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Kampfprogramme-ProgrammezurVerwirklichungder1.Tagung Wirksamere Unterstützung für FDJ-Studenten zu wissenschaftlichen Beiträge es 38, dhe Zu den Perspektiven der Neurowissenschaften nach dem Inhalt der ist jedoch Philosophie und die — Neurobiologische Grundlagen und umweltabhängige Faktoren der nor malen und gestörten Informations verarbeitung des Nervensystems. Lösung pädagogischer Aufgaben befähigen. — In der Forschung geht es wohl im Hochschul- als auch des Nervensystems und seiner soma- ,tischen und psychischen Funktio nen. grundsätzlich nach den Konsequen zen für uns selbst zu fragen, nach den daraus erwachsenden neuen An forderungen an die Leistungskraft unserer Sektion, nach der konstruk tiven Überwindung all dessen, was uns bei der vollen Entfaltung unse rer Leistungsmöglichkeiten hemmt. Das in dieser Diskussion geborene Kampfprogramm kennzeichnet jene 5 ! so- im die Bi- Dialektik von Spezialisation — Inte gration. Leiter des interdisziplinären neuro wissenschaftlichen Zentrums ange- dieser KMU 0 d ody sind 39 Beiträge von Sektionsange hörigen angemeldet und vom Pro grammkomitee bestätigt worden — eine entscheidende Bedeutung zu. Um eine hohe Qualität der Beiträge zu sichern, haben wir im Kampfpro gramm festgelegt, die Diskussion der Beiträge unter Parteikontrolle zu nehmen. Weiterhin haben wir im Kampf programm alle Genossen darauf orientiert, ihre Hilfe und Unterstüt zung für die FDJ wirksamer zu ge stalten. In einer Aktivberatung mit allen Genossen Studenten werden wir zunächst jedem Genossen einen interdisziplinäre und wird die Forschung nicht reiche ergänzen von Gehirn und Verhalten, zu Pro blemen der Persönlichkeitsforschung und Aspekten der zellulären Neuro biologie sowie ein wissenschafts- i historisches Kolloquium durchge führt. Und nun zur Forschung. Wir wer den Grundlagen- und Applikations forschung parallel entwickeln und enge, über die Universität hinaus gehende Kontakte zur Praxis her stellen. Zwei komplexe Forschungs programme bieten sich an: — Neurobiologische Grundlagen und umweltabhängige, Faktoren der nor malen und gestörten Entwicklung macht allerdings ein die Probleme und Neurowissenschaften Betonen möchte ich stärkeres Engagement Eindringen in Fragen der erforderlich, weiterhin ein in der inter- Forschung kann disziplinorientierte ersetzen. Beide Be sieh im Sinne der sich der aus der Erkenntnis der neuen Kampfbedingungen resultie rende persönliche Beitrag jedes ein zelnen Genossen einordnet. Dabei geht es beispielsweise um folgende Grundprobleme: — Die gesamte ideologische Arbeit in der Grundorganisation ist konse quenter als bisher auf die Ausprä gung des politischen Verantwortungs bewußtseins für die Erhöhung der persönlichen Leistung jed.es Genos sen in Lehre und Forschung zu rich ten. Das ist ein wesentlicher Maß stab für die Qualifizierung der Lei tungstätigkeit der Grundorganisa- tionsleitung und der Parteigruppen. — In der Erziehung und Ausbil dung konzentrieren wir uns, bei voller ■ Erfüllung der vorgesehenen Planpositionen, ausgehend von den Forderungen des VIII. Pädagogischen Kongresses besonders darauf, die ideologischen Grundpositionen un serer Lehrer-Studenten weiter zu festigen und sie zu schöpferischen Wir haben deshalb in unserem Kampfprogramm festgelegt, daß der in der ersten Februarhälfte stattfin dende Lehrgang in Kleinmachnow, an dem auch eine größere Zahl von Wissenschaftlern unserer Sektion teilnehmen wird, gründlich mit al len Wissenschaftlern, Angestellten und Studenten der Sektion ausge wertet wird. Alle teilnehmenden Ge nossen haben konkrete Parteiauf träge erhalten, vor welchen Foren sie über welche Probleme zu spre chen haben werden. In Einheit mit der gründlichen politisch-ideologischen Vorbereitung aller Sektionsangehörigen auf den Kongreß kommt der Erarbeitung der dli®y s0‘2 uf Knotenpunkte ideologischer wissenschaftlicher Arbeit, in 8 (IP ft ad 5? zwischen Erziehung, Ausbildung und der Praxis möglich, und hier liegt die Voraussetzung, über die Ausbildung von Nachwuchskadern in die Entwicklung im nächsten Jahrzehnt direkt eingreifen zu kön nen. 105 eZ In diese Themenkomplexe werden verschiedenste Richtungen inte griert, und wir wollen versuchen, den Bogen von der Grundlagenfor schung bis zur Praxis zu spannen. Diese Programme ordnen sich in die zentralen Vorhaben ein und sie sind im Rahmen der bestehenden Kooperationen mit Forschungsein richtungen befreundeter sozialisti scher Länder, besonders der So wjetunion, zu ergänzen. geordneten Weiterbildung zeigt. Für die Übernahme Aufgaben erscheint mir die besonders geeignet. Prof. Dr. Dietmar Biesold, Die Fragen der Methodologie, der Erkenntnistheorie, der Ethik, die integraler Bestandteil unserer Ar beit sind, sind nur in dieser Part nerschaft zu beantworten. Dies konkreten Parteiauftrag übergeben, wie er in seinem Kollektiv tätig werden muß. damit sich die FDJ-GO immer besser zur Kampfreserve der Partei entwickelt. Es werden weiter hin erfahrene Genossen beauftragt, bei der Festigung der Studenten- Parteigruppen Erfahrungen zu ver mitteln und ständige Hilfe und An leitung zu geben. Im Zusammenhang mit der Erhö hung des Niveaus der kommunisti schen Erziehung konzentrieren wir unsu. a. darauf, die politisch moti vierte Bereitschaft auszuprägen, nach dem Studium dort zu arbeiten, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Das betrifft speziell den Bereich der Pädagogischen Psycholo gie. Daß die Entwicklung einer rich tigen Einsatzmotivation bereits mit klaren Orientierungen in den Auf nahmegesprächen beginnt, mit der hohen erzieherischen Qualität der Lehrveranstaltungen und Praktika verbunden ist, wurde in gemeinsa men Beratungen von Wissenschaft lern und Studenten deutlich. Wir wird. Die Grundfrage Sein und Bewußtsein — Neurowissenschaften — ohne Beteiligung der nicht zu bearbeiten. s0‘ gep e haben beschlossen, daß die Hoch schullehrer im Bereich Pädagogische Psychologie individuelle und kollek tive Beratungen mit den Studenten durchzuführen haben, damit die ge forderten Planzahlen voll erfüllt werden. Die zielstrebige und verantwor tungsbewußte Führung aller Aufga ben, die wir in Vorbereitung auf den Weltkongreß für Psychologie und die V. Hochschulkonferenz zu lösen haben, erfordert vor allem die weitere Festigung des Parteikollek tivs an der Sektion, insbesondere die volle Durchsetzung der Lenin schen Normen des Parteilebens. Des halb werden wir in der umfassen den und gründlichen Vorbereitung und Durchführung der persönlichen Gespräche mit allen Genossen der Einschätzung der Arbeit jedes ein zelnen und der Festlegung seiner weiteren Aufgaben in der politischen und fachlichen Arbeit große Auf merksamkeit schenken, Für die Parteileitung kommt es darauf an, die im Kampfprogramm festgeiegten Aufgaben in nachweis bare Aktivitäten umzusetzen, das Kollektiv aller Sektionsangehörigen politisch richtig zu motivieren und die Durchsetzung der gefaßten Be schlüsse streng zu kontrollieren. W. Kessel. GO Psychologie ‘5 22 isd” 6’ gi ie0 de* 0" ■ ei’ ,M ha lid. ie d ' 0 ye fied" W elche Erfahrungen* haben wir bisher gesammelt und welche weiteren Schritte sind vorge sehen? Nach der Analyse des derzeitigen Standes erwies sich der Aufbau eines Forums des Erfahrungsaus tausches und des Meinungsstreites dringend erforderlich, um über das Gespräch die Fächer näher zusam menzubringen. Wir haben drei große wissenschaftliche Veranstal tungen zu Fragen der Entwicklung D ie Frage der Integration der gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen erscheint kompli ziert, da die Neurowissenschaften wohl doch von naturwissenschaft lichen und medizinischen Diszipli nen und der Psychologie getragen Fzäh in ständiger Auseinander- 6ng mit Nicht-wollen und Nicht- Insen zu verfolgen. Foesesamt war die ideologische k ‘ der Grundorganisation dar- I. ^richtet, vom Plenum her nationalen ideologischen Ausein andersetzung. Gerade in der Neuro- Wissenschaft verschärft sich, oft verdeckt im Mantel der sogenannten neutralen Wissenschaften, dieser Kampf. Die Diskussionen um die Sozialbiologie, die Aggressivität, die Überbewertung von Anlagefaktoren für die Entwicklung intellektueller Leistungen, oder Versuche, durch neue Spielarten die alten idealisti schen Positionen der Erklärung der Hirntätigkeit zu erhalten, müßten eine Herausforderung für unsere Philosophen darstellen. D ie bisher gegangenen Wege der postgradualen Ausbildung und Weiterbildung müssen wir den höheren Anforderungen anpassen. Besonders für die Neurowissen schaften, die nicht Inhalt der stu dentischen Ausbildung sein können, sind neue Wege einzuschlagen. Mir persönlich erscheint ein System der Am 21. Januar wurde von der itgliederversammlung das Kampf- *'ogramm der Grundorganisation Kdagogik beschlossen. Mit dem ampfprogramm wollen wir, orien- Ssrtan den Ansprüchen des 11. Ple- oms und den Hinweisen unserer ^-Kreisleitung vom 8. Januar”, ädes Schrittmaß der 80er Jahre er- Sehen, das objektiv erforderlich " sich in einer neuen Qualität 5 Ringens um Leistungszuwachs 7 der wissenschaftlichen Arbeit Sreh vorbehaltlosen Einsatz jedes ?Wedes unserer Partei und jedes gehörigen der Sektion ausdrückt, pfern ist das Kampfprogramm ddlerung jenei’ Mittel und Metho- e der ideologischen und wissen- Amtlichen Arbeit, die der erfor- ^chen Leistungssteigerung in un- 6e aktuellen Situation entspre- do”’ ibof 1 d s id ein ket” ■Still’ 1 ' anc n tis0 tig" g v0 Ist« 1 * lanz der erzielten Ergebnisse und damit im Zusammenhang um eine den Erfordernissen pädagogischer Theorieentwicklung und pädagogi scher Praxis entsprechende Profilie rung der Perspektivplanung 1981—85, die „Durchbruchstellen“ für wissen schaftliche Spitzenleistungen projek tiert. Das im Herbst 1980 stattfin dende VI. internationale Kolloquium der Forschungsgemeinschaft Schü lertätigkeit ordnet sich konsequent in diese Linienführung an. — Schließlich geht es um die wei tere Qualifizierung der staatlichen Leitungstätigkeit auf allen Ebenen. In den Parteigruppen werden auf der Grundlage des Kampfprogram mes konkrete Parteiaufträge für ein zelne Genossen festgelegt, die un- mittelbar Leistungszuwachs in den persönlichen Vorhaben projektieren. G. Filipiak/G. Wäsch, GO Pädagogik W ie in allen Grundorganisatio nen unserer Kreisparteiorgani sation hat auch bei uns an der GO Psychologie das 11. Plenum des ZK alle Mitarbeiter und Studenten angeregt, über Schritte und Maßnah men zu beraten, wie wir eine höhere Qualität in unserer politischen und wissenschaftlichen Arbeit erreichen können. Mit dem Blick auf die V. Hochschulkonferenz und den 22. in ternationalen Kongreß für Psycholo gie haben wir in unserem Kampf programm vor allem jene Führungs größen herausgearbeitet, die wir als die Hauptkettenglieder unserer ideo logischen und wissenschaftlichen Arbeit ansehen. Von erstrangiger Bedeutung ist dabei die politisch-ideologische Be fähigung aller Mitarbeiter und Stu denten für ein überzeugendes Auf treten auf dem Kongreß. Wir sind uns darüber im klaren, daß wir auf dem Weltkongreß für Psychologie einen wesentlichen Beitrag in der ideologisch-weltanschaulichen Aus einandersetzung zu leisten haben. W ir -glauben, daß die Neurowis senschaften als interdisziplinä res Wissenschaftsgebiet an einer Universität eine besondere Spezifität aufweist, daß die Aufga- ■ ben sich maßgeblich von einer For schungseinrichtung an der Akade mie unterscheiden müssen. An einer Universität sind direkte Kontakte Interdisziplinär forschen ein Mehr an Kreativität l uas Leistungsvermögen durch schulpädagogischen Bereich um Profilierung aller Hauptpro- Durchsetzung einer _kritischen q&.zu entwickeln, die Maßstäbe vsShließlich in der Effektivität Gtenschaftlicher Arbeit zu sehen 9 xalle Genossen und Mitarbeiter Kampfpositionen bei der Erfül- 3 der Planaufgaben zu führen, )e Förderung und Entwicklung K 6r Neurowissenschaften, die % fute zu den sich am stürmisch- “ietentwickelnden Wissenschafts- renn zählt, wird heute in den Bebnden Industriestaaten eine Sie"ende Beachtung geschenkt. Beh Aufklärung all dessen, dem Besche Erscheinungen zu Grunde SR bzw. der Bewegungsformen Behateriellen Substrates, die Er- BrHng der dialektischen Wech- 3eFkung zwischen dem Biologi- Fobund Sozialen ist heute nur mit • Fn lorientierter interdisziplinä- ienrschung zu erzielen. Und hier t die Problematik. Die höhere onpt interdisziplinärer For- m ist nicht allein durch die Epenführung verschiedener 1 N nen zu erreichen. Wir haben 46,t mit einem Summations- ,u tun, sondern vielmehr mit "tesultante einer kollektiven BoVität, Die Kompliziertheit Caessenschaftlicher Forschung M E nur im Gegenstand begrün- f?t ine besondere Schwierigkeit Äk 0 der methodischen Breite. Rgedenste natur- und gesell- 3 br%issenschaftliche Disziplinen, Ren Spektrum an medizini- BgaFächern, Arbeitswissenschaft, Ku®’ 5 , und Sportwissenschaft “le 11 in diesem Wissenschafts- ehn "aDen ein gemeinsames An- 33 ddie Erforschung der Anpas- Ä 8 Menschen an seine Um- p Die historische Entwicklung Bkwaisziplinen ha t spezifische "8 siSen herausgebildet, die C erick über den Zaun unmög- itimseheinen lassen. Durch die Cererung mit den Denkweisen 3 E Disziplinen, die Integration 24 phrungen und des methodi- Etefepertoires und die daraus Fehteen de Transformation des Min neuen Erfahrungsschatzes 69 d höhere Betrachtungsebene 366 Qualität der Forschung "lemen, werden umfassende e überhaupt erst lösbar .Die Die Hauptkettenglieder besser im Blick haben ie Identifikation aller Genossen F dem Kampfprogramm setzt das Gnständnis der neuen Kampfbe- BSungen für unsere Arbeit voraus, J sie, bezogen auf die internatio- 48 Rage und die Entwicklung un- E8 Republik, vom 11. Plenum knakterisiert wurden. Ein wesent- 1es Ziel unserer ideologischen Reit bestand in letzter Zeit ge- E8 darin, diese neuen Bedingun- 6 unseres Kampfes umfassend zu sidzeichnen und dadurch das ideo- Wsche Fundament für die persön- B&Tat zu festigen. se8ispielsweise erfordert die objek- u Wachsende Rolle der Wissen- 4’ für die Lösung gesellschaft- "e Entwicklungsprobleme: L das Leistungsvermögen durch Politisches Verständnis fördert eigenen Beitrag eistungszuwachs ist entscheidender Maßstab Aus der Diskussion auf der Plenartagung des Wissenschaftlichen Und Gesellschaftlichen Rates in Vorbereitung der V. Hochschulkonferenz , Hehr Konsequenz als bisher kvubringen r Überwindung von sslmaß und Selbstgenügsamkeit, Baich in unzureichender wissen- "lenllicher Produktivität, leichtfer- kn Umgang mit der Arbeitszeit, Bger persönlicher Verantwortung a die Leistungen des Kollektivs s Kritikempfindlichkeit äußern, B Strategien zur Organisation A bpi tzenleistungen mit dem Po- 53 al her Sektion zu erarbeiten Fragen, die uns bewegen AbgeCARTERtes Spiel im olympischen Abseits mit ernstem Hintergrund Würden Sie — sagen wir als Optiker — einem Blinden eine Brille aufschwatzen wollen? Si cher nicht, es sei denn, Sie hät- ten’s bitter nötig und bei alle dem noch die Übersicht verloren. Aber genau das tat unlängst USA-Präsident Carter. Jeden falls, er bot seine Ware ..Olym piaboykott“ — mit der er ja nun schon geraume Zeit als Hand lungsreisender auftritt — einem ..Käufer“ an. der dafür beim be sten Willen keinen Bedarf ha ben kann: dem Rassistenregime in Südafrika. Wie kann aber je mand etwas boykottieren, von dem er sowieso seit Jahr und Tag ausgeschlossen ist? So war Car ters Bitte um Flankenschutz beim Johannesburgei’ Premier Botha nicht nur ein „großer diplomati scher Schnitzer“, wie AP die Sa che einzuordnen wußte, sondern der beste Beweis, daß hier nach der Methode ..Haltet den Dieb“ ein abgeCARTERtes Spiel ge trieben wird. Nicht die Rettung der olympischen Idee — wie man mit immer schärferen Geschützen auf . Moskau 80 zu schießen. Und so ganz nebenbei hoffte man — und wie das schwere Car ter-Geschütz bewies, hofft man mehr denn je —, damit die olym pische Idee, den Coubertin’schen Gedanken von der Völkerver ständigung und dem friedlichen Wettstreit gleich mit zu beerdi gen. Und bei diesem Feldzug war und- ist ihnen alles und jeder recht: Z. B. der ach so „olym pische“ britische Ex-Golfspieler Laddie Lucas, der die Regierung seines Landes aufforderte (was die alles so dürfen!) andere „freie“ Länder zu bitten, die Spiele zu übernehmen. Oder holen wir den ehemaligen britischen Außenmi nister David Owen aus der Ver senkung — Kronzeuge ist die „Stuttgarter Zeitung“ —, der 1978 öffentlich drohte, die „Sowjets“ sollten es nicht als gegeben be trachten, die Spiele auch zu be kommen. Und nehmen wir schließlich, wenn auch mehr wi- Im Zentralen Leninstadion werden am 19. Juli die Olympischen Sommer spiele 1980 eröffnet. Foto: ADN/ZB weismachen will —, ihr Tod wird angestrebt, und andere sollen als Totengräber abgestempelt wer den. Einen erfolgreichen Erpres sungsversuch der Sowjetunion und des sozialistischen Lagers- konnte 'sich ja wohl selbst ein Carter nichteernsthaft eingebil det haben. Und dieses „Spiel“ begann bei leibe nicht erst, als das Spielob jekt „Olympiaboykott“ einen af ghanischen Anstrich erhielt, und es war auch von Anbeginn an blutiger Ernst. Man tut gut dar an, auch hier Leonid Breshnews Einschätzung zum Ausgangs punkt zu nehmen. Der General sekretär der KPdSU hatte in sei nem Interview zu Jahresbeginn nachdrücklich darauf verwiesen, daß Afghanistan den aggressiven imperialistischen Kreisen nur Anlaß war, sie ganz sicher aber einen anderen gefunden hätten, um die Situation in der Welt zu zuspitzen und zu komplizieren. Auch bei ihren Angriffen auf Moskau und die olympische Idee lag sicher schon ein weiteres Mäntelchen parat, denn Olym pische Spiele und Moskau, also die Synthese von Olympia und rea lem Sozialismus, — das war ge wissen Kräften von Anfang an ein Dorn im Auge; daß sich die Dor nen den Platz mit Krokodilsträ nen teilen mußten, ändert an der Sachlage gar nichts. Schon bei der Bewerbung Moskaus wurde, nachdem die sowjetische Haupt stadt zum Schrecken einiger IOC- Mitglieder — wie die spätere Ab stimmung ergab, müssen es 22 gewesen sein — einziger Kandidat zu bleiben drohte, ein Gegen kandidat aus dem Boden ge stampft: Los Angeles. Die Ent scheidung 1974 in Wien wurde zu einer „Kampfabstimmung“ hoch stilisiert, und als Moskau als strahlender Sieger aus diesem anrüchigen Handel hervorging, begannen die Unterlegenen und natürlich deren Hintermänner. . derwillig und mit Ekel, den Ver räter Bukowski, der die „Welt öffentlichkeit“ unter Tränen und im Namen der „Freiheit“ bat, sich für . eine Verlegung der Spiele einzusetzen. Drei Kostpro ben aus dem antiolympischen Sumpf. Und als vorerst letzte kroch daraus Carters Hetzkampa gne hervor. Sport und Politik werden hier von denen, die uns vor nicht allzu langer Zeit den „unpoliti schen Sport“ einreden wollten — wir hingegen haben nie Zwei fel daran gelassen, daß Sport nie unpolitisch sein kann —, derma ßen miteinander vermischt, daß selbst bisherige willige Erfül lungshilfen imperialistischer Sportpolitik vor dieser Unge heuerlichkeit zurückschrecken, und an Mahnungen, Warnungen und Distanzierungen auch aus diesen Kreisen fehlt es nicht. Auch sie, von der Sportjugend in der Welt gar nicht zu reden, weisen darauf hin, daß die Olym piade in Moskau und Afghanistan miteinander nicht das geringste zu tun haben, und daß nur eines der Maßstab sein kann: Einhal tung des zwischen dem IOC und Moskau abgeschlossenen Vertra ges. Was Moskau anbelangt sind wir uns da ganz sicher! Und auch das IOC hat, zumindest bis heute, eine eindeutige Haltung bezogen. IOC-Präsident Lord Killanin be tonte, daß die Spiele in Moskau stattfänden, und er riet allen, die da anderer Meinung seien, den „Kopf abzukühlen und die Stimme zu dämpfen“. Bleibt die Frage, wem Carter seinen Ladenhüter „Olympiaboy kott“ nun anzubieten gedenkt? Saudi-Arabien vielleicht? Dann hätte er allerdings wieder eine Kleinigkeit übersehen. Diese große „Sport-Nation“ hat bereits offiziell abgesagt. Dieter Schmekel Argumente, die wir brauchen