Volltext Seite (XML)
Unsere .Wissenschaftliche Zeitschrift 1 „Seitdem die Arbeiterklasse in Deutschland als geschichtliche Kraft auftritt, kämpft sie gemeinsam mit den anderen demokratischen Kräften des Volkes um die Schaffung eines demo kratischen und friedliebenden deutschen Nationalstaates, in dem die moderne In dustrie, Wissenschaft und Technik dem ganzen Volk dienen und Wissen und Kultur dem ganzen Volk offenstehen.“ Wenn wir in die Vergangenheit blicken, so können wir feststellen, daß das Bemühen der Wissenschaftler an den wissenschaftlichen Instituten schon im Kapitalismus dahin ging. Arbeiten nach außen hin durch hochschuleigene Publikationen zu verbreiten, die das Leben der jeweiligen Einrichtung wider spiegeln. Durch die Hochschulreform blieb es aber unserem Arbeiter-und- Bauern-Staat Vorbehalten, diesen lang ersehnten Wunsch zur Realität werden zu lassen. Die großzügige Unterstützung, die Partei und Regierung unseren Wissen schaftlern angedeihen lassen, damit sie verantwortungsbewußt und frei von allen materiellen Sorgen für den Sieg des Sozialismus schaffen können, findet ihren Niederschlag auch in ihren Ver öffentlichungen. Zeugen der großen An strengungen, die unsere Wissenschaftler und Techniker unternehmen, um in aller Welt davon zu künden, was unser sozia listischer Staat auf dem Gebiet des Hochschulwesens leistet, sind die „Wis senschaftlichen Zeitschriften“ der Hoch schulen und Universitäten in der Deut schen Demokratischen Republik. Unsere Veröffentlichungen tragen nicht nur zur Veränderung der Verhält nisse in Westdeutschland und zur Kor rektur eines oft noch alten, falschen Geschichtsbildes bei, sondern fördern gleichzeitig die Stärkung unserer Repu blik. Durch ihre internationale Verbrei tung heben sie das Ansehen und die Autorität der Deutschen Demokrati schen Republik in der ganzen Welt. Durch die Veröffentlichung von Fach kolloquien und Beiträgen von Wissen schaftlern des sozialistischen Auslandes helfen wir, den Wissenschaftlern im kapitalistischen Ausland die Richtigkeit unserer Weltanschauung zu zeigen, die von tiefem Humanismus getragen ist. Darum hat besonders im Hinblick auf Westdeutschland unsere Zeitschrift große wissenschaftspolitische Bedeu tung, denn sie beweist die grundlegende Bedeutung der Wissenschaft beim Auf bau des Sozialismus. Im Gegensatz zu den Behauptungen der westlichen imperialistischen Presse, die unsere Erfolge in Wissenschaft und Technik diskriminiert oder totschweigt, steht das Bemühen eines großen Teiles der bürgerlichen Intelligenz um die Er- kenntnis der Wahrheit. Das zeigt die große Zahl der Tauschpartner in aller Welt. Unsere „Wissenschaftliche Zeitschrift“ wird durch die Tauschstelle der Hoch schulbibliothek in 26 Länder der Welt geschickt, wobei sich die Zahl der Tauschpartner von etwa 200 im Jahre 1959 auf 484 im Dezember 1961 erhöht hat. Bis zum 1. September 1962 gingen 247 Periodica im Tausch gegen unsere „Wissenschaftliche Zeitschrift“ und die „Hochschulschriften“ in der Tauschstelle ein. Diese Zahlen legen beredtes Zeugnis von der Wirksamkeit unseres Bemühens ab. Hinzu kommt noch der ökonomische Nutzen; denn unserer Hochschulbiblio thek bringt der Tausch verkehr jährlich etwa 20 000 DM, wovon ein ganz be achtlicher Prozentsatz Devisen sind, die für andere Zwecke verwendet werden können. • Die große Verantwortung, die das na tionale Dokument auch den wissen schaftlichen Einrichtungen der Deut schen Demokratischen Republik auf erlegt, haben wir erkannt. Unsere „Wissenschaftliche Zeitschrift“ ist ein Beitrag zur Lösung der nationalen Frage, weil sie aufklärend in den wis senschaftlichen Kreisen Westdeutsch lands wirkt. Lieselotte Scheffel Erfolgreicher Lehrgang Das Institut für Maschinenlehre und Schmierungstechnik veranstaltete vom 6. bis 18. August 1962 einen Internats lehrgang für Schmierungstechnik. Die organisatorische Vorbereitung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Kammer der Technik. Die Anregung hierzu kam vom Volkswirtschaftsrat und dem Staats sekretariat für das Hoch- und Fachschul wesen. Trotz des für solche Veranstaltungen ungünstigen Termins nahmen rund HO Diplomingenieure und Ingenieure aus allen Teilen unserer Republik an der Veranstaltung teil, die sich zum „Ver antwortlichen“ bzw. „Beauftragten für Schmierungstechnik“ der volkseigenen Industrie qualifizierten. Eine Hörervertretung schätzte ab schließend den Lehrgang u. a. folgender maßen ein: „Es darf den Veranstaltern des Lehr ganges bescheinigt werden, daß die Ver anstaltung als voll gelungen bezeichnet werden kann und daß der Aufwand unserer Volkswirtschaft bestimmt einen wesentlichen Nutzen bringen wird. Es ist daher durchaus empfehlenswert, auch in Zukunft derartige Lehrgänge durch zuführen.“ IlIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIlllIllIlllllIIlIlllillllllllllllllllllllllllllllllllllllII | Gedanken über die Zukunft | Schluß des Artikels aus der „Prawda“ vom 25. Mai 1962 BllllllllillHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIHIIIHIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHinilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIII^ Gegenwärtig werden viele, wenn nicht die meisten Fächer an den Technischen Hochschulen so gelesen, als hätte es keinerlei benachbarte Disziplinen ge geben und als wenn es auch keine geben wird. Die Disziplinen sind durch eine gewaltige Menge von Formeln und Methoden überlastet. Hierbei vergeu den die Studierenden viel Zeit zum Er lernen ein und desselben, das häufig nur „unterschiedlich“ dargelegt wurde. Die Vorstellung von der Entwicklung vom allgemeinen Aspekt der Wissen schaft verschwindet. Jedes Lehrfach wird als ein selbständiges, als eine Ein heit aufgefaßt. Solche Einheiten gibt es viele, und es ist offensichtlich un möglich, sie für längere Zeit im Ge dächtnis zu behalten. Aber ein echtes Erlernen eines Faches und das Wecken des Interesses dafür werden durch un nötige Belastungen erschwert. Heutzutage muß man mit der Aende- rung des Lehrstoffes für Hochschulbil dung in einzelnen Zyklen so beginnen, daß sie nicht vom einzelnen zur Gesamt heit führen, sondern umgekehrt, das heißt deduktiv. Ein solcher Umbau läßt Zeitvergeudung für Umlernen und Wie- .derholungen vermeiden und erleichtert die Fragen während des Studiums, Die Methoden der Kinofizierung des Lehrablaufes, der Vorführung von Mo dellen bei theoretischen Uebungen, die Benutzung von Hilfsmaterial, das im voraus vorbereitet werden muß — all das und vieles andere mehr harrt noch seiner breiten Anwendung. Ohne Zweifel steht dem Ingenieur in den nächsten 10jbis 15 Jahren ein ge waltiges Ausmaß an neuer Technik zur Verfügung. Mit der Zeit werden die Rechenmaschinen ebenso üblich, wie heutzutage der Rechenschieber es ist. Es ist an der Zeit, zur Ausbildung, die auf der Rechentechnik begründet ist, über zugehen. Und hierfür ist ein neues Prin zip zur Aufstellung von neuen Fächern erforderlich, nämlich die Vereinigung bestehender und daraus die Schaffung neuer Disziplinen. All das würde den großen Nachteil aus Wiederholungen und Umlernen ausschließen, zahlreiche leere Stellen würden in den angrenzen ¬ den Fachbereichen ausgefüllt werden, und das Problem der Ueberbean- spruchung des Studierenden würde ge löst sein. Auf Grund der Einführung der Rechentechnik darf sich die Ausbildung nicht nur auf die Schaffung und Aus weitung der Fachrichtung „Rechen technik“ oder auf den Ersatz der physi kalischen durch die Rechendisziplinen beschränken. Im Gegenteil, die Vorbil dung auf dem Gebiet der Physik muß auf Kosten der Zeiteinsparung verstärkt werden. Der künftige Ingenieur darf keineswegs in eine völlige Abhängigkeit von der Maschine geraten, er muß in der Lage sein, die Analyse der entstan denen Erscheinungen auch ohne ihre Hilfe zu meistern. Die neuen Möglichkeiten müssen zur Veränderung im Aufbau der theoreti schen Lehrgänge führen. Gegenwärtig werden die wichtigeren allgemein-theo retischen Disziplinen hauptsächlich in den jüngeren Studienjahren geboten. In den darauffolgenden Jahren wer den sie scharf reduziert. Die Studieren den stellen nicht umsonst die Schwie rigkeiten des Uebergangs von Studien jahr zu Studienjahr in Form einer aus gestreckten Handfläche dar, wo der Daumen das erste Studienjahr und der kleine Finger das fünfte Studienjahr kennzeichnet. Die theoretischen Fragen, die dem In genieur eine vertiefte Vorbildung ge währleisten, müssen auf alle Studien jahre und Lehrgänge der Ausbildung gleichmäßig verteilt, mit der betrieb lichen Ausbildung und mit den prakti schen Ingenieuraufgaben koordiniert werden. Betriebspraktikum besser organisieren Dies zu unterstützen, ist die Aufgabe unseres neuen Ausbildungssystems, das nach dem Verabschieden des Gesetzes über die Neuregelung der Volksbildung eingeführt wurde. Aber dieses Gesetz muß, so scheint mir, durch die Forde rungen ergänzt werden, daß dem Stu dierenden etwa ein bis anderthalb Jahre vor Absolvierung der Hochschule der Arbeitsplatz obligatorisch zuzuteilen ist und daß ihm das letzte Betriebsprakti kum entsprechend dem künftigen Ar beitsplatz zugesichert wird. Hierbei muß die Verantwortung für die Betriebsaus bildung nicht nur der Hochschule, son der auch dem Betrieb auferlegt werden. Um diese Forderung zu verwirklichen, ist gewiß noch vieles notwendig: Man wird die Direkthochschulen zum Teil auf die Ausbildungsmethodik des Fern studiums überführen und entsprechende Lehrmittel bereitstellen müssen. Das Wichtigste aber dabei ist,, daß man das Betriebspraktikum mit verein ten Kräften der Lehrstühle und der Be triebe organisiert. Arbeitserfahrungen zeigen, daß bei weitem nicht alle Be triebe die Studierenden als eine er wünschte zusätzliche Hilfe betrachten. Häufiger wird das Eintreten der Stu dierenden in die Betriebsabteilung als Last aufgefaßt. Diese Lage kann man nur dadurch abändern, wenn man die oben angeführten Maßnahmen ergreift. Die Einheit des wissenschaftlichen und methodischen Ablaufs ist un bestreitbar. Unverständlich ist nur seine Teilung in der Praxis. So gibt es zum Beispiel in den Ministerien gesonderte wissenschaftliche und methodische Räte, man entscheidet einheitliche, dringliche Fragen der Hochschulbildung. Die gleiche Teilung gibt es auch in den Hochschulen. Indessen muß jede wissenschaftliche Ar beit in einer technischen Hochschule mit der Ausbildung von wissenschaftlichen Ingenieurkadern organisch verbunden sein. Ein beliebiger neuer Lehrgang, ein neuer Abschnitt des Lehrgangs, ein Laboratorium, wird heutzutage ledig lich im Zusammenhang mit einer wis senschaftlichen Arbeit geschaffen. Und gerade in dieser Einheit können die wissenschaftlichen Institutionen der Hochschulen geschaffen werden. Endlich beginnen Das Ergebnis einer solchen Arbeit darf nicht einfach noch eine Ueber- prüfung der Lehrprogramme und Stu dienpläne sein. Die Untersuchungs arbeit, von der bereits oben gesprochen wurde, muß dahin führen, daß einige Versuchsfachrichtungen und Lehr programme geschaffen werden, daß Lehrmaterial geschrieben wird, das nicht einzelne Abschnitte, sondern den Gesamtbereich umfaßt. Solche Art Arbeit müßte angespornt werden. Indessen ist eine Förderung weder seitens des Ministeriums für das Hoch- und Fachschulwesen, noch seitens der Verlage zu spüren. Man beeilt sich auch nicht, die bereits gemachten Vor schläge durchzusehen. Und endlich, um auf Grund der Rechentechnik den Inhalt der Hochschul disziplinen abändern zu können, • muß man in den Hochschulen diese Technik haben. Es ist verständlich, daß die zum Aufbau der Hochschullaboratorien be willigten Mittel begrenzt sind. Aber den Lehrstühlen könnte doch ein Teil der Arbeit anvertraut weiden, die jetzt noch von Zweiglaboratorien und Insti tuten ausgeführt werden, die die Rechentechnik in großzügiger Weise zur Verfügung gestellt bekommen und sie nicht immer vollständig ausnutzen. Sehr viele Lehrstühle und fragliche Laboratorien der Hochschulen können sich innerhalb einer Hochschule in kleine wissenschaftliche Forschungs institute verwandeln. Der staatliche Ausschuß für Koordination wissen schaftlicher Forschungsarbeiten müßte die Möglichkeiten der Hochschulen reeller einschätzen. Wenn sich die Lehrstühle im Ablauf ihrer wissenschaftlichen Forschungs- arbeit der Rechentechnik nicht bemäch tigen, dann bleibt das Gespräch über die Abänderung der Unterrichtsform und die Beseitigung der Ueberbean- spruchung der Studierenden, um da durch der Ausbildung von Ingenieuren entsprechend den Forderungen der Zeit zu entsprechen, nur eine gute Absicht. Es ist höchste Zeit, unverzüglich mit der Bearbeitung des wissenschaftlich be gründeten Perspektivsystems zur Aus bildung von Ingenieurkadern zu be ginnen, das der weiteren Entwicklung der Wissenschaft und Technik des Kom munismus entspricht. FDJ-Kommission für Studienarbeit: Studienablauf muß verbessert werden Die Hochschulparteiorganisation be schäftigte sich auf ihrer Wahlversamm lung mit der Verbesserung der Stu dienarbeit an der Hochschule. Das Re ferat und die Aussprache standen auf einer HSGL-Sitzung zur Diskussion, in deren Verlauf die Kommission für Stu dienarbeit zu einer Stellungnahme auf gefordert wurde. Wir sind der Meinung, daß die Hoch schulparteiorganisation viele wertvolle Hinweise gibt, wie der Studienablauf verbessert werden kann. ten Seminarvorträge. Diese Form der Vorbereitung auf die Seminare wurde bisher nur vom Institut für Gesell schaftswissenschaften genutzt. Die Seminare sollten in Zukunft auch vielmehr zur kontinuierlichen Lei stungskontrolle genutzt werden. Dabei stellt sich gleichzeitig heraus, in wel chem Umfang der Vorlesungsstoff be herrscht wird und wo noch Schwächen auftreten. Als eine Form der kontinuier lichen Leistungskontrolle haben sich be reits an vielen Instituten die Kol loquien vor bzw. nach den Praktika ein geführt. Ein wichtiger Bestandteil des Stu diums sind die Berufspraktika. Hier kann noch sehr viel verbessert werden. Im Sommer 1959 hatte das Institut für Technologie einmal Kontrollfragen zum Praktikum herausgegeben, die in Ver bindung mit einer guten Betreuung ein wertvolles Praktikum gewährleisteten. Vom Institut für Oekonomie des Ma schinenbaues und vom Institut für Tex tilmaschinen sind für die Oberstufen praktika ähnliche Formen der Vor bereitung auf die Praktika bekannt. Vor allen Dingen für die Oberstufe sollten sich die anderen Institute Ge danken machen, inwieweit es möglich ist, daß die Studenten mit konkreten Aufgaben in die Praktikumsbetriebe gehen. Ein sinnvoller Praktikumseinsatz setzt allerdings die Verbindung der Fachinstitute mit den Studenten voraus. Genauso wie die Werktätigen in den Produktionsbetrieben nach den ratio nellsten Methoden des Arbeitsablaufes suchen, sollten wir an der Hochschule die besten und zweckmäßigsten Metho den in den Vorlesungen, Uebungen und Praktika ausfindig machen. Das sollte unser Beitrag zum Produktionsaufgebot werden. Wie sehen bei uns die Reser ven aus, die zu einem besseren Studien ablauf genutzt werden können? Die wichtigste Form des akademischen Unterrichts ist die Vorlesung. Die Vor lesung sollte sich nur auf die Vermitt lung von Gesetzmäßigkeiten beschrän ken. An typischen Fällen muß das Wesen ausführlich erläutert werden. Der beschreibende Stoff ist dabei einzu schränken. Er sollte in Lehrmaterialien (Umdrucke) von den Instituten heraus gegeben werden, wie das im Institut für Oekonomie des Maschinenbaus bereits der Fall ist. Auf diese Weise könnten die Vorlesungen „Grundlagen der Werk stoffkunde“ (Eisenwerkstoffe und Nicht eisenmetalle) eine Verbesserung er fahren. Die wichtigsten Angaben zum Beispiel über physikalische Eigenschaften, Ge winnungsverfahren usw. sollten hier als Umdruck herausgegeben werden, um in der Vorlesung der technischen Anwen dung, den Ver- und Bearbeitungseigen schaften einen breiten Raum geben zu können. Eine große Hilfe für den Studenten ist eine gute Gliederung der Vorlesung. Auch diese Möglichkeit zur Verbesse rung des Studiums muß von allen In stituten genutzt werden. Die Vorlesun gen in Festigkeitslehre lassen unter an derem eine solche Gliederung ver missen. , Die Uebungen sollten in Zukunft mehr dazu herangezogen werden, das selbständige wissenschaftliche Denken anzuregen. Eine Möglichkeit dazu bie- Welche Ökonomie wird bei uns gelehrt? Von Prof. Dr. Fr. Klitzsch, Direktor des Instituts für Oekonomie des Maschinenbaus In seinem überaus anregenden Dis kussionsbeitrag „Wo sind unsere Re serven?“ („Hochschulnachrichten“ Nr. 1/ 1962 vom 20. September 1962) kommt Genosse Dipl. rer. pol. Eberhard Müller auch auf die Buchbestellungen der Hoch schulinstitute zu sprechen und be mängelt in diesem Zusammenhang das offenkundige Mißverhältnis in der Gesamtzahl der in Westdeutschland und den kapitalistischen Ländern und der in der Sowjetunion und anderen sozialistischen Ländern bestellten Bücher. Es ist zu begrüßen, daß diese Frage in den „Hochschulnachrichten“ zur Dis kussion gestellt wird, denn zweifellos wird an unserer Hochschule leider immer noch zuwenig Gebrauch davon gemacht, das umfangreiche Wissen schaftliche Schrifttum der Sowjetunion und der uns befreundeten sozialistischen Länder systematisch zu sammeln und auszuwerten. Hier schlummern in der Tat noch beträchtliche Reserven für unsere eigene wissenschaftliche Arbeit. Allerdings vermag die vom Genossen Müller mitgeteilte Statistik in ihrer Aussagekraft nicht zu befriedigen. Ganz abgesehen davon — und das gilt wohl für alle Institute unserer Hochschule!—, daß der tatsächliche Anteil der sozia listischen Fachliteratur an den Buch bestellungen der Institute in Wirklich keit erheblich größer ist als es die Statistik aussagt (sie wurde nämlich in Gestalt deutscher Uebersetzungen, er schienen in DDR-Verlagen, angeschafft), ist diese Statistik auch insofern höchst unvollständig, weil eie nur die Bestel ¬ lungen ausweist, die über die Biblio thek gelaufen sind. Ein beträchtlicher Teil der in den sozialistischen Ländern erschienenen Fachliteratur geht uns aber — das gilt nicht nur für unser Institut, sondern sicherlich auch für andere Institute — unmittelbar in Gestalt von Tausch sendungen, persönlichen Dedikationen usw. zu. So hat zum Beispiel Kollege Dr. Blumenthal von seiner erst kürz lich durchgeführten Vortragsreise in die ÖSSR einen ganzen Stapel tschechischer Fachliteratur mitgebracht, die noch der Auswertung harrt. Zählt man diese Titel noch hinzu, dann ergibt sich frei lich ein ganz anderes Bild vom Grade der Berücksichtigung wissenschaftlicher Literatur aus den sozialistischen Län dern in unserer Forschungsarbeit. Was die Buchbeschaffung aus dem kapitalistischen Ausland (einschließlich Westdeutschland) anbetrifft, so er scheint allerdings die Zahl der speziell von unserem Institut aufgegebenen Buchtitel auffallend hoch. Hierzu ist je doch zu bemerken, daß es sich dabei fast ausnahmslos um Spezialliteratur zur Problematik der automatischen Datenverarbeitung (Lochkartentechnik, Elektronische Rechentechnik), der Kybernetik und der Anwendung mathematischer Methoden in der Oeko nomie (Linear Programming, Operations Research u. a.) handelt. Diese An schaffungen wurden notwendig durch die Errichtung der neuen Studienrich tung „Automatische Datenverarbei tung“, die von unserem Institut betreut wird. Es ist wohl allgemein bekannt, daß wir auf diesem Spezialgebiet der Forschung in der wissenschaftlichen Literatur der sozialistischen Länder bis lang einen empfindlichen Rückstand aufzuweisen hatten, mit dessen plan mäßigem Abbau erst jetzt begonnen wird. Um den Abschluß an den Welt stand der Forschung zu gewinnen, war es deshalb unerläßlich, auch die wich tigsten Veröffentlichungen der west lichen Welt in unsere Studien einzube ziehen. Uebrigens handelt es sich dabei nahezu ausnahmslos um Buchtitel, die wir bei unseren Besuchen in der Sowjetunion, in der ÖSSR und in Polen auch in den Bibliotheken der uns befreundeten Institute antrafen. Auch unsere eigene wissenschaftliche Arbeit möchte schließlich keinen provinziellen Charakter tragen! In Zusammenhang mit seiner Aus wertung der, wie dargelegt wurde, un vollständigen Buchbestellstatistiken er hebt Genosse Müller die Frage, welche Oekonomie eigentlich bei uns gelehrt würde. Nun sind wir der Meinung, daß die Arbeit eines Hochschulinstituts in Forschung und Lehre nicht am Umfang des von ihm verarbeiteten wissenschaft lichen Rohmateriales in Gestalt von Fachliteratur, sondern allein an seinen effektiven Leistungen, also an den Ver öffentlichungen der Institutsmitarbeiter und an der Bewährung der Instituts absolventen in der industriellen Praxis gemessen werden kann. Wir sind nicht der Meinung, in dieser Hinsicht Minder wertigkeitskomplexe zeigen zu müssen. — Fortsetzung auf Seite 3 —