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390 Stahl und Eisen. Vierteljahrs - Marktberichte^. 15. April 1898. Tabellen zur Gewichtsberechnung von Walzeisen und Eisenconstructionen. Hauptsächlich verwendbar im Brücken- und Schiffbau und Hüttenfache. Herausgegeben von G. Scharowsky und L. Seifert. IV. Auflage. Hagen i. W. bei Otto Hammerschmidt. In der neuen Auflage dieser rühmlichst bekannten Tabellen sind die Gewichte für Sechskanteisen bis 500 mm innerem Kreisdurchmesser aufgenommen und ferner die Erweiterungen des Normalprofilbuchs be rücksichtigt worden. Der Schwerpunkt dieses Tabellen werks liegt bekanntermafsen in den Gewichtstabellen für Flacheisen von 10 bis 1000 mm Breite und 1 bis 20 mm Dicke, je um 1 mm wachsend, da sie als bequemes Hülfsmittel dienen, um die Gewichte der meisten Form eisen durch Zerlegung in Flacheisen zu ermitteln. Das russische Patentgesetz. Allerhöchst am 30. Mai 1896 bestätigtes Gesetz über Privilegien auf Erfindungen und Vervollkommnungen. Mit den Nebengesetzen sowie Erläuterungen und Formu laren. Herausgegeben von Iwan Koslow. Aus dem Russischen übersetzt mit Genehmigung des Herausgebers. Riga bei N. Kymmel. Preis 2 •46. Bei den lebhaften Beziehungen, welche Deutsch land zur russischen Industrie hat, wird diese authen tische Uebersetzung bei uns sicherlich weitgehende willkommene Aufnahme finden. Ferner sind bei der Redaction zur Besprechung eingegangen: Die Motoren für Gewerbe und Industrie. Dritte, vollständig neu bearbeitete Auflage der Motoren für das Kleingewerbe. Von Alfred Musil, o. ö. Professor an der k. k. Technischen Hoch schule in Brünn. Mit 138 eingedruckten Ab bildungen. Braunschweig 1897, Druck und Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn. Tafeln zur qualitativen chemischen Analyse. Von Dr. W. Hampe, Professor der Chemie an der Königl. Bergakademie zu Clausthal. Vierte ver besserte und vermehrte Auflage. Clausthal 1897, Verlag der Grosseschen Buchhandlung. Deutsches Normalprofilbuch für Walzeisen. 5. Aufl. Die Herren Abnehmer dieses Werkes werden hier durch benachrichtigt, dafs die in den Tabellen XII und XIV enthaltenen Werthe der Trägheits- und Wider standsmomente der I- und !- Wulsteisen zuSchifibau- zwecken nunmehr berichtigt sind und dafs ihnen die Berichtigungen von dem Verleger, Hrn. Jos. LaRueile in Aachen, auf Grund der eingesandten Adressen kostenfrei zugehen werden. Nach Einfügung der Be richtigungen an den darin angegebenen Stellen sind sämmtliche Tabellen des Werkes, da sie auf Grund ge prüfter Formeln doppelt numerisch berechnet sind, richtig. j)i e Herausgeber. Vierteljahrs-Marktberichte. (Januar, Februar, März 1898.) I. Rheinland-Westfalen. In den Monaten Januar, Februar, März d. .1. sind in der Tagespresse eine Reihe von Marktberichten veröffentlicht worden, welche eine durchaus pessi mistische Stimmung zeigen. Wir halten uns dem gegenüber verpflichtet, darauf hinzuweisen, dafs hier insofern eine unrichtige Anschauung zu Grunde liegt, als man die Lage des Marktes lediglich in Vergleich mit denjenigen Verhältnissen stellt, welche zur Zeit des höchsten Aufschwungs für die Industrie mafs- gebend waren. Infolgedessen bezeichnet man eine Marktlage als schlecht, die an sich dieses Prädicat noch keineswegs verdient, sondern im Gegensatz gegen frühere schlechte Zeiten immerhin eine gute genannt werden kann. Thatsächlich hat sich auch seit unserem letzten Bericht der laufende Eisenverbrauch stetig ge steigert und sowohl für die Zwecke des Maschinen baues, wie auch für Wagenbau, anderen Eisenbahn bedarf, Kleineisenzeug u. s. w. noch weiter zugenommen. Am Ende des Quartals machte sich auch der Beginn der Bauthätigkeit in günstiger Weise geltend. Wenn trotz dieses steten Anwachsens des Verbrauchs dennoch die Preise weiter abgebröckelt sind, so ist dies wohl lediglich auf übertriebene Besorgnifs mancher ängst lichen Gemüther vor einem etwaigen Arbeitsmangel zurückzuführen, Besorgnisse, die durch die thatsäch- liche Entwicklung völlig widerlegt sind. Am Schlufs des Berichts-Vierteljahrs deutet Alles auf eine starke Beschäftigung der Werke für längere Zeit hin. Während noch im Dec. v. J. die Nachfrage nach Kohlen und Koks sehr lebhaft war, zeigte dieselbe fast plötzlich mit Beginn des Januar eine Abschwächung, und machte sich offenbar der Einflufs des ungewöhn lich milden Winters und der Monate andauernde niedrige Wasserstand des Rheines geltend. Der Markt war für die volle Förderung nicht mehr aufnahme fähig, so dafs sich die Kohlen- und Kokssyndicate veranlafst sahen, Einschränkungen zu verfügen, welche die Zechen nöthigten, Feierschichten einzulegen. Trotz dem dürfen wir die Marktlage als ungünstig nicht be zeichnen, da nur die vorhin erwähnten abnormen Witterungsverhältnisse die Verflauung herbeigeführt haben. Berücksichtigen wir noch, dafs ab 1. Januar d. J. die Kohlenförderung wieder eine Zunahme auf weist, und dafs die Versandmengen im Januar, Februar und März diejenigen der Parallelmonate v. J. wesent lich übersteigen, so sind wir zu der Annahme be rechtigt, dafs die Lage der Kohlen- und Koksindustrie nach wie vor eine durchaus gesunde ist. Bei den allgemein guten wirthschaftlichen Verhältnissen steht zu erwarten, dafs binnen kurzem die volle Förderung Unterkunft finden wird; schon jetzt (Ende März) macht sich eine Besserung in den Absatzverhältnissen fühlbar. Auf dem Erzmarkt veränderte sich die Markt lage für Siegener Spatheisenstein im abgelaufenen Quartal nur wenig. Die Preise blieben dieselben, und es wurden in der letzten Zeit nur wenig Abschlüsse gethätigt, da die bei weitem gröfsere Menge der Gesammtförderung bis Ende September d. J. verkauft ist. Durch die Betriebseinschränkung der Hochöfen wurde die Abnahme eine schwächere, und es ist daher auch eine Förderungseinschränkung der Gruben um 20 % für das nächste Quartal beschlossen worden. Die Nassauer Eisensteine haben im Preise etwas nach geben müssen.