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welche speziell »on jüdischen Kaufleuten und Agenten geliefert wurden. Außerdem wird la dem Kommunal- Einkommsn «in Ausfall von Abgaben wahrgenommen, der auf einige Hunderttauscnde von Rubeln beziffert werden kann und schon gegenwärtig im Kiewer Ge- meinderathe ernste Besorgnisse hervorruft. Inzwischen fahren die Behörden mit der strengen Vollziehung der Ausweisungsbestimmungen gegen die Juden fort. .Der Gouverneur von Volhynien hat in einem neuerlichen Zirkular denjenigen Bezirksvorstehern, die sich eine laxe Handhabung der für die Erwerbung von Grundbesitz durch Juden geltenden Einschränkungen zu Schulden kommen lassen sollten, die strengsten Maßregelungen angedroht. Serbien. Das Programm für die bevorstehende Rußlandfahrt des Königs Alexander von Serbien ist in dem am l. Juli in.Belgrad stattgefundenen Ministerrathe endgültig festgestellt worden. Die Rück reise des Königs erfolgt über Wien, wo eine Begeg nung desselben mit seinem Vater Milan stottfinden soll. Man hofft in den serbischen Regierungskreisen, daß die Dispositionen des Kaisers Franz Josef eine Vorstellung ves Königs Alexander am österreichischen Hofe ermöglichen werden. Ob dies geschehen wird, muß noch dahingestellt bleiben, da man in Wien mög licher Weise unangenehm davon berührt wird, daß der junge serbische Herrscher sich zuerst nach Rußland be geben soll, anstatt vorher in Wien vorzusprechen. Oesterreich liegt doch vor den Thoren Serbiens, da hätte es sich wohl geschickt, wenn König Alexander über Wien nach Rußland gegangen wäre. England. Die Erneuerung des Dreibundes und die Stellung Englands zu demselben hat den Unterstaatssekretär Fergusson in der Donnerstagssitzung des englischen Unterhauses in Folge einer Anfrage zu langathmigen Erklärungen veranlaßt. Aus denselben geht hervor, daß die englische Regierung über den Inhalt des erneuerten Bündnißvertrages Oesterreich- Ungarns und Deutschlands mit Italien ohne Kenntniß ist und ferner, daß im Nothfalle zur Erhaltung des Status guo im Mittelländischen Meere erst bestimmte Erwägungen zwischen England und Italien stattzu finden hätten. Die Anschauung, als ob bereits ge wisse geheime Abmachungen zwischen den beiden Staaten bestünden, würde demnach nicht richtig sein. Aller dings gab Fergusson zu, daß in der Frage ein Mei nungsaustausch zwischen Rom und London stattgefunden habe, aber Fergusson versicherte, daß hierdurch keinerlei Veränderung in der Haltung Englands bewirkt worden sei. Zuletzt meinte der Unterstaatssekretär noch, er wisse von keinem allgemeinen europäischen Eoncert zur Erhaltung des bisherigen Zustandes d«r Dinge, ab« g«seheN von den betreffenden Verträgen. England. DaS deutsche Kaiserpaar wurde am 4. Juli in Port Viktoria von den Prinzen von Wales, von Edtnburg, von Connaught und von Clarence in der Uniform ihrer deutschen Husaren-Regimenter be grüßt. Der deutsche Botschafter von Hatzfeld und das Botschastspersonal waren anwesend. Bei der Einfahrt gaben die Kriegsschiffe den Kaisersalut. Alle Schiffe waren festlich geflaggt. Die Kapellen spielten die deutsche Nationalhymne. Der Kaiser schritt die Ehren wache ab. Sodann folgte ein Frühstück am Bord der Uacht „Hohenzollern". Um 2 Uhr reiste das Kaiser paar nach Schloß Windsor ab. — Am 5. Juli befall- tigte der Kaiser mehrere Regimenter und wohnte als dann dem Gottesdienste in der Holy Tinity-Church bei. Nord-Amerika. 26 Vergnügungsyachten eines New-Iorker Vereins sind am 2. Juli Abends nach Neu-Baltimore abgegangen, doch auf dem Claire-See von einem heftigen Sturme überrascht worden, sodaß nur 7 Jachten glücklich landen konnten. Die übrigen 19 Jachten, in denen zusammen ungefähr 183 Per sonen sich befanden, gelten als verloren. 13. Sitzung der Stadtverordneten zn Dippoldiswalde am 3. Juli 1891. Nach Genehmigung eines Gesuches um Darleihung eines Kapitals aus der Sparkasse, verwilligte man in Ueberein- stimmung mit dem Stadtrathe und unter den von diesem ge stellten Bedingungen der hiesigen Schützengesellschaft aus deren Ansuchen zu dem diesjährigen Schützenseste einen Beitrag von 45 Mark aus der Stadtkasse, ertheilte auch seine Zustimmung zu der Ueberlassung der Aue als Festplatz. Es gelangten die auf das Jahr 1890 abgelegten Rech nungen über die Einquartirungskaffe, die Legatenkaffen und die Feuergeräthskaffe nebst den Prüfungsberichten des Vor sitzenden des Finanzausschusses zum Vortrage und schlägt der Stadtrath deren Richtigsprechung vor. In dieser Beziehung vermochte man sich nicht ohne Weiteres schlüssig zu machen, hielt es vielmehr für ordnungsmäßig, daß die Rechnungen auch den übrigen Mitgliedern des Finanzausschusses Zwecks der Prüfung vorgelegt werden und stellte deshalb einen hier aus abzielenden Antrag. Dem Beschlüsse des Stadtraths „für jeden an den,Staats fiskus aus den städtischen Steinbrüchen zu liesemden Kubik meter Porphir einen Preis von 4 Mark exkl. Fuhrlohn zu fordern', stimmte man einstimmig zu; dagegen konnte man sich nach Vortrag einer von der König!. Kreishauptmannschast Dresden erlassenen Verordnung, betretend Ausknnftserthellung über die Bewirthschaftung der hiesigen Gemeindewaldungen, mit dem stadträthlichen Beschlüsse keineswegs einverstanden er klären. Letzterer geht dahin, mit Revision der städtischen Waldungen einen höheren Forstbeamten zu beauftragen und auf Grund dessen Befundes der Königl. Kreishauptmannschast die erforderte Auskunft zu ertheilen. Bei der Einfachheit der gestellten Fragen, deren Beantwortung in erschöpfender Weife recht wohl durch den Forstausschuß bewerkstelligt werden kann, hielt das Kollegium die Zuziehung eines Fachmannes durch aus nicht für erforderlich, beantragte vielmehr die Abgabe der Sache an den Forstausschuß zur alleinigen Erledigung. Die Kaiserliche Oberpostdirektion Dresden hat abgelehnt, das neue Postgebäude auf dem Lutherplatze oder im Hart- mann'schen Garten zu errichten, da feiten der Stadt nicht ein vollständiger, sondern nur theilweiser StraßenauSbau beschlossen worden sei. Der Stadtrath hat darauf beschlossen, in der Sache nochmal« vorstellig zu werden. Das Kollegium nahm heute die Bescheidung der Oberpostdirektion, sowie den gefaßten stadträthlichen Beschluß einfach zur Kenntnißnahme, erachtete sich aber auch nunmehr — gegen die Stimme des Stadt verordneten Gössel — nicht mehr an seinen unterm 15. Mai d. I. gefaßten Beschluß: die Ausbauung der Theilstrecke Kirch platz bis an Hartmann's Grundstück bett., für gebunden, um somehr, als diesseits die Mittel hierzu nur unter der Be dingung bewilligt worden sind, daß das Postgebäude an einen der beiden Orte zu stehen kommt. Ueberhaupt wurde da ganze Straßenbauprojekt zur Zeit für erledigt angesehm und zwar in Anbetracht der Kostspieligkeit einer vollständigen Durch führung des Projekts, welche gegenüber dem zu erwartenden allgemeinen Nutzen in keinem Verhältniß steht. Die neue Straße würde wohl eine Verschiebung, nicht aber eine wünschens- werthe Belebung des Verkehrs mit sich bringen. Zur Kenntniß gelangte noch das Ergebniß der Verpach tung der kommunlichen Kirschennutzung, die Anstellung des Expedienten Hain als Rathsexpedient und die Anstellung der Frau Elisabeth Renner als 3. Hebamme. Das Stadtverordneten - Kollegium. A. Ed. Mende, Vorsteher. Hauptgewinne 1. Klaffe 120. königlich sachf. Landeslotterie (nach telegraphischen Privatnachrichten ohne Gewähr für deren Richtigkeit.) 1. Ziehungstag am 6. Juli 1891. 80,00« M. aus Nr. 4470. 85,000 M. auf Nr. 91115. 10,000 M. auf Nr. 5770. soov M. aus Nr. 43 12258 27789. 8000 M. auf Nr. 10247 17615 19524. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Der Kommunikationsweg vom Müglitzthale nach Hirschsprung, die sogenannte Bielathalstraße, ist wegen daran vorzunehmender Besierungsarbeiten in Flur Dorf Bärenstein vom 6. bis 11. dieses Monats für den Fährverkehr gesperrt und hat deshalb Letzterer inzwischen die Wegeverbindung über Dorf.Bärenstein zu benutzen. Dippoldiswalde, am 2. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannfchaft. I. V.: vr. Richter, Regierungsrath. Ludwig. Bekanntmachung. Nachdem der Bau des Kommunikationsweges am Teichhaus bei Hermsdorf vollendet ist, wird dieser Weg dem öffentlichen Verkehr zur Benutzung wieder überwiesen. Dippoldiswalde, am 2. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannfchaft. I. V.: vr. Richter, Regierungsrath. Ludwig. Bekanntmachung. Der Kommunikationsweg von Seyde nach Niederschönfeld, der sogenannte niedere Gemeindeweg, ist wegen eines unterhalb der Kirstenmühle vorzunehmenden Massenschuttes vom 6. bis II. dieses Monats für de« Fährverkehr ge sperrt und wird Letzterer für die Dauer dieser Sperrung auf die Straße von Seyde nach Oberschönfeld gewiesen. Dippoldiswalde, den 2. Juli 1891. Königliche Amtshauptmannfchaft. I. V.: vr. Richter, Regierungsrath. Ludwig. Auktion. « Mittwoch, den 8. Juli d. I., Rachm. 2 Uhr, sollen in dem Gasthofe zu Hänichen 2 Kleiderschränke und 1 GlaSschrank gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Dippoldiswalde, am 2. Juli 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Müller. Allgemeiner Anzeiger. Gß-UklMchtW. Die diesjährige Obstnutzung soll Donnerstag, den 0-Juli d. I., Nach«. 4 Uhr, im Gasthofe zu Lluohren an den Meistbietenden verpachtet werden. Bedingungen vor der Auktion. Die Hälfte der Pacht summe als Anzahlung bei dem Pachttermine. Rittergut Kleincarsdorf. Müller. VrkkrmdkMk DiWldisoM. Während der Abwesenheit des Kassenarztes (bis zum 15. d. Mts.) hat dessen Vertretung Herr most, xraot. Pollack son. (am Markt) übernommen. Frisch gebrannten Hermsdorfer Weitzkalk empfiehlt H. Fischer, Spielwaarenhändler, Badergaffe, früher Kaden. Das Abstecken und Vergeben der Plätze zu Buden u. s. w. auf dem Festplatz findet Mittwoch, den 8. Juli, von 8 Uhr Abends statt. Die Vorsteher. Hmlllhen Milk sagen wir allen unfern werthen Nachbarn, Freunden und Bekannten, überhaupt Allen, welche uns bei dem so plötzlichen Schadenfeuer so hilfreich und aufopfernd zur Seite standen und uns mit liebevollen Geschenken erfreuten. Der liebe Gott mag Allen ein reicher Ver gelter sein und Alle vor ähnlichem Unglück behüten. Reichstädt, den 4. Juli 1891. Die Familie Das Einsammeln von Beeren aller Art auf meinem Grundstück wird hiermit bei Strafe verboten. Reichstädt August Zimmermann, Wirthschastsbesitzer. MU" "WM werden auf ein schönes Grundstück in der Nähe von Dippoldiswalde gegen sichere Hypothek bei guter und pünktlicher Verzinsung baldigst zu leihen gesucht durch G. Funke, Dippoldiswalde. Ligsrren mist Ligsretten empfiehlt Hugo Heimann, Freiberger Platz. Lin ^4 ktir« allsi' Äolttblltts, Piuzgauer Raffe, steht zu verkaufen in V Sch-ll-rhau Rr. s».