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viebftadl M pMsanslvlisAer SrunSIsge Kriminalskizze von Kurt Miethke Professor Maaz hatte einen furchtbaren Traum. Er träumte, sein Kovs, sein wertvoller Kops, sei eine Konserven büchse, und irgendein Dämon bemühe sich, sie mit einem ganz gewöhnlichen Büchsenöffner auszustemmen. Der Schmerz war so heftig, daß Professor Maaz aufwachte. Da» knirschende Geräusch des Büchsenöffners dauerte an. Professor Maaz sah deutlich den Schein der Straßen laterne auf dem Fenstervorhang. Eg schien jhg, sicher, daß er nicht mehr schlief. Woher aber barm dieses merkwürdige, bohrende, sckrapende Geräusch? Professor Maaz erhob sich, schlüpfte in seine Pantoffeln, warf sich in feinen Schlafrock, entnahm der Nachttischschub lade einen Revolver, den er entsicherte, und begab sich m sein Arbeitszimmer. Er hatte die Tür lautlos geöffnet und knipste daß Licht an. „Hände hoch!" sagte Professor Maaz. Ein Mann mit einer MaSke fuhr in die Höhe und hob gehorsam die Hände beim Anblick oeS funkelnden Revolvers. „WaS machen Sie da?" fragte Professor Maaz, und daS war eine überflüssige Frage; der Mann hatte versucht, mit einem Büchsenöffner — Verzeihung, mit einem Stemmeisen — den Geldschrank aufzubrechen. Was ihm sogar bereits ge lungen war. Er hatte eben die Tür des Schranke- aufmachen wollen. Da war er überrascht worden. Professor Maaz öffnete den Schrank ganz und sah hin ein. Da lag sein Geld unversehrt in mehreren sauber ge bundenen Banknotenbündeln. „Sie sind ein infamer Spitzbube", sagte Professor Maaz. „Sie merken aber auch gleich alle-", erwiderte der Manu mit der MaSke. „Frechheit! Nehmen Sie mal die MaSke ab." Der Dieb tat wie geheißen. „Sie sehen doch gar nicht unintelltgent aus. Wie kommen Sie zu diesem Gewerbe?" „Die Not der Zeit, Herr Professor." „WaS heißt hier Not der Zeit? Warum suchen Sie keine Arbeit?" „Suchen Sie mal Arbeit bei diesen schlechten Zeiten! St« werden auch keine finden." „Ja, daß ist wahr, da haben St« recht. Aber muß man denn deswegen gleich etnbrechen? Gerade in Not bewährt sich erst Tharakterstarle. Da zeigt sich'- erst, ob einer ein Mann ist oder nicht. Ob einer versteht, die Zähne aufeinander zu beißen." „DaS mutz man sowieso, wenn man nicht! zu beißen hat." „AuS allen Ihren Reden sehe ich, daß Sie ein leicht- fertiger Bursche sind. Aber Ernst, tiefen sittlichen Ernst brauchen wir. Keine Leichtfertigkeit. Setzen Sie sich mal hin!" „Muß ich dabei immer noch die Arme Hockhalten?" ,Ha, besser ist besser. Und nun horchen Sre mal auf!" Professor Maa» ging im Zimmer auf und ab und hielt dem Mann einen Vortrag von zwanzig Minuten Dauer, ein« wahr« Gardinenpredigt, die sich au! Drobungen, Ermahnungen, weisen Lehren, Gedankensplittern und Zitaten zusammensetztr. Dann sagt« er abschließend: „Und nun will ich Sie noch einmal laufen lasse«, junger Freund. Aber bessern St« sich!" „Ach «j, Änen ja isä danjbtw für d« Mich«, Aalt, den Sie mir gegeben haben", sagte der Dieb. „lNuß ich wieder durch- Fenster hinunter klettern?" Professor Maaz fah nach dem Fenster, da- offen stand, und schüttelte den Kops. „Nein", sagte er, ,^>aS brauchen Sie nicht. Ick werde Sie selbst an die Hau-tür begleiten und hinaus lassen. Gehen Sie voraus!" Der Dieb gehorchte. An der Hau-tür hielt Professor Maa» ihm noch einmal einen kleinen Vortrag über Charakter festigkeit in tiefer Not, und mit Tränen in den Augen ver abschiedete sich der Mann nach fünf Minuten. Professor Maaz schloß die Haustür und begab sich wieder in seine Wohnung. In seinem Arbeitszimmer angekommen, wollte er den Geldschrank schließen, da aber sah er etwa- EntsetzlickeS: Der Geldschrank war nämlich vollkommen leer. Professor Maa» hatte den Dieb fortwährend im Auge be halten, ebenso den Geldschrank. E» war ihm vollkommen un verständlich, wo da- Geld hingekommen sein mochte. Er setzte sich fassungslos auf den ersten besten Stuhl und überlegte. Aber er konnte zu keinem Ergebnis kommen. LS war ihm rätselhaft, wo sein Geld hingeraten war. Plötzlich fiel sein Blick ;edoch aus einen Bries. Der hatte doch vorhin noch nicht aus dem Tisch gelegen. Wo mochte er wohl Herkommen? Professor Maaz rrß den Umschlag, der seine Anschrift trug, mit nervösen Sanden aus und IaS: „Sehr geehrter Herr Professor! DaS nennt man fixe! Arbeiten, wre? Wir sind überzeugt, daß Sie sich vergeblich den Kops über diesen Diebstahl zerbrechen werden, und wollen Ihnen daher lieber verraten, wnc wir eS gemacht haben. ES gab zwei Möglichkeiten. Möglichkeit Nr. 1: Bob konnte ungehindert den Raub davontragen. Möglichkeit Nr. S: Bob konnte von Ihnen überrascht werden. Damit mußten wir rechnen, und dieser Fall ist ja auch eingetreten. Werter Herr Professor, wir sind moderne Einbrecher, mit allen modernen Werkzeugen ausgerüstet und mit viel mehr. Wir treiben individuelle Kundenbehandlung. Sie z. B. sind un» al» alter Schwätzer bekannt. Wir haben Bries« von Ihnen gestohlen und Ihr« Handschrift von einem Grapho logen prüfen lassen. Die Antwort war: Schwatzhaft, liebt zu belehren, gute Ratschläge zu geben, eitel, beucht,risch usw. Da« genügte unS. Wir bauten auf diesen Ihren Tha- ratter, und damit haben wir nicht auf Sand gebaut. St« plumsten glatt auf unseren Trick herein. Bob hatte die Aufgabe, den Schrank zu öffnen und dal Fenster offen zu lassen. Wir wußten, daß Sie ihn an die Hau-tür bringen wurden und daß eine einzige Frage Bob« an der Haustür genügen würde, eine fünf Minute» lauge Predigt au- Ihrem weisen Munde zu locken. Diese fünf Minuten genügten unS. Während Sie an der Hau-tür gute Ratschläge erteilten, begab sich Vtll durch daS noch immer geöffnete Fenster, entnahm dem Schrank« seinen gesamten Inhalt und verduftete. Diesen Brief ließ er auf Ihrem Schreibtisch, wir haben ihn gemeinsam schon zwei Tage vorher aufgesetzt, weil wir wußten, wie st» reagieren würden, wir begrüßen Sie mit dem Auldruck aufrichtiger Antipathie: Pstzchoanalhtische Ein^'cheg-ftllschaft BiÄwo," v-fiag« zu vlr 177 det Haltbarkeit »er Molkereiem-lEe da h-mh-lt erlsrdert Achtsamkeit von Diplom-Laftdivirt Stark Bei zunehmend« wärm«»» Witterung werden im Hmwhalt oft -an, einfache Maßnahmen nicht -esoitdem beachtet, di« di, Haltbarkeit von Milch und Molkereiprodukwn in Frag« stellen können. Serckd^ in einer Zett, in der di» Haussrau mit oft wenig Geld für di» Familie forgen mutz, ist e» doppelt empfind lich, wenn Lebensmittel verderben, di» man davor hätte sichern können. Milch ist sehr empfindlich gegen fremd« Einwirkungen, fodatz man bet ihr« Aufbewahrung nicht vorsichtig genug sein kann. Es ist gleich, ob man nun offene oder glasch,nmilch mit noch Haus« nimmt, immer mutz man darauf bedacht sein, daß di» Milch kalt steht. Freilich kann unter den heut« oft schlechten woh- nungsverhältnissen nicht überall ein Eftlchrank oder «in« beson der» geeignet« Speisekammer vorhanden sein, ab« einen kühlen Raum od« ein schattig« kühl« Eckchen wird « bet jeder Woh nung geben, pvahin gehört di« Milch und nicht etwa irgendwo aus einen Küchenttsch oder in «inen Küchenschrank. Im Küchen schrank werden leicht Düfte von Speiseresten das normal« Aroma der Milch schädigen. Natürlich wird auch Schlagsahne und Kaffeesahne diese Düste ausnehmen, und wenn « gleich von einem artverwandten Produkt — Käs« — ist. Daher kurz zur Beachtung: Rohe Milch nach dem Kochen sofort abkllhlen, molleveimäßig b«. handelte Milch, fall» fir nicht bi» zum Aufwallen erhitzt wtr^, so fort kühl ausbewahnn, ohne daß st« mit anderen stark riechenden Waren in einem Raum« steht. Noch «in paav Wort« zur Auf. rahmung, viel« Hau»frau,n vertreten sdte Ansicht, die motte- reimähig behandelt» Milch enthalt« wentger Fett al« Milch, wie man st« früh« direkt vom Erzeuger bezogen Hat. Diese Ansicht ist irrig. Di« Ueierwachung der eingehenden Milchmengen ist sehr scharf, sodaß eventuelle Fälschungen bald aufgedeckt würden. Die Vermutung, fettärmer« Milch vor sich zu haben, ist darauf zurückzufllhren, daß Rohmilch ungleich rascher und kräftiger auf rahmt al« hocherhitzte Milch,.wenn auch der Fettgehalt al« solcher gletch ist. Wie erklär^ sich da»? Da» Fett findet sich in der Milch in unzähligen rleinsten Kügelchen. Bet roher Milch kleben die winzigen Kügelchen leicht aneinander, steigen langsam an die Oberfläche und bilden, wenn dl« Milch ruhig steht, die piaHm- schtcht in entsprechender Dicke. Durch di« Erhitzung der Milch wird «in Aneinandrrkleben der Fettkügelchen unterbunden, die Fettröpfchen sind gleichmäßiger in der Milch verteilt, haben daher nicht alle soviel Kraft aufzusteigen. Auch Lutter in Pergament verpackt, muß im Hauihalt eben- fall» sachgemäß aufbewahrt werden. Ebenso wie Milch nimmt st« leicht fremd« Teruchestoffe an, wenn sie offen auf einem Teller steht. Butter gehört in eine eigene gedeckt« Dose, di« au» Ela, oder Ton hergestellt sein kann. Ist ein kalter Keller oder Speise raum vorhanden, dann wird st« dort »der im Eieschrank aufge hoben. Fehlen dies«, dann wird mitunter der große Fehler be gangen und die Butter, natürlich de« Pergamentumhüllung ent ledigt, in kalte» Wasser gelegt. Die Hausfrau glaubt, damit di« Haltbarkeit zu steigern, erreicht aber gerade da» Gegenteil, da da» Wasser der Butter da» Salz entzieht und damit ihr« Halt barkeit beeinträchtigt. Was also tun? Butter im Pergament entweder auf eine kalt« Steinplatte oder besser noch in eine kleine Tondose, die in einem mit frischem, häufiger zu «rneuern- dm Wasser gefüllten Untersatz steht, legen. Au« Tageblatt« und «n-kiflkr» für da» Erzgebirge. S Zum Schluß noch ein paar Wort» über die Käftaufbewahrunr. Hi« ist natürlich auch kühle Lagerung ausschlaggebend, doch spielt «tn Moment dachet »in« größere Noll«, nämlich das Zudecken d« Käs«. Li« meisten Delikateßkäsesorten, befinden sich entwed« tn Holzspan, od« in Pappschachteln, da« auch in Stanniol, wo. mit «in guter Schutz gegen Fliegen gegeben ist. Käse ist dah« in sein« Verpackung oder unter Ela» od« Fliegengitter kühl aus- ,»Heien. Gt. Nicolai S. n. Trin., 2. August. Bonn. S Uhr PredigtgotteS- dienp (Apostela. 8, 26—39); H. 11 Uhr KtndergotteS- dienst L« L. Nachm. 4Ä2 Uhr JugendgotteSdtenst, 1. Be zirk; L. -LS Uhr Taufgottesdienst; L. Jungmännerver ein: Abend 8 Uhr BeremSabend (bei schönem Wetter im Jugendpark). Thema: Wer war Christoph Blmnhardt? Pfr. Haufe. — Montag, S. August: Nachm. 4 Uhr Treffen des Frauenverein» auf der Friedrich-August-Warte. Abend 8 Uhr Jungfrauenverein. — Dienstag, 4. August: Abend 8 Uhr Marthaverein. — Mittwoch, 5. August: Abend 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrsaale; L. 8 Uhr Nähstunde de» Jungfrauenvereins. — Donnerstag, 6. August: Abend 8 Uhr Ev. Arbeiterverein im Jugendzimmer. — Freitag, ! 7. August: Abend 8 Uhr Männerverein.. — Sonnabend, 8. August: Nachm. 4 Uhr Mädchen-Jungscharen: - Abt. 1 im kleinen, Abt. 2 im großen PfarrsaÄe. In Auerhammer (Gottesdienstsaal): Sonntag, 2. August: Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst; H. — Diens tag, 4. August: Abend 8 Uhr Jungfrauenverein. — Don nerstag, 6. August: Abend 8 Uhr Bibelstunde; H. Blaue» Kreuz, Au«. Vorträge de» Bunde». sekretärS E. Rau-Barmen im großen Pfarrsaale: Sonntag, 2. August, nachm. 3 Uhr; Thema: Der Gnadenstrom. Abend 8 Uhr über: Gottes Werk für uns. Montag, 3. August, abend 8 Uhr über: Gotte» Werk tn un». Dienstag, 4. August, abend 8 Uhr über: Gottes Werk durch unS. — Jedermann ist herzlich willkommen. — Donnerstag, 6. August: Nachm. 5 Uhr HoffnungSbund- stunde im Keinen Pfarrsaale. FriedenSkirche 9. Sonntag nach Trin. 9 Uhr: HauptgotteSdtenst. Predigt über Apostela. 9,1 ff. Beichte und heiliges Abend mahl. 11 Uhr: KinoergotteSdtenst. — Dienstag, 4. Aug., 8 Uhr: Lydtaverein. — Donnerstag, 6. August, 8 Uhr: Gustav-Adolph-Frauenverein. Christlicher Verein Junger Männer. Während der Schulferien finden die Jungscharstunden für beide Abteilun- gen Sonnabend 5 Uhr statt. Montag, abend 8 Uhr: Der- etnSabend im LBJM. (Andacht über 1. Petri 4,1 ff. Mit Freitag, den 7. August, beginnen wieder die Schnitzstunden. Wer die nahenden langen Herbstabend« schön verbringen will, der ist herzlich dazu etngeladen. Jeder junge Mann willkommen l «nabend, den 1. August 1VS1 «shsd»Sßh»ftu Ms« Aus Sonntag, nachm. SH Uhr: Bibelstunde; Sek. Stütze. LcmdeSktrchliche Gemeinschaft Au- Sonntag, vorn». 10-L Uhr: SonntagSichrüe. Abends 8 Uhr: GvanaeliumSveMndigung. — Montag, abends 8 Uhr: Freundeskreis für jung« Männer. — Dienstag, abends 8 Uhr: Männerstund«. — Mittwoch, abend» 7 Uhr: Freundeskreis für jung« Mädchen. Abends S Uhr: Ku» gendbund f. junge Mädchen. — Donnerstag, abend» S Uhr: Btbelstund«. — Freitag, abend» 8 Uhr: Jugendbund für junge Männer. — Gäste und Freunde find chertzltch will kommen. Methodtstenkirche A«, Bismarckstraße 12 Sonntag, vorm. S Uhr: Gottesdienst. -L11 Uhr: SonntaaSschul«. Abend» 7 Uhr: Gottesdienst. — Mitt woch, abends -L8 Uhr: Bibel- und Gebetsstunde. — Jeder mann ist freundlich eingeladen. Katholischer Pf-rrbe-irk Aue (Fernruf 967) 1. August: 18—21 fremder Beichtvater. Sonntag von 7 an Beicht. 8 Messe, Predigt und Kommunion der Frauen und Jungfrauen. 9 im Kurhaus Oberschlema und 9.45 im „Sächs. Hau»" in Schneeberg Messe und Pre digt. Kollekte für Kirchen des Morgenlandes und unio catholica. 15.30 Unterhaltung für Kinser im Pfarrgarten. 18 Andacht. 19 kath. Gemeinde«. Lauter in der „Deut schen Eiche". 20 Zusammenkunft der kath. Badegäste im „Bürgerhof" Oberschlema. Donnerstag 20 kach. Ge meind«. Schneeberg in Siegel» Restaurant. Freitag 8 Messe, Herzjesu-A. und Segen. An den übrigen Werk tagen Messe 7. Bockau 9. Sonntag nach Trin. Borm. -L S Uhr: Beichte, und 9 Uhr: PredlgtgotteSdienst mit AbendmahlSfeter (Pfr. Ehrlich, Sofa). Zschorlau Sonntag, vorm. 9 Uhr: PrediatgotteSdtenst. 11 Uhr: KtndergotteSotenst. — Montag: Jungfrauen»eretn und Männerveretn. — Dienstag: Posaunenchot. — Mittwoch: Gemeindebibelstunde im Pfarrsaale. S Uhr: Vorbereitung. — Donnerstag: Jungmännerverein. Trotz der steigenden EnmwLslostgkeft «erd« immer «sch etwa hunderttausend ausländische Wanderarbeiter in der dent- schen Landwirtschaft beschäftigt. Um dies« vu»ILnd«r durch Deutsche zu ersetzen und gleichzeitig arb,lt»lasen deutschen Arbei tern Erwerb zu bieten, wurde in Fliegerhorst bet Frankfurt a. Oder ein Umschulunsbetrteb eingerichtet. Ueber dies, neu artig» Schule bringt die Münchner Illustriert« Press« (N. >1) «inen aufschlußreichen Artikel. — In der gleichen Rumm« er scheint ein groß« Bilder-Aussatz über da» Auwmobilrennen auf dem Nürburgring. Ferner machen wir auf den Artikel Mer singt mit? Auch Brummen ist erlaubt!" aufmerksam, der die offenen Sing schulen behandelt, tn der jeder mttfingen darf. Die verkannten Sarggriffe. Schon seit geraumer Zeit hatte Herr Wilmina tn Brighton erheblichen Aerger. Der — in England noch all gemein übliche — Türklopfer an seinem Hause war reichlich leicht ausgefallen, jede etwa- kräftigere Brise setzte ihn in Bewegung, und da- dauernde Geklopft an der HauStür. fiel Herrn Wuming schließlich aus die Nerven. Also beschloß -- sich einen schwereren Klopfer zuzulegen. Bei seinem nächsten Gange durch die Stadt sah er im Schaufenster «Ine- großen Kaufhauses denn auch etwa-, WaS ihm passend erschien. Lk trat «in und erkundigte sich nach dem Preise. „Da- Paar kostet zwölf Mark", lautete die Antwort. — „Zwölf Mark?" meint« Herr Wilming. „Reichlich teuer, ab« geben St« mir immerhin einen davon." — „Einen?" wunderte sich der Ver käufer, „ick kann sie natüruch nur paarweise abgeben." — „WaS soll lch denn aber mit zweien?", war die nicht wenig« erstaunte Entgegnung, „ich habe doch nur eine Hau-tür." — „Ja, wollen Sie denn diese — Sarggrisfe an Ihre Hau-tür nageln?" — Jetzt erst stellte e» sich heraus, daß beide erheblich „au einander vorbei geredet" hatten. Werde schlank — ans dem Sofa! Eine seltsame Aufforderung, wird mancher denken; denn bisher glaubte man doch, daß ein oder mehrere Ruhestündchen auf dem bequemen Möbelstück den Fettansatz nur begünstigten. Allerdings handelt e» sich in diesem Felle um kein gewöhn- licheS Sofa, sondern ein solche», wie eS amerikanische Schon- hectSinstitute neuerdings zur, Erreichung ihrer Zwecke ver wenden. Die allzu „Vollschlanken" — in den meisten Fällen wohl weiblichen Geschlecht» — werden auf diesem au» drei Teilen bestehenden Marterinstrument ftstgeschnallt und die Teile dann mittel» elektrischer Motoren so in Bewegung versetzt, daß die unglücklichen Opfer, ihrer Eitelkeit nach allen Rich tungen gehörig durchaeschüttelt werden. Während z. B. em Teil de» Sofa» die Schultern schüttelt, bewegt ein ander« di, Hüsten, und der dritte schwingt die Bein« in Wied« anderem Rhythmus. Der also Behandelte soll da- überflüssig« Fett ft zu sagen unter den Augen de» Behandelnden verliere«. Wie e» heißt, haben sich indessen manche Damen schon so an die» etwas rauhe Verfahren gewöhnt, daß st« e- in süßem Schlummer überstehen. — Ob sie aber nicht vielmehr da» Bewußtsein verloren haben? Rundfunk und Flaschendi«. Die ständig zunehmend« Ausbreitung d«S NunvstmV hai im schönen Holland eigenartige wirtschaftliche Folge« gezeitigt, an die man beim ersten Blick nicht denk« würde. So wird aus ihn die seit einigen Jahren bauernd steigend« Zunahme de- — FlaschenbterverbrauchS »urückgfführt. wäh rend nämlich der Absatz von yahbter nach den Angaben d« Brauereien — nicht zuletzt allerdings auch al» Yola« d« «m- finnigen Besteuerung de- viere» — in erschreckendem Maße zurüageht, zeigt sich eine zunehmende Nachfrage nach Flascheft- vier. Man will di» Ursache zu dies« immerhin auffallenden Erscheinung darin sehen, daß die Besitz« von Rundfunk empfängern, statt wt, gewohnt in Kaffeehäusern und -gärten d« Musik zu lauschen, jetzt zu Sauft bleiben und, mn d« geliebten kühlen Trunk nicht «wehren zu müssen, sich thk vier tu Flächen tu ihm vftr Wände hsftn lHj«.