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April 1893. jede Hitze kommen höchstens 50 bis 1Ö0 kg zur Auslassung.* Es fehlt noch an ausreichenden Analysen des geeignetsten Sinterherdmaterials, aber es ist nicht zu zweifeln, dafs man sehr bald eine genaue chemische Zusammensetzung finden wird, welche dann zweckmäfsigerweise stets eingehalten werden sollte. Obwohl für Birnenfutter dieselben Regeln gelten und hier nur an der Ausgufsmündung die Nolhwendigkeit herantrat, Quarzziegel mit dem basischen Materiale in Berührung zu bringen, hat man bisher doch noch meist dem Dolomit den Vorzug gegeben, meiner Ansicht nach ohne triftigen Grund. Da es aufserdem gelingt, Stampfböden, ja selbst Ferne (Düsen) aus Magnesit sehr brauch bar herzustellen, wenn nur der nöthige Druck beim Stampfen durch Maschinen hervorgebracht wird, so liegt thatsächlich kein Grund vor, den hier im Verlauf der Zeit wohl auch finanziell vortheilhaften Magnesit an die Stelle des Dolomits treten zu Jassen. In Hochöfen, welche mit niedrig silicirter Schlacke arbeiten, empfiehlt sich eine Boden steinüberdeckung aus Magnesiaziegeln, die nach Angabe des Leiters eines grofsen rheinischen Hochofenwerks sich nach drei Jahren fast un verändert erhalten hat. * * * M. H. So trocken, wie die Magnesia sein mufs, wenn sie zweckmäfsige Verwendung finden *Ein guter Magnesiasinterherd hält oft drei Dinasgewölbe aus. soll, so trocken war mein Thema. Ich hoffe aber, dafs Sie die Trockenheit mit der Bedeutung entschuldigen werden, die die richtige Beurtheilung der Magnesia-Ofenfutter für unsern deutschen Gewerbfleifs hat. Die der Königlichen Bergakademie geschenkte, hier ausgestellte Sammlung umfafst folgende Proben: 1. 2. 3. 4. 5, 6. Amorphen Magnesit von Kraubath Pinolit von Sunk bei Trieben g Durch Dolomit verunreinigten Magnesit Ebensolchen in anderer Abart . . . . aus Magnesit durch Quarz verunreinigt. . Veitsch-i Magnesit durch Quarz u. Kalk vei unreinigt Ferner zum Vergleich 7. Mandudi, Magnesit von Euböa. 8. Magnesit von Frankenstein. 9. Voluminöser Magnesit aus steirischem Material. 10. Gebrannte Magnesia aus Chlormagnesium. Sodann 11. bis 16. Magnesit nach der Korngröfse sortirt. 17. Magnesitmehl. Endlich 18. und 19. Rohmagnesit. 20. „ 21. Normalsteine Nr. 6, 240 X 120 X 65 mm 22. „23. „ „ 6, grofses Format, 250X120X65 . 24. , 25. „ Nr. 1,klein 230X110X60 „ 26. „27. . „ l.grofs 230X115X65 , 28. „ 29. Fonnsteine 230X115X65/56 „ 30. , 31. „ 230X115/30X65 „ 32. , 33. „ 235X140/105X60 , 34. Cupolofensteine. 35. Fern (Bessemerdüse). 36. Schmelztiegel mit Deckel. Leber unsere wirthschaftlichen und socialen Verhältnisse äufserte sich in der jüngsten Delegirtenver- Sammlung des „Centralverbandes deutscher In dustrieller“ Hr.Geneialsecretär H. A.B u eck-Berlin in einer so eingehenden und lichtvollen Weise, dafs der nachfolgende Auszug aus seinen Dar legungen auch an dieser Stelle willkommen ge- heifsen werden dürfte. Die jüngsten Vorgänge, so begann Redner, legen es mir nahe, zuerst einen Blick auf unsere Arbeiterverhältnisse zu werfen , die in der That wenig befriedigend sind. Die Hoffnung, durch unsere socialpolitische Gesetzgebung ver söhnend auf unsere Arbeiterkreise zu wirken, scheint bisher doch nur in sehr geringem Mafse in Erfüllung gegangen zu sein. Alle die grofsen Opfer sind bisher vergebens gebracht worden. Ich möchte Sie bitten, mir zu gestatten, in dieser Beziehung einige Zahlen zu nennen. Die meisten der hier anwesenden Herren werden ja in der । Hauptsache damit vertraut seih. Aber ich kann | vorwegschicken, dafs ich in der Lage bin, Ihnen das allerneueste Zahlenmaterial, das zum Theil schon den Abschlufs des Jahres 1892 betrifft, hier zu geben, und dieser Umstand wird es vielleicht rechtfertigen, wenn ich mir gestatte, Sie mit einigen detaillirten Zahlen hier hinzu halten. Zunächst möchte ich mir erlauben, Ihnen eine Gesammtübersicht zu geben. Die Gesammt- einnahmen der staatlichen Versicherung gegen Krankheit, Unfall, Invalidität und Alter haben, ein- schliefslich des Bestandes zu Anfang des Versiche rungsjahres resp. des Zinsbetrages, nach der Auf stellung des Rechnungsamts für 1892 betragen: für Krankheit 132 Millionen, für Unfall 68 Millionen, für Invaliditäts- und Altersversicherung 108 200 000.6 ; das sind in Summa 308 200 000 6. Davon ent fallen auf die Arbeitgeber fürKrankheit Millionen,