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M IUU»1 81 »en Zwönitz kann»«» Schier Uen I» Xabi». l>«r. - Ilt in ter longu» st tm >1 It. n bi« latt«». »er e lucht, mtrr t. erb. rte» 'big»» It. . »blatt. Ii«tt« »blatt. Nr. 177 Seilage zam ftver Tageblatt Saaaabeab, -ea 1. Mogust idSI Nus Slaät unä Lanä A«, 81.Jutt 1V81 Dis Zett der veereirreife hat wieder viele Hundert« flechi-er Bawwler hleauß» gelockt, dl« der all« Hiwöeeren und Brombeeren zur eigenen Berwertung oder »um »erkauf« einhamster». Und da» «it Recht. Die gütig« Natur spendet gerade 1« diese« Jahre wieder eine reiche Mille diese« MV «Len, gesunden Frücht«. Schon da» «iusauuneln ist gesund. Alt «nd^ung klettert an den yelsenhüngen herum, stählt 1« BerAteigen die Lunge und verschafft sich Mancherlei Bewegung, di, dem Stubenhocker ab« geht. Die frische, reine Luft in Gotte» freier Natur tut ein übrige». Aber wie sehen die avgeernteten Fundstellen au«! Da sind nicht nur die Ruten, Ran ken und Zweig« der spendenden Sträucher geknickt, sondern e« find Schäden auch anderer Art angerichtet. die vermeidbar wären. Da» Unterchvlz wird gusam- mengerissen und »usammengetrete», manche» jung« Stämmchen, da» a» Halt dienen sollte, gebrochen, durch» Dickicht werden ganz« Schnelsen geschlagen usw. Bet einiger Geduld und Vorsicht lassen sich solch« Schä den wirklich Vermeiden, und die Ernte im nächsten J«chr« wird umso besser. Bei den dornigen vrombeer- hecken sollte man besonder» vorsichtig zuwege gehen, denn gerade ihr bewehrte» Rankengewirr bietet den BSgeln guten Schutz vor allerhand Raubzeug. Auch beim Veerensammeln soll man sich stet» vor Augen halten, daß schützen und schonen vornehmer ist al» schaden und schänden. Tsfemg km Garten Alljährlich um di« Hochsommerzeit, tm Juli und August, begeben sich unsere Männergesangveretne auf die Wanderschaft. St« bleiben ihren BereinShetmen fern und gehen auf „Gastspielreisen", wobei allerdings die Grenzen der Stadt nur selten überschritten werden. Da» ist LaS Wandersingen in der Hochsommerzeit, da» sind die kleinen Sängerfahrten, mit denen im Sommer di« sänge», froh« Stimmung gehoben und munter für da» deutsch« Lied geworben wird. Gestern abend rollten die Bässe unter grünem Laub« dack und die Tenör« kletterten in di« herbe Kühle eine» Spatjultabend». Mitglieder von sieben Männergesang» ver«inen gaben sich ein Stelldichein auf dem noch unver brauchten Boden einer Freilufttanzdiele. Im Park» schlößchengarten. Unsere einheimischen, dem Zwö nitz »Auertal»Sängerbund angeschlossenen Gesangvereine „Arton", „Ltedertaftl", „Ltedernanz", „Ltederhatn", „Män- nerchor", „Fletschergesangverein" und „Auerhamme? ver anstalteten gemeinsam dort «in Gartenkonzert, zu dem sich leider, wohl de» kühlen Wetter» wegen, weniger Zuhörer «ingefunden hatten al» wünschenswert war. Unter der Leitung der Dirigenten Ebersbach und Bernhard sangen die Sänger eine Anzahl von schönen Rhein- und Heimatltedern zunächst tm Garten und später auch noch im Saal, und in sangeSbrüderltcher Harmonie verlebten die Mitglieder der verschiedenen Verein« einen stimmungsvollen, im Zeichen des deutschen Lieder stehen den Abend. Protestkundgebung de» DHV. Die DHB.-OrtSgruvpen de» Erzgebirge» veranstalten am morgigen Sonnabend, nachmittag um 17.30 Uhr, tm Saale de» Hotel» „Blauer Engel" «ine Protestkundgebung, in der zu den Ausführungen des Vorsitzenden des Ver bände» Sächsischer Industrieller auf der letzten Jndustrtel- lentagung in Chemnitz Stellung genommen werden soll. In einer Protestversammluna de» Deutschnationalen Hand- lung-aehtlfenverbcmde», die in Leipzig stattfand und über di« wir berichteten, wurde bereit» in scharfer Form gegen die Rede Dr. WittkeS protestiert. Auch in Aue soll morgen »vor- i die »t. Denn jedermann, der ein »er einer Sparkasse hat, kann um > «in vom Finanzamt Aue wird un» «schrieben: Am 81. August 1S81 läuft die Frist für die Abgabe der vermbgenSerkläruna ab. Außerdem endet am 81. Äug. 1S81 die Frist, innerhalb der die Steuerpflichtigen Steuer- amnestie erlangen können, wenn sie steuerpflichtige» ver mögen. da» bisher der Besteuerung entzogen worden ist,- der Steuerbehörde anzeigen. Wer eine solche Anzeige bi» zum Ablauf jde» 31. Äugust 1S81 erstattet, wird wegen der früheren Verschweigung nicht bestraft und braucht für die nachträglich angegebenen Werte auch keine Nachzahlungen an rückständiger Vermögenssteuer, AufbrtngungSumlage, Einkommensteuer, Körperschastisteuer und Gewerbesteuer' zu leisten. Daher nehme jeder, der bisher sein vermögen unrichtig oder unvollständig der Steuerbehörde angegeben hat, di« nicht wtederrehrendv Gelegenheit wahr und zeig« da» bisher verschwiegene Vermögen alsbald (jedenfalls bi» zum Ablauf Le» 31. August 1931) dem Finanzamt an. Wer bi» zum 31. August 1931 steuerpflichtige» Vermögen dem Finanzamt nicht anzetgt, setzt sich schwerer Bestrafung (unter Umständen Zuchthaus) au». Im Hinblick auf di« erheblichen Verschärfungen, die mit dem Ablauf de» Monats August 1931 eintveten, wird ein jeder, der bisher steuerpflichtige» vermögen der Be steuerung entzogen hat, in seinem eigenen Interesse gut tun, wenn er bi» zum Ablauf de» 31. August 1931 seine Ver mögensverhältnisse offen und rückhaltlos dem Finanzamt offenbart. Ferner wird darauf hingrwtesen, daß derjenige, der mit seiner Steuer tm Rückstand ist und sie auch bi» 31. Juli nicht bezahlt hat, hohen Verzugszuschlägen unterliegt, die für jeden halben Monat S v. H. betragen. Die Verzugs zuschläge sind verwirkt, ohne daß «» einer Mahnung be- darf. Diese scharfen Vorschriften sind hervorgerufen wor den durch die Tatsache, daß in den letzten Tagen die Steuer- »flicht nur sehr mangelhaft erfüllt worden ist und Laß in- olgedessen in der Reichskasse erheblich« Ausfälle entstanden ino. Im Interesse de» Bestandes de» Reichs und auch tm Interesse einer ordnungsmäßigen Etatswirtschaft in den Ländern und Gemeinden kann dieser Zustand nicht gedul det werden. Daher mußte auf di« nicht rechtzeitige Er- füllung der Gteu«rpflicht «in sehr wirksamer Druck gesetzt Steuern nachdrücklichst bttzutveiben. Selbfwrrständltch wird da, wo die sofortige Lingtchung ein« außerordentliche Härt« darpellt, auch in Zukunft gestundet werden, wobei übrigen» der GtunvungSztnS nach Lage be» Etnzelfall» über S v. H. jährlich Linau» Li» auf IS v. -. jährlich fest gesetzt werben kann. Die Finanzämter find aber angesichts de» Ernste» der Lage angewiesen worden, hierbei «inen strengen Maßstab anzulegen, zumal e» sich gezeigt hat, daß zahlreiche Steuerpflichtige, ohne daß sie in ihrer wirtschaft» lichen Lage belastet wären, durch Stellung von Anträgen ein« Hinauszögerung der Steuerzahlung zu erreichen suchen. E» wird vt«lleicht «ingewendet werden, daß die Be völkerung nicht zahlen kann. Dieser Zustand ist indessen völlig unbegründet. Ein allgemeine» Moratorium besteht nicht. Soweit Banken und Sparkassen gewissen Schutz! schritten unterliegen, berühren diese Schutzvorschrtsten Zahlungen von Steuern nichi Guthaben bei einer Bank ob ... . durch Ueberweisuna oder Scheck zahlen, sofern «» fich Steuern handelt. ES bleiben nur die Fälle übrig, daß Steuerschuldner schon bisher Steuern auS Kredit bezcchlt hat oder daß sein Guthaben erschöpft ist, weil Eingänge nicht mehr hinzugekonmren sind. In solchen Fällen muß natürlich gestundet werden. Diese Fälle werden aber im Verhältnis der Gesamt fälle nicht allzu häufig sein. E» muß <ckso darauf bestanden werden, daß da» Aeußerst« aufgeboten wird, die Steuern aufzubrtnaon. Da da» Reich, die Länder und die Gemein den die eingehenden Gelder sofort wetterzahlen, insbeson dere in Form von Gehältern und Löhnen, khtt dasselbe Geld, da» Leim Reich «inkommt, alsbald wiwer in den Verkehr zurück und Hilst so den Zahlungsmittelumlauf be schleunigen. Auf da» Letztere aber kommt «» entscheidend an. Das große Unglück ist, daß von der vwölkerung da und dort da» eingehende Geld in den Taschen behüten wirb, statt e» weiter zu geben. Selbstverständlich hat jeder da» Recht, auch seinerseits von jedem anderen Zahlung zu verlangen. Je eher die vwölkerung diesen Satz beherzigt und ihn rücksichtslos anwendet, desto schneller werden wir wieder in Ordnung kommen. Steueramnestte und Maßnahmen gegen SteuerfLumige 1 werden. Die Finanzämter sind an gewiestn worden, herauSgestellt werden, wie notwendig e» ist, alle» Tren nende zu überwinden und den Willen zur Gemeinschafts arbeit voranzustellen. Die westerzgebirgtsche Industrie zu der Versammlung Von der veztrkSgruppe Westerzgebirge deS Verbände» Sächsischer Industrieller werden wir um Veröffentlichung folgender Erklärung gebeten: „Der Deutschnationale Handlungsgehilfen - Verband beabsichtigt, in einer Versammlung in Aue aegen die Aus- führungen, die der Vorsitzende deS V«rbaiw«S Sächsischer Industrieller, Dtrektor Wtttke, auf der letzten Industriellen tagung in Chemnitz gemacht hat, Stellunäzu nehmen. Das ist selbstverständlich das gut« Recht dieser Organisation, da» ihr von niemandem beschnitten werden kann. Und wenn der DHV. zu einer solchen Aussprache Unternehmer wie Mitglieder seiner Organisation -usammenrust, so könnte dadurch dem ArbettSfrteden zwischen Unternehmer und An gestellten wohl gedient werden. Wenn aber jemand, wie der DHV., „für eine wahr« Volksgemeinschaft kämpfen will", so hat er wohl doch in erster Linie die Pflicht, den- jentgen, mit dessen Ausführungen er sich kritisch auSeinan- drrzufttzen beabsichtigt, von Liefer Aussprache rechtzeitig in Kenntnis zu setzen und Hm Gelegenheit zur Darlegung seiner Ideen zu geben. Dadurch aber, daß der DHV. Dtrektor Wtttke nicht «tngeladen hat, macht er «S auch den Mitgliedern de» Verbandes Sächsischer Industrieller un möglich, an der geplanten Veranstaltung tetlzunehmen." Sin GeschästSjublläum begeht am morgigen Sonnabend Bäckermeister Hugo Kluge, LouiS-Fischer-Straße, der sein Geschäft, an die sem Tage 2S Jahre betreibt. Die Jugendgruppe des VDA. an der Fachschule begeht am morgigen Sonnabend-Abend ihr erstes Stiftungs fest tm Saale d«S „Bürgergarten". DerSrzgeblrgS- -weigverein Aue fordert sein« Mitglieder auf, an dieser Veranstaltung tetlzunehmen, da im Rahmen des Programms auch das BolkSstück „D r H amtt tr «t", da» bet der ersten Aufführung in Aue außerordentlichen Beifall fand, durch die Sptelgruppe de» Er-gebtrgS-weigveretn» erneut zur Aufführung gelangt. Da» Garten- und Kinderfest des RaturheilvewinS I Morgen, am Sonnabend, beginnt, wie wir schon kurz mitteilten, da» Garton- und Kinderfest des Raturhetlver- eins 1. Wie au» dem Anzeigenteil d«r vorliegenden AuS- gab« heworgetzt, ziehen die Kinder wie alljährlich auch am morgigen Wend wieder mit Lampion- von der Walther- wies« durch die Stütt und hinauf in die Gartenanlage de» Verein» auf dem Sichert, wo am Sonntag und auch noch am Montag den Kindern mit allerlei Belustigungen der Übliche Zeitvertreib bereitet 'wird. Montag wird abends auch wieder ein Feuerwerk abgebrannt werden. Auf dm Bahnen in der Gartenlaube ist Gelegenheit gegeben, sich an allen Festtagen an einem Punktkegeln zu beteiligen. oa/ venu oo. Fortsetzung Nachdruck verbot»» Wieder betrachtete Nebstein das Bild, dann strich er sich mit der rechten Land Uber die Stirne, wandte sich an Burg- scheibt und erklärte mit festem, entschiedenen Tone: „Ich werde dir den Henecke verschaffen. Und ebensowenig wie du dich geirrt hast, so wenig irre ich mich darin, daß ich dir auch den langen Ben zufllhre." „Hm! Da- wäre ja «in hübsche« Wiedersehen! Aber der muß doch schon etwa« alt geworden sein." „Allerdings!" „Wo er sich abe» versteckt haben mag?" „Ich bring ibn dir! Und nun will ich nicht einen Augen blick mehr versäumen." Lästig verließ er das Amtszimmer de» Kommissar» Burg- scheibt. Die Gedanken Rebstein» hasteten und jaaten einan- der. Zu Überraschend war die Aufklärung Über den angeb lichen Mrlburne gewesen. Aber noch wunderlicher, noch ftlt- samer die weitere Erkenntnis, daß da» Bild de» langen Ben kein andere» gewesen war al» da» de» alten Diener» Malefaz. Was nun? Welche Folgen konnte und durfte er darau» entnehmen, und was mußte er nun beginnen? Sollte e« doch noch irgendeine andere Lösung geben können? 8L Al» Anton von Regenspew wieder in da, Hotelzimmer trat, sah er die Gestalt de» Fürsten Paoeadlanu, der eben seine Waffe gegen Ena gerichtet hatte, sah Ena selbst in sich zuiammenslnken und beide Hände vor ihr Gesicht schlagen. Ein Blick hatte ihn die» erkennen und sofort verstehen lassen. Da gab e» für ihn kein lange» Besinnen, e» galt im näch ten Augenblick zu handeln. Mit einem Schrei, um den Flir ten zu erschrecken und seinen Schuß unsicher zu macken, prang er dazwischen und griff mit beiden Händen nach dem Arme de» Fürsten. Aber schon hatte der Schuß gekracht. Anton fühlte da» warme Blut über seine rechte Schläfe und Wange rinnen. So war wenigsten» Ena gerettet. Aber nun hatte der Fürst auch seinen Gegner erkannt; seine Lippen zischten mit einem unterdrückten Fluchen: „Du bist es! Du hast mir die letzte Rache vereitelt, wie du sie mir entführt hattest! So treffe dich dein Lohn." Die Mündung der Waffe zielte bereit» gegen Anton; die- ser hatte da» Handgelenk seine» Gegner» gepackt und ver suchte «» einwärt» zu drehen. Da hatte auch «na wieder di, Vesinnung gefunden. Sie hatte den Schuß gehört, aber darauf keinen Schmer- ver spürt. Wie au» einem Traume schreckend ließ sie die Arme sin ken und sah die beiden im erbitterten Ringen. Wie war An- ton gerade noch zur rechten Hilfeleistung gekommen? Nun sah sie auch sein von Blut besudelte» Gesicht. Da wußte st« nicht» andere» mehr al» gellend aufzu schreien. In der gleichen Sekunde krachte der zweit« Schuß. Und da fielen dir beiden, di« sich im Ringen umschlungen hatten, zu Boden. Wer war getroffen? In Ena zittert« nur um de» «inen willen di« Sorg«. „Antoni Di« Tür de« Hotelzimmer» wurde aufgerissen und die bereit» vom ersten Schuß erschreckten Kellner drangen ln da» Zimmer. Dom Boden richtete sich eine Gestalt auf. Anton. Gr achtete nicht auf die Neugierigen, sondern wandt« sich sofort Ena zu, um dies« zu beruhigen. Fürst Wuka Pascadianu war am Boden liegen gebliebrnf ' aus einer Wunde an der Brust sickerte Blut. Die Äafft, di« seine rechte Hand noch immer umkrallt hielt und di« zuerst Ena und dann Anton gegolten hatte, aber von diesem noch abgelenkt worden war, hatte nun den getroffen, der selbst hatte töten wollen. Ein Dlutstrom quoll aus seinem Munde. Der Schuß hatte die Lunge verletzt, er war tot. „Enal Ihm kann niemand mehr helfen. Ich hatte da» nicht gewollt, aber ich habe ihn auch nicht mehr retten kön nen. Er wurde ein Opfer seiner eigenen Leidenschaft, seine» heißen Blutes, das keine Beherrschung kannte." Ena war so blaß, al» wäre au» ihrem Gesicht der letzt» Blutstropfen entwichen; ihre Gestalt zitterte. In ihrem Herzen schlug kein Schlag mehr für den Toten, den sie ein mal zu lieben geglaubt hatte. Dort regte sich nur noch die Sorge für den anderen, der sie au» der unwürdigsten Knecht schaft erlöst hatte: „Du blutest?" „Da» bedeutet nicht viel! Gin Streifschuß!" Unterdessen waren auch ein paar Polizisten eingedrungen. Da der Tote keine Erklärung mehr geben konnte, mußt« sich Anton darein fügen, daß er von den Polizisten Mrtgo» führt wurde, während von anderen bi« Leich« au» dem Zimmer geschafft wurde. Als Fürstin Ena sah, daß Anton abermal» al» SchuG- loser büßen sollte, da stellte st« sich mit «»»gebreiteten Ar men vor di« Tür hin und rief in ihrer Not «tt schrill« Stimme: „Er ist ohne Schuld! Gr hat ihm nicht» getem.^