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UNIVERSITAS CUM PRAXI über die Zusammenarbeit zwischen der Karl-Marx-Universität und dem VEB Kombinat Polygraph : VEB Kombinat ‘ Polygraph „Werner Lamberz" Eine Form der Kooperation ist die Abrechnung der Ergeb- hisse studentischer Forschungsarbeit vor Vetretern der Part- Urkombinate. Das Foto zeigt Karola Klaus, Sektion Wirt ¬ schaftswissenschaften, im VEB Kombinat Polygraph. Sie übergab dem Generaldirektor Dr. Hans Broll die Arbeit des Studentenzirkels „Betriebliche Sekundärrohstoffwirtschaft". Foto: HFBS Das Auftreten von Beschäftigten der Partnerkombinate vor Studenten der Karl-Marx-Universität ist eine wichtige Seite der Zusammenarbeit. Genosse Werner Band, Direktor des Außenhandelsbetriebes von Polygraph, sprach auf einem Forum in der Moritzbastei im Rahmen des FDJ-Studienjah- res über die Außenhandelsbeziehungen des Kombinates. Foto: Beitien ft [kommentiert Geistige und materielle Produktion - Hand in Hand Auf der zentralen Konferenz der FDJ-Studenten „Der Mar- ^mus-Leninismus — Richt- schnur revolutionären Handelns in unserer Zeit“ wurden in den ^fschiedenen Arbeitskreisen ^ihrend der Beratungen auch Cie Ergebnisse effektiver Koope- 7ation der Karl-Marx-Universi- tät mit Kombinaten und Betrie- ben der Volkswirtschaft disku- tiert. Ä Beispiel von vielen: Das zur Verbesserung der Ar- oeit mit Sekundärrohstoffen, ent- BoÜckelt von einem Studentenkol- l ^tiv unter der Leitung von Nof. Dr. sc. Gerhard Fenzlau. u ie Venvirklichung der in die- 3em Modell enthaltenen Vor- ihlüge erbringt jährlich eine Ar- ßtszeiteinsparung von 2000 Vonden sowie eine Kostensen- ung von 143 000 Mark. die Universität ergeben sch unter anderem neue theore- NAche Erkenntnisse über die Re- tr °duktionstheorie bei der Lei- -ing und Planung der Sekundär- ^stoff Wirtschaft. Sie wurden ’-^onnen in enger Gemein- ^ftsarbeit mit dem VEB Kom- ° ln at Polygraph. Die bisher er- ^hten Ergebnisse insgesamt । ‘Sen die Richtigkeit des Hand- ^'^iand-Gehens von Theorie "nd Praxis. .^ährend der Beratung des Se- ^tariats des ZK der SED mit ■ en 1. Sekretären der Kreislei- sngen betonte Genosse Erich Wecker den einheitlichen Pro- eß der Forschung, der in allen seinen Teilen, letztendlich auch in der Grundlagenforschung, auf Nutzen und Wert für die Gesell schaft gerichtet sei. Das Wissenschafts- und Bil dungspotential, das unter • ande rem auch an den Universitäten konzentriert ist, müsse noch wirksamer zur Stärkung der DDR beitragen und sich vor al lem in stärkererh Maße als Fak tor volkswirtschaftlichen Lei stungsanstieges erweisen. Diese Forderung kann nicht verwirklicht werden ohne enge Verbindung der Forschungstätig keit an der Universität mit deren praktischer Anwendung und Ausgerichtetheit auf viele Ge biete der Wirtschaft. Ziel der en gen Zusammenarbeit ist es, den notwendigen Leistungsanstieg so - wohl im Produktionsprozeß wie in Ausbildung, Erziehung, For schung und Kaderentwicklung an der Universität zu sichern. Das Lösen der Probleme un mittelbar vor Ort fördert die Pra xisrelevanz von Lehr- und For schungstätigkeit. Auch dadurch wird es möglich, „maßgeschnei derte“ Kader für die Industrie auszubilden. Die Betriebe . errei chen zum Beispiel ein besseres Verhältnis Aufwand-Nutzen, eine Erhöhung des Rationalisie rungseffektes oder spürbare Ar beitserleichterungen. All dies be weist die Richtigkeit der Forde rung „Universitas cum Praxi“, die so zu einem ständigen An spruch und Realität zugleich wird. Langjährige Traditionen der Kooperation mit Praxispartnern der Volkswirtschaft werden weiter ausgebaut U Z: Worauf konzentriert sich die Zusammenarbeit der Karl- Marx-Universität mit dem VEB Kombinat Polygraph „Werner Lam berz“, der unter anderem neben dem VEB Kombinat GISAG und dem VEB „Otto Grotewohl“ Böhlen ein wichtiger Praxispartner der Uni versität ist? Prof. Hirschfeld: Die gemeinsam zu untersuchenden Forschungsthe men betreffen die sozialistische Be triebswirtschaft, die Nutzung des ge sellschaftlichen Arbeitsvermögens — insbesondere im Schichtbetrieb — so wie die Leitung, Planung und Orga nisation des Reproduktionsprozesses im Kombinat, darunter auch die Or ganisation der Verwaltungsarbeit. Ebenfalls werden Probleme der Rechnungsführung und Statistik so wie soziale Wirkungen des Industrie roboter-Einsatzes untersucht. Die Sektion Wirtschaftswissen schaften hält sozusagen die Haupt verbindung mit dem Kombinat. Ent sprechend gemeinsamer Erforder nisse begann die Zusammenarbeit in allererster Linie mit den Ökono men der Karl-Marx-Universität. Dies schränkte notwendigerweise das Spektrum der Kooperation ein. Es wurde aber gleichzeitig die Ein bindung anderer Wissenschaftsge biete, wie zum Beispiel Rechtswis senschaft oder auch Physik, erfolg reich in Angriff genommen. UZ: Und der Nutzen? Prof. Hirschfeld: Das ist das Ent scheidende. Die Ergebnisse gemein samer Forschungsarbeit bereichern Lehre, Erziehung und natürlich die Forschung an der Universität. Sie bieten gute Anwendungsmöglich keiten hinsichtlich der Leitungs- und Organisationstätigkeit in den Kombinaten. Ein wichtiger Aspekt Grundlagenforschung und angewandte Forschung sind nicht zu trennen für die Wissenschaftler der Karl- Marx-Universität ist die Tatsache, daß es gleichartige Untersuchungen einer Problematik in den beiden an deren Partnerkombinaten / (GISAG und „Otto Grotewohl“ Böhlen) ge statten, durch einen gesicherten Ver- allgemeinerungsgrad wissenschaft lichen Vorlauf erarbeiten zu kön nen, und die Lehre aktuell und pra xisnah zu gestalten. Für die Kombi nate untereinander wird durch den Erfahrungsaustausch eine wichtige Forschungsplänen der Universität auf die Arbeit im Kombinat Poly graph gelenkt und damit eine Kon zentration auf diesen Praxispartner erreicht. Die 80 Aufgaben müssen so oder so gelöst werden, aber dies ge schieht eben zu einem Großteil bei Polygraph. Deshalb ist der Katalog der Zusammenarbeit umfangrei cher. Diese Erweiterung der The men bedeutet somit keine Zersplit terung, sondern ermöglicht einen hö heren Nutzeffekt der durch die For UZ-Interview mit Prof. Dr. sc. Gerhard Hirschfeld, Direktor für Forschung der Karl-Marx-Universität Quelle für. weiteren Leistungsan stieg erschlossen. In diesem Lichte betrachtet erhöht sich der Nutz effekt gemeinsamer Forschung. UZ: Der Katalog für die Zusam menarbeit der Karl-Marx-Universi tät mit den drei wichtigsten Pra xispartnern umfaßt in diesem Jahr 80 Themen, 1982 waren es „nur“ 54. Die Schlußfolgerung vergangener Jahre war aber, weniger Themen aufzustellen. Ist das ein Wider spruch? Prof. Hirschfeld: Um bei dem Kombinat Polygraph zu bleiben: In diesem Jahr wurde ein größerer Anteil der Themen aus Zentralen schung erreichten Ergebnisse in der Praxis. UZ: 1983 finden zum zehnten Male die „Tage der Wissenschaft“ statt. Was wird neu sein? Prof. Hirschfeld: In diesem Mo nat beginnt die Arbeitsgruppe mit der Vorbereitung dieser nun schon zu einer guten Tradition geworde nen Form der Zusammenarbeit. Ohne die Ergebnisse der Vorberei- tungsphaSe vorwegnehmen zu wol len, läßt sich schon jetzt sagen, daß in diesem Jahr eine Einbeziehung des Rates des Bezirkes und des Ra tes der Stadt Leipzig angestrebt wird. Möglichkeiten dazu gibt es in erster Linie bei Untersuchungen, die zum Beispiel den Umweltschutz betreffen oder zu einer wirkungs vollen Unterstützung der Leitungs tätigkeit bezirksgeleiteter Kombi nate beitragen. Konkret bedeutet das eine Mitarbeit von mehr Wis senschaftsdisziplinen und von mehr Partnern. UZ: Wie sollen Anforderungen aus der Praxis und theoretischer Vorlauf in das richtige Gleichge wicht gebracht werden? Prof. Hirschfeld: Die inhaltlichen Schwerpunkte des Themenkataloges der Zusammenarbeit mit den Part nerkombinaten bieten insgesamt eine günstige Ausgangsbasis für ge forderten Theoriezuwachs. Im Ver laufe der nun schon langjährigen Kooperation ist es ständig besser ge lungen, dß — eingebettet in Zen trale Forschungspläne — theoreti sche Probleme einen gebührenden Platz einnehmen. Die Forschungsarbeit unter der Leitung von Prof. Dr. sc. Tragsdorf mit dem Thema „Zur rationellen Ge staltung der Leitung in Industrie kombinaten; Vervollkommnung der Organisationsarbeiten“ ist ein Bei spiel dafür. In der Gewinnung neuer Erkenntnisse unter leitungs wissenschaftlichen Aspekten be steht der Theoriezuwachs; der prak tische Nutzen liegt in der Rationali sierung der Leitungs- und Organi sationsarbeit im Kombinat. Zusammenfassend kann man sa gen, daß mit dem Themenkatalog für 1983 und der Vorbereitung der „Tage der Wissenschaft“ ein höhe rer Grad an Übereinstimmung des Erreichens neuer theoretischer Er kenntnisse und der praktischen Nut zung der Forschungsergebnisse ge währleistet wird. Diese positive Ten denz wird weiter fortgeführt. Manchmal sind sogar «alte Hasen" überrascht Norhert Koch, 4. Studienjahr, Sektion WiWi, “beitet im Kombinat Polygraph an seiner Diplomarbeit eAlso, was ich im Kombinat ma- W&, ist nicht so einfach zu sagen; In oeiner Diplomarbeit beschäftige 8 mit mit dem Einfluß des wissen- afhaftlich-technischen Fortschritts “f die Struktur der Grundfonds; ) Angefangen hat alles mit dem k ktikum im vorigen Jahr. Das Gombinat war daran interessiert, w5 ich meine Arbeit weiterführe. Ägrum sollte ich auch etwas ande- 68 anfangen? Ja, und da habe ich unan weitergemacht. Habe mich in geendliche Zahlenkolonnen sozusa- 6 ‘reingekniet und stelle Berech- lernsen an. Manchmal gibt es Feh- 8 im Zahlenmaterial. Finde ich V8 sind sogar die „alten Hasen“ m Kombinat überrascht. b"orin der Nutzen für Polygraph tosteht? Im Nachweis über Investi- öonseffekte, die man bisher aus den baten noch nicht ablesen konnte, des betrifft besonders den Nutzen, n Investitionen für numerisch ge steuerte Maschinen bringen. Da ist man bei Polygraph schon sehr in teressiert ‘dran. Ob es Probleme gibt? Gegenfrage: Wo gibt’s die nicht? Die Interpreta tion der Zahlen ist so eine Sache, da spielt schon viel Praxis mit ’rein, und ich als Anfänger brauche oft Rat. Ich kann ja nicht irgendwas hinschreiben, was dann nicht stimmt. Und obwohl die Leute im Kombinat auch manchmal Streß und Hektik haben, zum Beispiel wenn der „General“ dringende Be richte braucht, helfen sie mir. Über haupt bin ich sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Ich komme an alle Unterlagen ran, die ich brau che. An meinem Schreibtisch kann ich in Ruhe arbeiten. Also das Klima ist gut. Und das an der Uni Gelernte im Betrieb unter Beweis zu stellen, macht schon Spaß. Trotz der fehlenden praktischen Erfahrungen, die ja auch eigentlich erst das Er gebnis einer solchen Arbeit sind. Jugendforum. Aus Anlaß der Tage der URANIA fand im VEB Kombinat Polygraph ein Jugendfo rum zum Thema: „Wie geht es wei ter in den Beziehungen zwischen der DDR und der BRD?“ statt. Refe rent war Genosse Dr. Mücke von der Karl-Marx-Universität. Vortrag. Genosse Dr. Anders von der Sektion Marxismus-Leninismus der Karl-Marx-Universität sprach vor Genossen der APO 14 des VEB Kombinat Polygraph, Stammbetrieb Buchbindereimaschinenwerk, über aktuelle volkswirtschaftliche Pro bleme im Zusammenhang mit der weiteren Verwirklichung der Be-' Schlüsse des X. Parteitages der SED. Symposium. KDT-Aktiv und die Leitung des Direktionsbereiches Wissenschaft und Technik der Kom- binatsleitung des VEB Kombinat Po lygraph führten ein Symposium zu Fragen der Entwicklung neuer Infor mationsmedien durch. Auf ihm spra chen ebenfalls Experten der KMU. Diese Seite wurde gestaltet von Jürgen Siewert, Sektion Journalistik Jugendobjekt leistet Beitrag zur Vertiefung der Kooperation Aus dem Diskussionsbeitrag von Lutz Hoffmann, VEB Kombinat Polygraph, gehalten auf der 2. Wissenschafts- Konferenz der FDJ-Kreisorganisation KMU Zur Zeit arbeiten 60 Jugend freunde zusammen mit er fahrenen Fachkadern aus Konstruk tion, Technologie sowie aus der ma teriellen Produktion an Einsatz charakteristiken für Industrierobo ter-Technik. In der Vorbereitung und beim Einsatz dieser Technik galt und gilt es, noch vorhandene ideologische Vorbehalte abzubauen. Ich meine, beim Einsatz von Indu strieroboter-Technik sollte man von einer Abwarteposition wegkommen und auch Risikobereitschaft zeigen. Viele Möglichkeiten eröffnen sich für die Jugendlichen der Bereiche Fertigung, Wissenschaft und Tech nik sowie Rationalisierung und an derer, am zentralen Jugendobjekt „Industrieroboter“ mitzuarbeiten. Hier geht es zum Beispiel um die Durchsetzung modernster technolo gischer Verfahren, Freisetzung von Arbeitskräften durch Rationalisie rung und die Einhaltung ökonomi scher Effekte. Da sind natürlich Ideen gefragt. Auch die Jugendlichen des Berei ches Ökonomie möchten zur Lösung der großen Aufgaben einen kleinen Beitrag leisten. Dazu haben wir in diesem Jahr ein Jugendobjekt mit folgender Zielstellung übernom men: Erarbeitung eines betriebsbe zogenen Leitungsinstrumentes zur Analyse, Planung und Abrechnung der ökonomischen Effekte durch den Einsatz der Industrieroboter technik im VEB Kombinat Poly graph, Buchbindereimaschinenwerk Leipzig. Die gute Zusammenarbeit der Lei tung unseres Kombinates mit der Karl-Marx-Universität auf dem Ge biet der arbeitsökonomischen und sozialen Untersuchungen beim Ein satz der modernen Technik wollen wir als FDJler des Stammbetriebes weiter ausbauen. Dabei soll das Ju gendobjekt ein weiterer Schritt zur Vertiefung der Kooperation beider Partnereinrichtungen sein. Notwendiger Nachtrag: Dazu wurde in der Konferenzpause schon eine Absprache getroffen: Bald wer den Genosse Lutz Hoffmann und Dr. Michael Düsterwald von der Sektion Marxismus-Leninismus ge meinsam an einem Tisch sitzen. Worum es geht? Natürlich um Effektivitätskriterien.