Volltext Seite (XML)
sei», als noch länger diese nn ihrem Fleisch nnd Blute verübte Schmach ertragen. — Infolge dieser Bitten nnd Vorstellungen richtete Ferdinand an den Grafen Bnguoi eine energische Mah- nnng dafür zu sorgen, das; seine Truppen sich nicht so bestia lischen Exzessen hingäben, die ja sonst die Strase Gottes uumittel bar nach sich ziehen müßten, er selbst könne sich leine Hoffnung ans den Sieg seiner Waffen machen, sondern schwebe in steter Furcht und Sorge, daß ihn ein gerechtes Verhängnis ereilen werde. Alle diese Mahnnngen fruchteten aber nichts und so mußte Niederösterreich de» bittern .Mch des Kriegsleideus bis auf die Hefe leeren. Die Leiden nahmen nur da ein Ende, wo die Menschen die heimische Scholle verlassen hatten und Öde an die Stelle fleißiger Geschäftigkeit getreten Ivar. Es war ein Elend, welches an die Zeiten der Völkerwanderung mahnte, und gewiß die hnnnischen Scharen konnten nicht gransamer Vorgehen, als diesmal die Soldaten beider Parteien, die man als den Abschaum aller Länder ansehen kann. Ta mau aus böhmischer Seite um jede» Preis wenigstens für eine geregeltere Verpflegung der Truppen sorgen mußte, weil mau jeden Tag von einer Meuterei bedroht war, so eilte der Fürst von Anhalt nach Prag, nm bei dem eben versammelten Generallandtage die Gewährung der nötigen Geldmittel zn erwirken. Seinen Vorstellungen kann man es znm Teil zuschrei den, daß sich die böhmischen Stände zn größeren Zahlungen als bisher verpflichteten. Da anch der.liönig zn einem Darlehen von 200000 Gnlden sich entschloß, so kam auf diese Weise eine Summe zusammen, mit der man einen dreimonatliche» Sold decken konnte nnd den man rasch nach Österreich abschickte. I» der Zeit, während welcher Anhalt in Prag weilte, erlitten die Truppen in zwei Gefechten bedeutende Verluste. Das erste Gefecht fand am 12. April bei Snizeudorf ftatt uud kostete dem Freiherr» vv» Fels mit »»gefähr MO Ma»» das Lebe»: im zweite» Ge fecht jam G>. April) bei Gars wurde ei» mederösterreichisches Negimeut ausgeriebeu.