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darauf an, dl« Gliedmaßen viel zu waschen, sondern vielmehr auf eine richtige Behandlung mit Bürste, Stroh- oder tzeuwisch bzw. wollenen Lappen. Das häufige Waschen mit kaltem Wasser macht die Haut rissig und damit für Krankheitserreger zulässig. Nur wenn die Pferde mit nassem Schmutz von der Arbeit kommen, ist ein Abwaschen mit lauwarmem Wasser angezeigt. Dabei ist für gründliches, aber vorsichtiges Trockenreiben Sorge zu tragen. 3m übrigen genügt es sonst, wenn der Schmutz mit einer Bürste entfernt wird. Vielfach werden Fessel und Köte mit Fett eingerieben, um bei naßkaltem Wetter Schmutz und Feuchtig keit fernzuhalten, was durchaus zu empfehlen ist. Haben die Pferde sehr schwer arbeiten müssen, so reibt man die Beine mit einem Stroh- oder Heuwisch ab und belebt damit die Blut» und Lvmvhbewegung. Die Massage beugt auch zugleich Anschwellungen undGallen- blidungen vor. Gelegentlich ungewöhnlich großer Anstrengungen mutz man auch die Beine bandagieren. Doch ist ein zu häufiges Banda- gieren, wie man es bei Kutschpferden gern tut, nicht zu empfehlen. Man sollte diese Behand lung auf besondere Fälle beschränken. Whr. KSlbermast ist empfehlenswerter als di« Mast älterer Tiere, diese Tendenz macht sich neuerdings in Amerika bemerkbar, und zwar ist man bestrebt, wesentlich jüngere Rinder, also zum grützten Teil noch Kälber, durch Mast marktfähig zu gestalten, da dir Qualität dieser Tiere älteren Tieren überlegen ist. Es spricht ferner für die Kälbermast die Tatsache mit, batz ein Kalb 33 bis 55 v. H. mehr Zunahme aus demselben Futter bildet, als ein aus- gewachsenes Rind. Zur Kälbermast kommen vor allem tief gebaute, frohwüchsige Fleisch rassen in Frage. Bekanntlich ist ja nicht alles Neue, was aus Amerika kommt, immer für unbedingt gut anzuschen, doch erscheint dieser Fingerzeig über die Kälbermast auf alle Fälle beachtenswert. R. Kief«rnäst« in den Schafstall. Wenn Schaft längere Zeit ein einseitiges Futter, wie vor wiegend Runkeln oder Kartoffeln, erhalten, wirft man ihnen gern einige Kiefernäste in den Stall zum Benagen vor. Begierig schälen dann die Tiere diese so herb und streng schmeckende Rinde ab und scheinen sich sehr wohl dabet zu befinden. Es ist immerhin denkbar, daß das viel Terpentin enthaltende Kicfernöl günstig auf die Verdauung des Futters einwirkt. Statt der Kiefernäste können den Tieren auch Wacholderzweige ooraelegt werden, sie wirken in ähnlicher Weise günstig wie die Wacholderbeeren, die bekanntlich in der Naturheilkunde bei Menschen und Vieh immer hin eine Rolle spielen und bei Verdauungs- veschwerden verabfolgt werden. W—e. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Aber die Züchtung alkaloidarmer Lupinen und oeren Zweckmäßigkeit scheint noch keine volle Über einstimmung unter den Sachverständigen zu herrschen. Zunächst ist die Natur dieses Giftes und der Zusammenhang von Alkaloiden und Eiweiß- stoffen noch keineswegs völlig aufgeklärt. Wenn aber, wie es scheint, zwischen Alkaloidgehalt und Eiweiß ein gewisser Zusammenhang vorhanden ist, dann hat auch die Züchtung von alkaloidarmen Lupinenforten keinen Zweck, weil dann damit auch deren Elwelßgehalt zurückgehen würde, und dieser ist es auch, der uns die Lupine und deren Anbau so wertvoll erscheinen läßt. Wenn es auch bisher noch nicht gelungen ist, alkaloidarmr Lupinensorten zu züchten, so liegt die Ursache nach der Überzeugung von vr. Bensing-Danzig nicht unbedingt an der Unmöglichkeit, sondern daran, daß man auch hier noch nicht den richtigen Weg gefunden und ein- geschlagen hat. Die Züchtung alkaloidarmer Lu pinen setzt das Vorhandensein alkaloidarmer In dividuen und die Vererbung des Alkaloidgehaltes auf die Nachkommen voraus. Das Vorkommen solcher Individuen ist von Prof. l)r. Roemer-Halle testgestellt worden. Es fragt sich nur, ob solche Formen vorkommen, deren Altaloidgehalt so gering ist, unter 0,10"/« beträgt, datz sie ohne weiteres lütt Verfütteruna oeetanet lind. Im übriaen darf man aus Grund der bisher gemachten Erfahrungen behaupten, daß der Alkaloidgehalt sich vererbt. Jedoch hat man auch unerklärliche Schwankungen im Alkaloidgehalt beobachtet, der durch unbekannte Faktoren veranlaßt worden ist. Hier hat deshalb auch die Forschung einzusetzen, indem alle die- jenigen Faktoren ermittelt werden, die während des Wachstums den Alkaloidgehalt erhöhen Erheblich erschwert wird die Ermittlung des Alkoloidgehalts durch die hohen Kosten der Analysen und dadurch, daß uns eine zuverlässige Bestimmupgsmethvde für die Alkaloide noch fehlt. Deshalb ist trotzdem nicht daran zu zweifeln, daß dank der Tüchtigkeit und Zähigkeit der deutschen Forscher es schließlich doch gelingen wird, das gesteckte Ziel zu erreichen Ws. Ein wichtiger Fortschritt in der Bekämpfung des amerikanischen Stachelbeermeltaues ist durch einen Beschluß des Bundes Deutscher Baum schulenbesitzer erzielt worden. Der Bund hat auf Anregung der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft seinen Mit gliedern zur Pflicht gemacht, in Zukunft alle zum Versand kommenden Stachelbeersträucher in den Triebenden um etwa ein Drittel zu kürzen. Mit dieser Maßnahme wird die Be- seitigung aller möglicherweise vorhandenen Wintersruchtkörper des Mehltaupilzes bezweckt und vor allem dem mitunter die ganze Beeren ernte vernichtenden frühen Befall der Beeren obstkulturen vorgebeugt. Sie wirkt sich aber auch auf den Spätbefall aus, da dieser natur gemäß um so weniger zu fürchten ist, je mehr Sorgfalt auf die Unterdrückung des Frühbefalls gelegt wird. Dl« in dem Bunde zusammen, geschlossenen deutschen Baumschulenbesitzer dürfen deshalb nunmehr nur noch solche Stachelbeer pflanzen als l. Qualität verkaufen, bei denen die Maßnahme des Abschneidens der Triebenden sorgfältig durchgeführt ist. Die Nichtdurch führung der Trittmürzung kann als ein Rekla mationsgrund aufgefaßt werden. Die Bundes leitung hat mit diesem Vorgehen erneut be wiesen, wie ernst es ihr darum zu tun ist, sich alle Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung zunutze zu machen und in engem Zusammenwirken mit dem Deutschen Pflanzen schutzdienst dafür zu sorgen, daß nur in jeder Be ziehung einwandfreie Baumschulerzeugnisse auf den Markt gebracht werden. B. R. Flechtrnrasen und Moospolster auf Obst- bäumeu sind ein Zeichen mangelhafter Rinden- pflege. Sie schließen einmal die Lust von der Rind« ab und zum anderen gewähren sie einer Menge von Ungeziefer Unterschlupf für den kommenden Winter. Deshalb müssen im Spät herbst Moose und Flechten mittels scharfer Drahtbürsten entfernt werden. Man wird aber vor dem Abkratzen um den Stamm große Papierbogen legen, die mit einem der Stamm rundung entsprechenden Ausschnitt versehen find. Sie dienen dazu, den ganzen Abfall mit samt dem darin befindlichen Ungeziefer zu sammeln, das dann ins Feuer wandert. Ohne dieses Aufsammeln und Vernichten hat die Stamm reiniguna wenig Zweck, da die Schädlinge so fort wieder am Stamm in die Höhe klettern würden. Nach dem Abbürsten kann noch ein Kalkanstrich erfolgen. Er wird am besten mit einer Spritze ausgeführt, deren feiner Strahl besser als der Pinsel in die Vertiefungen und Risse eindringt und auch hier das Ungeziefer vernichtet. W—e. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Fettflecke aus Eichenholz. Man kann diese unschönen Flecke durch Abwaschen mit warmem Bier schnell entfernen. Will man das gesäuberte Möbelstück aber noch weiter verschönern, so kocht man etwas Bienenwachs in Bier und reibt mit dieser Flüssigkeit die Gegenstände in noch warmem Zustande ab. Den Glanz des Holzes erhöht man dadurch, daß man nach dem Trockenwerden mit einem sauberen, weißen Leineniappen kräftig nachreibt. Dieses alte Hausmittel ist sehr gut es greift das Holz nicht im geringsten an, sondern macht es sogar noch dauerhafter. Tr. Sellerie als S«müs«. Man putzt die Köpfe ab, wäscht sie, schneidet sie tn Teil« und dies« wieder in Scheiben. Dann tut man sie tn gute Brühe von Laib. Rind, Huh« oder Taube. Ist der Sellerie weich, so röstet man gerieten« Semmel in Butter und fügt hieran die Selleris^ brühe nebst einem Stückchen Butt« und etwas Muskatnuß. Nach Belieben kann man «inig« Kattoffelscheiben mitkochen. Frau Ad. in K. Hasenbraten mit Sahnensoß«. Gericht für sechs Personen. Zubereitungszett eineinhalb Stunden. Man häutet den abgezogenen Hasen gut, hackt die kleinen, am Rücken vorstehenden Rippen von beiden Seiten aleichmähig ab, salzt ihn und durchzieht ihn gleichzeitig mit Sp«ck- säden. Dann iätzt man kn der Bratpfanne «in gutes Stück Butter Heitz werden, gibt «ine Zwiebel, ein halbes Lorbeerblatt, einige Pfeffer körner hinzu, legt den Hasen darauf und brät ihn unter öfterem Begießen halb weich. Dann gietzt man nach und nach «in halbes Liter, mit etwas Mehl verquirlten Rahm (Sahne) darüber und läßt ibn nun unter Begießen fettig braten. Die Soße wird durchfetzt und mit zehn Tropfen Maggi's Würze abgeschmeckt zu Lisch gegeben. Luis« Holle. Brauner Daurrkuchuu Man rührt 250 g Butterschmalz mit 250 8 Zucker schaumig, gibt einen gehäuften Kaffeelöfftl feinen Zimt, ein« Messerspitze gefloßene Nelken, die abgerieben« Schale einer Zitrone und 60 8 geriebene Schokolade (ist aber nicht unbedingt nötig) dazu. Dies verrührt man alles gut, dann fügt man vier ganze Eier, eines nach dem andern, hinzu, rührt wieder gut durch und mengt 140 g gereinigte Weinbeeren und ebensoviel Sultaninen darunter. Zum Schluff« gibt man 250 g «Mehl bei. mit dem man eine Messerspitze Hirschhornsalz oder Natton tüchtig vermischt bat. Diesen Teig füllt man in die gefettet« Springform oder noch besser in den Bischofs^ brotmodel, streicht ihn glatt, gibt einen kleinen Guß kaltes Wasser darüber, das man aber schnell wieder ablaufen läßt, und bestreut ihn mit länglich geschnittenen, abgezogenen Mandeln. Backzett eine Stunde im nicht zu heißen Ofen; während des Backens soll, wenn möglich, nicht nachgesehen meiden. Man merkt es am Geruch, wenn der Kuchen fettig ist. Er soll frühestens nach drei bis vier Tagen erst an geschnitten werden, hält sich aber, wenn gut aufbewahrt, auch sechs bis acht Wochen, ist also für unvorhergesehene Gäste ein guteL Kaffeekuchen, den man vor dem Gebrauch« auch mit einer Zucker- oder Schokoladeglasur überziehen kann. Az- Bienenzucht. Durstuol lm Dialer. Hört man vom Bienrn- volk auf zwei bis drei Meter Entfernung schon ein lautes Brausen oder Heulen, stiegen zahlreiche Dienen selbst bei dem schlimmsten Wetter ab, liegen Honig und Zuckerkristalle in Mengen aus dem Flugbrett und aus den elngeschobenen Unter- lagen, so leiden die Völker Durst. Einig« Spritzen (Augen- oder Ohrenspritzen) voll lauwarme» Master eingespritzt, Helsen vorläufig. Sobald es das Wetter zuläßt, ist das Volk nachzusehen und ihm geeignetes Futter zu geben, damit es nicht eingeht. Schm, Neue Bücher. Waldheil-Kaleuder 1SU. Verlag I. Neumann- Neudamm, Bez. Ffo. Preis 2,50 IM. In seinem anspruchslosen so praktischen grünen Leineneinbande ist .Waldheil", der Kalender für deutsche Forstmänner und Jäger, wieder tm Ber- läge von I. Neumann-Neuoamm erschienen. Er enthält, wie allen alten Freunden de» Büchleins bekannt, neben dem Kalendarium vom I. Oktober dieses JahreS genügend Platz für Notizen aller Art, die Homa, eine Anleitung für die erste Hilfe bei Unfällen, Kubiktabellen. Angaben über Pflanzenmenaen aller möglichen Verbände und sonstiges Wissenswertes mehr. Er tst der alle treue Berater des Landwirtes, der einen Wald fein eigen nennt. Ein kleines Heft Schreibpapier daS besonders beiliegt, macht ihn noch handlicher als bisher. Auch der Jäger kommt zu seinem Rechte. Schonzeiten und die Polizeiverordnungen in der neuesten Fassung fehlen nicht. DaS Forst liche Hilfsbuch aw zweiter Teil enthüll erweitert« Tabellen und Tafeln. Es wird kaum eine Frage geben,aufwelchederKalendernicht eine erschöpfende I Auskunft gibt, Schwab«.