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Freistaat Birkenfeld. Sie „Rsgisrnng" bittet um Anerkennung. " TaS Beispiel des „Präsidenten Dorten" macht iHthule. Ter „Präsident" der nenen Birkenfelder Re publik von Frankreichs Gnaden, Rechtsanwalt Zeller, hat die Reichsregierung telegraphisch um Anerkennung Des neuen Freistaates Birkenfeld im Perbande des Deutschen Reiches gebeten. Die französische Behörde habe die Republik bereits anerkannt. Tie Volksab stimmung über Anschlußfrage an einen Nachbarstaat sei bereits in die Wege geleitet. Ter Paragr. 18 der Reichsverfassung sei von der Besatzungsbehörde, da es sich um besetztes Gebiet handelt, als nicht vollziehbar erklärt morden. Reichsminister des Innern Tr. David hat im Auftrag.' der Reichsregierung bereits die richtige Ant wort erteilt. Tie Erklärung des oldenburgischen Lan- DeStcils Birkenfeld zu einer selbständigen Republik sei unvereinbar mit den Artikeln 18 und 167 der Rcichsverfassung. Die gewünschte Anerkennung durch Die Reichsregierung werde daher versagt. Verhandlun gen über die Loslösung Birkenfelds von Oldenburg seien nur durch die nach dem bisherigen Gesetz be«^ rusenen Behörden und Volksvertretungen von Birken feld und Oldenburg zu sühreu. Tie Franzosenherrschaft in Birkenfeld hat die Erbitterung im Lande aufs höchste gesteigert. Ter französische Militärauwalt Major Basti ani erklärte gelegentlich vor versammeltem Landesausschuß, erwerbe Die Arbeiterschaft wenn sie sich seinen Wünschen nicht füge, mit Maschinengewehren zu bändigen wissen. Ten Beamten die sich nach Auflösung des Landesausschusses und Absetzung der alten Negierung weigerten, die neue provisorische Negierung anzuerlenneu, drohte der Mi- litärverwalter strengste Maßnahmen und Freiheitsstrafen an. Sämtliche politischen Parteien ließen darauf hin durch den Abg. Meißner (Oberstein) die Erklärung ab geben, daß sämtliche Parteien auf dem Boden der Reichsregierung stünden und nicht davon abgehen könnten, weil sie sich sonst des Nechtsbruchs schul dig machen würden. Sie seien mit einer Volksbe fragung einverstanden, um festzustellen, ob die Be völkerung hinter dem erst im Juni gewählten Landes ausschuß siehe. Falls diese Befragung für den Landes- ausschuy ausfalle, soll die Provinz Birkenfeld bis zur endgültigen Regelung der Staatsform dem Oberpräsi- Dium der Rheinprovinz unterstellt werden. Ter Mi- litärverwalter erklärte jedoch, daß er eine derartige Volksbefragung nicht dulden könne. Er werde selbst von Gemeinde zu Gemeinde gehen, um die Volksstim mung kennen zu lernen. Tie Verwaltung der Regre- rungsgeschüfre würde er selbst übernehmen. Proteststreik der Arbeiter. Tie Birkenfelder Arbeiterschaft ist zum Protest gegen den Gewaltakt der französischen Militärbehörde und ihrer Schützlinge in den Streik getreten. Am Frei tag nachmittag verließen die Arbeiter ihre Fabriken und schlossen die Kaufleute ihre Läden. Darauf wur den die öffentlichen Lokale von Militär besetzt und Lie Wiederaufnahme der Arbeit erzwungen. Es wurde eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen, dar unter auch die des Führers der demokratischen Partei, Rechtsanwalts Törr, und des Sozialdemokraten Schmitz. Die Fabrikanten wurden zusammengerufen. Denen, die nicht sofort erschienen, wurde eine Strafe von 4000 Mark auferlegt. Tie Fabriken, in denen gestreikt wurde, haben 1000 Mark Strafe zu zahlen. Für jeden weiteren Streiktäg werden 1l)0OO Mark Strafe ange- Droht. Auf den Straßen spielten sich unglaubliche Sze nen ab. Tie Erbitterung in der Bevölkerung ist un geheuer. Soziales. Zusammenschluß von Kricgsbcschäd'gtc»-^ Pen. Am 14. September werden zwei der ältesten Kriegs beschädigten- und KriegshinterbliebeuenvereinigunLen der Verband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegsteil nehmer, Rcichsgeschüftsstelle Berlin SW. 68, Kvchstr 9, und der Verband wirtschaftlicher Vereinigungen Kriegs beschädigter für das deutsche Reich, Sitz Kassel, in Hildesheim VerbandStage abhalten. Es ist beabsichtigt, beide Verbände miteinander zu verschmelzen. Nach dem «ünstigen Verlauf der Vorverhandlungen ist die in Aussicht genommene Verschmelzung als sicher anzusehen. Die neue Organisation wird voraussichtlich den Namen „Zentralverband der Kriegsbeschädigten und Kriegs- Hinterbliebenen" führen und sie wird etwa 100 000 Mitglieder zählen. Aus Stadt uuo ^auo. ** Ein weiteres Opfer des Ludwigshafener Putsches. Tie Franzosen haben endlich den bei den Vorgängen im Hauptpostamt verhafteten Briefträger Fuhrmann aus der Haft entlassen. Tie Schießerei im Hauptpost amt hat nun auch noch ein zweites Opfer gefordert. Ter Postschaffner Vunk ist seinen schweren Verletzun gen erlegen. — Eine brutale Rohheit verübten franzö sische Soldaten in dem Stadtteil Mundenheim. Wäh rend der Leichenfeierlichkeiten des Postverwalters See veranstalteten sie um das Gemeindehaus herum ein regelrechtes Leichenbegängnis mit Einsegnung und Be erdigung einer Puppe. Die Bevölkerung ist über diese gemeine Verhöhnung der heiligsten Gefühle sehr er regt. Tie Vorgesetzten der Soldaten schritten gegen dieses Treiben nicht ein. ** H.imkchr unver-wunDeler Gefangener. Ein Son-' Verzug mit den ersten unverwundeten Kriegsgefangenen ans Serbien und Mazedonien ist aus dem Orient über Süddentschjaud in KassA eingetrofsen. Tie Hsimkeh- renden wurden vom Roten Kreuz ans dein Lüerstadt- bnhnhof verpflegt. Tann wurde die Weiterreise nach den Hcin atw.ten in Brandenburg und Sachsen auge- treten. * * Ba» von Vergarbciterhäuscrm Die fiskalische Zeche bei Ottrop beabsichtigt, 1000 neue Wohnungen für Bergarbeiter zu erbauen, wovon 600 auf Bott rop, 400 aus Gladbeck entfallen. Insgesamt sind für den Bau 12 Millionen Marke rsorderlich. * * Landwirte auf der Liste der Nichtablieferer. Die bayerische LandeLfettstelle veröffentlicht soeben die Namen derjenigen Alpenwirtschafter, die von ihren Erzeugnissen ihrer Meinung nach zu wenig oder nichts abgeliefert haben. An der Spitze der Liste steht der Name des Landwirts Friedrich Fritz zu Blaichach, des größten und reichsten Bauern seiner Gemeinde, -der statt 444 Pfund Fett nur 74 Pfund abgeliefert haben soll. Ter Nest soll angeblich verschwunden sein. Gegen alle Bezeichneten wird Strafantrag gestellt werden. * * Verheerende Waldbriinde im Harz. Unmittel bar bei Thale brach im Bodetal ein großer Waldbrand aus, der verheerende Wirkungen hatte. Die ganzen W'aldbestünde am Rotztrappenüerg sind niedergebrannt. Das bekannte Hotel „Königsruh" mußte geräumt wer den, da eS durch abstürzende Felsblöcke gefährdet wurde. Der Brand konnte eingedämmt werden, doch bleibt das Bodetal bis auf weiteres gesperrt, da immer noch nachstürzende Felstrümmer den Weg gefährden. Der Schaden läßt sich noch nicht übersehen. * * Beraubung einrr Reichsbankncöenstelle durch polnisch« Behörden. Polnische Behörden haben aus deu Bestünden der Reichsbanknebenstelle Hohensalza NeichS- bankuoten zu 50 Mark vom 20. Oktober 1918 wider rechtlich beschlagnahmt. Tie Noten waren von der Nebenstelle durch Aufdruck des Dienststempels beson ders kenntlich gemacht. Mit Rücksicht hierauf sind dis sämtlichen Neichsbankänstalte» angewiesen worden, bei Vorkommen solcher Noten den Einlieferer sestzustellen und den Betrag einstweilen nicht auszuzahlen, son dern die Noten zur weiteren Entscheidung an das Reichsvank-Direktorium in Berlin einzusenden. Dem Publikum kann deshalb nur empfohlen werden, die Annahme derartiger mit dem Dienststempel gekenn zeichneter Noten zu verweigern. * " Ungetreue Wächter. Durch die Wachtabteilung der Berliner Kommandantur wurden fünf Soldaten sestgenommen, die einen Kleidertransport, der für das Kriegsgefangenen - Durchgangslager Emden bestimmt war, beraubt hatten. Vor einigen Tagen lief auf dein Bahnhof Oranienburg bei Berlin ein Transport des Durchgangslagers Stettin ein, das in einem Eisenbahn- Waggon 3000 Zivilanzüge für die aus der Gefangen schaft Heimkehrenden nach Emde» zu senden hatte. La der Wagen dort auf Anschluß warte» musste, fuhr Ler Führer des Transportes nach Berlin. Tie zurück- bleibeudeu fünf Wachmannschaften wollten nun eben falls eine Spritzfahrt nach Berlin machen und ver schafften sich das dazu nötige Kleingeld durch Berkaus mehrerer Bündel Zivilanzüge. Mit dem Erlös fuhren sie nach Berlin. Inzwischen hatte der Vorsteher der Güterabtsilung in Oranienburg Verdacht geschöpft, er plombierte deu beraubten Eisenbahnwagen und be nachrichtigte die Berliner Kommandantur, die die unge treuen Wächter bei ihrer Rückkehr verhaften ließ. * * Bau einem Schleichhändler erschossen. Auf der Chaussee von Klein-Lubolz nach Lübben wurde der Gendarmeriewachtmeister Eallann von dein Monteur Franz Pichartz aus Berlin erschossen. Pichartz halte gemeinsam mit dem Grenadier Pavalitzik Schweinefleisch für deu Schleichhandel eingekauft, sie wurden aber beim Transport der Ware ertappt. Gallaun, der die Verhaftung Vormehmen wollte, wurde hierbei erschos sen. Pichartz entkam, während sein Begleiter ergriffen werden konnte. " Ausfahrt des ersten deutschen Segelschiffes. Die Hamburger Dreimastvark „Reiherstieg" der Mineral ölwerke Albrecht u. Co. ist in Ballast unter deutscher Flagge als erstes Segelschiff nach den Vereinigten Staaten (Philadelphia) aögcgangcn. Das etwa 2030 Tonnen fassende Fahrzeug soll mit einer Ladung Mine ralöl in Fässern nach hier zurückkehren. * * Tis Unsicherheit auf dem Lande und in den kleinen Städten nimmt in erschreckendem Maße zu. Aus allen Teilen der-Provinz Pommern kommen Nach richten über freche Räubereien, Felddiebsiähle und Wilddiebereien. Bei Labes wurde kürzlich ein Beamter von einem Wilderer angefallen, wobei letzterer von einer Kugel des Försters niedergestreckt wurde. In eiucm Walde bei Anklam geriet ein Forflbeamter vor einigen Tagen in ein Feuergefecht mit fünf Wilddieben, voll denen einer getötet und drei verletzt wurden. — Welche Werte durch die ausgedehnten Felddiebstühle in diesem Jahre leider der Volksernährung ent zogen werden, läßt sich nicht abschätzen, doch wird das Naubgut schon jetzt auf mehrere 10 000 Zentner berechnet. — ^n Vorpommern hält seit einigen Wochen eine auswärtige Einbrecher- und Diebesbande eine Tournee ab. Es handelt sich um eine Berliner Bande, die hier zusammen mit einigen Stettiner Freunden „arbeitet". Nunmehr scheint es aber endlich zu ge lingen, die Bande unschädlich zu machen, denn in Stralsund wurden vier Berliner Einbrecher festgenom- men, als sie in das größte Konfektionshaus am Platze einbrechen wollten. * * Ter Schöpfer Des Hanvels-NntersecbootsverkehvS, der Präsident der Deutschen Ozean-Reedereien, Dr. Alfred Lohmann, ist im Alter von 50 Jahren in Timmendorfer Strand, wo er zur Erholung »veilte, an den Folgen eines Blutsturzes gestorben. Dr. Loh mann war eiye der führenden Persönlichkeiten in Bremer Handels- und Schiffahrtskrersen. * * Elberfeld—Barmen ohne Zeitungen. Nachdem in Elberfeld vore inigen Tagen bei der Druckerei Samuel Lucas das Setzer- und Druckereipersonal wegen Lohn forderungen in den Ausstand getreten war, hat der Ausstand der Buchdrucker in Elberfeld und Barmen größeren Umfang angenommen. Außer der sozialisti sche» Presse kann keine Zeitung erscheinen. In ver schiedenen Druckereien wurden die Gehilfen wegen Ar beitsverweigerung entlassen. * * Weil sie deutsche Gesaugene menschlich behandel- ten . . . Lord Selburge veröffentlicht in der „Times" einen Protest gegen einen Prozeß, der kürzlich in Lon don stattfand und in dem zwei Bauern zu 20 und >10 Pfund Sterling Geldbuße verurteilt wurden, weil sie deutschen Kriegsgefangenen, die bei ihnen Ackerbauar beiten verrichteten, Nahrungsmittel neben ihrer zustän digen Ration gegeben haben! Selburne fragt, seit' wann es ein Vergehen-ist,, einem Arbeiter, auch wenn er Kriegsgefangener ist, Nahrungsmittel zu geben und was die Negierung mit-dieser Verurteilung bezweckte.' Schließlich stellt er noch die Frage, was England getan, hätte, wenn die deutsche Regierung deutsche Personen bestraft hätte, die englische Gefangene mit Nahrungs mitteln unterstützten. * * Erschießung ungarischer VoNsbeanftragter auf der Flucht. Die kommunistischen Voiksbeanftragten Kell ner und Knapp wurden bei einem Fluchtversuch, den sie unternahmen, erschossen. Kellner erhielt einen töd lichen Kopfschuß, Knapp einen tödlichen Bauchschuß. Die beiden Kommunisten sollen sowohl vor ihrer Flucht als auch während ihrer Haft in grausamster Weise mißhandelt worden sein. * * Csi, Br„-er Trotzkis verhaftet. Ein Brnder des russischen VolkStyranns Trotzki, der noch seinen eigent lichen Namen Braunstein führt, ist bei Morla in Finnland verhaftet worden. Er hat dort längere Zeit unangetastet gelebt. Als die finnländische Presse hier von Kenntnis erhielt, protestierte sie so lange dagegen, bis die Behörden dis Verhaftung Braunsteins verfügten. ' ** 1300 Zentner verdorbenes Salzfleisch i» Berlin. In einer Versammlung der Gruppenführer der Ber liner Fleischsrmeister wurde lebhaft Klage über die Fleischversorgung Groß-Berlins geführt. Tas von der Neichsfleischstelle für Berlin und die Vororte einge führte Salzfleisch sei zum großen Teil nicht zu ver kaufen gewesen, weil das Fleisch vielfach sehr schlecht war. Das amerikanische knochenlose Fleisch sei im all- gemeinen gut ausgefallen, während die schwedische Ware fast ungenießbar fei. Man müsse sich fragen, ob denn die Reichsfleischstelle nicht genügend Sachverständige habe, um sich gegen solche Fehlankäufe schützen zu können . Statt des schlechten schwedischen Fleisches hätte man lieber eine fleischlose Woche fesisetzsn sollen, dann wäre die Empörung der Bevölkerung nicht so groß gewesen. Es seien jetzt noch etwa 1300 Zentner Salzfleisch vorhanden, die nicht ab gesetzt wer. den können. Die Versammlung forderte, das bessere Fleisch sofort markenfrei abzugeben und das schlechte endgültig vom Verkauf« uszuschließcn. * * Lie bestohlenen Diebe. Die „Soldaten Hubert Diemer uud Fritz Pischal, die vor einigen Tagen dem Kampfbataillon Waldmann in Litauen die Kasse mit 180 000 Mark stahlen, konnten in Berlin ergriffen wer den, wo sie der Kriminalpolizei durch große Einkäufe aufsielen. Diemer und Pischal legten ein Geständnii ab. Sie besaßen aber von den 180 000 Mark nur uoch 500 00 Mark. Während der Fahrt nach Berlin wollen sie eingeschlafen und von Mitreisenden bsstohlen wor- den sein. In Berlin hatten sie sich in einem Schneider geschäft neue Anzüge bestellt. Als sie von der Anprobe kamen, wurden sie von vier Männern umringt, die sich für Kriminalbeamte ausgaben und von dem Rest ihrer Beute 60 000 Mark „beschlagnahmten". * * Eine erschütternde Familientragödie hat sich in Berlin abgespielt. Mt ihren drei Söhnen im Alter von 12, 10 und 9 Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden ist die Frau des Oberiugenieurs Gödicke. Ihr Mann lebte getrennt von ihr in der Oberlausitz. Tie Familisnverhültnisse waren sehr getrübt. Frau Gödicke litt sichtlich schwer darunter und hatte zudem auch noch mit Nahrungssorgen sehr zu kämpfen. Sie trank eine giftige Flüssigkeit und gab auch ihren Kin dern davon zu triukeu. Tanu legte sie sich mit de» beiden älteren Söhnen gemeinsam in das Bett, während sie das jüngste Kind in einem kleinen Bettchen nieder- lcgte. Beide Betten schmückte sie mit Blumen und grünen Zweigen. Tann öffnete sir noch Lie Gas hähne uud schied so mit den drei Kindern aus dem > Leben. Hausbewohner schöpften Verdacht, weil sich nie- ! maud mehr von der Familie sehe» ließ. Man öffnete > die verschlossene Tür und fand die ganze Familie tot § auf. Tie Leichen waren schon in Verwesung überge- j gangen. Nach den Feststellungen eines Arztes mutz ! Ler Tod bereits vor acht Tagen eingetreten sein. * * Nnter Lem Verdachte des Mordes seiner eigenen Frau wurde der Schlosser Bobe in Dresden festgenom men. Einige Tage zuvor war die Meldung eingetroffen, ! daß die junge Frau des Bobe am Naubschloßfelsen in -der Nähe von Schandau i. Sa. 40 Meter tief abge- ! stürzt und tot liegen geblieben sei. Man nahm zu nächst einen Unfall an und bedauerte den Gatten, der erst vor einigen Monaten geheiratet hatte. Die Leiche wurde nach Dresden überführt, wo die Beerdigung stattfinden sollte. Die Trauergäste waren im Trauer- Hause erschienen, als Beamte der Kriminalpolizei eiu- traten und Bobe am Sarge seiner Frau verhafteten und die Leiche -beschlagnahmten. Bobe ist beschuldigt, seine Frau absichtlich in die Tiefe gestürzt zu haben. " tl. Ter Kampf gegen Vie Wohnungsnot. Der ' Wohnungsverband Groß-Berlin ist gegenwärtig damit beschäftigt, zur Schaffung von Wohngelegenheit für die flüchtigen Beamtsnfamilien aus den besetzten Gebie- i ten in verschiedenen Gemeinden Groß-Berlins 300 Ein- ' familienhäuser aus Holz zu errichten. Ein großer Teil dieser Holzhäuser ist bereits im Bau. Es handelt sich hierbei wie ausdrücklich betont wird, nicht um Ba racken, sondern 'um Einfamilienhäuser, von denen im- ! mer zwei als Doppelhäuser zusammengebaut werden^ Die Häuser bekommen Gärten von ungefähr 500 bis 600 Quadratmeter für jede Wohnung. Die Holzkon- struktionen sind in Leu Fabriken in Arbeit; sie solle» Ende September angeliefert und auf die Fundamente gesetzt werden. Zum 1. November sollen die Holzhäuser bereits fertiggestellt sein. W Gegen die Schieber. Amtlich wird mitgeteilt: Cs ist der Oeffentlichkeit noch nicht genügend bekannt, Laß das ReichSverwertungsanit für den Nachweis ver schobenen Heeresgeräte Belohnungen zahlt. Die Ab teilung „Wiedererfaffung", der beim Netchsschatzmini- ficrium die Bearbeitung der HeereSgutschiebungen ob liegt, hat in letzter Zeit recht beträchtliche Prämien attszahlen können. Anzeigen dieser Art werden zweck mäßig entweder an die Abteilung „Wiedererfaffung" des Ncichsschatzmmisteri-rmö, Berlin, Französischestr. 56, oder an die Zweigstelle» dss Neichsverwcrtungsam;!^ , gerichtet. . . ,