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Wkikmli-Millig 83. Jahrgang Sonnabend den 1?. März 1917 abends Nr. 63 Nr. 170 s O. Königliche Amtshauptmannschaft. roch bekanntgegeben. Stadtrat Dippoldiswalde. Das Direktorium der Deibandssparkasse zu Possendorf ist neu gewählt und von der Kgl. Amtshauptmannschast bestätigt worden. Ls besteht aus folgenden Mitgliedern: !. Gutsbesitzer Gustav Leutritz in Possendorf als Direktor, 2. Gemeinde Vorstand Wolf in Börnchen als stellv Direktor, 3. Gemeindeältester Köhler in Wilmsdorf als Kassierer, 4. Gemeindeältester Ullrich in Wendischcarsdorf als stelloertr. Kassierer. Dippoldtswolde, am 15. März 1917. Die Reichssielle für Gemüse und Obst hat den Kaufmann Paul Schwedler in Dippoldiswalde, Bahnhofstraße, al« ihren Kommissionär im Bezirke der Amtshaupt- zuwrnden sein dürste, so mutz doch andererseits darauf bestanden werden, daß diese Weltmarken regelmäßig am 1. und 15. jeden Monat gelegentlich der Auszahlung der > Kriegsunterstützungen wieder zur Einlösung gelangen, um die an Kriegrrsrauen zu zahlende städtische Unterstützung, die eben nur in Form von Weltmarken gewährt werden ! soll, zur Auszahlung bringen zu können. Werlmarken des ! Kriegshilfsausschusses sind in großer Anzahl im Umlaufe > und wenn verschiedene Geschäftsleute dieselben zurückbehalten und nicht pünktlich einlösen, so schädigen sie sich selbst, da die wahrscheinlich künftig ebenfalls in bar zu gewährende städtische Unterstützung nicht mehr im vollen Umfange im Orte umgesetzt werden würde, wie dies mit den Welt marken bisher geschah. Die wohlmeinende Absicht des Kriegshilfsansschussks würde also durch das Verhalten Einzelner hinfällig. — Verschiedene Anfragen wegen der Meldepflicht zum vaterländischen Hilfsdienst veranlassen uns, darauf hinzuweisen, daß wegen der Ausfüllung von Meldekarten und des Eintrags in die von den Ortrbehörden aufzu- stellende Nachweisung Näheres vom Stadtrat in den nächsten Tagen öffentlich bekannt gegeben wird. — Morgen Sonntag abend hält der hiesige Natur- hrilverein seins 20. Jahreshauptversammlung im Roten Hirsch ab. Dieselbe wird durch Gesangs- und Zithervorträge, sowie Deklamationen und eine Geschenke-Lotterie ausge- eichnet. — 17. März. Heute vor 25 Jahren genehmigten die Stadtverordneten den Ankauf des Geilrrmeister Rothe- sche» Hauses (stand an der jetzigen Einmündung des Zchul- gäßchens in die Altenberger Straße) für 5200 M. durch die «stadtgemeinde und ebenso des Töpfermeister Richter- scheu Hauses (da wo jetzt die Vahnhofjtraßenbrücke die Weißeritz überquert) für 17 000 Mark. Beide Gebäude wurden später mit anderen wegen Stratzenbauten abge brochen. Bald darauf begannen die Vorarbeiten zum Bah- hofstroßenbau. — Sammelt Schnee- ünd Regenwasser und benützt es zum Waschen. Es ist weich und man spart durch seine ! Anwendung Soda. In alter Zeit wurde es schon zu , Wasch- und anderen Zwecken gesammelt. Jetzt hat die Krankenhausverwaltung in Augiburg beschlossen, eine Negenwassersammlung einzurichten. — Vom 1. April an werden, entgegen dem Gebrauche in früheren Jahren, sowohl im Telephonverkehr Ver bindungen zwischen Teilnehmern, wie auch die Postschalter zum Verkehr mit dem Publikum wie bisher erst um 8 Uhr geöffnet werden. Auch nach Einführung der dies jährigen Sommerszeit wird eine Zeitänderung nicht ein- ! treten. — Seit heule Sonnabend herrscht wieder ein fürchter licher Schneesturm, der das Fortkommen außerhalb der Stadt unmöglich macht. Kreischa. In einem hiesigen Geschäfte wurden seit einiger Zeit größere Diebstähle verübt, ohne daß man des Täters habhast werden konnte. Jetzt ilt es dem hiesigen Gendarmeriewachtmeister gelungen, den Dieb in der Person eines Schuljungen zu ermitteln. Moren. Am Donnerstag nachmittag traf hier aus dem Felde die traurige Nachricht ein, daß der im Gren.- Res Reg. Nr. >00, 4. Komp, dienende Grenadier Her mann Grumbt von hier, Besitzer des Gaschvss zum Eibgericht, den Heldentod erlitten hat. Dreeden, 16. März. Das Lis dcr Elbe, das vor zwei Monaten im sächsischen Oberlauf zum Siehe,: kam, hat sich heute nacht in Bewegung gesetzt. Seit heute früh 6 Uhr herrscht in Dresden starker Eisgang. Dle Elbe ist von gestern zu heute um 2 Meter gestiegen. Das böhmische Eis ist eist rn einigen Tagen zu erwarten. Freiberg. Im „Freibrrger Anzeiger" wird folgendes Ein Lied zur Kriegsanleihe. (Noch der bekannten Melodie) Winn du zehntausend Taler hast So danke Gott und sei zufrieden; Nicht allen auf dem Erdenrund Ist dieses hohe Glück beschieden. Geh, hol sie aus dem Kassenschrank, Gib deinem Geld dis rechte Weihe Und zeichne bei der nächsten Bank Die fünfprozentige Kriegsanleihe! Wenn du bloß hundert Reichsmark hast, Paß auf! Sonst gehn sie in die Binsen! Leg sie so fest wle möglich an Und gegen möglichst hohe Zinsen! Klein fing so mancher Große an; Arn eins wird zwei, aus zwei wird dreie — Da« Belte, was es geben kann, Ist dies: du zeichnest Kriegsanleihe! Und hast du keine hundert Mork, Nur zwanzig — sei drum nicht verdrossen Und suche dir zum Zeichnungszweck, So schnell es geht, ein vaar Gcnossen! Mit denen trittst du Hand in Hund Zum Zeichnen cm, in einer R.ihe — Dann tatst auch du fürs Vaterland Das deine bei der Kriegsanleihe! Gustav Hochstetler. bekannt gemacht: „Hierdurch gebe ich bekannt, daß meine Tochter, Lotte Weiß, mit Genehmigung de« Kgl. Ministe riums nach ihrem sürs Vaterland gefallenen Verlobten, Herrn Diplom-Ingenieur Michael Götz, den Namen „Frau Lotte Götz" von nun an führt. Freiberg, 10 März 1917. Bergrat Weiß." — Ls ist dies das erstemal, daß die An nahme des Namens eines vor dem Feinde gefallenen Kriegers durch dessen Braut in Form einer Familien anzeige öffentlich bekannt gemacht wird. Strehla Lin Feldgrauer aus Leckwitz, Vater von fünf Kindern benützte seinen Aufenthalt in Dresden dazu, mit einem Mädchen ein Liebesverhältnis anzubändeln und sich schließlich sogar mit ihr trauen zu lassen. Nachdem die Flitterwochen oerlebt waren, mußte der junge Ehe mann wieder ins Feld rücken. Die Neuvermählte besuchte nunmehr ihre ihr noch unbekannten Schwiegereltern bei Großenhain. Diese wollten aber von der neuen Schwieger tochter nichis wissen und erklärten ihr, daß ihr Sohn schon viele Jahre verheiratet sei. Ein Besuch in Leckwitz brachte der jungen Frau Gewißheit. Sie klagt-, der rechtmäßigen Ehefrau ihres Mannes ihr Leid und erklärte sich bereit, sofort die Ungültigkeitserklärung der Eheschließung herbri- zuführen; die rechtmäßige Ehefrau will aber auch nichts mehr von ihrem Manne wijscn, der sie und seine Kinder in so herzloser Weise betrogen hat. Leipzig Dcr Bezirksoerband Leipzig. Land hat die Bestimmung getroffen, daß für j: 3 von Hühnrrhaltern an die örtlichen Eicrsammeistrllrn im Bezirke im März dieses Jahres geliefette frische Eier vom Bezirksverbande auf Antrag 1 Pfund Körnerfuiter zu dem jeweiligen Preiss zur Verfügung gestellt wird. Für den Monat April wird die gleiche oder eine erhöhte Menge Futter für je 5 abgelttfene Eier gewährt werd?,:. Zuweisung von Gcflügelsutter ohne dir Abgabe der entsprechende» Menge von Eiern erfolgt nicht. Thum. Der Küchenoorsiand hat beschlossen, bei Trauungen in hiesiger Kirche für Perionen, die nicht an der Feier beteiligt sind, rin Eintrittsgeld von 25 Pf. zu erheben. Lauter i. L. Hier kam der beim hiesigen Postamte beschäftig!« Leitungsaussrhee Schr-y-r zur Anzeige unter dem Verdachte, dis s-it längerer Zeit dort vorgekommenen Diebstähle von Posifendungm nach und aus den, Felde verübt zu haben. Eins bei ihm vorgenommene Haus suchung förderte Z'garrm und Lebensmittel zutage. Schwarzenberg. Für eine neue Friedhofskapelle im Stadtteile Sachsenseid hat ein ungenannter Wohltäter den Altar, der in Zöblitzer Serpentin nach einem Entwürfe des Professors Hempel in Dresden ausgesührt werden soll, gestiftet Mülson-St.-Jacob. D-e Freiwillige Feuerwehr hier feiert- ihr 25jäh:igev Bestehen. Ein Vectreter der Kgl. Amtshauptmannschast überreichte den noch lebenden zehn Gründern Ler Wchr das Kgl. F-verweh'-Ehrenzeichen. Der Gcmeinderat bewilligte der Wehr eine Ehrengabe. Ziltau. Unter dem Verdacht, an einer Patientin ei« SIttltchkeitrvelbrcchen begangen zu Laben, ist der prak tische A zt Or. meci. Lorenz in Bernstadt verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Landgerichts zu Bautzen eingeliefert worden. Der der Stadt überwiesene Grieß wird diesmal nur an FamUlen mit «knder» sowie an Kranke abgegeben. AntrSgs auf Zuteilung sind bis spätestens de« 20. d. M. im Rathaus-, Zimmer Nr. 8, zu stellen. Nähere- über den Berkaus wird TMsKlng und Achn fir HMmN, UMMg u. ll Amtsblatt für dl« Königliche Amt-h-uptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtteiligem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Car! Jehne in Dippoldiswalde. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Lrpedltionrtag: Sonntag den 18. März nachmittags V-3—ü Uhr. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster lkrpedltionotag Sonntag den 1k. Mürz 3—6 Uhr. net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 4V bez- LSPf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, iw redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 88 Pf. Hirchen-Nachrichten. Sonntag den 18. März 1917 (Lätare) Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 1/211 Uhr Mendmahkfetr. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Sonntag tun 18. d. M. vormittags 11 Uhr findet die Verlosung dcr Kiebsch-StiftungS' gelber iiatt, an der dieemal 11 Jungfrauen teilnehmen können. Die zur Verfügung stehende Summe beläuft sich auf 1800 M. 85 Pf., so drß von den 3 Gewinnerinnen eine 600 M. 29. Pf. und zwei je 600 M. 28 Pf. erholten. — Von der RelchsbcHeidungsltelle iit für den 26 d. M. eine Bestandsaufnahme von Web-, Wiik- und Strick- waren ongeordnet worden. — In letzter Zeit ist zu beobachten, Laß infolge des Mangel, an Klrtngeid auch die vom hiesigen Krirgshilfs- Ausschuß ausgkgedrnrn Wrrtmarken zu je 50 Pf. als Zahlungsmittel Verwindung finden. Wenn auch nach u^e der Verhältnisse gegen diese« Verfahren nichts ein- L Mannschaft und der Stadt Dippoldiswalde für den Abschluß und die Durchführung von Anbau- und Lieferungsverträgen für Gemüse und Obst bestellt. Dippoldiswalde, am 16. März 1917. .... Nr. 1329 c Mob. II. Königliche Amtshauptmannschaft. Inserat« werden mV 28 Pf., solche aus unser« Amtsh aup tmannschaft mit 18 Pf. tue Spaltzeil« oder deren Raum berech- Die ^vekieritz - Zerrung» erscheint täglich ml. Aus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Großes Hauptquartier, 16. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine größeren Kampshandlungen. Im Ancre-Gebiet, beiderseits der Somme und zwischen Avre und Aicne Vorseldgefechte, bei denen Gefangene em- gebracht wurden. Auch bei Arras, in den Aigonnen, auf dem Ostufer der Maas, bei der Chambrettes-Ferme und im Walde von Apremont, sowie nöid.ich des Rhein-MarneKanals gelang es unseren c>.toßtruppen 4 Offiziere, über 50 Mann und einige Maschinengewehce ans den feindiiche» Gräben I zu holen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei neueinsetzendem Frost nichts von Bedeutung. Makedonische Front. Starke französische Kräfte griffen tagsüber wiederholt unsere Stellungen nordwestlich und nördlich von Monastir an. Westlich von Nizopole drang der Feind in geringer Breite in den vordersten Graben; im übrigen scheiterten die durch heftige Feuerwellen begletteien Angriffe an der vortrefflichen Haltung der Grabcnbesotzung und im wir kungsvollen Abwehrfeuer der Briillerie. Zwischen Ochcioa- und Prerpa-See sind ebenfalls nach starkem Feuer erfolgte Vorstöße der Franzosen abge- wiesen worden. Der Erst« General Quartiermeijter Ludendorsf. Spätnachmittag ausae- geben. Preisviertelfähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei- Monatlich 1 M. 20 Pf^ nnmonatlich 60Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an.