Volltext Seite (XML)
hex EckeLindenstratze trug sich — Roroyaitjen. L>er «ackerteyrung 5t. sich in selbstmörderischer. Absicht .in die linke — 291 — liche Stadt Platz. Allein 180 mächtige Lichtkandelaber bilden die öffent liche Beleuchtung des Festplatzes. Dazu kommt noch die in Millionen von Leuchtkörpern flammende Beleuchtung der einzelnen Unternehmen. Bei diesen Betrachtungen kommen mir auf die Wirtschaftliche Bedeutung -er Dresdner Vogelwiese und ähnlicher Volksfeste. Es ist leider Tatsache, daß eS dem Schausteller- und Firantengowerbe nicht gut geht. Seine Angehörigen mühen sich in schwerer Arbeit, die keinen Achtstundentag kennt, ums tägliche Brot. Manch Kleiner Jahr markt, den zu beziehen viel Geld kostet, hat kaum die Spesen eingebracht. Da wird nun die Hoffnung auf die altbewährte Dresdner Vogelwiese gesetzt, die manche Scharte auswetzen soll. Der Fernstehende hat selten eine Ahnung von den Existenzschwierigkeiten dieser «fahrenden Leute", die sich mutig und ehrlich! Lurchs Leben schlagen. Für sie bedeutet jeder Tag harte Arbeit und für Wenige Groschen bieten sie ihren Volksgenossen Freude und Vergnügen. Auch Hunderte und Tausende von sogenannten «kleinen Leuten" wollen an ihren Verkaufsständen «in paar Mark ver dienen, um das Leben zu fristen. An -er Herrichtung des FeMatzes werden schon einige Wochen vorher viele Arbeitskräfte beschäftigt, die damit die Arbeitslosenfürsorge entlasten und Tausende finden Während der Festtage Beschäftigung und Lohn. Daher wäre es abwegig, die Vogel wiesen und Jahrmärkte als etwas Ueberlebtes und nicht mehr in unsere neue Zeit Passendes zu charakterisieren. Sie stellen nach wie vor einen sehr beachtlichen Wirtschaftsfaktor dar, auf dessen Erhaltung man bedacht sein sollte. Aber ganz hiervon abgesehen, stärker noch ist die ideale Seite. In unserer an billigen und harmlosen Freuden doch nicht gerade reichen Zeit gilt es, alle Gelegenheiten wahrzunehmen, bei denen echtes Volkstum lebendigen Ausdruck findet. Hierzu gehört — und es sei stark unter strichen — die Dresdner Vogelwiese. Auf ihr haben Humor, Frohsinn und sächsische 'Gemütlichkeit -le bunten Wimpel gehißt. Von Dresdens fröhlicher Moch« nicht wenigstens einen Tag mit erlebt zu haben, heißt etwas v ersäumen. Alfred Pr ö h l. Einblick in die Schulverhältnisse der Stadt Dippoldiswalde kurz nach dem 30jährigen Kriege (1618—1648) auf Grund von Briefen, die in den Jahren 1661 bis 1671 zwischen 'dem Landeskonsistorium in Dresden einerseits und dem «Amt mann", Mat, Pfarrer und Lehrern zu Dippoldiswalde andererseits ge wechselt worden sind. In Dippoldiswalde bestand ein« «Stadtschul«" nachweislich schon vor dem 30 jährigen Kriege. Es war «ine niedere Gelehrtenschule, ein nicht akademisches Gymnasium (im Gegensatz zu Obergymnasien, wie sie z. B. seit 1543 Meißen und seit 1550 Grimma besaßen). Nur Knaben wurden Larin unterrichtet und zwar in Religion und Latein, welch letzteres viele Bürger sprechen konnten. Neben dieser Gelehrtenschule gab es vor 1632 .noch eine «deutsche Schule" für «diejenigen Kinder, so nur deutsch lern-