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sollen die Tierchen auch stets Schalten aussuchen können. In den meisten Fällen aber ist die Fütterung schuld. Sie ist oft zu einseitig, und es fehlt an Grünfutter. Auch für tierische Nahrung muß gesorgt werden. Dem Weichfutter setze man Fischmehl zu. Um den Blutumlaus zu fördern, verabreiche man im Weichfutter Uohimvetol; eine graue Tablette genügt für etwa zwölf Kücken. Der Erfolg ist in fast allen Fällen ein guter. Auch unter Ungeziefer können die Tierchen arg leiden. Daher öfteres Reinigen der Ställe und Anstrich mit Kalkmilch, der Cellokresol zugesetzt wird. Die befallenen Tiere bestreiche man mit einer fünf- prozentigen Mordaxlösung (ungiftig!) und sorge für Staubbäder. Grit und Holzkohle nicht ver gessen. K. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Beim Linlagern von ungedroschenem Getreide Ist so manches zu beachten. Zunächst wird der Erd boden der Scheune mit altem Stroh oder Stangen überdeckt, um keine Feuchtigkeit in das Getreide gelangen zu lassen. Dann vermeide man, ver schiedene Getreidearten übereinander zu lagern, um einer Vermischung durch Körnerausfall vor- zübeugen. An den Wänden werden die Garben so gelegt, daß das Stoppelende der Wand zu- zekehrt ist, das Ährenende nach innen kommt. Jedes eingelagerte Getreide sängt an zu schwitzen, wenn das auch nicht so stark wie beim Heu ge schieht, so muh doch durch Türen, Luken oder Luftschächte für Entweichen des Dunstes gesorgt werden. Sie werden aber nur bei trockenem Wetter geöffnet, bei feuchter Witterung aber ge schlossen gehalten, weil sonst mehr Feuchtigkeit sereinkommen als entweichen würde. Schneller als m geschlossenen Scheunen geschieht das Aus- Irocknen in Feldscheunen, deren Bau sich überdies billiger stellt und die den weiteren Vorzug haben, sowohl die Ernte wie den Ausdrusch zu erleichtern. Die Errichtung von Kornmieten ist immer nur eine vorübergehende Maßregel. Es trocknet zwar in ihnen das Getreide auch schnell aus, dafür aber besteht bei ihnen immer die Gefahr des Durchregnens, eines starken Mäusefraßes und der Beschädigung durch Sturm und Feuer. Außerdem verursacht ihr sorgfältiges Aufbauen und regen dichtes Abdecken erhöhte Arbeit. Sz. Luzern« nicht zu häufig und nicht zu spät mähen. Bei der Luzerne erfolgt nach jedem Schnitt die Bildung neuer Triebe auf Kosten der in der Wurzel enthaltenen Nährstoffreseroe. Deshalb hat auch ein zu häufiges Mähen eine andauernde Verminderung der Wurzelreserven und ein Zurückbleiben im Wachstum zur Folge. Außerdem wird dadurch die Wurzelmasse nach Größe und Gewicht verringert, und es wird auch die Fähigkeit, neue Triebe zu bilden, geschwächt. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Schnitt zu tief erfolgt. Deshalb ist auch der Häher stellbare Maschinenschnitt dem Sensenschnitt vorzuziehen. Wer in jedem Fahre die Luzerne vor der Blüte mäht, wird bald seinen Luzernebestand vernichtet haben. Es ist daher ratsam, einmal im Jahre die Luzerne wenigstens bis zur Vollblüte kommen zu lassen. Besonders ist zu beachten, daß eine im Herbst zu spät geschnittene Luzerne auch mit geringeren Wurzelreserven in den Winter kommt. Sie muß eben vor Winter noch Zelt finden, sich zu erholen und zu kräftigen, denn sonst erweist sie sich wenig widerstandsfähig gegen die Unbilden des Winters und friert leicht aus. Ganz fehler haft ist es, eine junge Luzerne noch im Herbst beweiben zu lassen. Und das alles gilt um so mehr, wenn es sich um eine wenig wider standsfähige und weniger ertragreiche aus ländische Luzernesaat, wie die Provenzer und andere, handelt. Wir bauen in Deutschland, so im Frankenlande, eine so vorzügliche boden ständige, ertragsichere, widerstandsfähige Luzerne an, daß wir der ausländischen Saar wahrlich nicht bedürfen. E—w. Tomaten zwar im Schnitt halten, aber nie mals «ntblatten. In der Absicht, die Früchte schneller zur Reife zu bringen, nehmen ein zelne Gartenbesitzer den Tomaten schon von Beginn der Fruchtreife an einen großen Teil der Blätter kort. Diese Mistetat an lbren Lomalenpsianzcn pflegen sie damit zu begrün den, daß dann die Früchte unter der grellen Sonne schneller reifen würden und daß die Blätter doch nur den Früchten die Nahrung entzögen. Diese Erklärung ist unrichtig, das Entgegengesetzte ist richtig. In ihrer Ent wickelungszeit kann die Pflanze kein einziges Blatt ohne Schaden entbehren, durch die Ent- blattung wird die Pflanze in ihren lebens» wichtigen Verrichtungen gestört. Die Pflanze braucht ihre sämtlichen Blätter zum Stoff- wechsel und zur weiteren Ausbildung der Fruchte, die Blätter bilden die Lunge und dm Magen der Pflanze, es sind lebenswichtige Organe, die nicht ungestraft entfernt werden dürfen. Fehlt ein Teil der Blätter, dann kann die Pflanze die Früchte nicht voll ausreifen lassen, es entstehen Notreife, nicht völlig aus gewachsene Tomaten von geringer Größe und ohne Würze. Wie notwendig die Blätter sind, geht schon daraus hervor, daß man sehr häufig die bcstausgereiften Früchte oft vollständig unter Blättern versteckt vorsindct. Erst im September - Oktober, dicht vor der Reife, dürfen die Blätter bis auf die großen entfernt werden, denn zu dieser Zeit sind alle noch nachwachsen-, den Triebe keine Mehrer, sondern Zehrer. Die Frucht selbst ist immer nur ein Speicher organ, das keine Sonnenenergie mehr benötigt. Mit dem unrichtigen Entfernen der Blätter darf nicht verwechselt werden der Schnitt der Pflanze und das teilweise Ausbrechen der in den Blattwinkeln austreibenden Schößlinge. Dieser Schnitt hat den Zweck, durch die Ent fernung ganzer Triebe die Ausdehnung des Pflanzenkörpers so weit einzuschränken, daß nur ein bestimmter Fruchtansatz zur Reife gelangt. Deshalb findet der Schnitt auch in der Haupte wachstumszeit statt. Der Schnitt fördert den Ertrag und die Ausbildung der Früchte, das Entblatten aber vermindert beides W. Düngung der Rosen im Sommer. Wenn die Rosen im Sommer ihren bunten Flor beendet haben, dann ist ihre erste Triebkraft erschöpft. Nach einer kurzen Nuheperiode treiben sie von neuem aus. Will man nun das Wachstum und die Blühwilligkeit für die zweite Periode erhöhen, so wendet man eine Sommcrdüngung an. Man räumt um jede Pflanze die Erde 5 Zentimeter hoch seitwärts und füllt die entstandene slache Grube ent weder mit gutem Kuhdung — je fetter, um so besser — oder mit alter, gut durchjauchter und mit Kalkstaub vermischter Komposterde, der man etwas Thomasmehl beimengt. Dann stellt man einen Gießkranz her und gibt nun einen tüchtigen Wasserguß, den man von Zeit zu Zeit wiederholt. Die wcggeräumte Erde zieht man nach dem Gießen sofort wieder darüber. Rdt. Neues aus Haus, Nüche und Netter. Behandlung der gesammelten lm Hause. Mit seiner Pilzausbeute zu Hause angekommcn, muß unverzüglich das Säubern oorgenommen werden, wobei auch das Sporenlager, das Hut futter der Pilze, entfernt wird. Ungereinigte Pilze sind oft schon bis zum nächsten Morgen von Maden völlig zerfressen, auch bilden sich bis dahin in ihnen durch die Zersetzung des Eiweißes gefähr- liche Giftstoffe. Alle madigen und fauligen Pilze werden bei der Durchsicht selbstverständlich fort- geworfen. Innerhalb 24 Stunden müssen die meisten Pilze gegessen werden und dann auch nicht in zu großen Mengen, weil sich sonst ost der Körper dieser ungewohnten Nahrung widersetzt und sie schleunigst nach außen befördert Es muß stets die Vorsicht angewandt werden, nur ganz frische Pilze zu verwenden. In manchen pilz- reichen Gegenden bringen die Landleute die Pilze ost aus den Wochenmorkl. leider nicht immer in frischem Zustande. Es ist das ein Ubelstand, der immer dem Pilzverkaus auf dem Markte anhasten wird. In mehr oder weniger zersetztem Zustande wirkt eben jeder Pilz giftig, selbst Champignon. Steinpilz. W. Würzkräuter, wie Bohnen- oder Pfeffer- Kraut, Majoran, Thymian, Estragon usw., trockne man immer lm Schatten, am besten In Büschel zusammcngcbunden an einer ae» spannten Schnur hängend. Der SöWt^KK gesetzt, würden sie ihr Bestes, VdS fMeMvrM unweigerlich verlieren. Al-.', Tauben mit Morcheln. Jung« Tautz«, werden gereinigt und in einem Schmortopf fast weich gedämpft. Nach dem Erkalten teilt man sie in Hälften, garniert sie mit Eigelb und geriebenem Weißbrot und brät sie auf dem Rost von beiden Seiten goldbraun. Angerichtet werden die Tauben mit Morcheln, Vie, tn Butter gedünstet, in Fleischbrühe und einem Glase Weißwein mit Salz, Pfeffer, etwas Muskatnuß weichgekocht, mit Zitronensaft ab- geschärft und mit etwas tn Mehl gekneteter Butter sämig gemacht sind. Frau Ad. in K. Tomateupudding. In eine gefettet« Back form schichtet man abwechselnd kn Scheiben ge schnittene, gekochte Kartoffeln, Tomatenscheiben, in Würfel geschnittene Fleisch» oder Bratenreste, auch Schinkenwürfrl, dazwischen streut man Salz, Pfeffer und Zwiebelwürfel. Die oberste Lage bilden Kattoffeln, über die man Butter flöckchen verteilt und etwas geriebenen Käse, den man aber auch forllasscn kann, darüber streut. Nun verouirlt man zwei bis drei Eier tn ein viertel ms ein halbes Liter Milch, der man auch etwas Sahne beigebcn kann, und gießt dies über die Kartoffeln. Der Pudding muß 30 bis 40 Minuten backen. Statt der Kartoffeln kann man auch Weißbrot» scheiben verwenden. E. S. Trüffeln L In Danphla. Man reibt 500 g gut« Kochschokolade und läßt sie ohne Waller unter fortwährendem Rühren flüssig werden bei mäßiger Erwärmung. Dann riihtt man 400 g zerlallen« Butter, sechs Eßlöffel Kakao, sechs Eßlöffel Puder zucker, acht Eigelb und vier Eßlöffel Rum hinzu und formt Kugeln. Der Teig muß nicht ganz kalt sein, dann kann man die Kugeln, di« man auch nach Belieben mit seingeschnittener Sukkade, ge riebenen Mandeln usw. füllen kann, am besten formen. E, v, B. s Bienenzucht. Der Imker sollte ein freundschaftliches Der* hältnis zu seinen Nachbarn durch gelegentlich» Darreichung einer Honigspende pflegen. Ge schieht dies, dann wird auch einmal beim Schleudern usw. von diesen ein Bienenstich ruhig hingenommen und es erfolgt nicht gleich Anzeige wegen Belästigung durch die Dienen; die manchmal auf die polizeiliche Entfernung des Bienenstandes herauskommt. H. Neue Bücher. 0r. Pfizenmaier: Käserei. Anfangsgründe dn Käserei für milchwtrtjchaftliche Lehranstalten. Molkereitechnische Lehrhefte, Heft 6, Preis Kart, 2,80 RM. Verlag von Paul Parry, Bettin. Bekanntlich gibt es kaum «in G«bi« kN der gesamten Milchwirtschaft, da» so sehr praktisch geübt werden muß, als gerade di« Käserei. Hier gilt immer wieder der alt« Spruch: Uebuna macht den Meister. In lobens werter Weise hat sich daher der Verfasser der Arbeit unterzogen, in vorliegender Broschür« die Käserei in kurzen, allgemeinverständlichen Abhandlungen zu erläutern. Zunächst schildert der Verfasser die Labkäsern und di« Bestim mung der Labstärke. Einslellen der Kesselmilch, Einladen der Käse, Bearbeitung des Bruches, das Formen und Salzen der Käse, Käsekeller, Käsereifung, Einteilung der Käse und schließlich die Bereitung der beliebtesten Käsesorten. Weiter folgen ausführliche Kapitel über Sauer» milchkäscrei, Käscausbeut«, Zusammensetzung einiger Käsesorten und Untersuchung der Käse. Zum Schluß geht der Verfasser auf den letzten zehn Seiten seines Buches ausführlich auf di« Käscfchler ein, was ganz besonders zu b« grüßen ist. Was nützt nämlich eia neues Rezept über Käsebereitung, wenn immer wieder dabei die alten Fehler gemacht werden, und der Landwirt sich diese nicht erklären kann. Somit gehört das vorliegende Buch eines Fachmannes, besonders in die Hand des angehenden Käsers und wird ihn mit seinen guten, praktischem Ratschlägen vor mancherlei Mißerfolgen schützens Der geringe Preis wird sich auf alle Fäll«' bezahlt machen. " Vip^Lbch. A,