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April 1893. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 7. 279 Tabelle 6. Die vorstehend gegebenen Zahlen, in Verbindung mit den Abbildungen auf Seite 280 und 281, ver anschaulichen den hohen Grad der Gleichmäfsigkeit der geprüften Waare. Phosphorgehalt Kohlenstoffge halt Mangangehalt S c h w e felgehalt 1 Es lagen zwischen Anzahl der Sätze % Es lagen zwischen Anzahl der Sätze % Es lagen zwischen Anzahl der Sätze % Es lagen zwischen Anzahl der Sätze % 0,030-0,040 145 28,6 0,090-0,100 3 0,6 0,340 1 1,2 0,04-0,05 25 37,3 0,040-0,050 140 27,6 0,100-0,110 142 28,0 0,355-0,400 14 16,7 0,05 -0,06 19 28,4 0,050-0,060 204 40,1 0,110-0,120 129 25,4 0,400-0,450 39 46,4 0,06-0,07 15 22,4 0,060-0,070 18 3,5 0,120-0,130 156 30,7 0,450-0,500 28 33,3 0,07-0,08 6 8,9 . 0,080 1 0,2 0,130—0,140 78 15,3 0,530 1 1,2 0,11 1 1,5 Summe . 508 100,00 Summe . 508 100,00 0,660 1 1,2 0,12 1 1.5 Summe . 84 100,00 Summe . 67 100,00 Die Bedeutung des Magnesits für die basische Ausfütterung von Flufseisenöfen. Von D r. H. Wedding in Berlin.* M.H.! Die Veranlassung zu dem heutigen Vortrage giebt die hier ausgestellte reichhaltige Sammlung von Proben des natürlich vorkommen den Magnesits, sowie der daraus hergestellten Producte und Fabricate, welche Hr. Gommerzien- rath Später in Goblenz der König!. Bergakademie in Berlin zum Geschenk gemacht hat. Die einzelnen Gegenstände dieser Sammlung werde ich mir erlauben im Verlauf des Vortrgs zu erläutern. Der Vortragende geht hierauf in eine aus führliche Erörterung über das Vorkommen und die geologische Bildung derjenigen Gesteine der festen Erdrinde über, aus denen die basischen Ofen futterstoffe genommen werden unter besonderer Beziehung auf die geologischen Theorieen des verstorbenen Werner von Siemens. Bezüglich dieses Theils des Vortrags wird auf den in den Verhandlungen des Vereins ab gedruckten Sitzungsbericht verwiesen. Der Vor tragende fährt dann fort: Seitdem Thomas durch seine Erfindung des basischen Bessemerprocesses zur Entphosphorung des Eisens einen vollständigen Umschwung in dem gesammten Eisenhüttenwesen der Welt, namentlich aber Deutschlands, hervorgerufen hat, ist man gezwungen worden, sich nach erdbasischen Materialien zum Ausfüttern der Oefen und Appa rate, in denen dieser und ähnliche Processe, be sonders der Flammofenprocefs, vorgenommen werden, umzusehen. * Vortrag, gehalten am 6. Februar 1893 im Verein zur Beförderung des Gewerbfleifses. Ich erinnere hier kurz daran, dafs solche Materialien unentbehrlich sind, weil man behufs der Entfernung des Phosphors aus dem Eisen nur kieselsäurefreie Materialien benutzen kann. Kieselsäure, Eisen und Phosphorsäure geben näm lich Eisenoxydulsilicat und Phosphor. Solange also Kieselsäure gegenwärtig ist, würde alle vor handene Phosphorsäure in Phosphor reducirt werden, und umgekehrt würde Kieselsäure, so lange als sie gegenwärtig ist, vorhandenen Phosphor verhindern, sich in Phosphorsäure umzuwandeln. Aus diesem Grunde mufs man alle Entphos- phorungsprocesse in einem Ofenfutter vornehmen, welches frei von Kieselsäure ist, und zu einem solchen Ofenfutter kann man bei hohen Tempe raturen lediglich Kalkerde oder Magnesia an wenden, denn die ebenfalls brauchbare Baryt- und Strontian-, oder gar Beryllerde sind viel zu theuer. Kalkerde im reinen Zustande, durch Brennen von Kalkstein leicht herzustellen, obwohl sie vollständig unschmelzbar ist, ist aus dem Grunde nicht zu verwenden, weil sie Wasser anzieht, sobald sie erkaltet, was, wenn man die Processe nicht unmittelbar hintereinander folgen lassen kann, doch in jedem Ofen öfters geschehen wird; sie vergröfsert dadurch ihr Volumen und zerspringt zu Pulver. Ein Kalkfutter ist daher unbrauchbar für die Benutzung in basischen Oefen. Ganz anders verhält sich die Magnesia. Wenn man das Carbonat der Magnesia unter starker Erhitzung seiner Kohlensäure beraubt hat, so bleibt ein Stoff zurück, welcher sich nur sein- schwierig in Hydrat umwandeln läfst. Diese Abweichung in dem Verhalten der beiden Erden