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Für die Wissenschait, die dem Sozialismus dient! ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DE R KARL- MARXUNIVERSITÄT / 3. Jahrgang Nummer 18 Leipzig, den 22. Juni «1959 Preis 15 Pf Sludentensommer hat begonnen Erste Sommerlager der Veterinärmediziner in Bad Düben - Audi 15 Assistenten nehmen daran teil - Psychologen und Physiker nehmen sich für Sommer lager vor: Analyse der Prüfungen Am 8. Juni wurde mit einem Lagerappell, auf dem u. a. der 1. Sekretär der FDJ-Organisation unserer Universität, Heinz Krause, sprach, das erste soziali- •tische Studentenlager dieses Sommers eröffnet, der 1. Durchgang im Zeltlager der Veterinärmediziner in Bad Düben, der am Sonnabend erfolgreich abge- Achlossen wurde. Am 15. Juni begann bereits ein zweiter Durchgang, in dem die Studenten ebenfalls in der ersten Hälfte vornehmlich GST-Ausbildung durch- führen und in der zweiten Hälfte die LPG im MTS-Bereich durch ihren körperlichen Einsatz, durch politische, kulturelle und wissenschaftliche Arbeit unterstützen. Besonders haben sie sich vorgenommen, Einzelbauern für die LPG zu gewinnen, FDJ-Gruppen in den Orten zu gründen, wo noch keine bestehen, und mit den Bauern über die 80prozentige Planerfüllung bis zum 10. Jahrestag der DDR zu sprechen. In einer Woche, am 6. und 7. Juli, be- Rinnen die Studentenlager der Chemi ker, Pharmazeuten Mathematiker und Biologen in Tambach-Dietharz, der Me- diziner in Badrina, der Dolmetscher in Beigern, der Psychologen in Großbar- dau, der Wifa in Mügeln und das Sport- lager in Markranstädt. In vielen Grundeinheiten haben sich in den fetzten Wochen Leitungen und Gruppen ernsthafte Gedanken über ihren Beitrag zur politischen, wissen- Schaftlichen, kulturellen und Sportar beit im Lager gemacht. Die Juristen haben sich umfangreiche Aufgaben in der wissenschaftlichen Ar beit gestellt, die sie in enger Zusam- menarbeit mit der Dorfbevölkerung lö sen wollen, wie z B. Fragen der inner- Renossenschaftliclien Demokratie, des Leistungsprinzips, der Zusammenarbeit Zwischen LPG und MTS, der Unterstel lung der Traktorenbrigaden, der Rolle der gesellschaftlichen Organisationen in her Genossenschaft u. a. Außerdem wol len sie im Kreis Oschatz eine Sektion Staat und Recht der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kennt- gebung von Tambach-Dietharz über Probleme des Landlehrers zu sprechen, einen Erfahrungsaustausch der Studien gruppen zu organisieren und über den Perspektivplan ihrer Institute zu dis kutieren. Dazu haben eine Reihe Gruppen spe zielle Aufträge. Das IV. Studienjahr der Germanisten z. B. wird eine Schiller feier für das ganze Lager in Tambach gestalten und ein Agitprop-Programm zum Thema polytechnische Bildung auf führen, die Gruppe III/2 ist verantwort lich für Organisation und Leitung der Volleyballmeisterschaften des Instituts und wird zu einer Matinee über poli tische Gegenwartsliteratur einladen, die Gruppe 11/2 wird sich u. a. um die Pio nierarbeit in einem nahegelegenen Fe rienlager kümmern und ein Agitprop- Programm über das Berufsbild des neuen sozialistischen Landlehrers zeigen. Woran es aber in der Vorbereitung der Lager unter anderem noch hängt, das siehe unten ... Die Studenten des IV. Studienjahres der Veterinärmedizinischen Fakul tät, die hier am 8. Juni ihr Zeltlager bei Bad Düben beziehen, konnten am Sonnabend ihr Lager-mit guten Ergebnissen abschließen. Nach einer Woche GST-Ausbildung, sportlicher'und'kultureller Betätigung im Lager selbst, arbeiteten sie in der zweiten Woche auf einzelnen LPG des MTS- Bereichs. Die in der LPG Schnaditz arbeitende Gruppe erwarb sich dabei durch ihren Einsatz beim Bau eines Schweinestalles, beb dem sie' fast alle anfallenden Arbeiten meisterten, die Achtung der Genossenschaftsbauern. Foto: Wetzke hisse ins Leben rufen Die Gruppen der Physiker haben sich Vorgenommen, im Studentenlager die Prüfungsergebnisse auszuwerten, über die Arbeit der Studiengruppen im letz ten. Semester zu sprechen und sich auf diesbbmmenden Arbeitsgebiete am In stitut im neuen Studienjahr vorzube- reiten. Das 1. und 2, Studienjahr soll besonders in die Praktika am Institut eingeführt werden. Angehörige des In stituts werden vor den Arbeitern der Böhlener Werke Vorträge über Welt raumflug und Atomphysik halten. Die Germanisten haben sich besonders Vorgenommen, mit Lehrern aus der Um- Darauf erwarten wir Antwort! • Wie sind die Vorstellungen der Chemiker, Pharmazeuten, Mathe matiker, der ABF und anderer über ihre ■Wissenschaftliche Arbeit im Studenten- lager? Bisher haben sie keinen Plan darüber vorgelegt. • Was tun die Gruppen der Mediziner zur Vorbereitung ihres Studenten lagers auf unsere Kritik in der letzten Ausgabe hin? Haben sie sich überlegt, Wie sie durch Buchbesprechungen u. ä. Zur Erziehung aller Studenten zu jungen Sozialisten beitragen können und wie sie die sozialistische Entwicklung auf dem Dorfe unterstützen wollen, wie sie besonders ihre wissenschaftlichen Kenntnisse hier anwenden können? • Warum liegen für das Lager Tam bach I sowie für die Lager der Physiker und der ABF keine ausführ lichen Kulturpläne und vom Sportlager hoch gar keiner vor? — Es kommt doch nicht nur darauf an, sich einen Film abend oder einen Abend am Lager feuer vorzunehmen, sondern der In halt, das Thema, der betreffende Film muß feststellen, entsprechend den be sonderen Bedingungen der einzelnen Grundeinheiten. Auf den Geburtstagstisch der Republik: Das hilft die Praxis zu verändern Alle Wissenschaftler des Instituts für Arbeitsökonomik haben sich vorgenommen, Forschungsergebnisse zu wich tigen Fragen des sozialistischen Aufbaus (z. B. Probleme der Rekonstruktion, der sozialistischen Gemeinschafts arbeit usw.) zu veröffentlchen. Insgesamt sind von 15 Kol legen 23 Veröffentlichungen geplant, davon sind drei Kol lektivarbeiten. Das Institutskollektiv will dazu beitragen, daß die Genossen Sarodnick und Oreschko ihre For schungsaufträge — u. a. über die Bedeutung,des sozialisti schen Wettbewerbes und der Neuererbewegung für die Förderung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts — noch in diesem Jahr abschließen können. Die Wissenschaftler der Abteilung Geschichte der Neuzeit des Instituts für Allgemeine Geschichte wollen den zwei ten Band der Reihe über die Afrikakonferenz vorfristig herausgeben sowie eine Vorlesung und eine Broschüre über die, Unterstützung der antiimperialistischen Staaten durch die DDRr ausarbeiten. Zahlreiche Veröffentlichungen sind von den Wissenschaft lern des Franz-Mehring-Instituts zu Ehren des 10. Jahres tages der DDR vorgesehen. So u. a.: Dr. Hans-Jürgen Frie- derlei :‘Ueber rechtssozialistische Auffassungen von Ferdi nand Lassalle; Jutta Seidel: Rezension über die Arbeiten des Westdeutschen Historikers G. Eckart über die Braunschweiger Arbeiterbewegung. Die Parteigrupppe der Wissenschaftler des Zoologischen Instituts will in enger Zusammenarbeit mit allen Wissen schaftlern des Instituts bis zu Beginn des neuen Studien jahres 1 eine Ausstellung zum Lamarck-Darwin-Haeckel- Jahr fertigstellen. ■ - - Zahlreiche Verpflichtungen verschiedener Art haben die Wissenschaftler des Instituts für Pädagogik übernommen. , Die Wissenschaftler der Fachgruppe Methodik des Che mieunterrichts führen während der Ferien einen Weiter bildungslehrgang für Chemielehrer durch. Das Instituts kollektiv wird Dr. Wolfgang Mehnert bei der Literatur- .Zusammenstellung über den Reichstagsabgeordneten und Pädagogen Theo Neubauer unterstützen. Dr. Ruth Müller verlaßt’ einen, Beitrag. über. den .'Einfluß des’- Militarismus im 'westzonalen Schulwesen. d Wie können wir den Geburtstagstisch noch reicher decken? A uf einem Forum der Nationalen Front A in der Leipziger Kongreßhalle beant+ worteten vergangene Woche Volkskammern abgeordnete Fragen der Bevölkerung zur Genfer Konferenz. Der Abgeordnete Paul Fröhlich, Kandidat des Politbüros des ZK der SED und Erster Sekretär der SED+ Bezirksleitung Leipzig, ging u. a. auf Fran gen zu dem von den Westmächten gestar+ teten Versuch ein, durch das erpresserische Verlangen auf Verewigung des Besatzungs+ regimes in Westberlin die Gipfelkonferenz von vornherein zu belasten und das Außen- ministertreffen zum Scheitern zu bringen. Fragen zu diesem Thema gab es an unsen rer Universität z. B. bei den Slawisten und Biologen. In seiner Antwort führte Paul Fröhlich u. a. aus: E s ist nicht schwer; aus diesen „Vor+ schlagen* den Pferdefuß zu erkennen. Das sind keine Vorschläge, sondern das ist eine unerhörte Zumutung an uns und die Sowjetunion. Die Westmächte verlangen: ,1. Die Fort- dauer des gegenwärtigen Zustandes in Westberlin einschließlich der Zufahrtswege Gipfeltreffen wird stattfinden usw. wird garantiert.* — Wozu hatten wir dann eine Außenniinisterkonferenz? Die Westmächte haben eingestanden, daß die Lage in Westberlin anomal ist. Warum wollen sie jetzt zur Lösung der Westberlins frage den gegenwärtigen Zustand beibehal- ten? Mit einer solchen Logik kann man nicht zurechtkommen. Sie muten uns mit ihrem alten, in ein neues Gewand geklei- deten ,Outline‘-Plan offensichtlich ein biß- chen zuviel zu. Die Westmächte erklären in ihrem Dg+ • kument: ,2. Die Stärke der westlicher Truppen in Westberlin wird eingeschränkt.* — Fragt sich, um wieviel. Die sowjetische Delegation hat einen guten Vorschlag ge+ macht. Die Truppen sollen auf eine syms bolische Stärke reduziert und nach einem Jahr endgültig abgezogen werden. Der westliche Vorschlag würde bedeuten, daß das Besatzungsregime in Westberlin aufs rechterhalten bleibt. Die Westmächte fordern: ,3. Die Tätige keil der Geheimdienste und Propaganda+ Organisationen in ganz Berlin wird eins geschränkt.* — Dazu ist zweierlei zu sagen. Bis jetzt behaupteten sie immer, es gibt keine Spionagestellen in Westberlin, und nun wird mit einem Mal ihre Existenz zus gegeben. Von wo aus werden die Agenten eingesetzt? Die hier anwesenden Betriebs- leiter erinnern sich vielleicht an die Schreiben, die sie erhielten: .Stornieren Sie den Auftrag * Kamen diese Schreiben aus dem demokratischen Sektor? Nein, aber aus Westberlin! Hat die westdeutsche Staatsanwaltschaft jemals Gelegenheit ge- habt, neben ihrem frechen und provoka torischen Verhalten gegen Bürger der DDR den Nachweis zu führen, daß sie z. B. Aufträge hatten, drüben Brücken zu sprengen? Nein. Aber haben wir Bea weise, daß von Westberlin Agenten kamen, die auf dem Gebiet der DDR Brücken ge sprengt haben und Betriebe zerstören woll ten. Das heißt, wir haben klare, fest stehende Beweise der Tätigkeit dieser Ge heimdienste in Westberlin, dieses schmut zigen Sumpfes, der Jugendliche und Men schen, die noch nicht fest auf ihren Füßen stehen können, anzieht. Die Agenten kom men also eben aus jenem Teil Berlins, aus Westberlin, von dem wir verlangt haben, daß dieser anomale Zustand beseitigt wird. Was soll deshalb diese Formulierung ,g a n z Berlin*? Das ist nichts weiter als ein bewußter Betrug. Kann man also einen solchen Standpunkt, wie den der West mächte, hierzu akzeptieren? Darüber kann man nicht einmal diskutieren! Nehmen wir die vierte Frage: Was die -) Ueberwachung anbelangt, so wird von den Westmächten gesagt: ,4. Zur Ueber wachung dieser Maßnahmen wird eine Kommission der vier Mächte geschaffen, der Vertreter der Stadtverwaltung von Ost- und Westberlin angehören.* — Das klingt scheinbar sehr demokratisch, ist jedoch nur eine Phrase, die zu nichts führt und der Souveränität der DDR wider spricht. Und der fünfte Punkt — .Diese Verein barung bleibt bis zur Wiedervereinigung in Kraft* — macht sich doch von selbst lächer lich. Sie wollen doch gar nicht die Wie dervereinigung, sondern wollen sie hinter treiben! Das heißt, dieser Punkt zeigt, daß sie die Besatzung in Westberlin bis zum Sankt-Nimmerleinstag verewigen wollen. Was beabsichtigen die Westmächte mit W ihren fünf ultimativen Forderungen? Die .Times* schreiben dazu: Die West mächte wollen der Sowjetunion den Schwarzen Peter zuschieben, sie in der Welt anklagen, daß sie schuld wäre am Scheitern der Genfer Konferenz. In Wirk lichkeit besteht doch das Hauptinteresse der Westmächte, besonders Bonns darin, die Konferenz zu vertagen oder scheitern zu lassen. Warum Vertagung oder Schei tern? Ihre vielgepriesene .Einheit* ist aus- (Fortsetzung auf Seite 2)