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Für die Wissensdiah, die dem Sozialismus dient! UN IVE RS ITATSZ EITU NG DER KARL MARX UNIVERSITÄT Sächs che Lande-bibic-hak s 2 3 JUL11960 ORGAN DER SED PARTEILEITUNG 4. JAHRGANG NR. 28 LEIPZIG, 13. Juli 1960 PREIS 15 PF. Aus dem Leben unserer Arbeiter und Angestellten (Seite 5) Die Sommerlager Leipzig und Badrina melden: Interessante Fora über den Deutschlandplan Genosse Wetzel, Sekretär der Bezirksleitung der SED, sprach vor Teilnehmern des sozialistischen Studentenlagers der Medi zinischen Fakultät (4. Studienjahr) in Leipzig / Lebhafte Aus sprache auch in Badrina mit Oberstleutnant Helbig Von den Sommerlagerteilnehmern Marianne Deinert, Ingrid Coisch und Peter Surup Zu einem ersten Höhepunkt im Leben unseres Studentenlagers in Leipzig gestaltete sich am Dienstag, dem 5. Juli, ein Forum mit dem Genossen Wetzel, Sekretär der Bezirksleitung der SED, der zu uns über den Deutschlandplan des Volkes sprach. Genosse Wetzel rief uns als erstes einige, wie er sagte, Binsenwahr heiten ins Gedächtnis zurück, die bei der Betrachtung politischer Si tuationen nie vergessen werden soll ten. Uns wurde noch einmal klar, wie eng Wissenschaft und Politik miteinander verknüpft sind. Genosse Wetzel zeigte die Entwicklung der imperialistischen Politik seit dem Jahre 1945 und legte besonders die konterrevolutionären Pläne einer sgewaltsamen Zurückeroberung“ der sozialistischen Länder und die Ge fährlichkeit der verbrecherischen Blitzkriegspläne des westdeutschen Militarismus dar. Er schilderte die Versuche der westdeutschen Mili taristen, die Reste der Politik der Abenteurerpolitik wird scheitern Von Prof. Dr. Dr. R. O. Gropp Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber und Bronze Wenn es bei einigen Angehöri gen unserer Uni versität, als Ge nosse Walter Ul bricht in seinem Brief an Adenauer die aggressiven Absichten der Bonner Regierung gegenüber der Deutschen Demo kratischen Repu blik enthüllte, noch Stimmungen gab, als sei die von Bonn drohende Kriegsgefahr doch ein wenig über trieben, so bestätigten jetzt die Aus führungen des Majors der Bundes wehr Bruno Winzer vor der interna tionalen Presse eindringlich, mit Stärke zu retten und die deutsche Nation an den amerikanischen Im perialismus zu verkaufen. Genosse Wetzel machte deutlich, daß durch das Auftreten Chru- schtschows in Paris die verbreche rische Provokationspolitik der USA der gesamten Welt offenbar wurde. Die Westmächte mußten einsehen, daß sie ihre Forderungen nicht mehr unter Druck durchsetzen können. Als unmittelbare Folgen bezeichnete der Genosse Wetzel die Vorgänge in Japan und die Proteste der eng lischen Bevölkerung gegen die Sta tionierung amerikanischer Soldaten. * Bei uns im Sommerlager Badrina fand am vergangenen Sonnabend ein interessantes Forum zum Thema „Der deutsche Imperialismus und Militarismus als Hauptfeind der internationalen Entspannung“ statt. Auf die Fragen der Lagerteilnehmer antworteten Genosse Höpcke, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der UPL, Genosse Mengel; Erster Sekretär der SED an der Medizini schen Fakultät, Genosse Oberst leutnant Helbig und Genosse R o b o t a von der Nationalen Volks armee sowie Genosse Richter, FDJ-Sekretär an der Medizinischen Fakultät. Im Mittelpunkt der Dis kussion standen Fragen der Ent wicklung der Volksbewegung für die Bändigung des Militarismus in West deutschland und Schlußfolgerungen, die sich aus dem Deutschlandplan des Volkes für Studium und Über zeugungsarbeit in unserem 3. Stu dienjahr sowie für die gesamt deutsche Arbeit ergeben. Besonderes Interesse fanden die Ausführungen der Genossen der Nationalen Volks armee, die die verbrecherischen Blitz kriegspläne der Bonner Militaristen enthüllten. Umlagert von begeiferten deutschen und ausländischen Studenten unserer Universität war am Dienstag, dem 5. Juli, Dr. Antonio Nunes Jimenez, Di rektor des Nationalen Instituts für Bodenreform (1NRA) der Republik Kuba (rechts) nach seinem Gastvortrag im Physikalischen Institut. (Siehe dazu auch unseren Bericht auf Seite 4). Ernennungen und Berufungen Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen berief: Prof, Dr. Klaus Zweiling an die Karl-Marx-Universität Leipzig und ernannte ihn gleichzeitig zum Pro fessor mit Lehrstuhl für das Fach gebiet Philosophie an der Philoso phischen Fakultät. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte: Prof. Dr. agr. habil. Fritz Ober dorf zum Professor mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Grünland und Feldfutterbau an der Landwirt schaftlichen Fakultät der Karl-Marx- Universität. Prof. Dr. Hellmuth-Christian Wolff zum Professor mit vollem Lehrauf trag für Musikwissenschaft an der Philosophischen Fakultät. Dozent Dr. rer. nat. habil. Harry Pfeifer zum Professor mit Lehrauf trag für das Fachgebiet Experi mentalphysik am Physikalischen In stitut. Dr. med. Dieter Lohmann zum Do zenten für das Fach Innere Medizin an der Medizinischen Fakultät. Dr. Albrecht Neubert zum Dozen ten für das Fachgebiet Anglistik- Amerikanistik an der Philosophi schen Fakultät. Dr. med. Albert Schimpf zum Do zenten für das Fachgebiet Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Medi zinischen Fakultät. Dr. med. dent. Hans Wehlan zum Dozenten für das Fach Zahnheil kunde an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrank heiten. Welcher Intensität der westdeutsche Imperialismus einen Angriffskrieg gegen die DDR und die anderen so zialistischen Länder vorbereitet. Die gesamte Außen- und Innenpolitik der herrschenden Kreise Westdeutsch lands steht im Zeichen ihrer aggres siven Absichten. Dabei zeichnete sich die Politik des deutschen Imperia lismus und Militarismus nach dem ersten wie nach dem zweiten Welt krieg immer gleich durch zuneh mende Blindheit gegenüber den Re alitäten und wirklichen Kräftever hältnissen aus. Major Winzer hat deutlich gezeigt, wie sehr die Kon zeption der Adenauer und Strauß Von Wunschträumen statt von den realen Verhältnissen ausgeht. Von Mal zu Mal wird der Kriegskurs des deutschen Imperialismus, der un fähig ist, aus seinen Niederlagen zu lernen, abenteuerlicher und aussichts loser. Das bedeutet indes nicht, daß er damit weniger gefährlich wird; der Imperialismus wird blindwüti ger. Darum bedarf es gesteigerter Anstrengungen beim weiteren Auf bau des Sozialismus in der DDR, durch den auch der westdeutschen Bevölkerung das Beispiel wachsen den Wohlstandes und kulturellen Aufstiegs durch eine Politik des Frie dens und der Völkerfreundschaft de monstriert wird. Es bedarf eines verstärkten Kampfes um die Isolie rung und Bändigung des deutschen Militarismus und um die Verwirkli chung des Deutschlandplans des Volkes, Qute Stimmung itt üadfina Gute Stimmung herrscht unter den Medizinstudenten des 3. Studienjahres, die nun schon über eine Woche ihren Studentensommer im großen FDJ-Zeltlager in Badrina verbringen. Jeden Morgen gegen 6 Uhr ivird es lebendig zwi schen den Zelten. Nach der Morgentoilette und dem Frühstück ziehen dann die einzelnen Brigaden zu ihren Arbeitsstätten. Nachmittags — nach der Arbeit — herrscht Hochbetrieb auf dem Sportplatz, interes sante Vorträge, Fora, Film und Gruppenabende ergän zen das reiche Programm. Die körperliche Arbeit, mit der die Medizinstuden ten die Beschlüsse des 8. Plenums des ZK der SED in den LPG des Berei ches Badrina verwirklichen helfen, dient zum anderen der Eigenfinanzierung des Lagers. Hier ein Bericht unseres „UZ“-Korrespondenten Pe ter Surup( Unser Arbeitseinsatz in Badrina könnte unter dem Motto stehen: „Wir packen mit an. 5 Und wirklich, die Arbeitsleistungen der Me dizinstudenten des 3. Stu dienjahres können sich se hen lassen. Unsere Freunde sind in Jungenbrigaden und zwei Mädchenbrigaden un terteilt, die an verschiede nen Orten des MTS-Berei- dies Badrina arbeiten. Der größte Teil der Freunde ar beitet auf den Feldern ver schiedener landwirtschaft licher Produktionsgenossen schaften. Ob es nun beim Rübenhacken oder beim Kartoffellesen ist, überall wird gut gearbeitet und eifrig diskutiert. Da wurde zum Beispiel in der Brigade 12 über das Problem der so zialistischen Landwirtschaft gesprochen und sich mit einigen Unklarheiten aus einandergesetzt. Andere Gruppen arbeiten beim Schulneubau in Rei bitz und sind dort mit Aus schachtungsarbeiten be- sshäftigt, weitew wird beim Aufbau einer Touristensta tion für Junge Pioniere und in der MTS Badrina, in der PGH Löbnitz und beim Wohnungsbau in Löbnitz mitgeholfen. Hier arbeiten unsere Freunde ständig mit Arbeitern zusammen und führen oft lebhafte Dis kussionen mit ihnen. So sprachen die Studenten in Löbnitz über die Probleme der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaf ten und über die ärztliche Versorgung der Landbevöl kerung. Am Sonnabend fand ein Forum über den westdeutschen Militarismus und die Probleme des Deutschlandplanes des Vol kes statt, (siehe unseren Bericht auf dieser Seite). In den einzelnen Brigaden wird über die einzelnen Punkte des Deutschland planes diskutiert. den politischen Fragen nicht vorbeigehen kann. Schon heute ist klar, daß unser Studentensommer uns entscheidend im Wettbe werb um den Titel „Soziali stische Studentengruppe“ voranhelfen wird. .. und in Leipzig Auch unsere Freunde aus dem Studentenlager des 4. Studienjahres der Medi zinischen Fakultät in Leip zig berichten von guten Er folgen. In der vergangenen Woche haben in allen Semi nargruppen Seminare über die Probleme des Deutsch landplanes des Volkes statt gefunden. Besonders wur den dabei Schlußfolgerun gen für die eigene wissen schaftliche und politische Arbeit gezogen. Am Donnerstag wurde ein interessanter Vortrag über die Malerei van Goghs durchgeführt. Die Freunde der Seminargrup- pen 9 bis 16 besichtigten Die anwesenden Studen ten des 3. Studienjahres der Medizinischen Fakultät ha ben begriffen, daß es nicht nur auf gute Arbeitsleistun gen ankommt, sondern daß man dabei an den brennen- gemeinsam mit dem Be triebsarzt den VEB Dreh« maschinenwerk. A llen Teilnehmern der Kund- A gebung mit der kubanischen Regierungsdelegation am 5. Juli wird diese noch lange in Erinnerung bleiben. Der minutenlange Beifall, der unsere Gäste empfing und der immer wieder die Rede von Dr. Ji menez unterbrach, war ein Ausdruck der herzlichen Verbundenheit mit dem kubanischen Volk und der So lidarität mit seinem Befreiungs kampf, und machte erneut deutlich, daß die internationale Solidarität an unserer Universität zu einem Prinzip geworden ist, ein Prinzip, das dem Bildungs- und Erziehungs ziel einer sozialistischen Universität zutiefst entspricht. Einrichtungen wie das Julius-Lips- Institut, das Institut für allgemeine Geschichte und das Institut für Internationale Solidarität in Aktion Von Günter Pallas, Leiter der Studienabteilung am Institut für Ausländerstudium Ausländerstudium wirken weit über die Grenzen Europas hinaus, und besonders ihre Arbeit unterstützt die Völker, die um ihre Unabhängig keit kämpfen. Ständig wächst die Zahl der Professoren und Dozenten der Karl-Marx-Universität, die oft für längere Zeit in uns befreunde ten Ländern lehrend oder beratend tätig sind. D ie Zahl der bei uns studierenden ausländischen Bürger ist seit 1951 von 11 auf über 700 gestiegen, das heißt auf das 65fache. Die auslän dischen Freunde werden an den Fakultäten oder Instituten plan mäßig beim Studium und bei den Prüfungsvorbereitungen unterstützt. In vielen Seminargruppen fühlen sich die ausländischen Studenten wie zu Hause. Und es gibt nicht wenig Fälle, wo sie an den Erfolgen auf dem Weg zur „Sozialistischen Stu; dentengruppe" wesentlichen Anteil haben. Das ist ein Beispiel dafür, daß das Ausiänderstudium an un serer Universität kein einseitiger Vorgang ist, sondern daß auch die ausländischen Freunde zur Entwick lung und Bereicherung unseres Universitätslebens beitragen. A Hein vom „Institut für Ausländer- A Studium“ werden im nächsten Studienjahr weitere elf Dozenten ins Ausland gehen. An der Philo sophischen Fakultät wird eine Fach- richtung für Asien- und Afrika wissenschaft ihre Arbeit aufnehmen. Die Landwirtschaftler bereiten die Gründung eines Instituts für tro pischen und subtropischen Pflanzen bau vor. Nicht zuletzt wird auch die Zahl der ausländischen Studierenden, die im nächsten Jahr an unsere Universität kommen, über 50 Pro zent größer sein als im letzten Jahr. Aus den westdeutschen Universi tätsstädten häufen sich die Meldun gen, daß Studenten aus den afri kanischen und asiatischen National staaten wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Der mili taristische Chauvinismus wird er neut auf Paukböden und von gewis sen Kathedern eingedrillt. Voller Überheblichkeit und in beleidigen der Weise sprechen preußische Geschichtsfälscher von der natio nalen Befreiungsbewegung, die ihnen als eingefleischte Koloniali sten schon längst ein Dorn im Auge ist. Hs ist ein gesetzmäßiger Vorgang* Hdaß gerade auch unsere Karl- Marx-Universität zur Pflegestätte und Verfechterin des sozialistischen Internationalismus wurde. In einer sozialistischen Hochschule ist im Gegensatz zu den westdeutschen Universitäten Rassendiskriminierung und nationalistische Überheblichkeit gegenüber anderen Völkern undenk bar. Der Gedanke der Völkerfreund schaft und Solidarität mit den um ihre Freiheit kämpfenden Völkern ist untrennbarer Bestandteil einer Universität der Arbeiter-und-Bauern- Macht. Dieser Gedanke ist ein Ge danke hoher Sittlichkeit, der Ge danke einer echten Universitas lätteranun.