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Nr. 18.. . Freitag. Erscheint Dienstag» und Freitag». Zu teztehen durch alle Postanstal ten. Preis Pro vuart. IVNgr. 4 März 1853 Inserate - wttden «it Weikerih-Ieilnng. ZZ I i angenemiue«. Ein unterhaltende- Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Verantwortlicher Nedacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Berichtigung. In Nr. 7 dieser Blätter wurde von Dresden aus über Untersuchungen berichtet, welche wegen leichtsinni ger Schulden und zum Theil wegen „Wechselfal- schung" gegen König!. Sachs. Offiziere anhängig ge macht wären. Diese Mittheilung, welche von einem des Rechtes und der Wechselverhältnisse unkundigen Referenten herrührtc, ist nun dahin zu berichtigen, daß unter den betr. Offizieren die Ausstellung von Wechseln aus höhere Summen, als darauf gezahlt wurden, allgemeinen Gerüchten zu Folge vorgekommen ist. Daß der damalige Referent zur Be zeichnung dieses Vorkommnisses das ihm in seiner An klageschwere unbekannte Wort „Wechselfälschung" ge braucht hat, thut Niemandem weher, als ihm selbst. Die übrigen Mittheilungen desselben Artikels schienen dem Referenten darum unzweifelhaft, weil sie ihm als sehr verbreitetes Gerücht zu Ohren gekommen waren und in der allgemein gehaltenen Aussprache einer be stimmten Persönlichkeit stillschweigend ihre Bestätigung zu finden schienen. Diese Erklärung ist der damalige Referent dem an sich sehr ehrenwerthen König!. Sächs. Offiziercorps, sowie sich selber schuldig. Dresden, Ende Februar 1853. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 2. März. (Die deutsche Zoll- und Handelsfrage.) Der endlichen Lö sung der über diese überaus wichtige Frage entstan denen Wirren ist von allen Seiten mit großer Span- uung entgegengesehen worden. Nachdem nun am 19. Kebr. d. I. zwischen Preußen und Oesterreich ein Handelsvertrag, über welchen in Berlin zwischen Commissarien beider Staaten schon seit eini ger Zeit Verhandlungen gepflogen worden sind, auf zwölf Jahre, vom I. Januar 1854 an gerechnet, zum Abschluß gekommen ist, glauben wir, daß diese Frage ihrer Erledigung zugeführt worden sei, Dee Raum d. Bl. gestattet nicht, auf die speciellen Be. stimmungen dieses Vertrags näher einzugehen. Eben so wenig wollen wir einer Erörterung unterwerfen, von welchen politischen Folgen derselbe begleitet sein werde. Ist aber hierdurch, wie nicht zu bezweifeln, die Erneuerung des Zollvereins, für die nächste Zukunft wenigstens, gesichert, sind nicht geringe Be günstigungen und Erleichterungen, überhaupt eine freiere Bewegung auf dem Gebiete des Handels er langt, der Beseitigung der die Geschäfte lähmenden Ungewißheit über den Auögang der Crisis nicht zu gedenken, so kann dieser Vertragsabschluß jedenfalls als ein sehr schätzbarer Gewinn bezeichnet werden. Allerdings wird derselbe von zwei Seiten nicht mir Befriedigung ausgenommen werden. Viele Bestim- mungen über die Höhe der Zollsätze werden Denen nicht genügen, welche in der Beibehaltung des zeit- herigen Schutzzolles oder wohl gar dessen Erhöhung das alleinige Heil erblicken, sowie andererseits die Freunde des Freihandels sich in ihren Hoffnungen auf weitere Herabsetzung oder gänzliche Abschaffung der Schutzzölle getäuscht finden, und wenn der jetzt abgeschlossene Handelsvertrag hinkünftig zur wirklichen Zolleinigung zwischen den genannten Staaten führen sollte, befürchten müssen, baß die Erfüllung dieser Hoffnungen vielleicht in eine weite Ferne hinaus gerückt werde. Fast zu gleicher Zeit, am 22. Febr., sind die Zollconferenzen, zu welchen sich die CoalitionSstaaten mit Oesterreich in Wien vereinigt hatten, geschloffen worden. Das Resultat derselben soll in dem Abschlüsse eines Z o lleinigunaSvertraaeS unter denselben bestehendaneben aber eme Derem- barung getroffen worden sein, nach welcher dieser Ver trag die Verständigung mit Preußen wegen Erneuerung des Zollvereins nicht hindern würde. Von besonderer Wichtigkeit ist auch noch der Umstand, daß die Zwei fel, ob Hannover und die im Steuervercin mit ihm verbundenen Staaten Norddeutschlands den sogenann ten Septembervertrag, Preußen gegenüber, zur Aus führung bringen werde, nun als beseitigt betracht« werden können. In der Verbindung des Steuerv«». eins mit Preußen und den Staaten des Zollverein einer- und zwischen diesen zusammen und. Oesterreich durch den abgeschlossenen Handelsvertrag, anderer SeitS würde man aber ein für daö deutsche Vaterland segens reiches Werk der Einigung auf materiellem Gebiete mit um so größerer Freude begrüßen können, als das selbe nicht allein dem Handel und den Gewerben, sondern auch dem Allgemeinen wegen der in Aus sicht gestellten Ermäßigung der Zölle von mehrer» Verkaufsgegenständen, welche als gewöhnliche Lebens bedürfnisse gelten und hierdurch wohlfeiler gemach» werden, zu Gute kommen wird, somit, das dürfen nm hoffen, gewiß gute Früchte tragen wird. Aus Altenberg, den I. März. Wenn wir di» alte, erquickliche Melodie singen, und von unserm Sibirien von Schnee, ja von Massen Schnee berich ten, so wird solches sicher Niemandem qufsallen, da man ohnlängß von Posen aus schreibt, der Schnee habe dort 12 Fuß hoch gelegen Md in Perfin, selbst iy Prag sei man auf dem . Schlitten gefahren; auffal lend jedoch ist die, iy dieser Jahreszeit so anhaltende Kälte, bei welcher eS auch unaufhörlich fortschneit,