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Hochschul-Nachrichten
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Prorektor für Studienangelegenheiten, H. Wicht: Seid Kämpfer für die Wahrheit! Von der Immatrikulationsfeier am 26. Oktober 1962 Am 26. Oktober fand im festlich ge schmückten Physik-Hörsaal, wo sich die Mitglieder des Senats unter Leitung von Magnifizenz Prof. Dr.-Ing. Nebel die Angehörigen des Lehrkörpers versam melt hatten, die feierliche Immatrikula tion der mit diesem Studienjahr neu in unsere Hochschule eingetretenen Stu dentinnen und Studenten statt. In seiner Festansprache erklärte der Prorektor für Studienangelegenheiten, Genosse Hans W i c ht, sich an die vor ihm sitzenden jungen Menschen wendend: „Sie gehören nun zur studentischen Jugend der Deutschen Demokratischen Republik. Sie sind ein Teil der jungen Menschen, die sich der Wissenschaft ge weiht haben. Was fordern wir von un serer studentischen Jugend? Das erste ist die Folgerichtigkeit. Folgerichtigkeit bei der Aneignung des Wissens heißt, daß man den Gipfel der Wissenschaft niemals erklimmen kann, ohne ihre Anfangsgründe zu beherr schen. Ihr Streben muß sein, in das Ge heimnis ihrer Entstehung einzudringen, hartnäckig nach den Gesetzen zu suchen, denen sie unterworfen, ist.“ sen einmal als vorbildlicher Fachmann zum anderen als bescheidener Freund und Ratgeber. Zur Folgerichtigkeit und zur Beschei denheit tritt eine dritte Forderung: die Fähigkeit zum schöpferischen Handeln. Vor wenigen Monaten verabschiedete der Nationalkongreß das nationale Do kument, in dem der Weg in eine fried liche und glückliche Zukunft des deut schen Volkes gewiesen wird. In der Dis kussion ergriff unter anderem Professor Manfred von Ardenne das Wort. Ihnen ist bekannt, daß dieser Wissenschaftler in hohem Maße als Beispiel eines schöpferischen Menschen gilt. Er wies darauf hin, daß im nationalen Doku ment die Stärkung der ökonomischen Grundlagen der DDR zur vordringlich- sten und wichtigsten Aufgabe erklärt wird. Professor Ardenne wandte sich in diesem Zusammenhang insbesondere an die studentische Jugend. Professor Ardenne nannte dann Prin zipien eines schöpferischen Handelns: in den eigenen Bezirken erfinde risch sein, Initiative entwickeln, immer rationeller und besser arbeiten, lei stungsfähigere Arbeitsmethoden er haft und entsprechend Ihrem verpflich tenden Auftrag alber nur erfüllen, wenn Sie sich ständig bemühen, die Wahrheit zu suchen und zu finden. Der wirkliche Wissenschaftler sucht die Wahrheit. Sein ganzes Leben ist Suchen nach Wahrheit und Kampf für die Wahrheit. Und so wie er die physi kalische, chemische, biologische oder philosophische Wahrheit sucht, so muß er, wenn er ein Mensch reinen Herzens ist, auch die politische Wahrheit suchen und finden, denn die politische Wahrheit ist «ine wissenschaftliche Wahrheit. Zur Klärung der Standpunkte wird Ihnen das Studium der Gesellschafts wissenschaften eine große Hilfe sein. Scheuen Sie keine Mühe beim Eindrin gen in die Theorie des Marxismus- Leninismus, denn ein fest begründetes Wissen auf diesem Gebiet weist Ihnen den Weg zur politischen Wahrheit und schafft die Voraussetzungen, daß die unabdingbaren Forderungen: Folge richtigkeit, Bescheidenheit und schöpfe risches Handeln zum Nutzen der Gesell schaft erfüllt werden." Als zweite Forderung nannte Prorek tor Wicht die Bescheidenheit. Er wies darauf hin, daß dazu vor allem die Liebe zum Volk, zu den werktätigen Menschen gehört. „Sie wissen“, so sagte er, „daß die großen Wissenschaftler das Volk suchten, daß sie von ihm lernten. Der sozialistische Wissenschaftler muß erst recht so handeln. sinnen oder übernehmen, beim Fehlen der Voraussetzungen Inprovisationen zu versuchen und Schwierigkeiten im ener gischen Zupacken überwinden. Sie werden zugeben, daß dieses schöpferische Handeln nicht ohne Mut und Leidenschaft verwirklicht werden kann. Ihr Ziel muß sein, die weitere Perspektive, die die sozialistische Ge- Für einen Friedensvertrag Gemeinsame Erklärung der Studenten des Leeds College of Technology und der Hochschule für Maschinenbau Wenn Sie in nicht allzu ferner Zu kunft als Diplom-Ingenieure irgendwo in der Republik Ihre Tätigkeit aufneh men, dann werden Sie sich vor unseren werktätigen Menschen bewähren müs Seilschaft der Wissenschaft öffnet, zu nutzen. Sie müssen mithelfen, die Wis senschaft voll und ganz m das Leben unseres Landes einzuführen. Diese Forderung können Sie gewissen GENOSSE DR. ZIMMER, Sekretär für Propaganda der SED-Stadtleitung, eröffnete am 22. Oktober an unserer Hochschule das Parteilehrjahr, in dem die Genossen unserer Grundorganisation und viele parteilose Kollegen in marxistischen Kolloquien und Zir keln den „Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung" studieren werden. Während des Aufenthaltes einer Gruppe von Dozenten und Studenten des Leeds College of Technology in Karl-Marx-Stadt im Sommer des Jah res 1962 wurde den britischen Freunden u. a. auch der Abschluß einer gemein samen Erklärung zwischen den Studen ten unserer Hochschule und den Stu denten des College of Technology vor geschlagen. Diese Erklärung, die unserer seits von Herrn Dipl.-Ing. Piegert und dem FDJ-Sekretär der Hochschulleitung, Roland Lange, und britischerseits von Lektor Dr. Booth und Lektor J. Carr unterzeichnet ist, liegt jetzt vor. Sie hat folgenden Wortlaut: „In der Zeit vom 18. August bis 1. Sep tember 1962 besuchte eine Gruppe Do zenten und Studenten vom Leeds Col lege of Technology die Deutsche Demo kratische Republik. Während Ihres Aufenthaltes in der Deutschen Demo kratischen Republik war sie Gast der Hochschule für Maschinenbau Karl- Marx-Stadt. Die Gruppe nahm an Besichtigungen der Stadt, Fahrten nach Dresden, Mei ßen, Plauen, Bad Elster, Jena, Weimar und an einer Erzgebirgsrundfahrt teil. Sie wurde vom Rektor der Hochschule und vom Oberbürgermeister von Karl- Marx-Stadt empfangen. Außerdem be sichtigten die Gäste Betriebe, gesell schaftliche, kulturelle und soziale Ein richtungen und konnten sich vom fried- lichen Aufbau des sozialistischen Deutschlands überzeugen. Sie informier ten sich über das Wesen der sozialisti schen Demokratie und die großzügigen sozialen und kulturellen Leistungen des sozialistischen Staates. Sie sahen die La boratorien der Hochschulinstitute und hatten die Möglichkeit, das Hochschul wesen, die Bildungsmöglichkeiten all gemein und den Ausbildungsweg des wissenschaftlichen Nachwuchses der Deutschen Demokratischen Republik sowie die Lebensbedingungen unserer Studenten und Bevölkerung kennenzu lernen. Zu den bedeutendsten Eindrücken des Aufenthaltes in der Deutschen Demo kratischen Republik gehörte der Besuch der Mahn- und Gedenkstätte Buchen wald. Die englische Delegation legte am Gedenkstein für die in Buchenwald er mordeten englischen und kanadischen Armeeangehörigen Blumen nieder und verweilte eine Minute lang in Schwei- gen. Dieser Gedenkminute schlossen sich auch die deutschen Gastgeber an. Ein gleiches feierliches Gedenken wurde beiderseitig dem ermordeten deutschen Patrioten Ernst Thälmann gewidmet. Das waren Minuten stiller Ehrung. Ge meinsam gelobten hier die englischen und deutschen Freunde, alles zu tun, um die Wiederholung derartiger Ver brechen zu verhindern. Sie forderten die Bestrafung jeder Person, wo immer sie sei, von der bekannt wurde, daß sie in irgendeiner Form verantwortlich war für die furchtbaren Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie sie in Buchenwald und ähnlichen Lagern ver übt wurden, sowie die endgültige Über windung von Ideologien, die zu solchen Stätten und Verbrechen führen In den Gesprächen, die in einer At mosphäre des gegenseitigen Verständ nisses verliefen, stimmten die eng lischen und deutschen Dozenten und Studenten darin überein, daß die ge meinsamen Hauptziele auf internatio naler Ebene die Erhaltung des Friedens und die Erreichung internationaler Ver einbarungen über das Verbot von Atom waffen und eine allgemeine und voll ständige Abrüstung sind. In zahlreichen Gesprächen kamen beide Seiten darin überein, daß die Völker Europas und der Welt erneut be droht werden durch kriegslüsterne Re den auf verschiedenen Schauplätzen, insbesondere Berlin, das zu einem höchst spannungsgeladenen und gefähr lichen Unruheherd in der Welt ge worden ist. Gemeinsam wurde von den englischen und deutschen Dozenten und Studenten die Notwendigkeit unterstrichen, schnell stens die Reste des zweiten Weltkrieges in Deutschland und besonders die ge ¬ fährliche anomale Lage in Berlin zu be seitigen. Das wäre ein Beitrag zur inter nationalen Entspannung und würde ver hindern. daß Westberlin zum Ausgangspunkt neuer Konflikte oder eines atomaren Weltkrieges werden kann. Beide Seiten würden deshalb dies bezügliche vertq Form eines Frier In den Aussprachen brachten die Gä ste vom Leeds College of Technology und die Angehörigen der Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt ihr Bedauern darüber zum Ausdruck, daß ein Beschluß der NATO-Länder, der von der Regierung Großbritanniens an genommen wurde, gegenwärtig Be suche von Dozenten und Studenten aus der Deutschen Demokratischen Repu blik in Großbritannien verbietet. Die Dozenten und Studenten aus England und der Deutschen Demokratischen Re publik stimmen darin überein, daß es im Interesse beider Völker liegt, der artige Beschlüsse schnellstens abzuän dern oder aufzugeben. Zur Festigung der zwischen dem Leeds College of Technology und der Hochschule für Maschinenbau Karl- Marx-Stadt bestehenden Verbindungen schließen beide Seiten eine Vereinba rung über weitere freundschaftliche Zu sammenarbeit ab.“ Was heißt: Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse? Eine aktuelle Frage, beantwortet von Dipl.oec. K. H. Griebner und K. H. Geyer Das 17. Plenum unserer Partei stellte fest, daß die sozialistischen Produktions verhältnisse in der DDR gesiegt haben. Die Grundaufgaben der Uebergangs- Periode sind damit erfüllt. Jetzt, so stellt das Plenum fest, ist der umfas sende Aufbau des Sozialismus Hauptin halt der Tätigkeit unserer Partei und aller Werktätigen. Bisher sind wir in unserer Betrachtungsweise davon ausge gangen, daß der Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse gleichbedeu tend ist mit dem Sieg des Sozialismus. Die neue Einschätzung des 17. Ple nums entspricht den Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus. Vor uns steht als ökonomische Aufgabe, in der Periode des umfassenden Aufbaues des Sozialismus die materiell-technische Ba sis der sozialistischen Gesellschaft zu schaffen, die Produktivkräfte schnell zu entwickeln und die volle Ausnutzung der ökonomischen Gesetze zu sichern. Der Aufbau des Sozialismus in unse rer Republik ging unter besonders kom plizierten und schwierigen Bedingungen vor sich. Ich möchte nur erwähnen die Spaltung Deutschlands und die damit verbundene Zerreißung des einheit lichen Wirtschaftsorganismus. Für uns' bedeutete dies eine wesentliche Ver schärfung der Disproportionalität unse rer Wirtschaft. Zum anderen erfolgte der Aufbau des Sozialismus lange Zeit bei olfener Grenze zum Imperalismus. Es hat sich hier gezeigt, daß die sozia listischen Produktionsverhältnisse un- überwindlich sind, daß trotz verzwei felter Versuche des Imperialismus, den sozialistischen Aufbau rückgängig zu machen, die sozialistischen Produktions verhältnisse gesiegt haben. Durch diese komplizierten Bedingun gen war es nicht möglich, alle Vorteile der sozialistischen Produktionsverhält nisse voll auszunutzen. Dies äußerte sich vor aflem in der Verletzung und Nichtausnutzung der ökonomischen Ge setze des Sozialismus in unserer Wirt schaft. Man könnte einwenden, daß die ökonomischen Gesetez objektiven Cha rakter haben — das ist aber nur die eine Seite der Sache. Die andere und wichtigere Seite ist die bewußte Ausnutzung der ökonomi schen Gesetze des Sozialismus — die Verwirklichung in der täglichen Arbeit jedes einzelnen. Nur im praktischen Handeln können die ökonomischen Ge setze bewußt angewendet werden. Hier in liegt die Kernfrage des Problems. Die Betonung liegt eindeutig auf der bewuß ten Ausnutzung der ökonomischen Ge setze des Sozialismus und damit bei den politisch-ideologischen Fragen. Neben der Kenntnis der ökonomischen Gesetze hängt die Lösung dieser Auf gabe wesentlich von der ideologischen Klarheit, vom Bewußtsein ab. Deshalb ist es notwendig, die Klärung von Grundfragen in den Mittelpunkt der ideologischen Arbeit zu stellen. Solche Fragen wie: Die Klarheit der weiteren Perspektive, die Einstellung zur Arbeit, die Ehrlichkeit in der Arbeit u. a. wer den uns helfen, bei der konsequenten Ausnutzung der ökonomischen Gesetzt einen wesentlichen Schritt vorankom men. Mit den Maßnahmen des 13. Augusi 1961 sind die Voraussetzungen geschaf fen worden, die ökonomischen Gesetze erfolgreich anzuwenden. Unsere weitere wirtschaftliche Entwicklung wird stark beeinflußt von der konsequenten Aus nutzung der ökonomischen Gesetze. Alle können mithelfen und sind aufgerufen, mitzuhelfen. Walter Ulbricht erklärte auf dem 17. Plenum: „Jeder Werktätige, der ein ökonomi sches Gesetz verletzt, der verletzt seine eigenen Interessen. Jeder Werktätige, der es duldet, daß ein ökonomisches Ge setz verletzt wird, der duldet zugleich die Verletzung seiner eigenen Inter essen. Die andere Seite der Medaille heißt, jeder Werktätige, der die ökono mischen Gesetze klug und richtig nutzt, der dient seinen eigenen Interessen.“ Walter Ulbricht zeigt damit den un- mittelbaren Zusammenhang und die Uebereinstimmung von persönlichen und gesellschaftlichen Interessen bei einer richtigen Anwendung der ökono mischen Gesetze in der unmittelbaren praktischen Tätigkeit. Es muß zum All gemeingut jedes Genossen und aller Werktätigen werden: Die vollständige und konsequente Ausnutzung der öko nomischen Gesetze ist in der jetzigen Periode des umfassenden Aufbaues des Sozialismus der wichtigste Beitrag zur ökonomischen Stärkung unserer Repu blik. Die Konsequenz, die sich daraus er gibt. besteht darin, unsere Menschen zu befähigen, in der täglichen Arbeit die ökonomischen Gesetze konsequent anzu wenden. In der Ausbildung muß die Forderung erhoben werden, durch die Vermittlung umfassender Kenntnisse der ökonomischen Gesetze unseren Stu denten die notwendigen Fähigkeiten für die Praxis zu vermitteln. Im Hochschulbereich sollte durch d>e gründliche Vorbereitung einer ökono mischen Konferenz untersucht werden, wo bei uns ökonomische Gesetze ver letzt werden und welche Maßnahmen zu ergreifen sind in der Ausnutzung unserer Reserven. Die konsequente Ausnutzung -der ökonomischen Gesetze ist nicht gleich zusetzen mit allgemeinen, abstrakten Formulierungen der Gestze. sondern er fordert das Verständnis, die aktive Mit arbeit und die Einbeziehung breitester Kreise unserer Menschen in diesen Pro zeß.
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