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Alternatives Theater Monatlich einmal soll es ab Februar in der NEUEN SZENE heißen: Vorhang auf für al ternatives Theater! MitdieserReihe will das Leipziger Schauspiel einen Teil der Leipzi ger Theaterlandschaft präsentieren, der schon seit langer Zeit nicht mehr aus dieser wegzudenken ist. Angesichts der in Leipzig prekären Frage der geeigneten Auf führungsräumlichkeiten, ist dies ein Ange bot, welches die Leipziger Freien Gruppen nutzen sollten. (Kontakt: Hannelore Stingl. Büro f. Öf ¬ fentlichkeitsarbeit, Bosestraße 1 - Schau spielhaus). THE-MA (THEATERMARKT) ist das derzeit im Haus der Volkskunst beheimate te alternative Theater, zu dem auch das Amateurtheater Leipzig/ATL gehört. Das ATL hat im Februar noch folgende Termi ne im Haus der Volkskunst: 15. und 16., 19.30 Uhr, „BENT" (Karten zu 5 DM ab so fort bei Musik-Oelsner, für Arbeitslose/Stu- denten/Lehrlinge zu 3 DM an der Abend kasse). „Minimal music“ Am Montag, dem 18. Februar ’91,20 Uhr, spricht Dr. Eberhardt Klemm, Direktor des Hanns-Eisler-Archivs Berlin und einer der profundesten Kenner der Musik des 20. Jh., über „Minimal music“ - Eine amerikani ¬ sche Avantgarde-Bewegung? Die Veranstaltung findet im Rahmen der Montagsvorträge des Musikinstrumenten- Museums statt (Eingang Täubchenweg 2 c). Urlaub am Fuße der Schneekoppe Warum in die Feme schweifen, sieh, das Gute liegt so nah. Die Prager Sportgemein schaft „Televychovna Jednota - Spofa“ or ganisiert in landschaftlich reizvoller Umge bung zwischen Blauem Tal und Schnee koppe einen erlebnisreichen Urlaub für Wanderfreundejeglichen Alters. Die Unterbringung mit Vollpension er folgt in wunderschön gelegenen rustikalen und geräumigen Bauden, die mit Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern und Komfort ausgestattet sind. Die Hin- und Rückreise in das 770 m hoch gelegene Pec wird per Bus organisiert. Der Unkostenbeitrag beträgt ca. 290,- DM. Reisetermine: 02.06. - 15.06.; 16.06. - 29.06.; 30.06. - 13.07.; 14.07. - 27.07.; 28.07. - 10.08.; 11.08. - 24.08.; 25.08. - 07.09.; 08.09. - 21.09.; 22.09.-05.10.1991 Interessenten, die spontan ihren Urlaub im Riesengebirge verbringen wollen, kön nen dies bei individueller Anreise erstmals ganzjährig in diesen Bauden tun. Interessenten melden sich bitte bei Herrn H.-Joachim Noack, PSF 301,0-7010 Leip zig. Sport für Arbeitslose Seit Anfang Dezember des vergangenen Jahres unterbreitet das Institut für Körper erziehung der Leipziger Universität arbeits losen Mitbürgern ein kostenloses Sportan gebot mit dem Ziel, Gesundheit, physisches und psychisches Leistungsvermögen zu er halten und die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozeß zu unterstützen. Die bisherige Resonanz ermutigt die Ver anstalter, 4 Angebote zu empfehlen. Erwar tet werden noch Teilnehmer in - „Selbstverteidigung einfach erlernt“ Dienstag 8.30 - 10.00 Uhr - „Spiele und Spielen nach Wunsch“ Mittwoch 11.30- 13.00 Uhr - „Fitneßgymnastik“ Mittwoch 11.30 - 12.30 Uhr - „Schwimmen nach Wunsch“ Freitag 10.00- 11.00 Uhr Alle Veranstaltungen finden im Sport komplex Fichtestraße (1 Haltestelle vor dem Connewitzer Kreuz) statt. Mit Unterstützung des Arbeitsamtes und des Arbeitslosenverbandes Deutschlands e. V, Landesverband Sachsen, sollte dem Sportangebot für Arbeitslose Mitbürger ein positives Echo gewiß sein. Institut für Körpererziehung Karl-Marx-Universität Matka in der Oper Die nächste Premiere der OPER LEIPZIG findet am 19. Februar 1991 im Kel lertheater statt: „MATKA“ - Uraufführung einer Kammeroper von Annette Schlünz in der Inszenierung von Dr. Petra Morsbach nach dem gleichnamigen Drama von Karel Capek. Auf dem Foto: Dr. Petra Morsbach bei der Probenarbeit mit Gerd Vogel (I.) und Dieter Scholz (r.). Foto: BIRKIGT .. wurde die Ausstellung „Raumzeit“ von Claus Baumann, Ulrike & Thomas Oelzner und Peter Sylvester Fröff net am 28. Januar im Ausstellungszentrum Kroch-Haus. (Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa 9-12 Uhr; — ■ • ■ ■ i - noch bis zum 2 März 1 991) Foto: MÜLLER Institut für Körpererziehung hat lange Akademisches Orchester 13. 2., 20 Uhr, Gewandhaus, Großer Saal Sonderkonzert „Die schöne Melodie“ mit Werken von J. Strauß, K. Millöcker, F. Lehar, J. Haydn u. a. Solisten: Ingrid Krauß, Joachim Kunert (Metropol-Theater Berlin) Karten noch an der Abendkasse Lesung 12. 2., 20 Uhr, Emst-Beyer-Haus „Friedrich Grimm ,Ein Weg'“ Szenische Lesung mit dem Autor Wer ner Buhß, dem Poetischen Theater und Vertretern des Autorenkollegiums Berlin Tradition und will eine Zukunft Eine nicht nur historische Betrachtung von Institutsdirektor Dr. sc. Hans-Jörg Kirste Das Institut für Körpererziehung der Alma mater Lipsiensis ist eine der traditionsreich sten Sporteinrichtungen an deutschen Univer sitäten. Hier wurden über eineinhalb Jahrhun derte die Zeichen der Zeit frühzeitig markiert und trotz ständig komplizierter äußerer Be dingungen in Lehre und Forschung anspre chende Resultate erzielt. Schon im Jahre 1833 beantragte der Uni versitätsfechtmeister die „Errichtung einer Turnanstalt an der Universität Leipzig“. Vier Jahre später erdreistete sich der als Turnlehrer äußerst erfolgreich agierende J. A. L. Werner sogar im sächsischen Landtag zu fordern, „daß für die Gymnastik eine besondere Lehrstelle an der Universität Leipzig begründet und sol che aus den Mitteln des Staates dotiert, und daß für Anschaffung der sowohl an der Uni versität ... zu gymnastischen Übungen nötigen Platz und Utensilien aus der Staatskasse ge sorgt werden müsse“. Ein Beschluß darüber kam nicht zustande, aber 1838 existierte doch an der Universität eine separate Turneinrich tung, die allerdings dem Fechtmeister unter stellt war. Damit hatte sich die Leipziger Uni sächsische Ministerium nicht in entsprechen der Weise reagierte, ging der Akademische Ausschuß für Leibesübungen zur Selbsthilfe über. Er entschied im Jahre 1919, daß Kuhr ei ne hauptamtliche Anstellung erhielt. Dieser wiederum zog aus diesem Beschluß das Fazit, daß damit auch die Frage des Instituts formell geklärt sei. Demzufolge schrieb er ab Winter semester 1919/20 seine Dienstpost auf Vor drucke, die außer der Bezeichnung „Allge meiner Akademischer Turnabend“ den Unter titel „Offizielles Universitätsinstitut für Lei besübungen“ aufwiesen. Im Jahr darauf folgte die Universität dem Beispiel von Kuhr und führte im Dienstge brauch die Bezeichnung „Gymnastisches In stitut“ mit den Abteilungen „Allgemeiner Akademischer Turnabend", „Akademischer Turn- und Sportlehrerkurs“ und „Akademi scher Sport- und Spielleiterkurs“. Aus dem „privaten“ Allgemeinen Akademischen Turn abend war somit ohne ministerielle Verord nung das erste deutsche Hochschulinstitut für Leibesübungen geworden. Das sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Un Dem Institut für Körpererziehung blieb der Charakter einer Dienstleistungseinrichtung für den obligatorischen Studentensport. Aber das schon immerwährende progressive Ge dankengut hinsichtlich sportlicher Belange führte nun dazu, daß im Rahmen des Studen tensports die wissenschaftliche Arbeit pro- nonciert betrieben wurde und das Institut dar in beispielgebend war. Diese mündete in eine wahlweise-obligatorische Sportausbildung ab dem Studienjahr 1988. Im November 1989 mußte dieses zukunftsorientierte Modell durch die Festlegung zum ausschließlich fa kultativen Sport abgebrochen werden. Auf grund der Erfahrungen mit diesem Experiment gelang es aber beinahe nahtlos, den Übergang in die fakultative Ausbildungsfom zu schaf fen. Sowohl die Erinnerungen an Traditionen als auch der Versuch zur intensiveren Ausschöp fung vorhandenen geistigen Potentials führten nun zu weit in die Zukunft reichenden Über legungen. Diese begannen bei der Ausbildung von Sporttherapeuten sowie Sozialpädagogen ab Herbstsemester 1990/91 und gipfelten im ??? Foto: ARIUNTSCHIMEG versität in den dreißiger Jahren als erste in den deutschen Ländern mit einer eigenen Tur neinrichtung ausgewiesen. Diesem äußerst progressiven Schritt folgten Jahrzehnte der Stagnation, ehe der Romanist Prof. Gustav Weigand und der Gymnasiallehrer Dr. Her mann Kuhr im Wintersemester 1904/05 die Aufnahme des Turnens in den Lehrbetrieb der Universität forderten. Während es Weigand als akademischer Lehrer beim Senat schaffte, daß seine studen tischen Turnkurse im „Allgemeinen Turnver ein 1845 zu Leipzig“ ab Wintersemester 1905/06 in das Vorlesungsverzeichnis der Universität aufgenommen wurden, gründete Kuhr als Pendant den „Allgemeinen Akade mischen Tumabend an der Universität Leip zig“. Mit dieser Etablierung eines vorerst pri vaten Zusammenschlusses sporttreibender Studenten an der Universität beabsichtigte Kuhr von Beginn an, seiner Vereinigung den Charakter einer offiziellen Universitätsinsti tution zu geben. Weder der akademische Se nat noch die sächsische Landesregierung konnten sich auf Dauer den progressiven Ideen und dem Engagement dieses „akademi schen Eindringlings“ verschließen. So erhielt er ab 1908 einen nebenamtlichen Vertrag als Universitätsturnlehrer und gleichzeitig grün dete sich durch seine Initiative unter der Lei tung des Rektors im Senat ein Akademischer Ausschuß für Leibesübungen. Während sich in der Folgezeit Ausschuß und Senat für die offizielle Eingliederung des Turnens in den Lehrplan einsetzten sowie die seit 1906 praktizierte akademische Ausbil dung von Turnlehrern befürworteten, sperrte sich das Kultusministerium gegen die Grün dung eines Sportinstituts. Der Allgemeine Akademische Turnabend blieb weiterhin eine Mischung zwischen privatem Verein und In stitut, wurde aber schon als zentrale Hoch schuleinrichtung geführt. Erst als die Studie renden nach Ende des ersten Weltkrieges en ergisch die Einführung des pflichtgemäßen Sports an der Universität forderten und das terrichts gewöhnte sich an die Festlegung der Universität und verwandte von sich aus sogar die Bezeichnung „Institut für Leibesübun gen“, obwohl die Universität selbst diesen Be griff erst ab 1925 führte. Als Zeugnis der So lidität und wirkungsvollen Arbeit dieser Ein richtung ist sicherlich die Errichtung der er sten Professur für Pädagogik der Leibesübun gen in Deutschland an der Leipziger Univer sität im Jahre 1925 zu werten, deren Inhaber kein geringerer als Dr. Hermann Altrock war. Altrock führte das Leipziger Institut ziel strebig voran, so daß es die führende sport wissenschaftliche Einrichtung Deutschlands wurde. Mit seinen umfangreichen Sportangeboten für die studentische Körpererziehung sowie seinen jährlich etwa 350 Immatrikulationen zur Sportlehrerausbildung zählte das Institut für Leibesübungen zu den frequentiertesten Einrichtungen der Universität. Schon 1929 er hielt Altrock aufgrund seiner wissenschaftli chen Leistung - trotz aller Vorbehalte - das Habilitationsrecht zugesprochen. Die vorgegebene inhaltliche Verquickung des Sports mit militanten Zielsetzungen genügten, um nach Kriegsende dem führen den deutschen Sportwissenschaftler an der Leipziger Universität die Lehrerlaubnis zu entziehen. Erst 1948 verließ er Leipzig via Frankfurt a. M., nachdem er durch mehrere programmatische Schriften seinen Willen zum Neuaufbau des Bildungswesens in der so wjetisch besetzten Zone dokumentiert hatte und trotzdem vom Dienst suspendiert blieb. Für das Institut für Körpererziehung blieb ein kurzes Aufflackern als sportwissenschaftliche Einrichtung bis 1954. Dann wurde der Leip ziger Universität durch zentralen Beschluß die Erlaubnis zur Sportlehrerausbildung entzo gen. Diese sollte die Deutsche Hochschule für Körperkultur übernehmen. Das tat sie auch, aber nur bis 1973. Die ausschließliche Kon zentration auf das Leistungssportstudium ent zog Leipzig nunmehr ganz die Orientierung auf eine Schulsportlehrerausbildung. Antrag zur Wiedereinführung der Sportleh rerausbildung an der Universität. Im zweiten Anlauf sprach sich der Senat am 9. 10. 1990 für eine Beantragung beim säch sischen Wissenschaftsminister aus. Mit die sem Beschluß sollte auf keinen Fall - auch nicht indirekt - in die Entwicklung der Deut schen Hochschule für Körperkultur eingegrif fen werden. Das entsprach auch den Wün schen der sich mit den Studierenden der DHfK solidarisch fühlenden Studentenschaft der Universität. Demzufolge lautete die Festle gung, den Antrag in Dresden erst vorzulegen, wenn über das Schicksal der Sporthochschu le entschieden war. Am 11.12.1990, just am Tage der Verkün dung zur Abwicklung der DHfK und der aus Universitätssicht unbefriedigenden Zuord nung in Form einer sportwissenschaftlichen Fakultät, übergab der Rektor a. i., Prof. Leu tert, dem Staatsminister den Leipziger Antrag. Diese von oben verordnete Angliederung der DHfK offenbarte zum wiederholten Male, daß ein zentralistisch gefällter Beschluß den In teressen der Universität zum Nachteil ge reicht, denn die Antwort des Ministers wird sich dem Gründungsbeschluß zur sportwis senschaftlichen Fakultät anpassen. Künftig wird es also für das Institut für Körpererzie hung darum gehen, daß es schon aufgrund sei ner Vergangenheit nicht gänzlich aus der Uni versitätsstruktur verschwindet. Um dieses zu erreichen, sind einerseits ein auf hohem Ni veau stehender Hochschulsport erforderlich, der an entsprechender Stelle, so wie seit 1908 geschehen, in der Universitätsverfassung zu verankern ist, und andererseits auch das Su chen nach einem Platz in der Sportfakultät. Denn hier gilt es, gemeinsam mit den neuen Kollegen und Kolleginnen eine leistungsfähi ge Einrichtung aufzubauen, die sich auch der Traditionen ihrer neuen Heimstatt annimmt und demzufolge überprüft, ob die Orientie rung aufleistungssportliche Ausbildung nicht doch der Vergangenheit angehören sollte. Workshop Am 16. & 17. 2. findet jeweils von 10 bis 16 Uhr im Emst-Beyer-Haus ein Workshop zu Grundlagen des körper betonten Spiels (commedia dell' arte) mit der Tanzpädagogin Uschi Brok aus Mann heim statt. Kosten für Studenten 20,- DM; Meldung unter 7 96 04 08. Kino im Grassi 14. bis 20. 2., 17.30 Uhr HARRY und SALLY (Rob Reiner) 14. bis 20. 2., 20.15 Uhr DER CLUB DER TOTEN DICHTER 14. bis 17. 2., 22.15 Uhr BLADE RUNNER (Ridley Scott) 18. bis 20. 2., 22.15 Uhr BLUE VELVET Gesellschafts- Gründung Die Stadtsektion Leipzig der Deutsch- Portugisischen Gesellschaft e.V. gründet sich am 17. Februar 1991,19 Uhr im aca- demixer-Keller. Gezeigt wird u. a. ein Dia-Vortrag über Portugal. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Moritzbastei Dienstag, 12. 2., 20 Uhr UNIFORMEN-BALL Zur Fastnacht - mal ein Vergnügen ganz anderer Art in der Moritzbastei. Tanzblas musik, Polonaisen und anderes, was einen gediegenen Tanz „auf dem Saal“ aus macht, machen diesen Abend zu einem Geheimtip. Uniformen müssen nicht an gezogen werden, alle Mitwirkenden tra gen welche - natürlich KEINE Armee- Uniformen. £ gbastei REPORT Moritzbastei gegen Krieg war das Motto von Veranstaltungen von Mittwoch (6.2.) bis Sonntag (10.2.). In ei ner Zeit, in der sich viele hierzulande schon mit dem Golfkrieg arrangieren, setz te die Moritzbastei nochmals Zeichen für den Widerstand gegen eine selbstzerstöre rische Politik, die diesen und damit viele andere Kriege als notwendig und gerecht gutheißt. Was passierte: Am Mittwoch (6.2.) prä sentierten sich Leipziger Bands in einem Benefizkonzert für „Brot für die Welt". Am Donnerstag gab es KEINE Disco, aber ein Forum zu Umweltfragen. Freitag/Samstag - „Opernball der Opern- bälle" in der Faschingszeit. Aktionsgruppen gegen den Golfkrieg, der Bund demokratischer Wissenschaftler, der StuRa u. a. m. luden am Sonntag, 10. 2., ab 16.00 Uhr zu einem Familiennach mittag für Kinder („Kikerikis“) und Er wachsene (Info-Stände und Gesprächsan gebote) ein, am Abend die „Erste Direkt übertragung eines Krieges“ in Bild und Gespräch/Diskussion, danach der Film „Geh und sieh“.