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keit eingeführt. Der tonnlägige Schacht besitzt 213,3 m Teufe bei 56° Abweichung von der Horizontalen, so dafs die Schachtlänge etwa 256 m ist. Die Fördergefäfse, welche auf Stahl schienen laufen und sich automatisch entleeren, fassen 1,8 cbm oder vier Ladungen von je rund 725 kg Gewicht. Bis zu 400 Ladungen sind inner halb einer Stunde gefördert worden. Der saigere Schacht von 6,1 X 1,8 m dient zur Wasserhaltung auf 244 m Sohle und ist mit Pump- und Förder maschinen neuester Art versehen. Das Schacht gerüst ist aus Eisen, die Entfernung vom Boden bis Mittel der drei Seilscheiben 18,6 m. Letztere messen 4,3 m im Durchmesser, Kranz und Nabe sind aus Gufs-, die Arme aus Schmiedeisen. Die zu Tage kommenden Förderkästen ent leeren sich in Taschen, aus welchen die blaue | Erde. Der Verwitterungsprocefs dauert ein Jahr, und ist selbst nach Verlauf dieser Zeit 1/10 des Materials noch nicht angegriffen und so hart, dafs i es durch den Steinbrecher zerkleinert werden mufs. Ist die Verwitterung eingetreten, so wird das Material nach der Wäsche geschafft, gehoben und durch einen Separationscylinder mit einzölligen i Löchern geführt. Die Stücke wandern zurück I behufs weiterer Verwitterung, während das Fein- । gut eine ringförmige Pfanne von 4,3 m Durchm. j mit Rührarmen und Wasserzuflufs passirl, aus welcher das leichtere Material durch die Mitte sich abscheidet und auf die Halden geht, während die specifisch schwereren Theile sich zum äufsern Rand bewegen. Die Diamanten, Granaten und andere Mineralien von hohem specifischen Gewicht । setzen sich unten ab und werden von Zeit zu Abbild. 3. Diamantwäsche bei Kimberley. Erde in stählerne Wagen gefüllt und auf einem Geleise von 457 mm Spurweite mittels endlosen Kettenbetriebs nach den Lagerplätzen geschafft wird. Auf letzteren werden leichte Locomotiven verwendet, deren auf der Kimberley Grube 7, auf der De Beers-Grube 3 mit zusammen 370 HP vor handen sind. Auf letzterer findet sich zur Fort schaffung der blauen Erde ein Drahtseilbetrieb von 8 km Länge. Auf den Lagerplätzen, welche mit einer harten,' ebenen Oberfläche versehen sind, soll die blaue Erde vermöge der Einwirkung der Luft zerfallen. Sie wird zu dem Zweck in einer Schichtendicke von 230 mm ausgebreitet, mit Pflug und Egge bearbeitet und bei trockenem Welter gelegentlich mit Wasser besprengt. Die Lagerplätze dehnen sich mehrere Quadratkilometer aus und fassen eine Million Ladungen der blauen Zeit abgezogen und zu den Setzmaschinen ge bracht. Sie heifsen „pulsators", gleichen indefs dem bekannten Typ dieser Einrichtung. Sie ent halten Siebe von verschiedener Maschenweite und ein Bett von Bleikugeln, um einen zu raschen Durchgang des Guts zu verhüten. Das die Diamanten enthaltende Satzgut fällt in verschiedene Kästen und von dort auf Sortirtische, während die Schlemme abfliefst. Die Scheidung geht in einem langen Scheid raum vor sich, und wird die nasse Arbeit von gelernten Leuten, die trockene von eingeborenen Sträflingen gethan und so lange wiederholt, wie sie sich bezahlt macht. Sowohl zu Tage wie unten ist Alles elektrisch erleuchtet. Der gröfste Diamant, den man fand, wog 4281/2 engl. Karat (= 88,019 Gramm); der selbe wurde von einem Eingeborenen gestohlen,