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Öle Söziälistische Einheitspartei Deutschlands mißt dem Kampf um den wissenschaftlichen Fortchfitt erstrangige Bedeutung bei, da die Wissenschaft das Leben der Menschen be ¬ reichert, die Produktivität der Arbeit steigert und die Arbeit selbst erleichtert. (Aus dem Entwurf des Programms der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) gsF.4ec, HOCH(SCHUL NACHRICHTEN Organ der SED-Hochschulparteiorganisation 6. Jahrgang / Nr. 6 30. November 1962 Preis 10 Pfennig Oekonomen helfen Schleifmaschinenwerk Im Rahmen des Vertrages, der zwi schen der Hochschule für Maschinenbau und dem VEB Schleifmaschinenwerk zur Unterstützung des Betriebes bei der Lö sung wissenschaftlicher Fragen ab geschlossen wurde, leistet die Abteilung Politische Oekonomie des Instituts für Gesellschaftswissenschaften aktive Hilfe bei der praktischen Durchsetzung des ökonomischen Gesetzes der Verteilung nach der Leistung. In der Vergangenheit kam es, wie im Bericht an den VI. Parteitag begründet, zu einem ungesunden Verhältnis in der Entwicklung von Arbeitsproduktivität und Durchschnittslohn. Damit hängt gleichzeitig ein Verstoß gegen das Prin zip der materiellen Interessiertheit in vielen Betrieben zusammen. Eine der Ursachen ist die falsche Anwendung des sogenannten Zeitzuschlages (Z). der bei seiner Einführung als Ausgleich zwi schen dem bisher erreichten Durch schnittslohn und dem neuen Lohn nach TAN vorgesehen war. Grundlage dafür durfte aber nur eine hundertprozentige Normerfüllung sein. Durch die Ein beziehung des Faktors Z in die Norm stieg cf icdach mit jedem Prozent Norm- Übererfüllung unberechtigt weiter. Un reale Normen gaben einen weiteren Aus schlag, daß der Lohn nur noch einen .ungenügenden materiellen Anreiz dar stellte; den eine hohe Normerfüllung mit einem ungerechtfertigt hohen Lohn war leicht zu erreichen. In vielen Betrieben wurden neue Maßnahmen eingeleitet, um den ehe maligen Zeitzuschlag als konstante Größe auszuweisen. Dabei sind die ein zelnen Maßnahmen abhängig von den konkreten Besonderheiten. Im VEB Schleifmaschinenwerk wurde damit begonnen, den ehemaligen Zeit zuschlag in eine Mehrlohnprämie um zuwandeln, die leistungsgebunden ist und die die negativen Auswirkungen des Zeitzuschlages weitestgehend eliminiert. An der Ausarbeitung und Einführung dieser Mehrleistungsprämie ist Genosse Dipl.-oec. W. Schrock als Angehöriger des Instituts für Gesellschaftswissen schaften beteiligt. Gegenwärtig wird die Mehrlohn prämie in zwei Abteilungen des Betrie bes angewandt. Jetzt müssen gemein sam mit den Kollegen im Betrieb die bisher gesammelten Erfahrungen aus gewertet werden,. um die Anwendurig der Mehrlohnprämie, auch in anderen Bereichen des Betriebes vorzubereiten. Kolloquien Am 5. Dezember führt .das Institut für Betriebsanlagen, Normung und Standardisierung im Großen Hörsaal Reichenhainer Straße 70, das ,1. Kollo-, quium über Werferhaltung der Produk tionsmittel durch. Vorgesehen sind fünf Vorträge, darunter „Die gesellschaft liche Verantwortung des Produzenten für die Einsatzbereitschaft der Produk tionsmittel“ von Prof. A. Schläfer und Dipl.-Ing. Schunk. Unter den Gastvor trägen befinden sich Beiträge von Prof. Dr. Spitzner, Vorsitzender des Zentra len Staatlichen Vertragsgerichtes, und Dr. habil. Lilie, Präsident des DAMW. • Am 14. Dezember spricht im Rahmen eines Kolloquiums des Instituts für Elektrotechnik Nationalpreisträger Prof. Dr.-Ing. Kortum über „Thermo elemente als Strahlungsempfänger“ im Versammlungsraum (030), Straße der Nationen. Beginn 14.30 Uhr. Ein technologisches Kolloquium wird vom Institut für Technologie des Ma schinenbaues am 14. Dezember durch- geführt. Es spricht Dipl.-Ing. Lapp über „Gefügeuntersuchung an Schleif körpern“. Unsere Antwort / U ■ Die Aufrufe der Werktätigen des VEB Büromaschinen- werk Sömmerda und des Senats der Humboldt-Universität Berlin haben auch an unserer Hochschule ihr Echo ausgelöst. Am Donnerstag, dem 22. November, beriet der Akademische Senat unserer Hochschule in einer außerordentlichen Sitzung, unter Teilnahme von. Institutsdirektoren, Professoren und Dozenten, den Entwurf eines „Programms der Hochschule für Maschinenbau zur Neugestaltung der Lehre, Forschung und Erziehung". Der Senat empfahl der FDJ, mit einem wissen schaftlichen Studentenwettstreit zu beginnen. Der Hauptinhalt des Programms und das Ziel, das mit den einzelnen im Pro gramm vorgesehenen Maßnahmen ver folgt wird, ist in der Präambel dargelegt. Es heißt darin: „Das Erringen des Höchststandes von Wissenschaft und Technik ist ein inte grierender Bestandteil des umfassenden Aufbaus des Sozialismus. Der Hoch schule für Maschinenbau erwachsen da bei höhere Aufgaben und eine groß artige Perspektive. Um mit beizutragen, daß die Wissenschaft zur. unmittelbaren Produktivkraft wird, muß es unser An liegen sein, dafür zu sorgen, daß unsere Forschungs- und Bildungsstätte zur all seitig entwickelten sozialistischen Hoch schule heranreift. Das bedingt, daß wir besonders in der Ausbildung und Erziehung der künf tigen technischen Intelligenz umwäl zende Veränderungen einleiten müssen, um den objektiv stetig steigenden An- forderungen an die ingenieurtech nischen Kader gerecht zu werden.“ Dieser Aufgabenstellung entsprechen die im Programm dargelegten Prinzi pien zur grundlegenden Veränderung der Ausbildung: • Erziehung der Studierenden zu größerer Selbständigkeit im Studium und im späteren Berufsleben. • Entwicklung der Fähigkeiten, im Kollektiv zu arbeiten und ein Kollektiv zu leiten. • Die Hochschulausbildung ist stär ker mit der Praxis- zu verbinden und auf die Bedürfnisse der Praxis abzstim- men. • Die Erziehung zum technisch-öko nomischen Denken in den verschiedenen Wissensgebieten ist zu fördern. • Einzelne Gruppen von Studieren den sind bereits während der Ausbü- dung systematisch an die Forschungs- arbeit heranzuführen. • Die Ausbildung ist parteilich fül den) Sozialismus und den gesellschaft- liehen Fortschritt zu gestalten. Ausgehend von diesen richtungweisen den Grundsätzen,’ werden dann erste Maßnahmen zu ihrer Verwirklichung festgelegt. Dabei ist u. a. vorgesehen, die Zahl der Vorlesungsstunden wesentlich zu verringern, wobei die Maßnahmen des Instituts für Werkzeugmaschinen ein Beispiel sind. — Ein Aufruf an die Stu dierenden unserer Hochschule fordert diese zum sofortigen Beginn eines wis senschaftlichen Studentenwettstreites heraus. In der außerordentlichen Beratung des Senats mit dem Lehrkörper wurden noch zahlreiche Hinweise gegeben und Vorschläge gemacht. Das Programm wird deshalb nochmals überarbeitet und der nächsten Senatssitzung zur endgül tigen Beschlußfassung vorgelegt. • (Der Wortlaut des Programms un serer Hochschule’ zur Neugestaltung der Leine, Forschung und Erziehung wird in unserer nächsten Ausgabe veröffentlicht. — Die Redaktion.) Lehrmethoden verändern Erste Maßnahmen zur Veränderung der Ausbildung im Institut für Werkzeugmaschinen Die rasch fortschreitende Technik als ein Grundpfeiler des umfassenden Auf baues des Sozialismus stellt höchste An forderungen an die technischen Kader. Die Ausbildung an den technischen Hochschulen wird aber den hohen An forderungen nicht mehr gerecht, so daß entscheidende Schritte eingeleitet wer den müssen, um grundlegende Verände rungen in der Ausbildung zu erreichen. Zu dem Fragenkomplex der naturwis senschaftlich-technischen Ausbildung wurde am Institut für Werkzeugmaschi nen Stellung genommen. Dabei sind wir zu folgenden Schlußfolgerungen gekom men: Die Hauptaufgabe in der Ausbildung liegt darin, den Studenten zum schöpfe- Verpflichtungen Zu Ehren des VI. ’ Parteitages der SED haben die Angehörigen der Insti- tute unserer Hochschule konkrete Ver pflichtungen übernommen. Sie folgen dem Aufruf der Sömmerdaer Büroma schinenbauer, indem sie vor allem mit helfen wollen, den technisch-wissen schaftlichen Fortschritt in unserer In- dustrie durchzusetzen. Unter den Ver pflichtungen des Institutes für polygra fische und Papierverarbeitungsmaschi nen befinden sich zum Beispiel zusätz liche Aufgaben, die Mitarbeiter in der papierverarbeitenden und in der Mu sikindustrie lösen wollen. risch-wissenschaftlichen Arbeiten zu er ziehen, was in der bisherigen Ausbil dungsmethode kaum berücksichtigt wurde. Der Student muß deshalb bereits von Anbeginn seines Studiums die Mög lichkeit erhalten, zu studieren. Die wich tigste Aufgabe ist dabei, dem Studenten die Möglichkeit zu schaffen, daß er sich wirklich mit dem Inhalt der Vorlesung beschäftigen kann. Das bedeutet, den Umfang der Vorlesungen einzuschrän ken und dem Studenten Arbeitsunterla gen in die Hand zu geben. In den Lehrgebieten, wo bisher brauchbare Lehrbücher nicht vorhanden sind, müssen Vorlesungsmanuskripte ge schaffen werden, mit denen der Student arbeiten kann. Die Vorlesungen sollten sich dann nur noch auf die besonderen Schwerpunkte des Fachgebietes konzen trieren, und die gewonnene Zeit sollte weitgehend für Seminare Verwendung finden, in denen auf der einen Seite Unklarheiten über das Fachgebiet besei tigt werden und auf der anderen Seite ständig eine Kontrolle über das Selbst studium geführt wird. Wir haben deshalb am Institut fest gelegt, daß mit der Erarbeitung von Vor lesungsmanuskripten begonnen wird und bis Beginn des Studienjahres 1963/64 für die wichtigsten am Institut vorgetrage nen Vorlesungen diese Vorlesungs- manuskripte den Studenten zur Ver fügung stehen. Dort, : wo Lehr bücher vorhanden sind, werden diese als Vorlesungsunterlagen direkt verwen det (hydr. Antriebe und Druckmittel steuerungen). Durch das Selbststudium und das Konzentrieren der Vorlesungen ergibt sich die Möglichkeit des Zusammenle gens bestimmter Stoffgebiete, wodurch Vorlesungsstunden eingespart werden. Grundlegend verändert wurden auch die Uebungen. In den rechnerischen Uebungen, insbesondere WZM-Kon- struktion’ und .Automatisierung der WZM‘. werden die Aufgaben so gestellt, daß der Student mit dem Stoff arbei ten muß. Es ist die Möglichkeit gegeben, daß sämtliche dem Studenten zur Ver fügung gestellten Unterlagen Verwen dung finden, er aber selbst nach der op timalen Lösung eines Problems suchen muß. Einige Studenten demonstrieren dann ihren Lösungsweg an der Tafel, und die Seminargruppe diskutiert die Vor- und Nachteile der einzelnen Lö sungen. Dabei erkennt jeder seine Feh ler und kann sich entsprechend korri gieren. Bei den konstruktiven Uebungen sind wir dazu übergegangen, daß wäh rend der Uebungszeit jeder Student an seinem Brett arbeitet und daß sich bei der Besprechung der einzelnen Aufga ben die ganze Seminargruppe beteiligt Jeder lernt dabei aus den Fehlern, die bei irgendeiner Aufgabe gemacht wur den, und insbesondere dadurch,. daß sämtliche Unklarheiten an Ort und Stelle gleich geklärt werden. Unsere Versuchsfeldübungen werden neuerdings so durchgeführt, daß kon krete Anweisungen bereits Wochen vor dem Versuch an die Studenten ausgege ben werden, damit eine entsprechende Vorbereitung erfolgen kann. Bei der Durchführung des Versuches, bei der der Student Grundlagen der WZM-Kon- struktion, der Plasteverarbeitungsma- schinen, der Automatisierung von WZM und der Hydraulik kennenlernt, werden Kontrollfragen gestellt, deren Beantwor tung gleichzeitig die Grundlage für die Benotung bildet. Die Ausarbeitung des Versuches, die in der Gruppe erfolgt, bildet nur eine Ergänzung zu der An leitung und dient dem Studenten als Unterlage; sie wird nicht mehr als Be wertungsgrundlage verwendet. Bei jeder Uebung steht im Vorder grund, daß der im Selbststudium erar beitete, durch die Vorlesung ergänzte und im Seminar besprochene Stoff selb ständig angewendet wird. Ziel dieser Ausbildung soll es sein, daß der Stu dent dazu erzogen wird, sich den Stoff selbst anzueignen und ihn im Sinne der Entwicklung der Technik anzuwenden. Dipl.-Ing. R. Piegert Der Well den Frieden gerettet Im Zusammenhang mit der konsequenten Friedenspolitik der Sowjetunion trat in den letzten Wochen verschiedentlich die Men nung auf: Die Sowjetunion hat in der Kubafrage einen Rückzieher gemacht. Wir wollen uns hier nicht darüber aus einandersetzen, wie man zu dieser mehr als merkwürdigen Auffassung kommt, son dern anhand von Tatsachen beweisen, wer im Interesse der Völker und der Erhaltung des Friedens gehandelt hat. Die USA-Imperialisten verhängten die Seeblockade gegen Kuba mit dem Ziel, dort die alten kapitalistischen Verhältnisse wieder herzustellen. Durch die Blockierung des Schiffsverkehrs wollten sie erreichen, den sozialistischen Aufbau in Kuba aufzu-: halten, um letzten Endes der wirtschaft lichen Aggression die militärische Aggres sion folgen zu lassen. Das haben die- Ultras im- Pentagon selbst erklärt. Mit diesen aggressiven Handlungen stand die Frage Krieg oder Frieden auf Messers Schneide. Verhindert wurde der Ausbruch eines atomaren Krieges durch die kluge, beharrliche und besonnene Friedenspolitik der Sowjetunion, vor allem die des Genossen Chruschtschow. Wem hat es genutzt, daß sich die Sowjetunion nicht provozieren ließ? Der gesamten friedliebenden Menschheit! Die Sowjetunion hatte auf Ersuchen der Volksregierung in Havanna Verteidigungs waffen zur Verfügung gestellt. Diese Waf fen waren gegen jeden imperialistischen Aggressor im karibischen Raum gerichtet. Was die Verteidigung der Sowjetunion selbst betrifft, so hat sie dafür genügend weitreichende Raketenwaffen im eigenen Land. Die sowjetischen Abwehrmittel zum Schutze Kubas aber waren bitter notwen dig in einer Zeit, als die amerikanischen Imperialisten zur Invasion rüsteten, als sie keinen Hehl mehr machten aus ihren Vor bereitungen zum Sturz der Regierung Fidel Castros. Als jedoch Präsident Kennedy in seinen Botschaften an Chruschtschow erstmalig vor aller Welt feste Zusicherungen gab, die territoriale Unantastbarkeit Kubas zu ga rantieren, war eine neue Lage entstanden und das Motiv für die Stationierung so wjetischer Verteidigungsmittel für und auf Kuba hinfällig. Anstelle des Gedröhns regierungsamt licher Kriegsposaunen in Washington war nun von friedlicher Koexistenz in der westlichen Hemisphäre die Rede. Unter diesen neuen Bedingungen konnte N. S. Chruschtschow in seiner Botschaft an Ken nedy u. a. erklären: „Ich stelle mit Genugtuung fest, daß die besagte gefährliche Lage beseitigt wird, sowie Bedingungen für eine besonnenere Einschätzung der internationalen Lage ge schaffen werden . , ." Was bleibt da übrig vom „Rückzug Chru schtschows"? Die Zurücknahme bestimmter Waffen zur Verteidigung Kubas, das war eine ebensolche dem Frieden dienende Maßnahme, wie es ihre Stationierung in den Tagen höchster Gefahr war. Wenn schon von einem „Rückzug" die Rede ist, dann kann das doch offensicht lich nur auf den amerikanischen Imperia lismus und Kennedy selbst zutreffen. Je der wird begreifen, daß das Ziel der ame rikanischen Aktion gegen Kuba nicht dar in bestand, sich am Ende für die fried liche Koexistenz in diesem Raum beken nen zu müssen. Es war auch offensichtlich nicht die Absicht Kennedys, eine Erklärung vor der Weltöffentlichkeit abzugeben, daß die USA Kuba nicht angreifen werden. Daß es so kam, ist das Verdienst des Proteststurmes der Friedenskräfte in aller Welt, der Stärke des sozialistischen Lagers und der ruhigen und festen Politik der So wjetunion.