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1. December 1898. Industrielle Hundschau. Stahl und Eisen. 1113 günstigen Abschlufs zu erzielen, falls nicht unvorher gesehene Störungen im Betriebe oder im sonstigen geschäftlichen Verlaufe ungünstig einwirken. Die Vertheilung des Gewinnes wird, wie folgt, vorgeschlagen: auf Amortisation bezw. Abschreibung 480000 M, auf Special-Reservefonds-Conto 120000 JC, für Gratificationen an Beamte 18 512 4, für Tantieme an den Aufsichtsrath 53535,46 JI,. Zuweisungen: II. Rate zum Bau einer katholischen Kirche in Bis marckhütte 15000 JI, Beitrag zum evangelischen Vicariat in Bismarckhütte 1000 -4, Dividende 15 % = 600000 , Uebertrag für das Jahr 1898/99 23132,17 JI, zusammen 1311 179,63 Jt..^ Cöln-Müsener Bergwerks-Actienverein. Aus dem Bericht für 1897/98 theilen wir Fol gendes mit: „Indem wir die Bilanz vorlegen, beehren wir uns, über die Marktlage im abgelaufenen Ge schäftsjahre , soweit das Creuzthaler Hochofenwerk dabei in Betracht kommt, zunächst Folgendes zu berichten. Die Stille im Roheisengeschäft, welcher wir schon in unserem vorjährigen Bericht Erwähnung thaten, hat das ganze Jahr hindurch angehalten; die Vorräthe wuchsen, und so konnte es nicht ausbleiben, dafs die Siegerländer Gruppe des Roheisensyndicats, welcher wir als Mitglied angehören, mit Anfang dieses Jahres eine allgemeine Erzeugungseinschränkung ein führen mufste. Bei Absatzstockuugen werden er- fahrungsmäfsig zuerst diejenigen Hochofenwerke in Mitleidenschaft gezogen, welche vorzugsweise für den Rheinisch-Westfälischen Bedarf in Stahlroheisensorten arbeiten, indem die Stahl- und Walzwerke, welche selbst Hochöfen besitzen, den Bedarf, den sie sonst im Siegerland gedeckt haben, mit ihrer eigenen Er zeugung mehr oder weniger befriedigen können, somit als Abnehmer plötzlich ausfällen, oder sogar selbst mit überschüssigen Mengen ihrer Erzeugung auf den Markt kommen. Die von Syndicatswegen mit dem 1. Januar dieses Jahres eingeführte Erzeugungsein schränkung einerseits, sowie andererseits das Be- dürfnifs, die angewachsenen Vorräthe auf ein normales Mafs zurückzuführen, nöthigte uns, einen unserer Hochöfen zu dämpfen, und zwar dehnte sich dieser Stillstand von Ende December 1897 bis Anfang Juni 1898 aus. An Roheisen wurden auf der Creuzthaler Hütte 67 439 1 gegen 76 842 t im Vorjahre hergestellt und dabei 70188 t gegen 74851 t zum Versand gebracht. Unser Müsener Holzkohlenhochofen war behufs Er gänzung der Lagerbestände von Ende September 1897 bis Ende März 1898 in Betrieb. In dieser Zeit wurden 1834 t Holzkohlenroheisen hergestellt. Der Versand des ganzen Jahres betrug 1202 t. Die Marktlage war befriedigend. Der Betrieb unserer Holzverkohlungs anstalt in Lohe verlief ordnungsmäfsig. Für die Holz- Nebenerzeugnisse üben zwar immer noch ungünstige Verhältnisse ihre Wirkung aus, doch blieben anderer seits die Preise für Holzkohlen nicht ungünstig, so dafs im allgemeinen die Lage dieses Betriebes zur Zeit befriedigend genannt werden kann. Die Bilanz schliefst' nach den statutenmälsig vom Aufsichtsrath zu bestimmenden Abschreibungen von insgesammt 157 000 Jt, mit einem Reingewinn von 111954,07 JI ab; davon 78,39 Jt Vortrag und 717 Jt, verfallene Dividende. Wir schlagen vor, nach Abzug von 10 369,51 Jt für Statuten- und vertragsmäfsige Ge winnantheile, sowie für Belohnungen und Zuweisung zur Arbeiter Unterstützungskasse, dem Reservefonds 11500 Jt zuzuwenden und danach 3% vom Actien- kapital gleich 90000 Jt als Dividende auszukehren und den Rest, von 84,56 Jt auf neue Rechnung vor zutragen.“ Nähmaschinenfabrik Karlsruhe, vormals Haid & Neu. Im verflossenen Geschäftsjahre wurde die Er weiterung der alten Fabrikeinrichtungen der Gesell schaft vollendet und die neu errichtete Nähmaschinen möbelschreinerei und Fahrräderfabrik dem Betrieb übergeben. Der Ueberschus des jüngster. Geschäfts jahres beläuft sich einschliefslich des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre nach Erledigung sämmtlicher Un- kosten, Reparaturen und Erneuerungsarbeiten auf 201 885,92 Jt, wovon für Abschreibungen 33566,60 Jt, Zuweisung an das Delcredere-Conto 15000 Jt abgehen und 153319,32 Jt zur Verfügung der Generalversamm lung bleiben. Es wird beantragt, den Gewinn von 153319,32 Jt wie folgt zu vertheilen: 5 % Dividende auf 1 050000 Jt Actienkapital = 52500 ., statutenmäfsige und vertrags- mäsige Tantiemen an Aufsichtsrath und Direction 14663,12 Jt, Belohnungen an Angestellte des Ge schäftes 4500 Jt, 6 % Superdividende auf 1 050 000 Jt Actienkapital = 63000 -, Zuweisung an den Beamten- und Arbeiter-Unterstützungsfonds 6000 Jt., Vortrag auf neue Rechnung 12 656,20 Jt, zusammen 153319,32 Jt. Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals Starke & Hoffmann in Hirschberg i. Schles. Das Berichtsjahr 1897/98 darf für die Gesellschaft als ein günstiges bezeichnet werden. Die Fabrik war in allen ihren Theilen vollauf beschäftigt, und mufste viel fach mit Ueberstunden gearbeitet werden. Wenngleich es nicht möglich war, mit den Preisen ganz der Con- junctur entsprechend in die Höhe zu gehen, so ist das erzielte Ergebnifs doch ein befriedigendes zu nennen. Der Umsatz hat sich von 951 624,02 Jt des Geschäfts jahres 1896/97 auf 1 175 384,40 Jt im Berichtsjahre erhöht. Das Gewinn- und Verlustconto schliefst, nachdem die Abschreibungen mit 66956,68 Jt ab gesetzt sind, mit einem Saldo von 104341,15 Jt. Die Vertheilung des Gewinns wird in folgender Weise in Vorschlag gebracht: 5 % in den Reservefonds von 104 341,15 Jt minus Gewinnvortrag per 1. Juli 1897 mit 2161,58 Jt, also von 102179,57 Jt — 5108,98 Jt, 5% Tantieme an den Aufsichtsrath von 97 070,59 Jl = 4853,53 Jt, vertragsmäfsige Tantieme an den Director und Gratificationen an die Beamten 4853,53 4, 4% Dividende an die Actionäre = 50000 Jt, 3 % Super dividende an die Actionäre = 37 500 Jt,, Gewinnvortrag 2025,11 Jt, zusammen 104341,15 Jt.. Demgemärs wird der Dividendeschein Nr. 4 mit 7 % oder 70 Jt pro Stück zur Einlösung gelangen. Union, Actiengesellschaft für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie zu Dortmund. Aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 1897/98 theilen wir Folgendes mit: „Die in unserem vorjährigen Geschäftsbericht aus gesprochene Hoffnung, dafs die Lage unserer heimischen Eisen- und Stahlindustrie sich auch in dem jetzt ab geschlossenen Geschäftsjahre 1897/98 nicht ungünstig gestalten würde, hat sich im allgemeinen erfüllt. Während indessen in dem voraufgegangenen Ge schäftsjahre 1896/97 die Geschäftslage in allen Branchen der Eisenindustrie sich durchweg und gleichmäfsig auf einem günstigen Niveau erhielt, haben sich während des Betriebsjahres 1897/98 bei einigen wichtigen Fabri- cationszweigen unserer Werke erhebliche Schwan kungen vollzogen. Das Geschäft in Feinblechen, welches während des ganzen Jahres 1896/97 den un unterbrochenen flotten Betrieb unserer Feinblech strafsen ermöglichte und einen angemessenen Gewinn übrig liefs, schwächte sich schon zu Anfang des Ge schäftsjahres 1897/98 ab und ging während der Winter monate so stark zurück, dafs der stark eingeschränkte