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>eren Verantwortlicher Redaeteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde Mit land- und hauswirthschastlicher MonatSbrilage Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhattungsblatt Nr. 79 Lokales und Sächsisches * Berreuth. Am Morgen des 1. d. M. wurde der auf dem hiesigen Rittergute befindliche Dienstknecht Gerhard Kühr beim Anschirren der Pferde von einem derselben geschlagen und an der rechten Hand ver- Amtsblatt für die Könialicke Amtshauplmaimschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königliche« "Amtsgerichte und die Ktadträth« zu Dippoldiswalde und Irauenstein .tt nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Krauenstein: Nadlermsir. Hardt. Msltklk sllk all „MlMtttz'LlttkkA mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, —in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann Theu erkauf Sämmtliche Papiere sind im Originale einzureichen. In dem Gesuche sind gleichzeitig mit anzugeben, in welchen von 2 Sprachen (Latein, Griechisch, Französisch, Englisch) der sich Meldende geprüft zu werden wünscht. Ebenso ist ein selbstgeschriebener Lebenslauf beizufügen. Ueber den Umfang der Prüfung und über die an die Prüflinge zu stellenden Ansprüche giebt eine besondere Prüfungsordnung Aufschluß. — Am Sonnabend Nachmittag '/»4 Uhr stürzte sich die 15jährige Tochter des Wallmeisters der Festung Königstein aus der elterlichen Wohnung von der Festung herunter und wurde schwerverletzt aufgehoben. Der Felsen hat dort eine Höhe von ca. 50 Meter. * Schmiedeberg. Am Mittwoch Abend, den 1- d. M., ist der 2l Jahre alte, bei dem Umbau des Brücknerschen Gasthofes mit beschäftigte Maurerlehr ling Emil Mäder aus Hennersdorf dadurch zu Schaden gekommen, daß ihm beim Abnehmen alter Dachziegeln von der Rutsche der Nagelfalz des Mittelfingers ab gerissen und das Nagelglied des Ringfingers der linken Hand zerrissen worden ist. K Glashütte. Lehrer und Schüler der deutschen Uhrmacherschule veranstalteten am Sonnabend einen Ausflug nach Mügeln bei Pirna, um die chemische Fabrik zu besichtigen und nach Königstein zum Besuch des Dampssägewerks von Hering. Nach diesem wurde auch die Festung Königstein besucht. — In Johnsbach stürzte ein 11 jähriger Knabe bei einer Balgerei hin und brach das Schlüsselbein, ärztliche Hülfe wurde ihm von hier aus zu Theil. * Lauenstein. In Folge kalten Blitzschlages wurde die der Frau Boye gehörige Scheune, Cat.-Nr. IIS für hiesigen Ort, mehrfach beschädigt. H Poffendorf. Bei hiesiger Tagesverpflegung für arme Durchreisende wurden im Monat Juni 55 Marken zu 20 und 69 zu 10 Pf. von der Verwal tung ausgegeben. Im Ganzen wurden im 1. Halb jahre 614 Marken, 507 zu 20 und 107 zu 10 Pf., verausgabt, wozu ein Gesammtauswand von 112 M. 10 Pf. erforderlich war. Auf die 6 Monate des 1. Halbjahres vertheilt kommen auf Januar 93, Februar 114, März 100, April 81, Mai 102, Juni 124 Rei sende. Im 1. Halbjahre 1890 würben 435 Marken Dippoldiswalde. Das Gewitter an vergangener Mittwoch ist an unserer Stadt doch nicht ganz ohne Gefahr vorübergegangen. Während man vermuthete, der Blitz habe in die Telegraphenleitung an der Rein- holdshainer Straße geschlagen, schlug er in den Giebel des Hauses der Frau verw. Geschu daselbst, richtete an demselben verschiedene Beschädigungen an und setzte auch den Misthaufen in Brand, der aber bald wieder gelöscht wurde. — Im Monat Juni d. I. wurden im hiesigen Vorschubverein 13,399 Mark Spareinlagen eingelegt, 21,871 M. dergleichen zurückgezahlt. Vorschüsse wurden gegeben 19,522 M., dergleichen zurückgezahlt 17,356 M. An Provision sind 305 M., an Zinsen 650 M. vereinnahmt worden. — In der Zeit vom 15. bis 30. Juni sind so wohl innerhalb der Amtshauptmannschaft Dippoldis walde, als auch im Königreiche Sachsen ansteckende Thierkrankheiten in nur mäßigen Grenzen auf getreten. In der Amtshauptmannschaft war eS zu nächst der Milzbrand, der in einem Gehöfte von FriederS- dorf austrat und wo 1 Rind erkrankte und vom Be sitzer getödtet wurde, sodann trat noch die Lungenseuche in einem Gehöfte von Fürstenau auf, wo ebenfalls ein Rind erkrankte und auf polizeiliche Anordnung getödtet wurde. — Der Milzbrand trat im gesammten Königreiche in 21 Gehöften ebensovieler Ortschaften auf und war ein Thierbestand von 289 Rindern ge- > fährdet, sodann trat noch der Rotz der Pferde in einem Gehöfte, die Maul- und Klauenseuche in 3 Gehöften (darunter der Chemnitzer Schlachtviehhof), wodurch 36 Rinder und 47 Schweine gefährdet waren, und der Bläschenausschlag der Rinder in einem Gehöfte mit 86 Rindern auf. Die „Weißeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- ftalten, Postboten, sowie Vie Agenten nehmen Be stellungen an. Waldheini. Einer der während der letzten Tage auf dem Rittergute Lichtenberg beschäftigten Gefangenen der Strafanstalt zu Waldheim unternahm am Diens tag Nachmittag voriger Woche daselbst einen Flucht versuch. Der sofort darauf aufmerksam gewordene Militärposten rief dem Flüchtling mehrmals zu, stehen zu bleiben, und schoß, da seiner Aufforderung nicht Folge geleistet wurde, seiner Instruktion gemäß nach dem Ausreißer, der darauf sofort niederstürzte, im nächsten Moment aber wieder aufsprang, so daß der Soldat zum zweiten Male seine Waffe gebrauchen mußte. Erst nach dem zweiten Schuß konnte der Ent sprungene wieder festgenommen werden. Welche der beiden Kugeln getroffen hat, konnte nicht festgestellt werden; eins der Geschosse hat die rechte Ohrmuschel des Flüchtigen durchbohrt, ohne den Kopf sonst zu beschädigen. Schneeberg. Mit Genehmigung der königl. Kreis- hauptmannschast Zwickau wird der Zinsfuß für die Einlagen bei der hiesigen städtischen Sparkasse vom 1. Oktober 1891 ab von 3 auf 3^/, Prozent erhöht. Schwarzenberg, Eibenstock, Aue, Lößnitz, Johann georgenstadt, Schönheide rc. gewähren bereits für Ein lagen 3'/, Prozent. Crimmitschau. In dem zur Ausführung ge langenden Rathhausbauprojekte war die Einrichtung einer Rathskellereiwirthschaft nicht mit ins Auge gefaßt und vorgesehen worden. Auf mehrfache, na mentlich auch aus der Mitte des Stadtverordneten kollegiums gegebene Anregung haben jedoch die städti schen Kollegien nachträglich beschlossen, in dem Neubau des Hesiel'schen Hauses noch ein Rathskellerrestaurant einrichten zu lassen, und zwar wird dasselbe im Sou terrain an der Markt- und Silberstraßen-Ecke mit dem Eingänge vom Markte aus seinen Platz finden. Der Neubau ist übrigens, obwohl erst am 28. AM mit dem Abbruch des früheren alten Heffel'schen Hauses begonnen wurde, von dem auSsührenden Baumeister im Rohbau bereits so weit gefördert worden, daß schon n den nächsten Tagen mit dem Nichten des Gebäudes begonnen werden wird. Der Neubau wird mit dem Nachhause verbunden; von den hierdurch zunächst be- rroffen werdenden Expeditionen hat in den letzten Tagen bereits diejenige des Stadtbauamtes einstweilen anderwärts untergebracht werden müssen und andere, so diejenigen des Einwohnermelde- und des Standes amtes werden jedenfalls in kurzer Zeit folgen müssen. Bezüglich der Heizung haben sich die Stadtverordneten nunmehr für sofortige Herstellung einer Centrälaieder- druckdampfheizanlage entschieden. Zwickau. Der Bau der neuen Kirche im Vorort Reinsdorf stellt sich um 80,000 M. höher, als er veranschlagt war. Es macht sich deshalb die Ausnahme einer neuen Anleihe belegter Höhe für diese Kirchen baukosten nothwendig. Da hierbei die hiesige Gemeinde vertretung für den nach dem Dorfe Rainsdorf einge- pfarrten Stadttheil inleresfirt ist, so haben Rath und Stadtverordnete Hierselbst zu dieser Anleihe Genehmi- I ausgegeben und belief sich der Gesammtauswand auf I 77 M. 40 Pf. - Possendorf. Die vergangene gewitterreiche ! Woche hat recht störend auf die Heuernte eingewirkt. I Nur mit Mühe kann das Heu unter Dach und Fach I gebracht werden. — In unsere nahen Wälder — I Poisenwald und WendischcarSdorfer Haide — ziehen ! jetzt tagtäglich Erwachsene und Kinder, um die in reich- I sicher Anzahl vorhandenen Heidelbeeren zu pflücken. ! Leider geschieht dies aber immer zu früh, besser wäre I es, man ließe die Beeren, bevor sie abgepflückt werden, I erst vollständig zur Reife gelangen. - WilmSdorf. Gegenwärtig ist man damit be- I schäftigt, die schon seit Jahren projektirte neue Straße, I welche bei Anfang des Forstreviers den Wilmsoorfer I Hang des Poisenwaldes durchschneiden und bei den I oberen Poisenhäusern die Naundorfer Straße wieder ! erreichen soll, auszubauen. Der Bau ist schon soweit ! vorgeschritten, daß der neue Trakt dem Verkehr voraus- I sichtlich bald übergeben werden kann. Rabenau. Die schon seit Jahren geplante Straße ! im Oelsathale von Unterrabenau nach Kleioölsa I wird nunmehr zur Thatsache. Nach langen Berhand- ! lungen hat am Sonnabend eine Versammlung der I Gemeindevertreter von Groß- und Kleinölsa und Rabenau I in der großen Rabenauer Mühle unter Anwesenheit I von Vertretern der Dresden-Altstädter und Dippoldis- walder Amtshauptmannschaft, des Forstfiskus und des Straßenbauamtes stattgefunden. Die Straße wird i von der kleinen Mühle zu Rabenau am Bache auf wärts hinter dem Kleinölsaer Gasthofe bis zur Groß- ölsaer Mühle führen. Erforderlich werden 6 Brücken I sein. Der Bau soll den Betrag von 28,000 Mark nicht übersteigen. Der Forstfiskus wird das erforder liche Land (gegen 1100 Meter) unentgeldlich abtreten und die Unterhaltung seiner Strecke übernehmen, vor behaltlich der Genehmigung des Ministeriums. Groß- ölsa zahlt 5000 Mark Beitrag, Rabenau 3700 Mark, Kleinölsa bewilligt 10,000 Mark und übernimmt die Unterhaltung der nichtfiskalischen Strecke. Das Be zirksvermögen der Dippoldiswalder Amtshauptmann schaft trägt 4000 Mark, das der Dresden-Altstädter 5000 Mark bei. Der Besitzer des Freigutes Klein ölsa hat sich erboten, das von seinen Fluren erforder liche Land unentgeldlich abzutreten und 300 Mark bei zutragen. Dresden. Bevor König Albert am 4. Juli von Sibyllenort nach Dresden zurückkehrte, begab er sich nach dem Schlosse Erdmannsdorf, das dem deutschen Kaiser gehört, und besuchte daselbst den Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Sachsen-Meiningen. — Bei der kgl. Prüfungskommission zu Dresden für Einjährig-Freiwillige werden im Laufe des Monats September d. I. die diesjährigen Herbst prüfungen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17. Lebensjahr vollendet haben und im Bezirke der kgl. Prüfungs kommission Dresden gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der Prüfung an die vor erwähnte Kommission bis spätestens den I. August d. I. schriftlich gelangen zu lassen. Nach diesem Ter mine eingehende Gesuche werden nicht Mehr berück sichtigt. Dem mit Wohnungsangabe zu versehenden Gesuche sind beizusügen: 1. ein Geburtszeugniß, 2. eine Erklärung des Vaters oder Vormundes über die Be reitwilligkeit, den Freiwilligen während einer ein jährigen aktiven Dienstzeit zu bekleiden, auszurüsten, sowie die Kosten für Wohnung und Unterhalt zu über nehmen; die Fähigkeit hierzu ist obrigkeitlich zu be glaubigen, und 3. ein Unbescholtenheit- - Zeugniß. Inserate, welche Sei de» bedeutenden Auflage de« Blatte« ein« sehr wirk- same Verbrettung finden, werden mit 10 P Spaltenzeile oder Raum berechnet. - bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, un redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg.