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„„Hm,"" sprach Herr Wolbrecht, „„ich begreife zwar den Grund Ihrer Aufregung nicht; inbeß soll Ihre Bitte gewährt werden. Folgen Eie mir."" „Kaum warim wir im Haus, als wir im Saale Emilien erblickten, die weinend am Fenster stand. „Um GolteSwillen, frug ich leise meinen Beglei ter, „ist's denn Milchen oder Malchen?" „„ES ist Emilie,"" sprach er, und rief laut: „ „Emilie l"" , . „Diese wandte das Köpfchen, ihr' thränener- füllt» Blick fiel auf mich; doch kaum hatte sie mich erkannt, als sie eiligst davon ging. Ich eilte nach, holte sie glücklich noch ein und fiel in höchster Auf regung vor ihr nieder." (Schluß folgt.) Nachträge zur 26. Sitzung des vorigen und 2. Sitzung dieses Jahres der Stadtverordneten zu Dippol diswalde. DaS unterzelchnete Stadtverordneten-Collegium bringt in Folge eine« Beschlusses annoch Folgendes zur Kenntnlß der hiesigen Einwohnerschaft. I) In der Sitzung vom tO. December v. I. stellt» ein Mitglied den Antrag, darüber zu berathen: ob es nicht zum Vortheil der Stadtgemeinde sowohl, als auch der einzelnen Einwohner gereiche, wenn der Salz - schank in das Rathhaus verlegt und die Ausübung des selben dem Rathskellerpachter übertragen werde. Bei der hierauf eingctretenen Berathung sprach man sich einstimmig dafür aus, daß die Verlegung des SalzschaukeS in das RathhauS und die Uebertragung desselben an den RathS- kellerpachter im öffentlichen Interesse geboten sei, weil dadurch dem RathSkellerpachter ein wenn auch nur kleiner Erwerb ge sichert werde, welchen er bei de» ihm zu Gebote stehenden Zeit, ohne erst dafür einen besonder» Aufwand zu haben, recht gut versorge« könne; weil ferner dieser Erwerb auf die künftige Ver pachtung der RathSkellerwirthschaft einen vortheilhaften Einfluß äußern könne, und die Gewinnung deö letzter» um so mehr ge sucht werden müsse, da die in der neuesten Zeit vorgenommene Verpachtung einen bedeutenden Minderertrag herbeigeführt habe; »eil ferner dadurch den Wünschen eines TheileS der Einwoh nerschaft in Bezug auf die entlegene Lage des jetzigen Salz» schankeö entsprochen, und endlich dem jetzigen Salzschenken, der sich ohnedieß der Verleihung städtischer ErwerbSzwetge erfreue, einen wesentlichen N'achthctl nicht erleide. Es wurde daher beschlossen, den Stadtrath zu ersuchen, sich diesem Anträge anzuschließen, und da» Erforderliche zu Ausführung desselben vorzunchmen. Der Stadtrath hat diesem Antrag, welcher später mit dem Wunsche um dessen sofortige Ausführung wiederholt wurde, bereitwillig entsprochen und beschlossen, daß vom 1- April an der Salzschank im Rathh « u » auSgeübt werde. 2) In der Sitzung vom 7. September vor. Jahres rich tete daß Collegium an den Stadtrath die Anfrage, wie weit die bereits früher verhandelte Angelegenheit, die Vereinigung der Armen« mit der Hospitalkasse gediehen sei, und erhielt di« Auskunft, daß in der neuern Zeit nichts geschehen, diese Ange legenheit aber nunmehr der Kassen- und Rechnungsdeputation zur Vortragöerstattung übergeben sei. In der Sitzung vom 21. Januar d. I. gelangte nun dieser Vortrag, sowie der dar auf von dem Stadtrath gefaßte Beschluß zur Berathung. Aus diesem Vortrag» war zu ersehen, daß während der drei letzten Jahre zu Bestreitung deS Aufwandes für das Armen- und Krankenhaus eineSchuld von 13 40 Thlr. — Ngr. 7 Pf., und zwar im Jahre 184«, 437 Thlr. 8 Ngr. 4 Pf. - - 1820, 404 . 8 - 4 - - - 1851,498 - 13 - 9 - w. o. gemacht worden war. Um den jährlichen Bedarf zu decken, schlug die Deputation eine Erhöhung der zur Armenkasse zu leistenden Beiträge vor, der Stadtrath trat diesem bei und da» Kollegium war damit einverstanden. Nur in Bezug auf dir Abstoßung der obengedachten Schuld ^konnte man sich mit dem Vorschläge, dazu die ServiSkaffe zu verwrndcn, nicht vereinigen, da das Vermögen dieser Kaffe bekanntlich den Ansässigen gehört, die Unterhaltung de» Armen- und Kranken wesens aber dergesammten Einwohnerschaft obliegt. Im Uebrigcn fand man sich veranlaßt, der Kassen- und Rechnungsdeputation für den eben so ausführlich als sehr sach gemäß auSgearbeitcten Vortrag den gebührenden Dank auSzu- sprechen. Dippoldiswalde, den 24 Febr. 1853. Das Stadtverordneten - Collegium. Gustav Müller, d. Z. Vorsitzender. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde, vom 26. Febr. bis 4. März I8SS. Geboren wurde dem Handarbeiter Friedrich Wilhelm Bernhard eine Tochter; — dem Schänkwirth und Rathmau» Herrn Friedrich Wilhelm Fischer eine Tochter. Beerdigt wurde Juv. Traugott Gottlieb Ma sch, Deut- lergescll allh. 65. I. alt. Am Sonntage Lätare früh Communion: Herr Diae. Mühlberg. VormittagSprcdigt: HcrrSupr. v.Zobel. Nach- mittagSpredigt: Herr Diae. Mühlberg. Allgemeiner Anzeiger. Bekannt m a ch u n g. AuSgeklagter Schulden Haber soll das dem Schneidermeister Johann Gottfried Zschörrrer ju Pofsenvorf gehörige, Fol. 45 deö Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene, mit Nr. 58 deö Brand- Catasterö versehene Wohnhaus nebst Garten Nr. 86n und 8Kb des Flurbuchs, von denen daö in der Nnfuge zu dem Patente näher beschriebene Woknhaus nebst Zubehör, ohne Berücksichtigung der daraus haf tenden Abgaben, auf 908 Thlr., der 25 UMuth. enthaltende Garten aber auf 59 Thlr. ortSgerichtlich larirt worden ist, am IS. März 1883 nothwenbigerweise an hiesiger AmtSstelle mit einem mitzuübernehmeuden Verkaufsrechte subhastirt werden. Elstehungölustige werden daher hiermit geladen, obgebachten Tages vor 12 Uhr Mittags an Amtsstelle dahier zu erscheinen, auf vorgängigen Nachweis ihrer Zahlungsfähigkeit zum Bieten sich anzugeben, und