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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1983
- Erscheinungsdatum
- 1983
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198300001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19830000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19830000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1983
-
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Band 1983
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FAKTEN, ARGUMENTE, DATEN UND HINTERGRÜNDE ZUM THEMA 4 IM PARTEILEHRJAHR Seminar zum Studium von Grundproblemen der politischen Ökonomie des Sozialismus und der Wirtschaftspolitik der SED Höchste Arbeitsproduktivität ist das Ausschlaggebende Die ständige Steigerung der Arbeitsproduktivität - ein grundlegendes ökonomisches Gesetz des So zialismus. Die Aufgaben zur besseren Nutzung des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens Die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft ist ein langfristiger und gesetzmäßiger Pro zeß der kommunistischen Gesell schaftsformation. In dieser Etappe, so stellen die Thesen des ZK der SED zum Karl-Marx-Jahr 1983 fest, steht die Verwirklichng der Lenin schen Forderung von der höheren Arbeitsproduktivität als entschei dender Quell für den Sieg des So zialismus über den Kapitalismus ge schichtlich auf der Tagesordnung. Und im Schlußwort des Genossen Honecker auf der 5. Tagung des ZK der SED wurden mit aller Deutlich keit jene Größenordnungen heraus gearbeitet, um die es dabei geht, wenn er feststellt, daß wir ein höhe res Niveau in der Arbeitsproduktivi tät als Italien erreicht haben, in etwa auf gleicher Höhe mit Groß britannien liegen, aber im Vergleich zu Frankreich oder der BRD noch ein Rückstand von rund 30 Prozent existiert. Eindeutig hat die sozialistische Planwirtschaft ihre Überlegenheit gegenüber der kapitalistischen Pro fitwirtschaft erwiesen. Aber voll in das Bewußtsein ist die Erkenntnis zu rücken, daß die dem Sozialismus gestellte Aufgabe, die entwickelten kapitalistischen Länder im Niveau der Arbeitsproduktivität zu über holen, erst noch gelöst werden muß. Und es wirkt sich äußerst negativ aus, wenn man vor dieser Tatsache die Augen verschließt oder wenn man sie herunterspielt, ba gatellisiert. Ideologische Klarheit ist vor allen Dingen in der Frage notwendig: Warum braucht der Sozialismus ein höheres Niveau in der Arbeitspro duktivität? 1. Die höhere Arbeitsproduktivi tät ist die Quelle für die Realisie rung des im ökonomischen Grund gesetz des Sozialismus formulierten höchsten Zieles der sozialistischen Produktion, der freien, allseitigen Entwicklung aller Mitglieder der Ge sellschaft. Wir Marxisten-Leninisten sind die letzten, die die Hebung des ma teriellen und geistigen Lebensni veaus der Menschen allein von der Arbeitsproduktivität abhängig ma ¬ chen, und tagtäglich beweist der So zialismus, daß er mit einem ver gleichsweise gleichen Niveau der Ar beitsproduktivität ein höheres Le bensniveau, eine dem Kapitalismus qualitativ überlegene Lebensweise der Menschen sichert. Ursache hier für sind die Eigentums- und Macht verhältnisse. Sie bewirken eine reale Überlegenheit des Sozialismus in den Lebensbedingungen der Men schen, auch dann, wenn das Niveau Voikswirtschaftsplan 1983 der Arbeitsproduktivität noch ge ringer ist als in entwickelten kapita listischen Ländern. Aber: Soziale Si cherheit schließt die Gewißheit ein, daß das materielle und kulturelle Lebensniveau ständig weiter ange hoben wird. Das heißt, soziale Si cherheit ist untrennbar mit steigen der Arbeitsproduktivität, mit stei gender Leistungskraft der Volks wirtschaft verbunden. Aber stei gende Leistungskraft kennt nur einen Maßstab, an dem sie sich mißt, das ist das internationale Spit ¬ zenniveau, der wissenschaftlich- technische Höchststand. 2. Höhere Arbeitsproduktivität im Vergleich zu den entwickelten kapitalistischen Ländern ist keine äußerliche Auf gabe, sondern das Kernproblem für einen wachsenden Einfluß des So zialismus auf das Weltgeschehen, auf den Fortgang des revolutionä ren Weltprozesses. Die Anziehungs kraft des Sozialismus wird in 'dem Maße größer, wie er seine 'Überlegen heit nicht nur im höheren Entwick lungstempo der Arbeitsproduktivi tät nachweist, sondern die Effektivi tätsunterschiede verringert und durch konsequente Orientierung am wissenschaftlich-technischen Höchststand die entwickelten kapita listischen Länder einholt, erreicht und schließlich überflügelt. 3. Ganz offensichtlich haben sich in der jüngeren Vergangenheit neue, günstigere Bedingungen der ökonomischen Einwirkung der so zialistischen Länder auf den Fort gang des revolutionären Weltgesche hens ergeben. Die politische und ökonomische Konsolidierung der Länder mit sozialistischer Orientie rung und die Vorbildwirkung des Sozialismus für alle anderen Ent wicklungsländer hängen ganz ent scheidend davon ab, wie die soziali stischen Länder ihnen reale ökono mische Unterstützung gewähren können. Die Möglichkeiten, durch ökonomische Hilfe und Unterstüt zung den revolutionären Weltprozeß zu beeinflussen, sind heute wesent lich größer als in der Vergangen heit. Überhaupt darf man die Frage der Sicherung des Weltfriedens, die Durchsetzung der friedlichen Ko existenz nicht als eine Aufgabe der Beibehaltung des Status quo im Sinne sozialökonomischer Umgestal tungen verstehen. Die Sicherung des Friedens und damit auch die Sicherheit der sozia listischen Gemeinschaft ist in den Prozeß des weltweiten Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus im Weltmaßstab eingeordnet, beru hend auf der durch steigende Ar beitsproduktivität wachsenden inne ren Stärke und Festigkeit, auf der wachsenden Ausstrahlung des So zialismus. Prof. Dr. sc. M. Hentzschel Seminar zur aktuellen Bedeutung der Leninschen Theorie über den Imperialismus Staatsmonopolistischer Kapitalismus - Machtverschmelzung von Monopol und Staat Die Verflechtung der Macht der Monopole mit der Macht des imperialistischen Staates. Die Ver ¬ schärfung der Widersprüche des Der staatsmonopolistische Ka pitalismus ist der monopolistische Kapitalismus in der Gegenwart. Er ist seinem Wesen nach geprägt durch die Verschmelzung der Macht der privaten Monopole mit der Macht des imperialistischen Staates. (Die privaten Monopole existieren heute in der Regel in der Eigentums form monopolistischer Kapitalgesell schaften. Sie sind private Monopole im Vergleich zu den Großunter nehmen des imperialistischen Staa tes. In ihrem Wesen bleiben beide privatkapitalistisches Eigentum.) Da es sich bei der Herausbildung des staatsmonopolistischen Kapita lismus um einen gesetzmäßigen Pro zeß im Imperialismus handelt, er hebt sich die Frage nach den objek tiven Ursachen der Machtverschmel- zung Von Monopol und imperialisti schem Staat. Erfaßt der staatsmonopolistische Kapitalismus die kapitalistische Ge sellschaftsordnung in ihrer ganzen Breite und Komplexität, so sind auch seine Ursachen komplexer Na tur. wie sie näher in den „Hinwei sen für Propagandisten — zur ak tuellen Bedeutung der Leninschen Theorie über den Imperialismus“ bzw. im Lehrbuch „Politische Öko nomie des Kapitalismus“ dargestellt sind. Sie lassen sich jedoch jeweils auf die Produktivkraftentwicklung im Kapitalismus bzw auf die Ent wicklung der kapitalistischen Pro duktionsverhältnisse zurückführen. Machtverschmelzung = Machtkonzentration Unter den heutigen Bedingungen der im Imperialismus erreichten Stufe der kapitalistischen Vergesell schaftung der Produktion „bis dicht an die allseitige Vergesellschaftung heran“, verbunden (W. I. Lenin, Werke, Bd. 22, Dietz Verlag. Berlin 1960, S. 209) mit dem Übergang zur wissenschaftlich-technischen Revo lution ist es den privaten Monopo len allein nicht mehr möglich, die gesellschaftlichen Produktivkräfte staatsmonopolistischen Kapitalisn und ihre weitere Entwicklung mit den bisherigen Mitteln und Metho den auf kapitalistische Weise zu be herrschen. Das macht ständige Ein griffe des imperialistischen Staates in den monopolistischen Reproduk tionsprozeß zur unabdingbaren Not wendigkeit für die weitere Funk tionsfähigkeit des imperialistischen Systems. Die sich ständig zuspitzende all gemeine Krise des kapitalistischen Systems, die damit einhergehende Verschlechterung der nationalen und internationalen Reproduktions bedingungen des Kapitals, hervor gerufen vor allem durch die Fort schritte der drei revolutionären Hauptströmungen unserer Zeit, zwingen die Monopolbourgeoisie ebenfalls dazu, die dem Imperialis mus verbliebenen und keinesfalls ge ringen Potenzen der Monopole und des Staates aus Gründen der Siche rung des Monopolprofits und des Sy- stemerhalts zusammenzufassen und zu koordinieren. Die „Vereinigung der Riesen macht des Kapitalismus mit der Riesenmacht des Staates“, von der W. I. Lenin in „Krieg und Revolu tion“ spricht (W. I. Lenin, Werke, Bd. 24, Dietz Verlag, Berlin 1959, S. 401) bzw. „das verstärkte Zu sammenwachsen von Staat und Mo nopolen“. wie es im Programm der SED heißt (Programm der SED, Dietz Verlag. Berlin 1976. S. 13). ist zugleich ideologisch motiviert. So soll der Zusammenschluß von Mono pol und Staat helfen, der immer offensichtlicher werdenden Überle genheit des Marxismus-Leninismus und der immer deutlicher werden den umfassenden Krise der bürger lichen Ideologie wirksamer zu be gegnen. Monopolprofit und Militarisierung Grundsätzlich ändert die Ver schmelzung der Macht der Mono pole mit der Macht des imperialisti schen Staates nichts am Wesen und us in der Gegenwart an den Grundfunktionen von Mono pol und Staat. Die privaten Mono pole bzw. ihre Verbände bleiben die entscheidenden ökonomischen Zen tren des staatsmonopolistischen Ka pitalismus, wie der imperialistische Staat das entscheidende Hauptin strument der politischen Machtaus übung und Machtbehauptung der Monopolbourgeoisie bleibt. Darüber hinaus vollzieht sich jedoch ihre Verschmelzung in einem zweiseiti gen Prozeß. Einerseits übernimmt der imperialistische Staat zusätzlich ökonomische Funktionen im Inter esse der Erzielung und Gewährlei stung eines wachsenden Mono polprofits bzw. bei der Regulierung des Reproduktionsprozesses mittels des Monopolprofits und bei der im perialistischen Hochrüstung. An dererseits übernehmen die Mono pole zusätzlich politische und ideolo gische Funktionen bei der mehr oder minder offenen Lenkung der Parlamente bzw. der führenden staatlichen Institutionen besonders auch bei der Militarisierung des ge samten gesellschaftlichen Lebens der imperialistischen Länder in Ver bindung mit einer dement sprechenden Steuerung der Mas senmedien durch schlagkräftige Propagandaorganisationen der Mo nopole. Ist insgesamt gesehen der staats monopolistische Kapitalismus we sentlich das Produkt der kapitalisti schen Vergesellschaftung der Pro duktion und treibt die Verschmel zung der Macht der Monopole mit der Macht des imperialistischen Staates die Vergesellschaftung der kapitalistischen Produktion weiter voran, so verschärft sich in diesem Prozeß der Grundwiderspruch der kapitalistischen Produktion in einem Ausmaß, wie es die sich häufenden kapitalistischen Welt wirtschaftskrisen und der heute von den USA ausgehende Konfronta tionskurs offenbaren, als Ausdruck einer immer stärker zutage treten den historischen Überlebtheit des Imperialismus. Prof. Dr. sc. Fritz Holzapfel K arl Marx hat der in der bis herigen Geschichtsauffassung vorherrschenden Vorstellung ein Ende bereitet, die „Gesell schaft sei ein mechanisches Ag gregat von Individuen“ (Lenin), das willkürlich verändert wer den kann, an dem alles einmalig, unwiederholbar und zufällig sei. Wesentlich durch den Nachweis, daß die Menschen ihre Ge schichte nicht aus freien Stücken machen, da sie in ihrem Arbeits prozeß objektive, von_ihrem Wil len- und Bewußtsein unabhängige Produktionsverhältnisse ein gehen, war es ihm möglich, das ökonomische Bewegungsgesetz der Gesellschaft aufzudecken. Mit der Erkenntnis aber, daß der ganzen bisherigen Geschichte der Menschen objektive Gesetz mäßigkeiten zugrunde liegen, wurde der Sozialismus aus einer Utopie zu einer Wissenschaft ent wickelt, konnte die Politik der Arbeiterklasse auf eine wissen schaftliche Grundlage gestellt werden. Bei der Behandlung des Ver hältnisses von objektiver Gesetz mäßigkeit und bewußtem Han deln der Menschen sollte deshalb unmittelbar an die Erkenntnisse angeknüpft, werden, die bei der Behandlung der Grundfrage der Philosophie gewonnen wurden. Der erste Schwerpunkt (evtl, auch als Diskussionsgrundlage) Seminar zum Studium von Grundlehren der marxistisch-leninistischen Philosophie Wirkung nur durch Handeln Der objektive Charakter der Gesetze der gesellschaftlichen Entwicklung und ihre bewußte Ausnutzung durch die SED bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR behandelt die Frage nach dem Wesen des Gesetzes als einem objektiven, allgemeinen, not wendigen, wesentlichen und wiederholbaren Zusammenhang zwischen Dingen, Erscheinungen und Prozessen der Wirklichkeit und hebt die grundlegende Ei genschaft von Gesellschaftsge setzen im Unterschied zu Natur gesetzen hervor. Gesellschaftsge setze wirken niemals außerhalb und unabhängig vom Handeln des Menschen, sondern aus schließlich in und durch dieses Handeln. Nichts geschieht in der Geschichte ohne die mit Bewußt sein, Überlegung oder Leiden schaft handelnden Menschen, die in ihrer Tätigkeit stets be stimmte Zwecke, Ziele und Ab sichten verfolgen. Im zweiten Schwerpunkt geht es — in vertiefender Diskussion der bisher erarbeiteten Kennt nisse — " darum, die Bedeutung der Gesetzeserkenntnis und der bewußten Ausnutzung der Ge setze in der wissenschaftlichen Politik, Strategie und Taktik un serer Partei für die 80er Jahre aufzudecken. Die führende Rolle der Partei wächst in diesen Jah ren und ist selbst eine objektive Gesetzmäßigkeit unserer soziali stischen Revolution. Da sich die allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten der sozialisti schen Revolution nicht im Selbst lauf durchsetzen, sondern das ak tive und schöpferische Handeln der Menschen erfordern, ergeben sich höchste Ansprüche an die politisch-ideologische Führungs arbeit der Partei. Das betrifft vor allem die Verbreitung soli der Kenntnisse um das komplexe Wirken der- grundlegenden ökonomischen Gesetze des So zialismus (ökonomisches Grund gesetz, Gesetz der Ökonomie der Zeit, der ständigen Steigerung der Arbeitsproduktivität, der planmäßig proportionalen Ent wicklung der Volkswirtschaft u. a.). Das betrifft die Erziehung sol cher politisch-moralischen Ei genschaften bei allen Werktäti gen wie Initiative, Fleiß, Spar samkeit, Leistungswille, Arbeits disziplin, Verantwortungsbewußt sein. Das betrifft schließlich die kluge Führung des sozialisti schen Wettbewerbs zur umfas senden Freisetzung der schöpfe rischen Aktivität der Menschen. Mit der Gestaltung der entwik- kelten sozialistischen Gesell schaft als eines gesetzmäßigen Prozesses schaffen wir die Grundlagen der realen Freiheit in unserem Lande. Prof. Dr. sc. Dieter Uhlig Ergänzende Literatur E. Hahn: Objektive Gesetz mäßigkeiten und bewußtes Han deln im Sozialismus. DVB 1975 J. Kuczynski: Gesellschaftsge setze. Berlin 1972 Autorenkollektiv: Gesetz- Erkenntnis-Handeln. Berlin 1972 Seminar zum Studium der Geschichte der SED Die Gründung der KPD - ein Wendepunkt in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Die Formierung des marxi stisch-leninistischen Führungskollektivs der KPD mit Ernst Thälmann an der Spitze Vom ersten Tag an Kampf um Bewußtsein der Massen Als sich die Spartakisten und ihre Kampfgefährten aus ande ren Gruppierungen am 30. De zember 1918 zum Gründungspar teitag der KPD konstituierten, ge schah das in einer Zeit ange spanntesten Kampfes und schärf ster Polarisierung der Klas senkräfte. Nicht von den großen Klassenschlachten jener Zeit soll hier die Rede sein. Nicht minder wichtig wie diese war der Kampf um das Bewutßsein der Massen, den die Kommunisten vom ersten Tag ihrer Existenz führten. Dieser Kampf war schwer. Wurde doch das deutsche Volk, das den Weltkrieg nicht verur sacht hatte, durch seine Folgen hart getroffen und durch die im perialistischen Siegermächte durch den Versailler Raub frieden nicht nur materiell, son dern auch moralisch zutiefst ver letzt. Die Partei hatte einen schweren Kampf zu führen ge gen den Ungeist des Nationalis mus, dessen sich die alten und neuen Herren Deutschlands so fort bedienten, um ihre militari stischen und großmachtchauvini stischen Ziele in , der nächsten Runde dennoch zu realisieren. Es war die Zeit, in der sich mit einer Unzahl dubioser militari stischer und völkischer Gruppie rungen auch die NSDAP heraus bildete und aus dem Münchener Hofbräuhaus ihren Marsch an trat, der in den Schützengräben eines noch schrecklicheren Welt krieges endete. Die deutschen Kommunisten traten deshalb in die Öffentlich- keit als eine Partei auch des An timilitarismus und Antinationa lismus. Gleichzeitig galt es je doch, ein eigenes nationales Pro gramm aufzustellen, das gleich zeitig ein Programm des Frie dens und der Völkerverständi gung war. Auch diese Aufgabe löste die KPD schrittweise in dem Maße, wie es ihr gelang, sich den Leni nismus anzueignen. Die Lenin sche Überzeugung: „Bürgerli cher Nationalismus und proleta rischer Internationalismus — das sind zwei unversöhnliche feind liche Losungen“ mußte ebenso verstanden werden wie die Not wendigkeit, den proletarischen Internationalismus in seiner Ein heit mit dem Patriotismus zu be greifen. In innerparteilichen Aus einandersetzungen war „ab strakt“ internationalistischen Po sitionen, die das Nationale schlechthin negierten, ebenso ent gegenzutreten wie kleinbürger lich-nationalistischen Tenden zen, die besonders im Hambur ger Parteibezirk auftraten. Funk tionäre und Theoretiker der KPD wie Clara Zetkin und Ed win Hoernle leisteten bereits in den ersten Jahren des Kampfes der KPD Wesentliches zur schöp ferischen Anwendung der mar xistisch-leninistischen Theorie auf diesem Gebiet. Die Ausarbeitung der Strategie und Taktik der KPD in der na tionalen Frage war bereits in den Jahren der Nachkriegskrise verbunden mit der Auseinan dersetzung mit der faschisti schen nationalen Demagogie. Der 8. Parteitag der KPD, der vor nunmehr genau sechzig Jahren im Januar 1923 in Leipzig statt fand, orientierte auf den Kampf gegen die faschistische Gefahr als „den innenpolitischen Brenn punkt“. Die Kommunistische Par tei war die einzige politische Kraft in Deutschland, die bereits in dieser frühen Phase die faschi stische Gefahr erkannte und überheblichen Losungen wie „Deutschland ist nicht Italien“, die besonders in der SPD zur Parteidoktrin geworden waren, energisch entgegentrat. Jene Ansätze zur Ausarbei tung einer antifaschistischen Strategie und Taktik, die durch die KPD in den Jahren bis 1923 entwickelt worden waren, fan den ihre umfassende Ausprä gung, als das um die leninisti sche Parteiführung mit Ernst Thälmann an der Spitze in der zweiten Hälfte der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre eine breite antifaschistische Ab wehrfront mobilisierte. Eine klare Bestimmung der Haltung der KPD zur nationalen Frage, wie sie in der Programmerklä rung zur nationalen und sozia len Befreiung des deutschen Vol kes ihren komprimierten Aus druck fand, war eine wirksame Waffe gegen den vordringenden Faschismus, Die antifaschisti schen Kräfte erwiesen sich 1933 noch als zu schwach. Es galt auch für die KPD Schlußfolge rungen aus ihrer Politik zu zie hen, Schwächen zu überwinden und Fehler zu korrigieren. Den noch: die Erfahrungen des anti faschistischen Kampfes der KPD gehören zu dem kostbarsten Gut, das unsere Partei hütet. Prof. Dr. sc. Klaus Kinner „Um Kapitalismus zu beseitigen“ Auch Gebäude und Räume erzählen Geschichte. Die graue Fassade des ehemlaigen Herren hauses, die in Berlin von der Leipziger Straße aus zu sehen ist, scheint von der Traurigkeit des preußischen Parlaments wesens zu künden. Durch das Herrenhaus gelangt man in das Abgeordnetenhaus, das sich di rekt an der Grenze zu Westber lin befindet. Der hinter der äuße ren Säulenhalle gelegene große Saal in der Mitte der sogenann ten Bürogeschosse war ursprüng lich auch als Beratungssaal ge dacht, gewann aber mit der Zeit die Bedeutung eines Festsaals. In diesem Saal fand, wie Genosse Kurt Wrobel, Mitarbeiter des IML, vor einigen Jahren eindeu tig bewiesen hat, die Gründung der KPD • statt. Hier richtete Rosa Luxemburg in jenen von erbitterten Klassenkämpfen ge kennzeichneten Tagen um die Jahreswende 1918/19 ihre Kampf ansage an die Herrschenden: „Ich glaube, es ist gesund für uns, wenn wir uns mit voller Klarheit alle Schwierigkeiten und Komplikationen dieser Revo lution vor Augen führten. Denn ich hoffe, wie auf mich, so wirkt auf keinen von euch die Schilde rung der großen Schwierigkei ten, der sich auftürmenden Auf gaben dahin, daß ihr etwa in eurem Eifer oder eurer Energie erlahmt; im Gegenteil: Je größer die Aufgabe, um so mehr werden wir alle Kräfte zusammenfassen; und wir vergessen nicht: Die Re volution versteht ihre Werke mit ungeheuerer Geschwindigkeit zu vollziehen. Ich übernehme es nicht zu prophezeien, wieviel Zeit dieser Prozeß braucht. Wer rechnet von uns, wen kümmert das, wenn nur unser Leben dazu ausreicht, es dahin zu bringen!“ Diese mit stürmischem Beifall aufgenommenen Worte zeugen nicht davon, daß ein „Häuflein isolierter Revolutionäre aus Ver zweiflung“ „chaotische Zu stände“ schaffen wollte, wie bür gerliche Historiker nach wie vor behaupten, sondern davon, daß die Vorhut des Proletariats /sich zu einer Partei zusammenschloß, „um den Kapitalismus aus der Welt zu schaffen“. Das Thema 4 läßt sich metho disch sehr gut gestalten, wobei je doch der Zirkelleiter auf den er sten oder zweiten Teil das Haupt gewicht legen sollte. 1972 veröffentlichte das IML das Protokoll des Gründungspar teitages mit einer Einleitung von 70 Seiten, so daß selbst Detail fragen ausführlich dargestellt werden konnten. Anläßlich des 64. Jahrestages der Gründung der KPD erschie nen im ND (30. 12. 82, Autor H. Wohlgemut) und in der LVZ (30. 12. 82, Autor K. Kinner) Bei träge. Reiches Bildmaterial findet sich in der „Illustrierten Ge schichte der deutschen Novem berrevolution 1918/1919“ (Berlin 1978). Der zweite Teil des The- • mas wird in der 1979 erschienen Thälmann-Biographie ausführ lich behandelt (S. 255 ff.). Interessante Zugänge zu bei den Teilen lassen sich auf viel fältige Weise gewinnen. So er möglicht die Lektüre des Aufsat zes von W. Wimmer aus dem Handbuch „Unbewältigte Ver gangenheit. Kritik der bürger lichen Geschichtsschreibung in der BRD“ (Berlin 1977, S. 635 ff.) die Einbeziehung von Elementen der Polemik. Die Jahre der Weimarer Repu blik und der Kampf der KPD wi derspiegeln sich -sehr anschau lich in der Arbeiter-Illustrierten Zeitung, die H. Wilmann ausführ lich dargestellt hat (Berlin 1974). Aufgelockert kann der Zirkel da durch werden, indem der Zir kelleiter Lieder von Ernst Busch einspielen läßt. Doz. Dr. sc. Günter Katsch
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