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Für die Wissenschaft die dem Sozialismus dient! UINIVERSITATSZEITUNC 15 DER KARL MARX-UNIVERSITÄT ORGAN DER SED -PARTEIEEITUNG LEIPZIG 9. 4. 1964 8. JG./33 603 15 PFENNIG Vor Fakulfäts- Jubiläum Am 21. September 1964 jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem die Fakul tät für Journalistik gegründet wurde. Aus diesem Anlaß wird der diesjährige „Tag der Fakultäten“, der 2. Dezember, an der Fakultät für Journalistik mit einem Fest akt begangen, der den Auftakt für eine Reihe bedeutender wissenschaftlicher Ver anstaltungen gibt, an denen voraussichtlich auch Gäste aus den sozialistischen Ländern teilnehmen werden. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen wird eine Konferenz über Probleme der Polemik stehen. Eine Bera tung mit den Vertretern der sozialistischen Schwesterfakultäten soll dem Erfahrungs austausch und der Verbesserung der inter nationalen Arbeitsteilung auf dem Gebiet der journalistischen Forschung dienen. Die Absolventen der Fakultät werden auf einem Treffen aktuelle Fragen der sozia listischen Journalistik behandeln. Am Ende der Festwoche wird ein Fakultätsball statt- finden. Die wissenschaftlichen Veranstaltungen, die die Fakultät in den nächsten Wochen und Monaten durchführt, werden bereits Im Zeichen des 10. Jahrestages stehen. Am 5. Mai, dem „Tag der sowjetischen Presse“, findet eine wissenschaftliche Stu dentenkonferenz in russischer Sprache statt, die sich mit dem Thema „Die sowjeti sche Presse und die Jugend“ beschäftigen wird. Am gleichen Tage spricht Prof. Dr. Karl Bittel über den Freund und Kampf genossen von Karl Marx, Friedrich Wolff, dessen Todestag sich am 9. Mai zum 100. Male jährt. Bester Sammler: 709 DM Hartmut Wieland. Lehrer am Herder- Institut, hält die Spitze im Sammlerwett streit für das III. Deutschlandtreffen. Er sammelte 709 DM. Auf das Spendenkontc für das Deutschlandtreffen konnte die FDJ- Kreisleitung Karl-Marx-Universität statt der vorgesehenen 4500 DM bereits bis Ende März 5186,11 DM überweisen. Als Tourist Dos Komitee für Touristik und Wandern gibt allen Jugendlichen, die nicht die Möglichkeit haben, mit der offiziellen FDJ-Delegation nach Berlin zu fahren, die Gelegenheit, als Tourist am Deutschandtreffen teilzu nehmen, und gibt dazu nachstehende Hinweise: Wie kommst Du nach Berlin? a) mit Deinem Auto - Motorrad — Moped b) mit Deinem Fahrrad c) Eisenbahn oder LKW, organisiert durch das Kreis komitee Wo übernachtest Du in Berlin? a) in Deinem Zelt b) in einem von Dir organisierten Zelt c) in Zelten, welche das Kreiskomitee stellt Wie verpflegst Du Dich in Berlin? a) aus Deinem Rucksack b) durch HO-Kioske c) aus der Feldküche (warmes Mittagessen 1 DM) Durch wen bekommst Du Dein Teilnehmerheft? a) Kreiskomitee und Bezirkskomitee b) durch den ADMV c) durch das Reisebüro in Leipzig, Brühl 41 bis 45 Wo kannst Du Dich melden? a) bei der FDJ-Kreisleitung b) beim Bezirkskomitee Leipzig C 1, Goethestraße 8 c) bei dem Kreiskomitee für Touristik Welche Kosten entstehen für Dich? a) Teilnehmerheft 5 DM (Benutzung atier Verkehrsmit tel, freies Zelten, Besuch von Veranstaltungen) b) Gebühren für geliehene Zelte c) wenn nicht mit eigenem Fahrzeug, für Transport Foto: Zentralbild/Gaul zum Deutschland treffen Stomatologen- kongress Der Stomatologenkongreß der DDR, ver anstaltet von den medizinisch-wissenschaft lichen Gesellschaften für Zahn-, Mund- und Kiefernheilkunde, findet vom 7. bis 11. April in der Kongreßhalle (Zoo) statt. Ein Tag wird dem Jahreskongreß für stomatologische Fortbildung zum Thema „Diagnostische Irrtümer und therapeutische Fehlgriffe“ gewidmet sein, der von Prof. Dr. Dr. Wolfgang Bethmann, Direktor der klinisch-operativen Abteilung de Uni versitätszahnklinik, geleitet wird. Ernennungen und Berufungen Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen berief Dozent Dr. phil. habil. Lothar Striebing an das Institut für Marxismus-Leninismus der Technischen Universität Dresden und ernannte ihn gleichzeitig zum Professor mit Lehrauftrag für das Fachgebiet Dialektischer und Historischer Materialis mus. Mit seiner Berufung an die Techni sche Universität übernimmt Prof. Dr. Striebing die Leitung des Instituts für Marxismus-Leninismus der genannten Uni versität. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen bestätigte Prof. Dr. med. Georg Wildführ als wiedergewählten Dekan sowie die Profes soren Dr. med. habil. Fritz Hauschild und Dr. med habil. Hans Drischel als Prodekane der Medizinischen Fakultät. Prof. Dr. Curt Teichmann als Dekan sowie Prof. Dr. Horst Bley, Dr. Peter Dorn und Dr. Lothar Bertullies als Prodekane der Wirtschaftswissenschaftli chen Fakultät. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte Dr. phil. habil. Paul Nedo, bisher mit der Wahrnehmung einer Professur beauftragt, zum Professor mit vollem Lehrauftrag für das Fachgebiet Allgemeine und Sorbische Volkskunde an der Philosophischen Fa kultät. Dr. phil. habil. Gerhard Dudek zum Do zenten für das Fachgebiet Slawistik an der Philosophischen Fakultät; Dr. rer. oec. Paul Frenzel zum Dozenten für das Fachgebiet Finanzökonomik an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Chemie, Welfniveau, Parteiwahlen Interview mit Genossen Dr. Gerhard Wolniczak, Sekretär der Grundorganisation Chemische Institute UZ: An den Chemischen Insti tuten finden gegenwärtig die Wahlen in den Parteigruppen statt, und die Wahlversammlung der Grundorganisation wird vor bereitet. Welche Ergebnisse brachten die Wahlen bisher? Was ergab die Bilanz über die Erfül lung der Beschlüsse des VI. Par teitages im Bereich eurer Grund organisation, und welche Pro bleme zeichnen sich für die künf tige Arbeit ab? Dr. Wolniczak: Von besonde rer Bedeutung für unsere Ar beit war die Feststellung des yi. Parteitages, daß die wich tigen Aufgaben des Aufbaus des Sozialismus in der DDR nur durch die immer vervollkomm- netere Entwicklung der Wis senschaft zur unmittelbaren Produktivkraft, durch die enge Verbindung von Wissenschaft und Produktion und die dann notwendige qualitative Verän derung der Leitung von For schung und Entwicklung im Rahmen des neuen ökonomi schen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft ihrer Lösung zugeführt werden können. Mit dem Eintritt in die Etappe des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in der DDR galt es darum, die Fragen der For schungsarbeit, der Lehre und Er ziehung der Studenten unter neuen Gesichtspunkten zu be trachten. Wir waren uns jedoch völlig einig darüber, daß das Hauptkettenglied bei der Lö sung herangereifter Probleme die gründliche Diskussion ideo logischer Fragen darstellt. Aus diesem Grunde wurden in Vor bereitung der Auswertung des VI. Parteitages die Anstrengun gen verstärkt, allen Wissen schaftlern, Studenten, Arbeitern und .Angestellten unserer Insti tute die Dialektik der gesell schaftlichen Entwicklung und die Kompliziertheit der Aufga ben des sozialistischen Aufbaus in der DDR zu erläutern. Um diese Aufgaben erfolgreich lösen zu können, war es erforderlich, das Hauptaugenmerk auf eine Erhöhung des politisch-ideologi schen Niveaus der Mitglieder und Kandidaten unserer Grund organisation zu richten. Inwieweit es der Grundorga nisation Chemie gelungen ist, bei der Erfüllung der Beschlüsse des VI. Parteitages einen Schritt voranzukommen, davon kön nen die in unserem Bereich stattgefundenen Parteigruppen wahlversammlungen — sämt liche Wissenschaftler und zwei von fünf Studentengruppen haben bereits gewählt — Zeug nis ablegen. Als wichtiges Er gebnis der Gruppenwahlen kön nen wir einschätzen, daß es uns gelungen ist, in den Mittelpunkt der Rechenschaftslegungen und Diskussionen die Frage nach einer erhöhten Qualität der Parteiarbeit zu stellen. Es zeigte sich, daß wir dieses Ziel in den Parteigruppen der Studenten noch nicht erreicht haben. Das hat zur Folge, daß in vielen FD J-Gruppen keine Impulse im geistig-kulturellen Leben von den Genossen ausgehen. Wir müssen außerdem feststellen, daß eine Reihe Studenten sich offensichtlich gegenüber dem Aufbau des Sozialismus in der DDR in einer Betrachterrolle gefallen. Positiv ist zu vermer ken, daß die Mehrzahl der Ge nossen Studenten in den Grup penwahlversammlungen über diese Mängel sprach, und daß damit eine Veränderung einge leitet wurde. Um eine höhere Qualität im Parteilehrjahr zu erreichen, wollen die Genossen des dritten Studienjahres ge meinsam mit Studenten der Philosophie Zirkelabende durch führen. Die Bilanz der Wissen schaftlergruppen ist insofern recht erfreulich, als es hier in der Veränderung der Ausbil dung und der Profilierung und Praxisverbindung beachtliche Ergebnisse gibt. UZ: Wie wird in eurem Bereich die Frage beantwortet: Wo stehen wir im Vergleich zum Welthöchst stand und wie erreichen wir ihn? Dr. Wolniczak: Weltstand in der Ausbildung haben wir dann, wenn es uns gelingt, der stür mischen Aufwärtsentwicklung der Naturwissenschaften und der Technik in stetiger Verbes serung der Lehrveranstaltungen und der Praktikumsaufgaben der einzelnen Fachinstitute Aus druck geben. Die Entwicklung der Wissenschaft zur unmittel baren Produktivkraft setzt heute in allen Ländern be stimmte, objektiven Notwendig keiten entsprechende Probleme der Hochschulausbildung auf die Tagesordnung. Die Hoch schullehrer sind sich einig in der Erkenntnis, daß Ausbildung und Erziehung durch die Pra xis bestimmt werden und daß das Ziel der Hochschulausbil dung nicht mehr ausschließlich in der Vermittlung von Kennt nissen bestehen kann, sondern darin, dem Studierenden so um fassend wie nur möglich die Methoden der wissenschaft lichen Arbeit zu vermitteln. Nur dann, wenn alle Formen der Ausbildung und Erziehung diesem Ziel untergeordnet sind, werden die Absolventen be fähigt, gleichzeitig die Produk tion zu leiten und wissenschaft lich forschen zu können. Diesen Gesichtspunkten kommen Ab schnitte unseres neuen Ausbil dungsplanes nahe, beispiels weise das Instrumentalprakti kum im zweiten Studienjahr so wie die auf moderne mechani stische Gesichtspunkte umge stellte organisch-chemische Grundausbildung. Das gebotene Gerüst muß anschließend vom Studenten durch intensives Stu dium selbst ausgefüllt werden. Das ist jedoch nur möglich, wenn unsere Studenten von Be ginn des Studiums an zu selb ständiger schöpferischer Ar beitsweise erzogen werden. Wir wissen sehr genau, daß in der Forschung das Welt niveau durch Konzentration auf Spezialgebiete angestrebt und erreicht werden muß. An dererseits erfordert allerdings die Lehre eine gewisse Breite in der Forschungsthematik. Der Weg zum Weltstand in der For schung beginnt also mit der richtigen Planung des For schungskomplexes. Da wissen schaftliche Arbeit heute für ihre Durchführung erhebliche finanzielle Aufwendungen ver langt, muß ebenfalls gründ lich geprüft werden, ob das ge wählte Thema mit den Insti tutsmitteln zu bewältigen ist. In der gezielten Forschung kön nen die Resultate nicht irgend wann einmal vorliegen, sondern zu einem Zeitpunkt, der durch ökonomische Gründe bestimmt wird. Diesem Charakter ent sprechen unsere Vertragsfor schungsthemen, wobei jedoch bessere Beziehungen zu den WB hergestellt werden müs sen. Ein Gradmesser für die Aus sagekraft neugewonnener Er gebnisse — oder Kriterium für den Weltstand der Forschung — sind die Qualität und die Zahl der wissenschaftlichen Publika tionen, und daran gemessen gibt es an unseren Instituten eine stetige Aufwärtsentwick lung. UZ: Welche Vorstellungen gibt es in der Parteiorganisation über die Weiterentwicklung der Lehre und Erziehung der Studenten im Hinblick auf die Perspektiven un serer Volkswirtschaft und die Ent wicklung eines schöpferischen, praxisverbundenen Studiums? In Artikeln zu den diesjährigen Komplexpraktika hatten wir einige Fragen dazu aufgeworfen. Dr. Wolniczak: Es wäre eine falsche Vorstellung, wenn man glaubt, daß die Studenten nur im Praktikum lernen, selbstän dig schöpferisch zu arbeiten. Der Grundgedanke eines Kom plexpraktikums ist, daß der (Fortsetzung auf Seite 2)