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Weißeritz-ZMmg Die 82. Jahrgang Sonnabend den 21. OÜober 1916 abends Nr. 246 Ministerium des Inner«.-? 1 M Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen Adolf Bündel, Gefr. Buckel (wieder gesund), Leutnant Huth, Max Röhrlnger (12/102, schwer verwundet, Lazarett in Zeitz), Bizefeldwebel Joh. Meitzner (Bürgerschullehrer, Lazarett in Mainz), Albin Schmieder (Jnf.-Reg. 181), Oskar Liebing (z. Z. In Dresden), Willy Zinke (Grenad.- Reg. 101), Erich Funke (Jäger-Bati. 26), Otto Fleischer (Ref.-Reg. 241^UO. Gräfe, Paul Dietze (Schützen-Reg. 108) und Grenadier Arno Lotze. Die besten Wünsche für bal dige und möglichst völlige Genesung beschließen die Ver- lesung dieser Liste Amxezeichnet wurden mit dem Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienstorden mit Schwertern Oberstabsarzt Or. Voigt; mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse: Emil Weinhold (Feld-Artillerie Regiment 408), Karl Uhlig (Jnf.-Reg. 182, Sohn des Markthelfer« U) Mar Beier, Bruno Wunderwald, Kurt Gönnert (Lohn des Bildhauer G.) Arno Riedel (Gren.-Reg. 101), Friedrich Wünschmann(Jnf. Reg 415), Karl Natzschka (Jnf.-Reg. 39!), Artillerist CurtDIetrich, Rud. Marschner (Schützen Reg. 108) und Alfred Fallgater; mit der Friedrich August-Medaille: Herbert Nuhsam, Mor Röhringer, Mor Kretznrr (Gren.- Reg. 101) und Mor Voigt und mit der St. Heinrichs. MedaiIleAIfredHosmann(Grom«ter,6.Res-Pionier-Ball. 12) Befördert wurden zum Vizewachtmeister Änll Weinhold,' Reserve-Jä^er-Bataillon Nr. 12. vr. Löbel, Leutnant d. R. aus Dippoldiswalde s. Schützen-(Füsilier.)Regiment Nr. 108. 6. Kompanie. Liebscher, Mar, aus Hartmannsdorf s. entzogen werden. Dresden, am 14. Oktober 1916. Der Plan über die Herstellung einer teils ober- teils unterirdischen Telegraphen- «nie in Grotzölla liegt beim Postamt- Rabenau vom 21. ab 4 Wochen aus. Dresden A., den 18. Oktober 1916. Kaiserliche Oberpostdirektion. In, Falle eines Mitzbrauches kann dieses Recht durch den Vorsitzenden des Kommunalverbandrs einzelnen Personen oder sämtlichen Hausschlachtenden des Bezirks Lokales «nb Sächsisches. Dippoldiswalde. Erinnerte uns in den letzten Tagen schon das Thermometer daran, datz die schönst« Jahres zeit vorüber ist, so hat nunmehr der Winter selbst seine Visitenkarte abgegeben. Siehst du dort den kleinen bar- fützigen Jungen, wie er abwechselnd die Beine hoch zieht? Der Vater steht wohl im Felde und dfe Einnahmen der Mutter reichen kaum dazu, die hungrigen Mäuler zu stopfen. An das Kaufen von Sch uh werk ist nicht zu denken. Hier gilts zu helfen, und es mutz geholfen werden! Da ist es wieder die Schule, die ja auf dem Gebiete der Kriegs- Hilse schon so viel, mehr als manche ahnen, getan hat, die auch hier zufatzt. In einem Rundschreiben wendet sie sich an die gesamte Einwohnerschaft mit der Bitte um ge- s trogene Schuhe für Grotze und Kleine. Und wer irgend I etwas an abgesetztcm Schuhwerk hat, wird es gern und freudig geben. Wer etwa ein Nebliges tun kann und will, kann die Schuhe ja vorher noch instandsetzen. Aber auch so, wie sie sind, sind sie herzlich willkommen. Für ihre Reparatur ist Vorsorge getroffen. Wer aber nach seiner Meinung ganz Unbrauchbares hat, liefere es auch ab; vielleicht sind Lederstücken zu verwenden. Also hinauf aus den Oberboden und gesucht! Was erbeten wird, ist wahrlich nicht viel. Es empfiehlt sich, zusammengehörende Schuhe zusammenzubinden, damit nicht, wie es in einer intelligenten Grotzsladt vorgekommen sein soll, das Zu- sammengehörige aus Hunderten von Schuhen herausgesucht werden mutz. Komme niemand mit einem „Schon wieder eine Bettelei!" Der mützte kein Herz im Leibe haben, wenigstens kein deutsches, der das aus Ueberzeugung sagt. Denkt man an die Schilderungen eines kürzlich auf Urlaub hier weilenden Sommekämmpfers — „Kein Ziegelstein ist mehr ganz!" sagte er —, so mutz man sich, will man objektiv sein, doch sagen: Wie winzig ist das, was man mit allen Sammlungen zusammen von uns erwartet, gegenüber dem, was die Einwohner jener Gegend opfern müssen! Dixpoldlswalde, 21. Oktober. Der Kriegsabend des Militärvereins gestern abend im „Stern" war sehr gut besucht, nicht nur von den „Stammgästen",- zur grötz- len Freude nicht zuletzt der Vorsitzenden, Herrn Lehrer : Unger, der im Anschluß an die Begrützung kurz die Kriegslage, besonders Rumänien betreffend, streifte, der Urberzeugung Ausdruck gab, datz wir der Gewitzheit !>,leben können, datz der Feind an unsre Grenzen nunmehr nicht herankommt und der Krieg seinen Höhepunkt er reichte, und mit einem freudig aufgenommenen Hurra! auf unsre Wehrmacht schloß Au« den Personalmitteilungen auf die Zeit seit dem letzten Kriegsabend sei erwähnt: i Leider mußten wieder Dippoldiswalde! Kämpfer ihre Vaterlandsliebe mit dem Leben besiegeln; es sind dies: Hugo Böhme (Sohn des Stellmachrrmeisters B, Jäger« Batl. 12), Friedrich Uhlig ll (Jnf.-Reg. 181), Grenadier Walter Schwarz (Sohn des Zahntechnikers S , gefallen an der Somme), Georg Müller (Jnf.-Reg. 133), Ernst Wutzler (Ref.-Jnf.-Reg. 242, früher in der Kalliope be- schästigt), Leutnant d. R. Curt Löbel (beim hiesigen Kgl. Amtsgericht), Erich Naeser (Sohn des Prioatus N., Res.- Reg. 103) und Bizefeldwebel Johanne« Silbermann (Bürgerschullehrer), Wer für sein Volk im Kampfe fällt, der lebt in Ewigkeit al» Held! Zum ehrenden Gedenken erhoben sich die Versammelten von den Plätzen. Als krank oder verwundet sind gemeldet: Ernst Heinrich, Woldemar Hesse, UO. Martin Nobis, UO Paul Kaltofen (Schuß in den Unterarm), Curt Ander» (wieder gesund), ! Fleischverkauf durch Hausschlachtende. Um es zu ermöglichen, daß die auf lange Zeit hinaus ausreichenden Vorräte der Hausschlachtenden teilweise auch der übrigen Bevölkerung zugute kommen können und dadurch die immer noch schwierige Fleischversorgung der übrigen Bevölkerung entlasten, wird bestimmt: 1. Hausschlachtende dürfen von ihren au» der Hausschlachtung herrührenden Vor- räten einen Teil an andere Personen verkaufen, jedoch nur gegen diejenigen Fleisch- marken, welche zum Bezug de» sichergestellten Fleifchanteils berechtigen. 2. Dem Hausschlachtenden werden bei Vorlegung dieser Marken bei der Ortsbe hörde die auf diese Weise abgegebenen Fleischmengen gutgrschrieben. 3. Es ist darauf zu achten, daß dieser Fleischverkauf durch Hausschlachtende nicht in einen gewerbsmäßigen Betrieb zum Nachteil der Fleischer ausartet. Die obige Be stimmung soll vielmehr dem Hausschlachtenden nur Gelegenheit bieten, einen Teil seines Fleische» auf gesetzmäßige Weise an Verwandte, Bekannte und ihm sonst näher stehende abzugeben. Ehrentafel MMtWMMM. Aus der Verlustliste Nr. 347 der Köntgl. Sächs. Armee. 12. Infanterie-Regiment Rr. 177. 9. Kompanie. Henker, Hermann, Utffz. aus Frauenstein, verw. 5. Feldartillerie-Regiment Rr. 64. 3. lF.) Batterie. Hickmann, Rudolph, aus Bärenstein, ins. Uns. verl. Infanterie-Regiment Nr. 42. (Preußen.) 6. Kompanie. Mende, Paul, aus Frauenstein, I. verw. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 86. 4. Kompanie. Lange, Alfred, Utffz. aus Kautzsch, I. verw. Füsilier-Regiment Rr. 90. ll. Kompanie. Pohlau, Willy, aus Lauenstein, l. verw. Füsilier-Regiment Nr. 86. " 9. Kompanie. Schuster, Albert, aus Bienenmühle, l. verw. 1. Pionier-Bataillon Nr. 17. 1. Feld-Kompanie. Bungert, Paul Bruno, aus Possendors, verm. zum Zahlmeister-Stellvertreter Bernhard Lindner (Sohn de« Bäckermeister Mar L); zu Unteroffizieren Otto Heinrlch und Otto Fleischer; zu Gefreiten Edmund Kahlert, Alfred Roche, Bruno Berger und Mar Kreßner. Hirzlich be glückwünschte der Herr Vorsitzende alle Ausgezeichneten und Beförderten. Leider zählen auch eine größere Anzahl unserer lieben Heimatsangehörigen zu den Vermißten und zwar: Richard Fischer (Gren -Reg. 10l), Kurt Hocke (Jnf.-Reg. 242, in französischer Gefangenschaft), Karl Bernhard Hofmann (Jnf-Reg. l77), Emil Grahl (Gren.-Reg. lOl), Emil Becker (Jnf.-Reg. 178), Alfred Löwe und Karl Zimmermann (beide Jnf.-Reg. 177). Mar Augustin, Walter Damme und Hugo Pietzsch (letztere 3 im Gren.-Reg. 100) und Mar Joh. Scharfe (Schützen-Reg. 108, in französischer Gefangenschaft). Hoffen und wünschen wir, datz sie glücklich zu uns helmkehren. — Nun nahm Herr Bürgermeister Hauptmann Jahn das Wort, um aus,seinen persönlichen Erlebnissen im Weltkriege so manch Interessante» zu erzählen. Redner begann mit seiner 14 Monate währenden Tätigkeit im Ersatzbataillon, wo cs galt, mit Unteroffizieren aus dem Beurlaubtenstande aus den eingezogenen Mannschaften in verhältnismäßig kurzer Zeit kriegsbrauchbare Soldaten zu machen, ging dann über auf seine kriegsmätzige Uebung auf einem großen französischen Truppenübungsplätze, seine Tätigkeit als Kompanieführer auf verschiedenen Teilen der Westfront, bald in Reserve, bald in vorderster Linie, bald in ruhigerer Gegend, bald an den „brenzligsten" Punkten; die Märsche und Eisenbahnfahrten (bei denen das „Wohin" meist bis zum letzten Augenblick ein dunkler Punkt blieb); die behaglich-ren, an das Manöver erinnernden Quartiere in bewohnten Orten, das Wohnen in Blockhütten und dar Hauken im Unterstand; die Feier des Weihnächte- und des Neujahrsfestes und von Kaisers Geburtstag. Bei letzterer hatte der Geistliche gerade das „Amen" gesagt, als die erste feindliche Granate in der Nähe einschlug, der rasch weitere folgten, sodaß alles in die Unterstände eilen mußte. Weiter erzählte Herr Haupt mann Jahn, wie sein Bataillon in die Gegend von V. kam, schilderte das Unterkommen in dem vollständig zer schossenen M., den erfolgreichen Sturm (eine Kompanie führte Herr Forstmeister Merz) auf das Dorf H, wobei 600 Franzosen gefangen, aber auch der Batl.-Kommandeur schwer verwundet wurde und er die Führung des Bataillon» übernahm, wie auch später bei dem Sturm auf anschließende Gräben. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse war später die Anerkennung. Eine furchtbare Nacht verlebte der Herr Redner im Baiaillonsunlerstande in M., einem kleinen Keller, in dem außer dem schweroerwundelen^Major 13 Personen standen, saßen und kauerten unter furchtbarem Artilleriefeuer, abgeschnitten von allem, denn die Telephon- leitungen konnten trotz des Todesmutes der betreffenden Mannschaften nicht intakt gehalten werden, unfähig, irgend etwas zu unternehmen. In der Zeit von 3/47 Uhr abend» bis mittags 12 Uhr schlugen etwa 5000 Granaten in nächster Nähe ein. Da ist es gewiß ein Zeichen von gesunden Nerven, daß einige todmüde Ordonnanzen am Boden kauerten und bei dem Höllenkonzrrt schliefen. Herr Bürgermeister Jahn, der nach der schwierigen Ablösung in M. genötigt war, ein Lazarett aufzusuchen, erzählte noch so manche« vom Tun und Treiben, von der Faul heit und Unsauberkeit des „ersten Kulturvolk««", wie es sich ihm z«igte; von der französischen Wohnung, von Dorf und Stadt, die er sah, und auch, daß deutsche Soldaten die von den Franzosen bei Kriegsausbruch unterbrochene Erneue rung der Kathedrale von Laon vollenden, diese „Barbaren". auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei- gespaltene Zeue 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechenden, Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile SO Pf. ^Weitzeritz - Zeitung» erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr- lich 1 W. 80 Pf., zwei« monatlich 1 M. 20 Pf., riämonatlichbOPf. Ein- ^elne Nummern 10 ZDWL TUsmtW uMWlM ffl HMM Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. - ? HslMWriM MMrser AMHrssnckr. Gasthof zu Ruppendorf, Sonnabend den 28. Oktober 1916 von«. '/210 Uhr 34 harte u. 535 weiche Stämme, 91 harte u. 311 weiche Klötze, 15 weiche, gek. Derbstangen, 388 weiche Derbstangen ig.L, 1450 weiche Reisstangen, 7 rm harte» und 18,5 rm weiche» Brennholz; aufbereitet i. d. Kahlschlägen in Abt. 3, 4, 41, 44 und im einzelnen t. d. Abt. 22, 33 bis 36, 38 bis 43, 47, 48, 50, 51, 53, 57 und 58. " „ . .