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Beilage zur Weitzeriy Zeitung Nr. 296 Sonnabend, am 21. Dezember 1929 95. Jahrgang - — Von Woche zu Woche. R<mdbem«rkung«n zur Zeitgeschichte. Die letzte Woche vor Weihnachten, in der Politik Im allgemeinen eine der stillsten des Jahres, ist dies mal durch das Zusammenwirken einer Reihe von Um ständen zu einer hochpolitischen geworden. Drall sten im Lande ging der Kampf für und wider den Volksentscheid, in Berlin aber standen im Reichstag heftig umstrittene Gesetzentwürfe zur Beratung, deren Verabschiedung keine Verzögerung erfahren durste, wenn nicht das Reich am 31. Dezember mit den Zahlungen im Rückstand geraten wollte. Wenn man die letzten Ereignisse im Reichstag, Chronik des Tages. — Der Reichstag wirb am heutigen Sonnabend di« Zollvoriag« in der Schlutzab stimm ung verabschieden. — Die deutsch-englischen Liquidationsverhandlung«« sind vorläufig abgeschlossen worden; England hat sich zu einigen Zugeständnissen berettgesunden, jedoch di« Freigabe der Ueverschüsse abgelehnt. — Im Gebäude der Reichsbank fand eine Banken» Konferenz über die Gewährung eines JnlandskredtteS an das Reich statt. — Bei einer Explosion in einer Werkstatt in Schloß Holte bet Bielefeld wurden zwei Arbeiter getötet. — Der in der Mordsache Weinmann in München ver haftete Peter Kräutler hat den Mord gestanden. - Die erste Teilstrecke der Zugspitz-Eisenbahn ist er öffnet worden. — «er Papst hat zum ersten Mal den Vatikan ver lassen. — In Mazedonien ist starker Schneefall eingetreten. Infolge der Kälte haben sich Wolfsrudel in di« Nähe mensch- Ücher Ansiedlungen vorgewaat, wo sie mehrere Bauer» und einen Forstvächter ansielen. Die Uebersälle haben be reits mehrere Opfer an Menschenleben gefordert. Häßlich gefärbter Zahnbelag. „Ein Kummer waren stets mein« gelben Zähne. Nachdem ich alle Hilfsmittel angewandt j hatte, versucht« ich «S mit Chlorodout und die Wirkung war er ! skumlich. Heute erfreu« ich mich gesunder weißer Zähne." Gez. 1 E. Zarodi, Landsberg a. d. Marthe. Vie sich etwas wirr ausnehmen und rasch abroMen, richtig verstehen will, muh man sich an die Kanzler rede bei der Einbringung des Finanzprogramms er innern, in der zum Ausdruck gebracht worden war, datz di« Kassen leer sind und Leihgeld hineing«pumpt werden müsse, wenn das Reich glücklich über den Ultima ! hinwegkommen soll. Der erforderliche Kredit stand in j Aussicht, und zwar wollte ibn die amerikanische Ban- : kengruppe Dillon, Read und Co., bereitstellen. Die Erlangung dieses Kredits hat sich aber im > letzten Augenblick als unmöglich erwiesen. Ueber die Ursachen dieses Mißerfolges hört man verschiedene Er- I klärungen, die jedoch mehr in die Breite als in die Tiefe ! gehen. Nach einer Lesart soll der Widerstand gegen i diese Anleihe von dem Reparationsagenten Parker ! Gilbert und von Frankreich ausgegangen sein, die beide befürchtet haben sollen, daß mit der Auflegung dieser Anleihe Deutschland in New Uork das Geld abhebe, auf das es die Franzosen abgesehen haben, s weil sie nach der Unterzeichnung des AoungplanS einen Teil der Reparationsschuld Deutschlands in Amerika verkaufen wollen. Nun hat die Bankengruppe Dillon, Read u. Co. zwar keine Veranlassung, auf die Repavationsgläu- btger Rücksicht zu uchmen, weil sie ja im Wettbewerb : mit dem Reparationsbankier Morgan steht, aber — dem Konsortium gehören Banken an, die ihre Wetter- j sahne nach dem Wind stelle« müssen, der in der Morgan-Bank weht. ES wäre also durchaus denkbar, ! daß diese Banken es nach der Einschaltung Parker Gilberts — vorausgesetzt daß sie tatsächlich erfolgt ist — mit der Angst bekommen haben. Das Schettern der Kreditverhandlungen mit MW Bork hat einen neuen Gang der ReichSregterung zuml Reichsbankprästdenten Dr. Schacht erzwungen, dessen! Ergebnis das war, daß dem Reich nunmchr «in Jn- landskredit von einer von der Reichsbank geführt ten Bankengruppe etngeräumt wird. Unter der B« dingung, daß ein Tilgungsfonds für die schwebende Schuld geschaffen wird, der bis zum Ende des Rechp nungsjahres 1930 — d. t. der 31. März 1931 450 Millionen Mark enthalten muß. Ein entsprechender Gesetzentwurf liegt dem Reichs tag bereits vor. Das ist eure Rekordleistung, schade nur, daß man wenig Freude über diesen Gang der Dinge empfinden kann. Es vestchr nämlich die Ge fahr, daß die mrgekündigte und ganz gewiß unaufscht^- bare Steuersenkungsanion durch dieses Tilgungs fonds-Gesetz erschwert wird. Unvermeidbar ist diese Konsequenz freilich nicht! Die Bereinigung der mißlichen Kassenlage ist schließlich auch eine Voraussetzung zur Finanzreform, und wenn es jetzt gelingt, den Druck von der ReichS- kasse zu nehmen, dann muß das die Durchführung der Finanzreform letzten Endes erleichtern. Die Notwendigkeit zu erheblichen Steuersenkungen besteht nach wie vor, und es ist Sacke der ReaierunaS- parteien, über alle Schwierigkeiten hinweg einen Weg zu finden, der di« Wettbewerbsfähigkeit der deutsch«« Wirtschaft steigert und die Lebenshaltung des Bou«» verbilligt. Ob das leicht oder schwer und ob es vor allem ohne Krisen möglich sein wird, das sicht gegen» wärtig nicht zur Debatte. Die Gerüchte, die am Don nerstag von dem Rücktritt des RetchsfinanzministerS Hilferding und des Staatssekretärs im Finanzmintste» rium Dr. Popitz wissen wollten, find inzwischen wi» der verstummt Neue Zuspitzungen können sich jedoch jeden Tag ergeben. Ein scharfer Winterwind Wechte st» den leMeu Ta» gen ferner in London, wo die englische «rvÄIm» regierung wegen ihrer Pergdauvorlgg« im Parlam«rt mH unst odne auwmaNKVer ScLerengllter--»n»SNaUaog sovie aste «Mieren Systeme M lollstester Uaaarl liekert bei günstigster ravluogs^eUe kiim?ul Idick Ldmiiilr Scvloüstraüe 6 «r-xLLÄ-rzLr. ^^n-äp«EKe VIppviaiswaläe -Mrtt Lr« I-ü-r«. Mim Soort »1 Uelre» oder Wenderuvre» er loniert Idro Oeroxddeit L-Lxlr onck PN«re. 81« kr»IU«ea U-Is ^temver« dxrcd sUr-Ui««« 0«- dr««cli vo» Xoiser's Urust-Lsrsmel- k». dl« »I, «lelier und ,cds«Il vlr- Iceock«, Alltel bei Na»t«a m>d Xa- 1»rr» V«Nr»l d«iit»e», Nelir »I» >5VM 2«nal»»o. v««t«t «0 l-I«. vo« S0 pk«. . Ovdrxuclie» 8ie »te«, SruLt-Vsr e»en mit'äsn Isnnsn 2u haben in Apotheken, Dro gerien unä vo Plakate sichtbar §ie sparen leit, Porto unä krackt, »enn Sie lkre vrucksacken am Orte tierstellen lassen. 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