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spiel der Landwirtschaftlichen Fakultät und entsprechend der Empfehlung der De legiertenkonferenz der SED-Parteiorganisa tion für nützlich und allgemein angebracht. Wenn diese Kommissionen sich zunächst die Aufgabe stellen würden, die noch vor handene Zersplitterung der Forschung bis zu Beginn des neuen Studienjahres durch verbindliche Schwerpunkte zu beseitigen, hätten sie bereits eine erste wichtige Auf gabe gelöst. Eine weitere wäre dann die Festlegung der Forschungsschwerpunkte bis 1975, .vor allem in der Grundlagen forschung. Ein entscheidendes Kriterium: der volkswirtschaftliche Nutzen Zur Frage der Zusammenarbeit der For schungskollektive mit der sozialistischen Praxis, die in der Diskussion mehrfach er wähnt wurde, möchte ich nur bemerken — weil dfse Notwendigkeit bereits all gemein anerkannt ist und hier hervor gehoben wurde —, daß natürlich der kon krete volkswirtschafliche Nutzen für die Landwirtschaft, für die Industrie, die Volksgesundheit, um im naturwissenschaft lichen Bereich zu bleiben, ein entscheiden des Kritbrium der Forschungsarbeit dar- stellt; andererseits aber, das möchte ich be tonen, auch wenn es fast selbstverständlich klingt, daß auch die wissenschaftlich-theo retische Zielstellung, die Gewinnung neuer Erkenntnisse gegeben sein muß. Wir wollen dabei auch nicht verhehlen, daß die systematische Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis wie kaum etwas anderes geeignet ist, die Schranken und Gewohnheiten der Vergangenheit zu spren gen und neue, enge freundschaftliche Be ziehungen zwischen Wissenschaft und Pro duktion und überhaupt zwischen den Men schen zu entwickeln. Unter unseren Ver hältnissen, wo alle Bereiche des gesell schaftlichen Lebens, die materiellen wie die kulturellen Gebiete nach wissenschaftlichen Grundsätzen geleitet werden, ist eine solche Verbindung ebenso naheliegend wie not wendig. Den Nutzen davon hat der Mann aus der Produktion nicht minder wie der Mann aus der Wissenschaft und schließlich das ganze Volk. Es ist dies ein Schritt auf dem Weg zur gebildeten Nation, wie sie der Sozialismus erfordert, und damit zur vollen Blüte der Wissenschaft. Im besten Sinne des Wortes humanistisch Damit komme ich zum Ende: Die sozialistische Gemeinschaftsarbeit ist uns nicht nur die am meisten Erfolg ver sprechende Form der wissenschaftlichen Arbeit unter sozialistischen Bedingungen. Ihre immer breitere Durchsetzung ist gleichzeitig Ausdruck und Ergebnis unserer neuen sozialistischen Verhältnisse, sie zeigt das Wachstum, die neuen und höheren Be ziehungen der Menschen zueinander, sie zeigt die Bereitschaft zur gegenseitigen Hilfe und ist im besten Sinne des Wortes humanistisch. Damit wird aber auch der krasse Gegen satz deutlich, der zwischen einer nach sol chen Prinzipien orientierten Wissenschaft besteht und jener, wie sie sich gegenwärtig unter den Bedingungen einer anwachsen den Militarisierung des gesamten westdeut schen öffentlichen Lebens darbietet und in die auch, wie könnte es anders sein, die Wissenschaft rücksichtslos eingespannt wird. Wenn der Chefphilosoph der Adenauer- Partei, Professor Jaspers, kürzlich zur Auf gabe der nationalen Staatlichkeit auffor derte, so ist das nur das schwach verbrämte Vorhaben der westdeutschen Militaristen; um den Preis der Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft, unter Aufgabe aller Reste einer nationalen Würde vollends zum Hauptbrük- kenkopf der amerikanischen Imperialisten in Europa zu werden. Ich glaube sagen zu dürfen, daß in dem Maße, wie wir gerade auf wissenschaft lichem Gebiet vorankommen, auch die westdeutschen Wissenschaftler besser da von überzeugt werden, wo, in welchem der beiden deutschen Staaten, die Wissenschaft einzig und allein eine Perspektive besitzt und zusammen mit dem ganzen Volk auf blüht, und wo ihr andererseits ein Schicksal zugedacht ist, das mit dem Niedergang der deutschen Wissenschaft während des Fa schismus nur zu deutliche Analogien auf weist. Wenn wir auf dem Wege der sozialisti- sehen Gemeinschaftsarbeit zu höchsten wis-