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Patente, Gebraudsmuster, Verbesserungsvorsdläge Laut Rundschreiben vom 2. Juli 1959 werden die Interessen der Mitarbei ter und Studenten der Hochschule für Maschinenbau Karl - Marx - Stadt auf dem Gebiet des Erfindungs- und Vor schlagswesen vom Prorektorat für Forschung wahrgenommen. In dem Zeitraum bis 1961 wurden zahlreiche Erfindungen, die sich im Rahmen von Forschungs- und Diplom arbeiten ergaben, überarbeitet und zum Patent oder Gebrauchsmuster angemeldet. Des weiteren wurde eine Anzahl Verbesserungsvorschläge Hochschul angehöriger verwirklicht und ent sprechend dem volkswirtschaftlichen Nutzen prämiiert. Besonderes Augenmerk wurde je weils auf die überbetriebliche Nutzung von Erfindungen und Verbesserungs vorschlägen gelegt. So wurde z. B. neben dem Abschluß von Realisie rungsverträgen in diesem Jahr erst malig ein überbetriebliches In genieur-Konto eröffnet. Gleichzeitig wurden laufend Streit fragen zwischen Erfinder und nutzen den Betrieben bzw. den entsprechen den Büros für Enfindungswesen ge klärt. Als besonders erfolgreich auf dem Gebiet des Vorschlags- u. Erfindungs wesen arbeitende Institute wären zu nennen: Institut für Werkzeugmaschinen — Textilmaschinen — Meßtechnik und Austauschbau — Elektrotechnik — an gewandte Thermodynamik. Damit jedoch allen AKgehörigen der Hochschule, insbesondere auch den Studenten, in Fragen des Erfindungs- und Vorschlagswesen beste Unter stützung gewährt werden kann, was gegenwärtig besondere Bedeutung im Rahmen des Produktionsaufgebo tes der Industrie und der Störfrei machung unserer Republik von den Anschlägen der kapitalistischen Län der erlangt, wird auf die im folgen den ausschnittsweise wiedergegebene Anweisung verwiesen. Anweisung Air. 6/1961 über die Bearbeitung der Aufgaben des Erfindungs- und Vorschlagswesen im Bereich des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen vom 15. Mai 1961. Um die weitere Entwicklung der schöpferischen Tätigkeit der Beschäf tigten im Hoch- und Fachschulwesen zu fördern und zur' schutzrechtlichen Sicherung von Ergebnissen wissen schaftlicher Arbeit, die im Bereich des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen erzielt werden sowie zur schnelleren Nutzung der für die Volkswirtschaft verwert baren Erfindungen, Verbesserungs vorschläge und Ergebnisse aus In genieurkonten wird im Einverneh men mit dem Ministerium der Finanzen, dem Amt für Erfindungs- und Patentwesen und dem Zentral vorstand der Gewerkschaft Wissen schaft folgendes angewiesen: Mit der Bearbeitung der Aufgaben des Erfindungs- und Vorschlags wesens an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen im Bereich des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen werden die Prorek torate für Forschungsangelegenhei ten und, sofern es sich um Verbesse rungvorschläge auf dem Gebiet der Verwaltungsarbeit handelt, die nicht technische Verbesserungen beinhal ten, die Abt. Arbeit der Universitä- Prager Gäste gaben am 25. 10. im Physikhörsaal ein Jazzkonzert. Dr. Camrda, der Leiter, grüßt an dieser Stelle nochmals alle Studenten und dankt für den herz lichen Beifall. Jazzkonzerte werden demnächst aller 14 Tage, mittwochs, 19.30 Uhr, im Ver sammlungsraum stattfinden. Nächster Termin: 29. 11- 1961. ten und Hochschulen bzw. die ent sprechenden Stellen an den Fach schulen beauftragt. Die Schlichtung von Streitigkeiten über die Art der Berechtigung und die Höhe der Vergütung von Ver besserungsvorschlägen erfolgt an den Universitäten, Hoch- und Fachschu len durch die jeweils zuständigen Schlichtungsstellen. Die Schlichtungs stellen sollen zu ihren Beratungen fachlich geeignete Gutachter hinzu ziehen. — An unserer Hochschule ver tritt die Rechte einer Schlichtungs stelle das Rationalisatoren- und Erfinderkollektiv beim FDGB, das gleichzeitig vorbeugend die Prämien anträge des Prorektorates für For schung bestätigt. — Die Aufgaben eines Zentralen Büros für Erfindungs- und Vorschlagswesen für den Bereich des Staatssekreta riates für Hoch- und Fachschulwesen werden durch das an der Technischen Universität Dresden bestehende Büro für Erfindungs- und Vorschlagswesen wahrgenommen. Es trägt die Be zeichnung „Zentrales Büro für Erfin dungs- und Vorschlagswesen beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen.“ (ZBfE). Prof. Dr. Ing. W o s c h n i , Prorektor für Forschung . Dipl.-Ing. Zeiner, Bearbeiter für Erfindungs- und Vorschlagswesen Nadhruf Am 28. 7. 1961 verunglückte bei einem tragischen Autounfall unser Kommilitone Hans-oachim Gesch tödlich. In ihm verlieren wir einen unserer zielstrebigsten und lebensfrohesten Kameraden, der allen anderen Kommilitonen stets ein Vorbild sein wird. Mit ten aus der Tätigkeit an seiner Diplomarbeit riß ihn der grau same Tod und setzte seinem jungen Leben ein viel zu frühes Ende. Die Seminargruppe 11/II1 und alle, die ihn kannten, wer den ihm stets ein ehrendes An denken bewahren. Die Seminargruppe ll/HI Eine Studienreise in die SU Der Direktor des Institutes für Tex tilmaschinenkonstruktion und Tech nologie der Faserstoffe besuchte ge- meinsam mit Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Perner von der TU Dresden die Textilinstitute Moskau und Lenin grad sowie andere Forschungsinsti tute und Industriebetriebe der So wjetunion vom 20. 6. bis 4. 7. 1961. Die Aufnahme war an allen besuch ten Stellen außerordentlich freund schaftlich, ja herzlich, vor allem bei den Kollegen des Moskauer Textil institutes, die eine ganz vorbildliche Gastfreundschaft bewiesen. Es wurden sehr interessante Ein blicke in den Studien- und For schungsbetrieb der sowj. Hochschulen gewonnen, die zu Vergleichen mit unseren Verhältnissen anregten. Die Belastung der Studierenden mit Vorlesungen und Übungen liegt bei durchschnittlich 36 Stunden proWoche, d. h. ist höher als hier, was sich durch die Vorbildung (nur 10-Jahres- schule) erklärt, jedoch ist die Dar stellung breiter und daher leichter verdaulich. Die Diplomarbeiten verlangen bei uns mehr' selbständiges Denken. In den besuchten Forschungsinsti tuten und Industriebetrieben war eine Fülle von Neuentwicklungen zu sehen, die viele Anregungen gaben. Vor allem beeindruckte das konse quente Streben nach Verwirklichung der vollständigen Automatisierung in der Spinnerei. Außer den fachlichen Besichtigungen Unser Bild zeigt von links nach rechts: Prof. Bartuschka, Dr.-Ing. Trumpold, Prof. Dr.-Ing. Brenik (Rektor der Hochschule Plzen) und Dipl.-Ing. Piegert. Freundschaitswode in Plzen Wie im Freundschaftsvertrag zwi schen der Hochschule für Maschinen bau und Elektrotechnik in Plzen und der Hochschule für Maschinen bau in Karl-Marx-Stadt vorgesehen, fand in der Zeit vom 26. bis 30. Juni 1961 erstmalig eine Freundschafts woche in Plzen statt. Hauptinhalt dieser Freundschaftswoche in Plzen war eine Wissenschaftliche Kon ferenz, die sich mit Verzahnungs getrieben für Bearbeitungsmaschinen und der Theorie für Verzahnungen beschäftigte. An dieser Tagung nahmen sieben Vertreter des Lehrkörpers unserer Hochschule, zwei Vertreter des In stitutes für Werkzeugmaschinen der WB Werkzeugmaschinen, drei Ver treter des VEB Modul. Karl-Marx- Stadt, und die Studenten der Fach richtung Werkzeugmaschinen ein schließlich ihrer Betreuer, die sich in der CSSR zum Berufspraktikum bzw. auf Exkursion befanden, teil. In den 16 Vorträgen dieser Tagung, von denen 6 von Angehörigen unserer Hochschule und 2 von Angehörigen des Institutes für Werkzeugmaschinen bzw. des VEB Modul gehalten wur den, sind Fragen der Berechnung von Zahnrädern, der Messung von Zahnrädern, der Her stellung von Ver zahnungen und Verzahnungsmaschi nen, theoretische Fragen zum Ge triebeaufbau und der Möglichkeit der Verwendung stufenloser Getriebe so wie theoretische Probleme der Ge triebetechnik behandelt worden. Eine Zusammenfassung aller Referate wird in Form eines Tagungsberich tes in der Reihe der Hochschulschrif ten gebracht. Neben dieser Tagung hatten wir auch Gelegenheit, uns mit der Hochschule und den speziellen Lehr- und Lern methoden vertraut zu machen. Die in Plzen beheimateten Skoda- werke, die einen Teil der Tagungs teilnehmer und Referenten stellten, konnten von unserer Delegation be sichtigt werden, wobei insbesondere für unsere Industrievertreter eine Reihe von Anregungen gegeben wur den. In einer bedeutenden Aussprache zwischen dem Lehrkörper der Hoch schule in Plzen und unserer Delega tion wurde das Programm für das Jahr 1962 besprochen. 1962 soll die Freundschaftswoche an unserer Hoch schule durchgeführt werden, in deren Pr ogramm insbesondere eine Wissen schaftliche Tagung über das Thema „Die Automatisierung im Maschinen bau“ aufgenommen werden soll. Dar über hinaus sind wie bisher Dozen ten- und Studentenaustausche und der Austausch wissenschaftlicher Literatur vorgesehen. Es bleibt zu wünschen, daß diese Freundschaftswoche in Karl - Marx- Stadt in der gleichen Weise wie die ses Jahr in Plzen, unter starker Be teiligung der Hochschule und der so zialistischen Industrie, ein voller Er folg für die freundschaftlichen Be ziehungen beider Hochschulen, und damit ein Beitrag zur Festigung der Freundschaft unserer beiden Völker wird. Dipl.-Ing. Piegert bestand Gelegenheit, einen Teil der reichen Kunstschätze und historischen Stätten zu sehen. Besonders bemer kenswert waren in Moskau neben den historischen Bauten die Tretja- kow-Galerie und die Ausstellung der Errungenschaften derVolkswirtschaft, in Leningrad die historischen Stätten sowie Eremitage und Petershof. Prof. Dipl.-Ing. Neumann Eine klare Enlsdeidung für den Sozialismus/ Kommunismus Von Lothar Weih Der XXII. Parteitag der KPdSU, der gerade zu Ende gegangen ist, leistete Großes für alle Völker' der Welt. Seine Dokumente besitzen eine über ragende theoretische und praktische Bedeutung für den Aufbau des Kom munismus in der Sowjetunion, für die Entwicklung des sozialistischen Weltsystems und die internationale kommunistische und Arbeiterbewe gung sowie für die Erhaltung des Friedens. Die großartigen Aufgaben des Programms begeistern auch die Werktätigen in der Deutschen Demo kratischen Republik. Der XXII. Parteitag hat eindeutig bewiesen, daß früher oder später alle Völker zum Sozialismus und Kom munismus gelangen werden. Das gilt selbstverständlich auch für Deutsch land, auch für Westdeutschland. Für uns in Deutschland bedeutet das je doch, daß zuerst der westdeutsche Militarismus, der Feind aller fried liebenden Menschen, geschlagen wer den muß, um im Westen unserer Hei mat wirklich friedliebende und demo kratische Zustände herstellen zu können. Deswegen ist der Abschluß eines deutschen Friedensvertrages eine objektive Notwendigkeit, da er nicht nur die von den westdeutschen Militaristen und Atompolitikern be schworene Kriegsgefahr bannt, son dern erst echte Verständigungsmög lichkeiten bietet. Aber diese dringenden Aufgaben im nationalen und internationalen Maß stab, die uns der XXII. Parteitag stellt, der Aufbau des Sozialismus und Kommunismus, die Sicherung des Friedens durch den Abschluß eines deutschen Friedensvertrages, können nicht im Selbstlauf geschaf fen werden, sondern nur durch die wissenschaftliche Erkenntnis, daß un sere Tat für den Aufbau des Sozialis mus oder Kommunismus, daß unsere Tat für den Frieden das exakte Wissen um die gesellschaftlichen Ge setzmäßigkeiten verlangt: Jeder von uns muß aktiv und bewußt handeln. Es geht nicht an, vom glücklichen Leben nur zu träumen, den Frieden zu wünschen, die Bändigung des westdeutschen Militarismus zu er hoffen, sondern es kommt darauf an, dies alles zu erkämpfen. Aber das verlangt Wissen, tiefe Einsicht in die gesellschaftlichen Zusammenhänge, denn der Frieden kann nicht irgend wie erkämpft werden, sondern nur gegen die Kriegsbestrebungen der westdeutschen Imperialisten und Mi litaristen. Also kann uns kein Pazi fismus helfen, sondern nur die unbedingteVerteidigungsbereitschaft. Es helfen also keine Zugeständnisse an die westdeutschen Militaristen, kein Zurückweichen vor ihnen, son dern die Friedensoffensive und das Durchschauen der heuchlerischen im perialistischen Lügen. Deshalb: Denken ist die erste Bür gerpflicht! Das gilt besonders für die Lösung des Aufbaus des Sozialismus und Kommunismus. Erinnern wir uns daran, daß unser Kampf um die Entscheidung der Menschen für den Sozialismus, um die Klarheit in den Köpfen eine ob jektive Notwendigkeit ist, denn das für die Lösung der brennenden Fra gen der Gegenwart so unbedingt not wendige Handeln jedes einzelnen kann und wird nur erfolgen, wenn das richtige Denken und die richtigen Erkenntnisse vorhanden sind. Kläre Köpfe, klares Handeln, das sind die objektiven Forderungen un serer Zeit. Das gilt genauso für jeden Arbeiter, Genossenschaftsbauer, Wis senschaftler, wie auch für unsere Studenten. Ein hervorragendes Beispiel dieser objektiven Forderung des Tages gab der Senat der Hochschule für Ma schinenbau in Karl - Marx - Stadt mit seinem Beschluß über die Fragen des Schutzes unserer Republik und die Erhöhung der Verteidigungsbereit schaft. Wer das als Student z. B. sofort voll begriffen hatte, gab in seinem Semi nar, vor seinen Mitstudenten und allen Angehörigen der Hochschule sofort seine unbedingte Verteidigungsber eit schaft schriftlich ab. Allerdings stell ten uns einige Studenten die Frage, warum wir heute in dieser Schärfe ihre klare Entscheidung und ihre unbedingte Verteidigungsbereitschaft fordern. Was ist dazu mit wenigen Worten zu sagen? Uber 110 Verstän digungsangebote unserer Regierung schlugen die Bonner Atompolitiker in den Wind. Und auf unsere'berech tigte Forderung, endlich nach 16 Jah ren einen deutschen Friedensvertrag abzuschließen, beantworteten die Bonner Ultras mit dem vergeblichen Versuch, über provozierte Unruhe herde usw. die Deutsche Demokrati sche Republik aufzurollen. Der 13. August 1961 zeigte jedoch ein- heutig die Grenzen ihrer Macht und bewies, daß das Kräfteverhältnis auch in Deutschland zugunsten des Sozia lismus entschieden ist. Der 13. 8. 1961 bewies weiter, daß die westdeut schen Militaristen die Worte der Ver ständigung nicht hören wollen, die Sprache der Panzer und des Stachel drahtes sehr wohl verstanden haben. Am Brandenburger Tor haben wir mit unseren Panzern den Frieden ge rettet. Wir wissen, daß heute der Friede bewaffnet sein muß. Deswegen hatten sich auch über 250000 FDJler — unter ihnen unsere Studenten — frei willig zum Ehrendienst in der Volks armee gemeldet. Dieses Aufgebot und sein hervorragendes Ergebnis ist nicht nur eine stolze Kraft der so zialistischen Jugend, sondern hilft auch unmittelbar, die westdeutschen Militaristen zu zügeln. Unsere Unnachgiebigkeit in den Fra gen um die klare Entscheidung für den Sozialismus, für den Frieden ist aber keine Härte oder sogar Schi kane, sondern wir beweisen damit jedem Bürger unserer Republik, ja, auch jedem Bürger der Westzone, überhaupt der Gesellschaft, dem Fort schritt und dem Frieden selbst den größten Dienst. Die Entscheidung und die daraus folgende Tat für den So zialismus ist die einzige objektive Möglichkeit, dem Frieden und der Menschheit zu dienen. Diese Erkennt nisse müssen sich in die Tat um setzen, am Arbeitsplatz, in unserer Hochschule, bei der Verteidigungs bereitschaft und durch ein gutes Stu dium jedes Studenten. Darauf kommt es heute an. HOCHSCHULNACHRICHTEN Mitteilungsblatt des Rektors der Hoch schule für Maschinenbau K.-M.-Stadt Das Redaktionskollegium Karl-Marx-Stadt C 1 Straße der Nationen 62 Sammelnummer: 42051, Hausapp.: 371 Verlag: Selbstverlag der Hochschule Satz und Druck: Druckerei „Freund schaft“, Werdau/Sa. III 29-6 3099 2500 15 1(5)61