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schon am 5. September seinen Einzug in die Stadt halten. Da Raschau fast ausschließlich protestantisch war, so durften sich die einziehenden Truppen leine Excesse erlauben und begnügten sich deshalb mit der Ermordung dreier katholischer Geistlichen, die mit Dvezi in ihre Hände gefallen waren. Währenddem zog Szechy nach Preßburg, um den Zuzng ungarischer Truppen, die im Auftrage des Palatins zur Ver teidigung der Stadt geworben wurden, zu verhindern. Bethlen suchte Szechys Operationen dadurch zu unterstützen, daß er ihm noch eine starte an 12- UMIO Mann zählende Truppenab teilung unter Rcdehs Kommando nachschickte. Um den Marsch zu beschleunigen, ließ er die Truppen ohne Gepäck abzichen und folgte nun selbst mit demselben in langsamen Tagesmärschen nach. Das Gepäck war übrigem? nicht die einzige Ursache, um dereutwillen Bethleu langsamer vorwärts kam, auch andere und sehr gewichtige Gründe nötigten ihn, einige Tage in Kaschan Halt zu machen. Es handelte sich für ihn darnm, seinem Unter nehme» die Sanctivn der öffentlichen Meinung zu verschaffen und da dies durch einen Reichstag nicht möglich war, fo lange Preßburg nicht in seiner Gewalt war, so wollte er sich dieselbe durch eine Art improvisierter ständischer Versammlung geben lassen. Er lud deshalb die Vertreter der oberungarischen Städte und die Magnaten von Ober-Ungarn nach Kaschan ein, um ihre Zustimmung zu seinem gegen Ferdinand gerichteten Unternehmen zu erlangen. Die Städte und der gleichgesinnte Adel folgten seiner Einladung, er erzielte mit ihnen ein inniges Einverständ nis und dadurch die nachträgliche Billigung seines Unternehmens. Als die Nachricht Vvn seinen Fortschritten nach Wien gelangte, war man überzeugt, daß ganz Ungarn sich an dem Aufstande beteiligen werde und für Ferdinand mit Ausnahme der Festungen, die zum größereil Teile mit deutschen Truppen besetzt waren, verloren sei. Noch ehe der Monat September vorüber war, schickte Bethlen eine Gesandtschaft nach Prag; es handelte sich ihm diesmal darum, den Preis zn bestimmen, um dessentwillcn er