zwischen staatlicher Leitung, Lehrgruppe ML und FDJ-Leitung gehen von dem gemeinsamen Ziel der klassenmäßigen Erziehung der FDJ-Studenten aus. Die Vorbereitung der X. Weltfestspiele er forderte und erfordert von uns, diese gemeinsame Erziehungsarbeit mit mehr Leben zu erfüllen und die vielfältigen konkreten Aufgaben und Initiativen der FDJ noch stärker in diese Zielstellung einzuordnen. So sehen wir auch das Problem an, die FDJ-Mitgliederver- Sammlungen, das FDJ-Studienjahr und die politischen Gespräche stärker von den Kenntnissen in M/L ausgehend zu führen (das M/L-Studium, die FD.I- Mitgliederversammlungen, das FDJ- Studienjahr und die politischen Ge spräche der Mitglieder miteinander zu verbinden). V erschiedentlich stellen wir fest, daß es zwischen der Diskussion in den M/L-Seminaren einerseits und in Mitgliederversammlungen und Studien, jahr andererseits Niveauunterschiede gibt. An der Lösung dieser Problema tik arbeiten bei uns alle an der Dreier vereinbarung beteiligten Partner. Das zeigte sich z. B. in der Mitgliederver sammlung Januar. Jeder FDJ-Student wurde gemeinsam von FDJ-Gruppenlei- ter und M/L-Seminarleiter eingeschätzt. Dadurch blieb die Diskussion nicht an der Oberfläche, sondern war eingeord net in die Probleme: Haltung zum Stu dium insgesamt, M/L als inneres Band der Gesellschaftswissenschaften. Des. halb konnten in den Gruppen auch konkrete Schlußfolgerungen gezogen werden, und zwar in enger Anlehnung an beide M/L-Jugendobjekte oder auch an die Klassikerseminare. Die Schluß folgerungen waren genauso vielfältig wie die diskutierten Probleme: Maßnah. men zur Verbesserung der Studiengrup penarbeit, Rechenschaftslegung einzel ner Studenten in jeder Mitgliederver sammlung, Übernahme von Patenschaf ten und, und, und. I n diesem Jahr haben wir als FDJ-Lei- tungen wesentlich stärker Sorge dafür getragen, unsere Dreiervereinbarung mit Leben zu erfüllen. Ausgehend vom 5. Plenum stellten wir uns die Aufgabe, die Argumentationsfähigkeit unserer Freunde zu erhöhen. Von Oktober bis März arbeiteten 400 FDJ-Studenten Ar gumentationsmaterialien zur Entwick lung des internationalen Kräfteverhält nisses und zur führenden Rolle der Ar beiterklasse und ihrer Partei aus. Diese Initiative ordneten wir nach gemein samer Beratung mit staatlicher Leitung und Lehrgruppe M/L in die M/L-Jugend objekte ein. W as haben wir zum gegenwärtigen Stand, gemessen an der Dreier vereinbarung, erreicht; 400 konkrete Festivalaufträge wurden übergeben und mit gutem Erfolg er füllt, die wissenschaftliche Betreuung er folgte durch die Wissenschaftler der Sektion und der Lehrgruppe M/L, der Studentenwettstreit wurde gerade in den Fächern des M/L forciert. Beson. ders wichtig ist, daß durch die langfri stige Beschäftigung mit aktuell-politi schen Fragen der Meinungsstreit und die offensive, fundierte Diskussion im politischen Gespräch, im FDJ-Studien jahr und in der Mitgliederversammlung gefördert und dabei von den in M/L erworbenen Kenntnissen ausgegangen wird. Auf diese Weise entstanden in allen FDJ-Gruppen Kollektive, die kon krete Agitationsarbeit in der Ausein andersetzung mit den Problemen lei sten. D ie Vorteile einer solchen Realisie rung der Dreiervereinbarung müs sen natürlich auch in anderer Be ziehung sichtbar werden, beispiels weise im Studentensommer, im Berufs- und Betriebspraktikum und bei den Weltfestspielen selbst. In diesem Jahr sind wir erstmals in der Lage, unsere Freunde als M/L-Propagandisten in Be trieben und Kombinaten mit selbst erarbeiteten Materialien auszurüsten. Im Rahmen des direkten Leistungsver gleichs wollen wir auch der Grundorga nisation „Edwin Hoernle" von der Sek tion Tierproduktion/Veterinärmedizin unsere Materialien zur Verfügung stel len. Damit auch die anderen Grund organisationen der Karl-Marx-Universi tät Nutzen aus unserer Arbeit ziehen können, werden wir der Kreisleitung der FDJ und selbstverständlich der FDJ- Bezirksleitung ausreichend Exemplare zur weiteren Propaganda- und Agita tionsarbeit übergeben. Aus diesem Grund stellen wir auch die 15 besten Beiträge im Rahmen der Universitäts- Leistungsschau vor. I nsgesamt können wir einschätzen, daß die Dreiervereinbarung uns bei der Vorbereitung der X. Weltfestspiele ge holfen hat. Auch im nächsten Jahr wol len wir noch stärker die Aneignung und Anwendung des M/L als Einheit in un serer Arbeit verwirklichen. Dafür bilden die jetzt erarbeiteten Materialien einen guten Grundstock. Tosedmpemmemcamrmrsssetmearsersees-eneenenzseeseaeeee=eeeamenmsassmszmeensemrmmemmememg In dieser Ausgabe: Aufmarschplan zur Maidemonstration Seite 2 „Steinitz, Lektion 49" Seite 3 Was ist los in Lößnig? Seite 4 In Vorbereitung aufs Festival Seite 6 Pm""" -*2;, 1. '550 Studenten beim Festival- Subbotnik (UZ) 4 Festivalstimmung herrschte am Sonnabend, dem 14. April, in ’ Borna und • Regis, in Böhlen und in den meisten -Internaten der Univer- ' sität. Über'550 Studenten der Karl- Marx-Universität waren am Sonn abendmorgen zum Subbotnik erschie- nen. Unter anderem waren dabei 250 Studenten von der Sektion Tierpro duktion und Veterinärmedizin. 110 Studenten der Sektion Kulturwissen- schäft/Germanistik, 100 Studenten der Sektion Geschichte und 35 sowje- ' tische Komsomolzen. Sie arbeiteten in den Braunkohlenrevieren Borna und Regis und auf. dem Bezirksjugend objekt „Pulgarfeld“ • in Böhlen. Un sere-Bilder oben zeigen die Germa- . nistikstudenten bei Erdarbeiten in Böhlen. Doch auch in den Internaten, Straße des 18. Oktober, Dösener Weg, Fockestraße. Jenny Marx, Nürnber- \ ger Straße, und Lößnig (Foto unten) i wurde am Sonnabend gearbeitet. Im ■ Haus 1 in Lößnig trafen wir Studen- i ten der Sektion (Philosophie/Wissen- . schaftlicher Kommunismus beim Saubermachen und bei der Ausstat tung der Klubräume mit Sportgerä ten. Ebenfalls am Sonnabend haben zehn Wissenschaftler vom Franz- Mehring-Institut ihre zukünftigen Arbeitsräume im Neubau hergerich tet. Der am Sonnabend von den Studenten erarbeitete Wert beträgt 12 000 Mark. Davon wurden 8200 Mark auf das Konto der X. Welt festspiele überwiesen. Sekretariat an Sektion TAS (UZ) Einen Arbeitsbesuch an-der Sektion Theoretische und ange wandte Sprachwissenschaft führte am Dienstag unter Leitung seines 1. Sekretärs, Genossen Prof. Dr. Horst Richter, das Sekretariat der SED- STUDENTEN DER KARL-MARX-UNIVERSITÄT beim Subbotnik in Böhlen und im Studenteninternat Lößnig. Kreisleitung Karl-Marx-Universität durch. Der Parteisekretär der Sek Mit gutem Gepäck nach Berlin gammmaüwumamaaaauamubuasemsaanakmemammammmnemaozmas tion, Genosse Dr. Wolfgang Strauß, und der Sektionsdirektor, Genosse Prof. Dr. Rainer Eckert, informier ten das Sekretariat über politisch- ideologische Probleme an der Sek tion sowie über Führungsfragen bei der Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages. Ferner wurde Dritte Sitzung des Festivalkomitees — Rechenschaft über zweite Etappe analysiert, wo die SED-Grundorgani sation bei der Erfüllung der Be- dritte Festi- der fand (UZ) Die Sitzung des valkomitees E Universität J am 12. April im F Senatssaal statt. Anwesend waren unter anderem der 1. Sekretär der SED-Kreislei tung, Prof. Dr, Richter, und Rektor Prof. Dr. Winkler. In seinem Rechenschaftsbericht Das Interesse der Studenten an aktuell-politischen Gesprächen sei gestiegen, erklärte Norbert Gust- mann. Man dürfe jedoch nicht über- sehed, daß die Klärung von ideolo gischen Problemen noch nicht be friedigen kann. Die persönlichen Ge spräche und Festivalaufträge haben überall dort vorangeholfen, wo .es die Grundorganisationsleitungen verstanden haben, konsequent damit zu arbeiten. Beispielgebend in der Festivalvorbereitung ist der Wettbe- legte Norbert Gustmann, . 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung, die Ergebnisse der zweiten Etappe der Festivalvor bereitungen dar. Er, verwies unter anderem darauf, daß 750 FDJler das Abzeichen „Für gutes Wissen“ ablegten und 3000 Jugendliche am sportlichen Fernwettkampf teilnah men. Im Bereich der Arbeiter und Angestellten wurden drei neue FDJ-Gruppen gegründet. werb und. Erfahrungsaustausch der FDJ-Grundorganisationen der Sek tionen Phil./WK und Geschichte. Noch Rückstände; in der Vorberei tung des Festivals gibt es dagegen an den Sektionen Chemie, Mathe matik und Journalistik. Norbert Gustmann erläuterte zur dritten Etappe der Festivalvorberei- tungen daß in ihr die Auswahl der Delegierten in den Gruppen erfolge. Die Studenten mit den besten gesell schaftlichen Aktivitäten und Stu- dienleistungen sollen die Karl- Marx-Universität in Berlin vertre ten. Die wichtigsten Veranstaltungen im' April sind die Mitgliederver- sammlungen, am 24. April. das' Soli daritätsmeeting mit ausländischen Studenten, am 27. April die.Formie rung der Festivaldelegation und na türlich, die FDJ-Studententage. In der Diskussion berichteten Ver treter der Sektionen TV, Phil./WK, Marxismus-Leninismus und Chemie sowie aus dem nichtstudentischen Bereich und vom DRK, wie die Festivalvorbereitung in ihren Berei chen konkret aussieht. Prof. Dr. Richter erklärte in sei nem Schlußwort, daß die Delegation der Karl-Marx-Universität nicht mit leeren Händen zum Festival fahren wird. Im Vordergrund stehen gute Studienleistungen aller Delegierter. Schlüsse steht und beraten, was wei ter zu tun sei. In dem anschließenden Gespräch mit den Studenten Parteigruppenor ganisatoren und Leitungsmitgliedern standen Fragen über politisch-ideolo gische Probleme, die in der Partei gruppen- und FDJ-Arbeit eine Rolle spielen, zur Diskussion. Mit Nach wuchswissenschaftlern und For schungsstudenten erörterten die Mit glieder des Sekretariats Fragen der Planerfüllung und der marxistisch- leninistischen Qualifizierung. Im Verlauf des Arbeitsbesuches des Sekretariats wurde hervorgeho ben, daß es in der weiteren Arbeit der SED-Grundorganisation TAS darauf ankomme, systematisch den Stand des Erreichten einzuschätzen und Vorstellungen für die gesamte weitere Arbeit bei der Umsetzung der Beschlüsse des VIII. Parteitages zu entwickeln. Kurse der ML-Abendschule vor Abschluß (UZ-Korr.) Am Montag beginnt der vierte Kursus der Marxistisch- Leninistischen Abendschule in Rohr bach. Mit diesem Lehrgangsabschnitt werden den Hochschullehrern der Karl-Marx-Universität, der Bauhoch schule, der Ingenieurhochschule, der Handelshochschule, der Deutschen Hochschule für Körperkultur sowie den Wissenschaftlern der Akademie der Wissenschaften und des VEB Geophysik Probleme des Wissen schaftlichen Kommunismus und der Wissenschaftspolitik vermittelt. Der - Doppellehrgang der Marxi- stisch-leninistischen Abendschule wird mit einem Vortrag des ersten Sekretärs der SED-Kreisleitung der Karl-Marx-Universität, des Genossen Professor Dr. Horst Richter, beendet. Zuvor hatten Ende: März : 1973 im dritten' Kursus Fragen der Politischen Ökonomie des Sozialismus: im Mit telpunkt der Vorträge und Seminare gestanden. Die, Aufgaben dieses Lehrgangsabschriittes bestanden dar in, die Lehrgangsteilnehmer mit wichtigen neuen Fragen der Politi sehen Ökonomie des Sozialismus und den Ergebnissen sowie den zu lösen den Problemen der vom XXIV. Par teitag der KPdSU und dem VIII. Parteitag der. SED konzipierten Wirt- schaftspolitik vertraut - zu machen und politisch-ideologische , Anregun gen, für die weitere-Arbeit zu geben. Wesentlich zur Vertiefung und Ver- anschaulichungder Probleme der Po litischen Ökonomie des Sozialismus trugen Exkursionen in die Maschi-. nenfabrik Ruhla bzw. in die Werk- zeugmaschinerifabrik Saalfeld beis UGL-Kolloquium über Arbeitskultur (UZ) Die Universitätsgewerk schaftsleitung veranstaltete am Dienstag ein Kolloqium über Proble me' der sozialistischen Arbeitskultur. Das Referat beschäftigte sich mit den gewerkschaftlichen Aufgaben und Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Arbeitskultur an der Karl-Marx-Universität. Näheres darüber berichten wir in unserer nächsten Ausgabe. Fritz Selbmann erzählte Hochschulgespräch im Haus der Wissenschaftler (UZ) Herzlich begrüßter Gast im Haus der Wissenschaftler war am 11. April Genosse Fritz Selbmann. Im Rahmen der Hochschulgespräche, die von der Hochschulgruppe Leipzig des Kulturbundes der DDR veran staltet'werden, sprach Fritz Selb mann- vor namhaften Wissenschaft lern der Universität; wie: dem 1. Se kretär der SED-Kreisleitung der Karl-Marx-Universität, Professor Dr. Hörst Richter, Altmagnifizenz • Pro fessor Dr. Georg'Mayer 'und Profes- sor Dr Arland zum Thema: „Die po litische Situation , in Leipzig 1945/46 und die Wiedereröffnung der Uni versität.“ - > .Fritz Selbmann, heute.Schriftstel ler . in Berlin; 1 , wär unter der Nzi- herrschaft zwölf Jahre ’ lang in Haft, davon fünf Jahre im KZ Dachau Nachdem er auf einem Evakuierungs marsch ‘ geflohenwar, kam er am 21. Mai 1945 nach-Leipzig. Kurz nach seiner Ankunft begann'Fritz -Selb mann zusammen: mit seinen. Genos ¬ sen aus der KPD und linken Sozial demokraten, wie Erich Zeigner. die antifaschistische Blockarbeit in Gang zu' bringen. Unter der amerikani schen Besatzung wurden jedoch die . alten Machtverhältnisse nicht . be seitigt. ' ' An der Universität-betrieben die Besatzer:eine'materielle und geistige Demontage gewaltigen Ausmaßes. Einrichtungen: dernaturwissenschaft- liehen . Institute,.' vor -allem der Phy sik, wurden, nach dem- Westen ge- bracht, Wissenschaftler abgeworben oder sogar,verschleppt. Kurz bevor Genosse Selbmann seine Tätigkeit als Industrieminister des Landes: Sachsen in» Dresden »auf nahm; .hielt er am 10. August 1945 im „Capitol“ eine Rede an die. Ju gend. Zum Problem der Universität sagte er.damals: „So. wichtig wie-es ist, heute einen Waggon Getreide nach'Leipzig zu bekommen, sojwich- tig ist .es heute, die richtige Jugend an die -Universität zu . bringen.“ ; SCHRIFTSTELLER FRITZ SELBMANN (Mitte) während des Gesprächs.